Das Präfekturgebäude (3)

  • Der Präfekt neigte sich leicht nach vorn


    "Ihr meint, dieser Alen wurde in Hrayland beauftragt, diese aufrührerischen Blätter zu verteilen? Höchst interessant. Von jemandem, der befugt ist, ein Siegel zu führen? Soso...wie lautet der Name dieses Schiffes? Und was wisst ihr noch über den Drahtzieher? Und über Alen?"

  • Hans-Peter ging zur Liegenschaftsschreibstube um dort das Schriftstück des Prokurators vorzulegen. Das Siegel wurde gebrochen, das Schriftstück für echt befunden und eine Disskusion über Preis und größe, sowie bewirtschaftbarkeit startete. (...)
    Gefühlte Stunden später waren endlich alle Sachlichkeiten geklärt und alles wesentliche wechselte den Besitzer.


    Hans-Peter verlies das Präfekturgebäude

  • Die Details noch einmal im Kopf durchgehend wirkt er dennoch nur wenig abwesend.


    "Der Name des Schiffes lautet Perdix Gebhard und er erhielt diesen Auftrag in Hrayland. In Maranakar, wo das Schiff ablegte."


    Seinen Finger hebend scheint er jedoch selbst einen Einwand einbringen zu wollen.


    "Ich nehme jedoch an, was das Siegel betrifft, so kann man es fälschen."


    ...


    "Über die Drahtzieher ist mir nichts bekannt, nichts zu Ohren gekommen und Alen selbst erlebte ich nur im Zaunkönig, beim Verkauf dieser Schreiben."

  • Der Präfekt nickte


    "Da habt ihr recht, die Fälscherei blüht gerade in Maranakar seit dem Friedensschluss geradezu, obwohl es der Sache nur noch einen schändlicheren Zusatz verleihen würde!!! Wer könnte denn daran ein Interesse haben...hmmmmmmmmmmmmmm.....


    Er überlegte einen Augenblick, dann fuhr er fort


    "In jedem Falle ist es aber von höchster Wichtigkeit, dass es offenbar Hintermänner gibt! Gut, dass ihr mit dieser Information zu mir gekommen seid! Ausgezeichneter Scharfsinn. Wir werden diese Sache weiter verfolgen und den Kapitän ausgiebig befragen. Habt ihr mir weitere Details mitzuteilen? Zumal...seid ihr zufällig auf diese Informationen gestoßen? Und in welcher Angelegenheit weilt ihr in Renascân, Herr September? Ihr seid Tempturier, wenn ich euren Akzent recht zu deuten weiß?!?"

  • "Ja, ich bin Tempturier."


    Sein lächeln beinhaltet stolz.


    "Die Informationen erhielt ich nciht rein zufällig, aber ich bin neugierig und stehe zu unserem Land. Ich hielt es für angebracht.


    Sein lächeln schlägt um in das grinsen eines Schuljungen.


    "Ich werde auch weiterhin in Renascân bleiben. Mein Vater würde sagen, das ich mir die Zähne abgestoßen habe. Ich gedenke wohl nun die Akademie zu besuchen, aber warten wir es ab."

  • "Gut. Sehr gut. Wir wissen das zu schätzen. Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit und hoffe, dass ihr Gefallen an der Akademie finden werdet. Sie ist ein Kleinod. Wie so vieles hier in Renascân. Und das werden wir durch dunkle Machenschaften von Verblendeten oder Blinden nicht in Misskredit bringen lassen, das kann ich euch versichern. Aufruhr ist eine Saat, die immer giftige Früchte trägt!"

  • Er lächelt und nickt zustimmend. Ein Schritt zurück tretend weißt er dezent auf seinen Wunsch nun zu gehen hin.


    "kann ich mich somit als entlassen betrachten?"






    >>>>JeMerik verließ das Präfekurgebäude


    >>>>Die Zeit verging...die Tage würden kürzer und deutlich kälter....

  • Nachdem Niro niedergeschlagen das Krankenzimmer der Akademie verlassen hatte, machte er sich auf den Weg zur Präfektur.


    Er suchte sich einen kleinen Straßenjungen, fragte ihn nach dem Weg und versprach ihm ein Kupfer, wenn er ihn durch die Stadt zu verschiedenen Orten bringen würde, die er aussuchen wollte.


    Während er dem Jungen folgte, überlegte er: Die Akademieleiterin Bellaria hatte ihm erzählt, dass er dort als Neu-Student ohne ansässige Verwandte, nach einer günstigen Unterkunft fragen solle. Auch könne die Präfektur möglicherweise einen Job für ihn haben - allerdings hatte er da noch die Option mit seinem Freund Tauron van Daick, dem er schon einmal das Leben gerettet hatte oder die ominösen Merquatorez-Schwestern - wer immer das war.


    Schließlich erreichten sie das Präfektur-Gebäude. Niro wies den Jungen an, zu warten, es sollte nicht allzu lange dauern.


    Er schaute sich das Gebäude an. Dann schickte er sich an, es zu betreten.

  • Der Junge führte ihn zu einem stattlichen Gebäude, weitgehend aus Stein errichtet, am hinteren Rande dessen, was die Menschen in Renascân den Dorfplatz nannten, so erzählte es der Junge und zeigte sich etwas verwundert, dass Niro die Örtlichkeiten nicht kannte. Komisch, wie ein Dorfplatz sah es hier nicht aus. Platz ja, auf jeden Fall eine große freie Fläche im Zentrum der Oberstadt, in dessen vorderem Bereich sich (Richtung Landesinnere) eine Linde und ein Brunnen befanden. Aber ein Dorf war doch ganz was anderes, viel kleiner, viel verschlafener, während Stadtplatz doch viel passender gewesen wäre...naja, man mag sich was dabei gedacht haben. Im hinteren Bereich, also der Meer-Seite zugewandt, war das Präfekturgebäude.


    Eine große blau-schwarz quadrierte Fahne wehte am höchsten Punkt des Gebäudes.


    An den Treppen, die zum Haupteingang hoch führten, standen zwei Gardisten...wahre Schränke von Männern, die Niro aufhielten


    "Die Fünfte zum Gruße...ihr wünscht? Und tragt ihr Waffen bei euch? Die Mitnahme von Waffen ins Präfekturgebäude ist nicht gestattet."

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • "Seid ebenfalls gegrüßt. Die Akademieleiterin empfahl mir, mich hier zu melden, da ich als Neustudent eine Unterkunft und einen Nebenjob suche."


    Er zögert, dann setzt er hinzu:


    "Ich wünsche also jemanden zu sprechen, der mir in dieser Anlegenheit weiter helfen kann. Ich trage nur diese eine Waffe bei mir."


    Niro weist auf ein schwarzes, beeindruckendes Schwert, in dessen Knauf ein Symbol ziert, dass entfernt an einen Totenschädel (dann aber mit 2 Schädeldecken) oder das Skelett eines Käfer (wenn sie denn welche hätten) erinnert. Er zieht es mit zwei Fingern und reicht es der Wache.


    Desweiteren trägt er noch einen mannshohen Stab, an dessen oberem, sich verästelnden Ende ein violett leuchtendes Licht sitzt. An seiner Seite trägt er eine schmale, fellbesetzte Tasche.

  • Der Gardist nimmt das Schwert und verstaut es in einer Kiste, die rechts vom Treppenaufgang steht. Man könnte bemerken, dass auch oben an der Treppe ein weiterer Gardist die Vorgänge beobachtet


    "Keine Sorge, der Klinge passiert nichts. Ein Neustudent in der Akademie, aha."


    Er besieht sich den Stab sehr misstrauisch, sein Blick bleibt dabei lange an dem Licht haften


    "Ich denke, den müssen wir auch hier behalten. Verzeiht die Umstände, aber Befehl ist Befehl."


    Der andere Gardist tritt dabei einen Schritt näher


    "Unterkunft und Nebenanstellung...hm...wendet euch an Linhart Kröv, gleich rechts, die letzte Schreibstube am Ende des Ganges..mit einer warmen Stube lebt's sich's immer besser."


    Er nickte und fast war im kantigen Gesicht so etwas wie ein freundliches Lächeln zu erkennen, nun ja, ein Hauch von.

  • "Geht vorsichtig damit um!", sagt Niro und reicht den Stab einem der Soldaten.


    Als dieser sich scheut, ihn anzufassen, legt er ihn selbst vorsichtig in die große Kiste.


    "Vielen Dank für die Auskunft!", sagt er mit einem freundlichen Lächeln.


    Niro geht an den beiden Gardisten vorbei den Treppenaufgang hinauf ins Gebäude.


    Er folgt dem beschriebenen Weg nach rechts, geht langsam und versucht dabei die Türschilder, sofern vorhanden zu entziffern. Dann klopft er an der letzten Tür.

  • Ein Türschild gab es nicht, aber auch keine andere Tür am Ende des Ganges. Es schien wohl zu stimmen, und war auch...


    "HEREIN, HEREIN!"


    ...von drinnen zu vernehmen


    Der Raum, der sich hinter der Tür befand, war nicht allzu groß und besaß kein allzu großes Fenster. Alles war...nun...funktionell eingerichtet. Eine Schreibstube eben, hinter deren zentralem Möbel (ein einfacher Schreibtisch) ein Mann mittleren Alters mit einem hageren und etwas blassem Gesicht saß. Vor sich einige Dokumente, ein Rechenschieber, Griffel und Tinte sowie noch andere Utensilien, wie sie sich in einer Schreibstube eben so finden


    "Die Fünfe zum Gruße."


    Die Begrüßung fiel knapp aus, und der Mann schien auf eine Reaktion zu warten.

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Niro tritt näher und nimmt sein Barett vom Kopf. Die Haare darunter sind spärlich. Er macht eine knappe Verbeugung.


    "Ebenfalls Grüße! Mein Name ist Niro Mythenreich. Ich bin Schriftgelehrter und Magus und komme aus dem Lande Lodybeydschan. Seit heute Morgen bin ich als Student in der Akademie eingeschrieben. Die Akademieleiterin hat mich an die Präfektur verwiesen. Ich habe drei Anliegen.


    1. Ich würde gerne Magonischer Bürger werden.
    2. Ich suche eine günstige Unterkunft, da ich hier keine Verwandte habe. Bellaria erwähnte ein neues Wohnheim am Rande der Stadt oder so.
    3. Ich suche eine Teilzeit-Arbeit, wo ich meine Fähigkeiten als Schriftgelehrter, ich bin z.B. Experte für Geheimschriften, oder als magischer Heiler oder Magus knapp unter dem Meistergrad einsetzen kann - und auf der anderen Seite noch genug Zeit für das Studium übrig bleibt.


    Können Sie mir helfen?"

  • Der Mann nickte nochmals (ziemlich abgehackt) zum Gruße


    "Kröv. Mein Name ist Linhart Kröv. Ihr seid bei mir schon mal richtig. Zum Teil. Nehmt Platz"


    Er machte eine kantige Handbewegung in Richtung eines sehr einfachen Stuhls vor dem Schreibtisch.


    "Ihr habt euch also an der Akademie eingeschrieben. Das ist zu begrüßen. Wir sind stolz, diese Institution hier zu haben. Und ja, es gibt ein Wohnheim für Studenten. Die werte Obrigkeit war so weise, auch dafür Sorge zu tragen."


    Er blätterte in einigen Dokumenten


    "Ich sage es euch ohne Umschweife: Die Unterkunft bietet das, was man benötigt. Nicht mehr, das ist gewollt, das ist gut so. Lehrjahre sind keine Herrenjahre."


    Er schaute Niro kurz schweigend in die Augen, dann fuhr er fort


    "1 Silber pro Monat, falls ihr in der Akademie irgendwelche Sonderdienste leistet, kann ein Nachlass erfolgen. Das ist günstig, das sollte euch bewusst sein. Wird gefördert. Steuergelder."


    Er reichte Niro ein Dokument, das er abgezeichnet hatte, ohne zu fragen, ob er damit einverstanden sei


    "Geht damit zum Wohnheim und wendet euch an den Verwalter. Unterstadt, Hollergässlein."


    Er hustete...klang ganz nach einer leichten Erkältung


    "Arbeit, aha. Unterschätzt das Studium nicht. Aber es ist gut, sich sein Geld selbst verdienen zu wollen, trotz Studium. Das ist zu begrüßen. Scriptoren werden zur Zeit in der Präfektur nicht gesucht, bedaure. Bestenfalls, wenn Delegationen ausziehen, je nach dem. Augen offen halten. Ihr könnt eure Dienste im Zaunkönig anbieten, das machen viele. Aushänge, ihr versteht."


    *hust*


    "Magischer Heiler. Das ist zu begrüßen. Wenn ihr euch auch etwas auf...ja...normale Versorgung von Kranken versteht, fragt im Hospital nach. Dort werden, so viel ich weiß, noch Leute gesucht."


    *hust*


    "Kommen wir zum letzten Punkt. Ihr wollt magonischer Bürger werden. Das ist zu begrüßen. Sehr. Das geht. Aber aucht nicht so von jetzt auf gleich. Und schon gar nicht bei mir. Das kann nur die höchste Ebene hier. Ist ja kein Brotkauf.


    *hust*


    "Ehrenwerter Procurator. Oder ehrenwerte Procuratorin. Oder ehrenwerter Präfekt. Noch irgendwelche Fragen?"


    Linhart Kröv schien seinen Traumberuf gefunden zu haben. Als Dichter, Geschichtenerzähler oder Minnesänger wäre er sicher nicht glücklich geworden...und auch nicht erfolgreich.

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Niro nickte knapp zustimmend, als Kröv sagte, dass Lehrjahre keine Herrenjahre seien und nahm das Dokument dankbar entgegen.


    Der Schreiberling war offenbar erkältet - kein Wunder bei diesem Wetter.


    "Entschuldigt - Euer Husten... Möchtet Ihr, dass ich versuche ihn zu heilen?", fragt Niro.


    Ohne eine Antwort abzuwarten, zieht Niro eine kugelförmige Flasche mit einer goldgelben Flüssigkeit aus seiner fellbesetzten Tasche, öffnet den Verschluss. Mit einem kurzen, fragenden Blick auf Kröv, der gerade wieder einen Hustenanfall hat und daher nicht antworten kann, kippt Niro etwas davon in einen Trinkkelch auf dem Schreibtisch. Er füllt ihn mit Wasser aus einer Karaffe auf, die ebenfalls seitlich auf dem Schreibtisch steht. Danach greift er an eine kleine Tranktasche an seiner Seite. Er zieht eine Glasphiole mit einem weiß-gelblichen Pulver hervor. Während er langsam ein wenig von dem Pulver in den Trinkkelch schüttet, konzentriert er sich und spricht magische Worte in einem kraftvollen, klaren Tonfall:


    "TOXIS MOVO CORPOREM SANCTUM CORPOREM MAGIA"


    Das letzte kristalline Körnchen rieselt in den Trank mit dem Verklingen des letzten Wortes. Dann reicht er das Getränk Kröv.


    "Trinkt dies - langsam... Es schmeckt nicht übel. Ein wenig nach Honig und nach Alkohol. Die Wenigsten wissen, dass man diesen Spruch auch bei Krankheit einsetzen kann - und selbst wenn sich ein Gift in eure Lunge geschlichen hat, wird dieser Trank Euch ebenso heilen!"


    Während Niro abwartet ob Linhard den Trank austrinkt, fragt er:


    "Wie bekommt man einen Termin beim ehrenwerten Procurator oder der ehrenwerten Procuratorin oder dem ehrenwerten Präfekten und... wo findet man die?"

  • Linharts Gesichtszüge wirken eingefroren und sogar etwas gelangweilt. Als Niro ihm den Trank hinhält, macht er eine kurze, ablehnende Handbewegung


    "Danke. Kein Bedarf. Jede Form der Magie ist mir persönlich suspekt. Tränke auch."


    *hust*


    "Termine bei den Exzellenzen. Nicht immer nötig. Kommt darauf an, wie der Andrang und Pässlichkeit sind. Nachfragen. Hauptgang. Ganz hinten."


    Seine Mundwinkel zucken für einen Bruchteil einer Sekunde nach oben um dann sofort wieder in die Ausgangsposition (leicht hängend) zurückzukehren und dort einzufrieren. Das war dann wohl die Verabschiedung.


    "Viel Erfolg und herzlich willkommen."


    Er verzieht nicht den kleinsten Muskel und schaut Niro aus graublauen Augen an (die wohl eine Feuersbrunst sofort zu Eiszapfen verwandelt hätten, und das völlig magiefrei), ohne noch etwas zu äußern. Hatte er wirklich "herzlich" gesagt??!?!???? Scheinbar hatte er wirklich herzlich gesagt...

  • Der kalte Blick drängt Niro nach draußen, aber Niro kann sich einen letzten Satz doch nicht verkneifen, während er langsam rückwärts zur Tür geht.


    "Gerade gestern habe ich ein Gespräch über die Überlegenheit des gesunden Menschenverstand über die Magie geführt und ich kannte mal jemanden, der einen Freund durch Magie verloren hat - ich kann Eure Ansicht durchaus verstehen.


    Danke für Eure effiziente Auskunft."


    Damit ist er bei der Tür angelangt und verlässt den Raum. Der gefüllte Kelch bleibt auf dem Schreibtisch stehen.

  • Als Niro die Tür wieder geschlossen hat atmet er auf und denkt nach.


    Eigentlich ging es doch ganz gut. Vorausgesetzt das Pergament taugt etwas und die Zimmer sind bewohnbar... Linhard machte zwar einen ziemlich unfreundlichen Eindruck, aber letztlich hatte er alle seine Fragen und kompetent und effizient beantwortet.


    Allerdings war das heute schon das zweite Mal, dass er etwas gemacht hatte, was von jemand anderen mißverstanden wurde. Ein drittes Mal wollte er das heute lieber nicht mehr riskieren.


    Mit diesem Gedanken verließ er das Gebäude und holt sich seinen Magierstab und das schwarze Schwert wieder ab.


    --> Dorfplatz