Die Taverne zum roten Stier 3 - Filiale Merndil

  • Der Vinländer hatte die ganze Szene auf sich wirken lassen - er hate bemerkt, dass Hasgar ihn und seine Knappen gemustert hatte, so wie man einen Feind mustert. Unwillkürlich stellten sich dem Ritter die nackenhaare auf, etwas tief in ihm regte sich und er war alarmiert, nach außen hin aber blieb er gelassen.
    Schon vergessen, Danara! antwortete der Ritter. Auch wenn es schon lange her ist, so liegt mir Dein Wohlergehen auch am Herzen. Der Gedanke ist schön, dass Du glücklich bist - und wenn es das ist, was Du Dir erwählt hast, so soll es eben dieses Leben sein!

  • Auch wenn sie es nie zugeben würde, so ist Katryna doch froh, dass es Hasgar gelungen ist Danara wieder zu beruhigen. Sein Blick hat ihr verraten, dass er sie zumindest zum Teil durchschaut hat, doch mit einem kleinen befriedigten Lächeln registriert sie, dass er glaubt, sie würde die Auseinandersetzung mit Danaras Gabe fürchten. Das würde sie im Hinterkopf behalten. Ihm und Danara zugewandt spielt sie sein Spiel mit und nickt ihm scheinbar dankbar zu, "Ihr seid zu gütig, Herr Grunwolf! Und ich stelle zu meiner grossen Beruhigung fest, dass Danara in Euch wirklich einen guten Gefährten gefunden hat!" Sie lächelt bezaubernd und antwortet ihm dann auf seine Aufforderung, "Nun... ich würde einfach gerne mehr über Euch erfahren... woher Ihr kommt, welchem Gewerbe Ihr nachgeht... " In Gedanken fügt sie an, "Eigentlich wüsste ich gerne WER oder WAS du bist, Hasgar!"

  • „Nun, ehrenwerte Dame, Eure Fragen sind schnell beantwortet.“


    Antwortete Hasgar mit samtweicher Stimme.


    „Mein Gewerbe ist die Musik. Und zu Hause bin ich überall da, wo sich Menschen zusammen finden, ihr zu frönen oder den Klängen von Liedern und Instrumenten ihr Herz zu öffnen.“


    Erneut tanzten Sterne in seinen Augen, als er die kleine Frau ihm gegenüber scheinbar freundlich musterte.


    „Ich bin sicher kein berühmter Virtuose, das sicher nicht, aber ich darf dennoch bei aller Bescheidenheit behaupten, dass ich mein Handwerk verstehe und durchaus in der Lage bin gut davon zu leben.“


    Fügte er mit einen gut gelaunten Grinsen an.

  • "Ihr seid Musikant?! Wie passend..!" Katryna klatscht erfreut in die Hände, "Vielleicht könntet Ihr uns ein wenig Eurer hochverehrten Kunst zum Besten geben!" Sie zwinkert ihm scheinbar neckend zu, "Es wäre doch wahrlich schade, würdet Ihr uns Euer Talent vorenthalten!" Sie wendet sich Danara zu und fragt diese liebenswürdig, "Natürlich nur, wenn du es gestattest, meine Liebe!" Ein wenig ironisch imitiert Katryna die Wortwahl Hasgars. Ihre Hand liegt immer noch auf dem blauen Stein. "Ihr müsst wirklich ein wahrer Künstler sein, Herr Grunwolf, wenn es Euch gelungen ist Euch in Danaras Herz zu spielen!" Ihre Stimme drückt Bewunderung aus, in ihren Augen allerdings liegt ein kleines belustigtes Lachen als sie Hasgar lächelnd ansieht.

  • Hasgar Blick verharrt einen Moment noch bei Katryna, wandert hinunter zu ihrem blauen Stein und wieder hinauf in ihr Gesicht. Dann lacht er leise und fragend wandert sein Auge zu Danara.

  • Der Mann zwinkerte Danara fröhlich zu, blickte danach jedoch noch ein mal in die Runde, hinüber zu dem Ritter Holt Berkenbrecht Arnulfson und Xavie, der die ganze Zeit auffallend still geblieben war.

    „Wäre es den Herren auch recht?“

  • Xavie wurden aus dem ganzen nicht wirklich schlau, er war nur verwundert wie schnell sich Danara aufregen konnte. Doch als sie sich entschuldigte und auf den Vorfall von dem Schiff schob war ihm das genug erklärung. Katrynas Unterhaltung mit Hasgar hatte er nur halb zugehört. Doch als Hasgar ihn nun persöhnlich Fragte sah er ihn offen an.


    "Sicher, nur zu ich habe nichts dagegen." Antwortet er auf Hasgar Frage

  • Zufrieden lächelnd schaut Katryna Danaras Gefährten an. Möglicherweise würde sich die Situation doch noch friedlich regeln lassen. Ihr Blick wandert für einen Moment zu dem Vinländer hinüber und sie hofft, dass sowohl er als auch Xavie im richtigen Moment zu handeln bereit wären. Dann kehrt sie mit ihrer Aufmerksamkeit wieder zu Hasgar zurück und wartet auf dessen Darbietung.

  • „Wie die Herrschaften wünschen.“


    Hasgar nickte ein mal kurz und erhob sich, kaum dass der Vinländer zu ende gesprochen hatte..


    „Wenn ihr mich für einen Augenblick entschuldigen mögt, werte Damen, ehrenwerte Herren? Meine Laute steht noch an meinem alten Platz.“


    Hasgar deutete eine Verbeugung an und trat vom Tisch zurück.


    „Aber vielleicht möchten die Damen ja schon ein mal darüber nachdenken, was sie zu hören wünschen.“


    Meinte er fast schon im Weggehen mit einem liebenswerten Lächeln, ehe er sich endgültig zurückzog, um wie angekündigt zu Danaras und seinem alten Tisch zu gehen.

  • Katryna sieht ihm einen Augenblick nach und wendet sich dann an Danara, "Wähle du! Du weißt wohl am besten, wo seine Stärken liegen!" Sie zwinkert der jungen Frau zu.

  • Auch Danara sieht Hasgar hinterher, kurz sieht sie Katryna an als diese sie anspricht, dann sieht sie wieder zu Hasgar einen Moment überlegt sie.


    "Hasgar hat auf dem Schiff mal ein sehr schönes Seemannslieb gespielt." Sagte sie und ein zartes Lächeln umspielt ihr Gesicht.


    "Doch er hat sicherlich auch etwas was für unsere Runde hier paaasend erscheint." Fügt sie hinzu und wartet das Hasgar an ihren Tisch zurück kommt.

  • Hasgar tritt nach einer kurzen Weile wieder an den Tisch heran. Er hat seine Laute umgehängt, eine Hand bereits an deren Hals gelegt und blickt auffordernd in die Runde.


    „Nun? Was darf es denn sein? Ein Liebeslied?“


    Er zwinkert Danara zu.


    „Ein Heldenepos, eine lustige Weise oder ein eher typisches Tavernenlied?“


    Während er noch spricht zieht er sich seinen Stuhl zu sich heran und stellt einen Fuß darauf.

  • Hasgar sieht von Holt zu Danara und hebt leicht fragend eine Augenbraue.

    "Welches Seemannslied?"

  • Hasgar überlegte einen winzigen Moment.


    „Ah....die Söhne des Fischers.....“


    Meinte er dann mit einem Grinsen und nickte schließlich fröhlich.


    „Nun denn.“


    Er schaute kurz auf seine Laute, eher er danach wieder in die Runde blickt und seine Finger beginnen mit einer zarten Melodie. Erst einige Zeit später, Zeit, in der die Musik genügen Möglichkeit hatte, seine Zuhörer auf das, was er zu singen gedachte, ein zu stimmen, hub Hasgar mit einem angenehm dunklen Tonfall zu singen an.


    „Ein Fischer hatte zwei kluge Jungen,
    hat ihnen oft ein Lied vorgesungen:
    Es treibt eine Wunderglocke im Meer,
    es freut ein gläubig Herze sehr,
    das Glockenspiel zu hören.


    Der eine sprach zu dem andern Sohn:
    Der alte Mann verkindet schon.
    Was singt er das dumme Lied immerfort;
    ich hab manchen Sturm gehört an Bord,
    noch nie eine Wunderglocke.


    Der andre sprach: Wir sind noch jung,
    er singt aus tiefer Erinnerung.
    Ich glaube, man muß viel Fahrten bestehn,
    um dem großen Meer auf den Grund zu sehn;
    dann hört man es auch wohl läuten.“


    Mit schnellen und geübten Bewegungen wanderten die Finger des Sängers über die Seiten seiner Laute und entlockten dem Instrument immer wieder aus Neue die eindringliche Melodie des Liedes, während seine warme Stimme die Melancholie des Liedtextes in die Herzen seiner Zuhörer trug.


    “Und als der Vater gestorben war,
    fuhren sie weg mit braunblondem Haar.
    Und als sie sich grauhaarig wiedertrafen,
    dachten sie eines Abends im Hafen
    an die Wunderglocke.


    Der eine sprach, verdrossen und alt:
    Ich kenne das Meer und seine Gewalt.
    Ich hab mich zuschanden auf ihm geplagt,
    hab auch manchen Gewinn erjagt;
    läuten hört ich es niemals.


    Der andre sprach und lächelte jung:
    Ich gewann mir nichts als Erinnerung;
    es treibt eine Wunderglocke im Meer,
    es freut ein gläubig Herze sehr,
    das Glockenspiel zu hören.“



    Hasgar kam zum Ende und schließlich lies er sehr langsam und behutsam die letzten Töne seines Liedes verklingen und senkte danach sein Instrument auf sein, noch immer hochgestelltes Bein.

  • Das Lied Hasgars geniessend hat Katryna für einen Moment die Augen geschlossen, es erinnert sie an die Lieder der Fischer daheim in Lantra. Als die letzten Töne verklingen schaut sie Danaras Begleiter sinnend an und bemerkt schließlich, "Ihr seid wahrlich ein Meister Eures Faches, werter Herr Grunwolf! Ich würde es bedauern, hätte ich mich Eurer Kunstfertigkeit nicht erfreuen dürfen!" Sie lacht leise, während ihr Blick an Intensität zunimmt, "Es würde mich nicht verwundern, wenn Euch die Damen selbst bei Hofe scharenweise zu Füssen lägen, würdet Ihr sie mit der Macht Eurer Musik verzaubern!" Ein sanftes Lächeln umspielt ihre Lippen als sie mit einer leichten Verneigung anfügt, "Ich verneige mich in Ehrfurcht!"