Um das ganze mal etwas zu entzerren...
Kassandras Küche, Aufbau und Ausstattung der Örtlichkeit nachzulesen hier
Marthiana und Aldhayn werden durch die Geräusche der Kinder geweckt. Der Geruch von frischem Brot zieht durchs Haus.
Irgendwann hält die fast zweijährige Thyra es nicht mehr aus. Sie geht so leise sie kann zur Tür der beiden Gäste und schiebt ihren dunklen Wuschelkopf durch den Spalt um zu schauen ob die Beiden nicht endlich mal aufstehen wollen? Immerhin geht doch bald schon die Sonne auf!
Geräusche drangen an Marthianas Ohr... kindliches Lachen und gerade eben das leise Knirschen der Tür... Langsam öffnete sie die Augen, kniff sie aber gleich wieder zu um die letzten Züge des Schlafes zu genießen. Lange hatte sie nicht mehr so ausschlafen können. Sie wollte sich gerade auf den Rücken legen um sich zu strecken und zu recken um ganz langsam wachzuwerden, aber als sie sich gerade umdrehen wollte schaute sie plötzlich in das Gesicht Aldhayns. Das hatte sie ja schon fast vergessen... vorsichtig setzte sie sich auf, damit sie ihn nicht weckte, dann sah sie das kleine Mädchen durch den Türspalt lugen. Marthiana lächelte und kicherte leise, dann winkte sie dem Mädchen und machte ihr durch Gesten und leises Flüstern verständlich dass sie gleich hinunterkommen würde. Auch das kleine Mädchen lachte und so sah Marthiana sich nur noch einmal sehr kurz Aldhayn an, dann wieder zur Tür, das Mädchen schien schon verschwunden. Dann beugte sie sich flüchtig hinunter und gab Aldhayn einen sehr kleinen und kurzen Kuss auf die Wange, dann machte sie Anstalten möglichst schnell zu verschwinden und nur wenige Augenblicke später schloss sie so leise die Tür hinter sich wie es ihr möglich war und ging hinunter in die Küche um zu sehen was dort los war...
In der Küche tobt bereits das Leben. Brot kühlt auf einem großen Rost neben dem Ofen aus. Eine Teekanne steht auf dem großen Tisch, der jetzt ganz von Wäsche geräumt ist. Daneben liegt ein angeschnittener Brotlaib, ein Stück Käse, ein Topf mit Honig und in einer Schale ein Stück Butter. Eine weitere Schüssel enthält Grießbrei. Kassandra und Ellemir haben je einen der Zwillinge auf dem Schoß und füttern sie mit Brei. Wobei einiges daneben geht. Ancale liegt in seinem Korb in der Fellecke und macht einen zufriedenen, satten Eindruck.
"Guten Morgen", lächelt Kassandra als sie Marthiana hereinkommen sieht.
"Setz dich. Hast du Hunger?"
Marthiana lächelte Kassandra freundlich entgegen nachdem sie das Treiben der kleinen Kinder verfolgt hatte.
"Danke der Nachfrage, ein wenig zu Essen wäre vielleicht nicht schlecht..."
Marthiana drehte ihren Kopf zur Seite und gähnte, dann drehte sie sich zurück zu Kassandra.
"Meine Güte ist das herrlich, lange habe ich nciht mehr so ausgeschlafen!"
Kassandra lacht. "Du hast Glück. Die Großen schlafen mittlerweile durch und Ancales Wiege steht bei uns im Schlafzimmer damit ich ihn Nachts gleich höre... Bedien dich ruhig." Sie zeigt auf die Sachen auf dem Tisch und schiebt dann in der selben Bewegung dem Kleinkind auf ihrem Schoß den Löffel in den Mund.
"Wenn du möchtest kannst du auch noch Rührei haben."
Die Kleine Thyra klettert auf die Bank und betrachtet Marthiana neugierig. Irgendwie sieht die Frau anders aus als Mama und Tante Kassi...
Marthiana lächelte der kleinen Thyra entgegen und zwinkerte ihr kurz zu, dann wandt sie sich wieder an Kassi.
"Sehr gerne. Soll ich das Rührei selbst machen? Ich kann auch für andere mit kochen..."
Das Geräusch einer vorsichtigen Türschließung alarmiert Aldhayn, er reißt die Augen auf, und greift zum Dolch in seinem neben dem Bett stehenden Stiefel und fährt hoch. Sein Blick entdeckt niemandem, die Schritte scheinen sich zu entfernen. Der Zweite Blick gilt dem Bett, niemand außer ihm.
Zu früh am Morgen, denkt er sich und fährt sich mit der Hand durchs Haar.
Langsam lässt er sich in die Kissen sinken und atmet durch.
Nachdem sich Aldhayn beruhigt hatte, sann er über den letzten Abend nach. Seine Gedanken streiften durch die Ereignisse, als er einen Duft warnahm, es war ein eigentümlicher Duft, der Duft der Frauen, Marthianas Duft. Also hatte die Elbe doch bei ihm geschlafen, warum nur konnte er sich nicht daran erinnern.
Gab es noch mehr, woran er sich nicht erinnerte? Unruhe stieg in ihm auf, ein Ereignis wie dieses, hatte diesen ganzen Ärger doch erst ausgelöst. Seine Hand fuhr unter die Decke, in Richtung des Einzigen, der die Sache aufklären konnte. Das Gefühl verriet ihm, das jener heute Nacht keine Arbeit verrichtet hatte. Erneut entspannte er sich.
"Du musst ruhiger werden, Aldhayn" sprach er zu sich selbst. Dann erhob er sich langsam vom Bett und zog sich an.
Nach etwa einer halben Stunde, hörte man ihn die Treppe herabkommen. Er kam in die Küche, wo ihm der Duft frischgebackenen Brotes in die Nase stieg. Er sah Kassandra, Ellemir und Marthiana mit den Kindern.
So sollte es sein, dachte er bei sich, das Weib, die Herrin des Hauses, Hüterin der Erben.
Und mein Platz ist das Schlachtfeld, der Wächter der Heimat, das Schwert vor dem Hause.
Dort muss ich hin, das ist mein Platz, um Zuhause wie dieses zu schützen, aber nicht jetzt, noch nicht jetzt.
Aldhayn lächelte leicht die Anwesenden an: "Einen guten Morgen wünsche ich.."
"Oh..."
Marthiana führ herum und sah Aldhayn in einem ihr nur sehr wenig bekannten Zustand... er lächelte!
"Ebenfalls einen Guten Morgen wünsche ich... ich hoffe ich habe dich nicht aufgeweckt..."
Ohne auf eine Antwort von Kassi zu warten und um sich etwas von ihm abzulenken fing sie an an einer BRatpfanne herumzunesteln die sie entdeckt hatte und begann nach den Eiern zu suchen.
"Möchtest du vielleicht etwas Rührei?"
Aldhayn nickte nur still und beobachtete noch eine Weile das nicht ganz so stille Stillleben "Harmonie des Hauses"
Nachdem Marthiana die Eier endlich gefunden hatte machte sie die Pfanne heiß und wollte dann die Eier am Rand der Pfanne aufschlagen... was ihr auch bei fast alles Eiern gelang. Beim dritten Ei kam ein Stück der Schale in die Pfanne und als sie versuchte es ohne dass es jemand merkte herauszuholen verbrannte sie sich auch noch die Finger.
"Autsch... dieses ver..."
Sie stoppte abrupt, da alle Augen nun auf sie gerichtet waren.
"Entschuldige Kassi, ich habe zwar schon öfters gekocht, aber... nun ja.. so oft nun auch wieder nicht, ich bin etwas ungeschickt..."
Dann drehte sie sich wieder der Pfanne zu um das Ei vor dem Anbrennen zu bewahren, wobei sie verzweifelt mit einem Holzlöffel auf dem Boden der Pfanne herumkratzte....
Aldhayn grinste, als er Marthiana sah.
Er sah sich das Schauspiel mit der Pfanne an und ging zu ihr rüber. Stibitzte ihr den Kochlöffel und rettete einen Teil des Eies vor einem schmachvollen Ende im Kamin.
Während er das tat konnte er sich ein Schmunzeln und einen Kommentar nicht verkneifen:
"Oh Marthiana, ich glaub, wenn ich dich sehe, verstehe ich, wieso du nicht das Haus hüten willst.." meinte er neckend und piekte sie mit dem Kochlöffeln in die Seite
"wieso ich nicht.. aua!"
Marthiana lachte laut los und piekte Aldhayn mit ihren Fingern ebenfalls in die Seite.
"So schlecht bin ich nun auch wieder nicht... ich lerne ja noch..."
Sie holte Teller und Besteck heraus und stellte alles auf einen freien Paltz am Tisch, dann setzte sie sich hin und überließ Aldhayn grinsend das Kochen.
Schmunzelnd schüttelte Aldhayn den Kopf und rührte das Rührei fertig.
Als er fertig war, gab er Allen vom Ei auf den Teller. und setzte sich an den Tisch.
"Und nu? Eure königlich, fürstliche Küchenmaid?"
Wieder lachte Marthiana und schüttelte den Kopf.
"Sei nicht immer so frech zu mir... aber jetzt erst einmal Guten Appetit!"
Dann nahm Marthiana ihr Besteck in die Hand und wartete bis die anderen ebenfalls Anstalten machten mit dem Essen zu beginnen...
Aldhayn setzte sich, und beobachtete die Elbe, die anscheinend vom Fleisch fiel. "Hunger?" fragte er unverholen, "Jaja, wenn du dein Essen öfter selbst machst, kann ich mir vorstellen warum du so einen Kohldampf hast, Elbchen"
Er grinste breit, deutete an, mit dem Essen zu beginnen, ließ die Gabel aber dann wieder sinken....
Marthiana schaute Aldhayn bei seiner Bemerkung etwas verdutzt an, lachte dann aber.
*Er kann es wohl einfach nicht lassen, oder?*
Als sie dann sah dass er zu Essen beginnen wollte machte sie sich wie er die Gabel voll und wollte es gerade in den Mund legen, als Aldhayn seine Gabel wieder sinken ließ.
"Willst du mich jetzt auch noch ärgern, nur weil ich weiss wie man sich am Tisch benimmt?"
Sie grinste und ohne jede Scham steckte sie sich nun endlich den ersten Happen Essen in den Mund. So schlecht wie sie dachte war es gar nicht...
Während dem Essen stellte sie dann eine Frage an Aldhayn:
"Wann möchtest du eigentlich wieder abreisen und in welche Richtung? Wenn du in Richtung Herrschaftsstadt reist, dann komme ich mit dir, alle meine Leute warten dort noch auf mich..."
"Es gibt eine Menge Dinge, die geregelt werden müssen, bevor die Offensive beginnt." begann Aldhayn, bevor er selbst anfing zu essen. "Ich brauche die Berichte von der Heerschau, den Spähern und Wachen. Ich muss ein Auge auf den Tribun werfen, und auf die Leute die ihn in Messan vertreten... Talris braucht Unterstützung, solange seine Hüter nicht Alle ihre Pflichten wahrnehmen... und ich habe Ek-Sah lange nicht gesehen.."
Nach dem letzten Satz sagte er lange nix und aß. Die selbst gesetzte Erinnerung betrübte ihn. Eine Weile saß er nur da und außer seinem Essen schien nichts von Belang zu sein, bis er schließlich weitersprach, völlig unerwartet.
"Wenn du um Geleitschutz bittest, bis zur Herrschatftsstadt, werde ich ihn dir nicht versagen. Aber ich denke diu solltest noch eine Weile hier bleiben."
"Das halte ich mal für keine schlechte Idee", mischt Kassandra sich in das Gespräch. "Immerhin gabs da was was du herausfinden wolltest... wenn du das immer noch willst dann kenne ich noch ein paar Leute, die dir vielleicht mehr dazu sagen können als ich."
Marthiana sah Kassi mit aufgehellter Miene ins Gesicht?
"Meinst du wirklich? Vielleicht ist es dann wirklich das Beste wenn ich noch etwas hier bliebe....das wäre schließlich nicht nur in meinem eigenen Interesse... dann werde ich eben einen Boten zu Ileaya schicken und ihr so von allem berichten. Ihr diese ganze Geschichte zu verheimlichen ist mittlerweile wohl kaum mehr möglich und auch nicht nötig..."