Annas Zimmer

  • "Wir werden mindestens eine Amme brauchen."
    Liandra lächelt Ai zu.
    "Das war großartig Ai."
    Dann geht sie in die Küche um den Kleinen wie auch seine Geschwister erstmal zu säubern.

    Ich weiß nicht, warum Frauen irgendetwas von den Dingen haben wollen, welche die Männer haben, wenn eines der Dinge, die Frauen haben, die Männer sind.

  • Groa nickt und zieht eine weitere Decke über Ai.
    "Ich werde hierbleiben. Bringt mir etwas zu essen vor bei, und den beiden da auch", sagt sie zu Kassandra. "Und wenn die Kleinen sich meldn bringt sie herein, damit Ai sie an die Brust legen kann. Sie wird nicht genug Milch für alle haben, aber Ihr Milchfluß sollte in Gang kommen." Sie setzt sich auf einen Stuhl und zieht sich eine Decke über die Beine.

  • Nicht viel später kommt Ellemir herein und bringt den Wachenden Abendessen.


    Es ist fast schon Mitternacht, als Kassandra die Tür öffnet. Sie trägt die Neugeborenen in einem Korb herein und legt sie in die dreigeteilte Wiege.
    Sie nickt Groa zu. Die beiden tauschen sich über Ais Zustand aus, dann wickelt Groa sich in die Decken, die Kassandra ihr mitgebracht hat und legt sich in eine Ecke um ein Nickerchen zu machen, während die Hausherrin es sich in ihrem Sessel bequem macht um weiter Wache zu halten.

  • Und es ist mitten in der Nacht, als Ai aufwacht, immer noch viel zu blass, und sich unter großer Anstrengung halb in den Kissen aufrichtet. Eine einzelne Kerze steht auf einem Bord, schon beinahe ganz heruntergebrannt, die das Zimmer in flüssige Bronze taucht. Sie sieht sich verwirrt um, dann fällt ihr wieder ein, was war, sie streichelt ihren jetzt leeren Bauch. Wo..? Mit den Augen sucht sie das Zimmer ab, findet in dem halben Dämmerzustand, in dem sie sich befindet, erst Kassandra und dann die Wiege, nach der sie sehnsüchtig die Hände ausstreckt.

  • Kassandra sieht die Bewegung und steht auf, um nach Ai zu schauen. Sie ist immer noch sehr blaß, kein Wunder, sie hat viel Blut verloren.
    Kassandra geht zu ihrem Bett.
    "Hallo, Kleines..." Sie berührt ihre Wange und Stirn um zu schauen ob sie fiebrig ist.
    "Du möchtest deine Babies sehen?"
    Sie schaut in die Richtung, in die Ai ihre Hände ausstreckt und geht dann zur Wiege.
    "Deine Tochter ist wach", sagt sie und nimmt den Säugling aus der Wiege um ihn Ai zu bringen.
    "Vielleicht solltest du mal versuchen sie anzulegen..."

  • Ai ist in mehr als einem Sinne sprachlos, als sie ihre Tochter in die Arme nimmt. Was Kassi sagte, ist gar nicht zu ihr durchgedrungen, ihre Aufmerksamkeit gilt ganz ihrem Kind, das sie mit Hingabe und ein bisschen ehrfürchtig bestaunt.

  • Kassandra stopft ihr ein Kissen in den Rücken, damit sie besser sitzen kann. Sie lächelt, als sie den Ausdruck sieht, mit dem Ai ihre Tochter betrachtet. Das Gefühl kennt sie zu gut.
    "Möchtest du die beiden Jungs auch sehen?", fragt sie und holt den Zweitgeborenen aus der Wiege.

  • Ai nickt nur. Und dann macht sie Bekanntschaft mit einem Umstand, der ihr in den nächsten Jahren noch oft begegnen wird - sie hat weder genug Augen noch genug Hände für ihre Kinder. Nachdem sie die beiden Babies lange und ausgiebig geherzt und besehen und kennengelernt hat, hebt sie mit fragendem Blick den Kopf. Das dritte..? Sie erinnert sich nur mehr verschwommen, dass bei der Geburt irgendetwas nicht in Ordnung gewesen war.

  • Kasandra setzt sich zu ihr mit dem letztgeborenen im Arm. Und sind die beiden, die Ai hält schon winzig, kleiner als Ancale bei der Geburt war oder Erin, oder irgendeines der anderen Kinder, so sind sie doch groß und kräftig im Vergleich zu ihrem Bruder. Winzig und schwach paßt er in Kassandras aneinandergelegt Hände, die Augen geschlossen, die Fäustchen geballt und einen angestrengten Gesichtsausdruck, so als sei schon Atmen eine schwere Arbeit.

  • Beinahe erschrocken sieht Ai den Kleinen an. Sie legt die anderen beiden Babies vorsichtig auf die Decke zwischen ihre Beine, deckt sie vorsichtig zu und nimmt ihren Jüngsten von Kassandra entgegen. Kaum zu glauben, dass so etwas winziges überhaupt leben kann.. Sie nimmt ihn sehr vorsichtig in den Arm und betrachtet ihn liebevoll.

  • Kassandra seufzt. Eigentlich hätte sie Ai das gerne erspart. Aber dem Kind einen Namen zu geben war wichtig.
    "Liebes... er ist so klein. Als er auf die Welt kam... hatte er es schwer ans Atmen zu kommen. Er ist immer noch sehr schwach. Vielleicht... vielleicht überlebt er nicht. Er sollte unbedingt einen Name haben."

  • Ai sieht Kassandra erschrocken an. Sie schluckt schwer und bemüht sich sichtlich, die Tränen zu unterdrücken, die fließen wollen bei dieser Vorstellung.
    Sie nimmt diese Handvoll Baby ganz behutsam hoch, um es warmzuhalten, um es anzusehen. Ganz sacht küsst sie seine Stirn und nickt, die Augen immer noch auf das Kind gerichtet.
    Dann signalisiert sie 'schreiben' und lächelt Kassi tapfer an.

  • Kassandra nickt und geht Schreibzeug holen.
    Währenddessen wird der weibliche Säugling unruhig. Irgendwas ist nicht so wie es sein sollte und das gefällt ihr gar nicht. Ein unangenehmes Gefühl im Bauch... Mit zartem Stimmchen beginnt sie zu knatschen.

  • Kassandra nimmt die Kleine hoch und schaukelt sie, während Ai schreibt.
    Als die fertig ist schaut sie auf das Blatt und schmunzelt.
    "Ja, das sind gute Namen", nickt sie. "Ich glaube deine Tochter.... Sophie... hat Hunger." Sie hält Ai den Säugling hin.
    Ai nimmt das Kind, weiß aber nicht so recht, wie sie das anfangen soll.
    Doch mit Kassandras Hilfe saugt die kleine bald schon mit überraschender Kraft an der Brust.

  • Es vergeht einige Zeit, während der Ai ihre Kinder stillt, die jeweils den Namen von Großvater und Großmutter, und im Falle des jüngsten, Ais ältesten Bruders bekommen haben.
    Kaspar, der jüngste, will nicht so recht, aber auch er trinkt.
    Dann schläft die junge Mutter, erschöpft von Geburt und den Schmerzen, die sie noch hat, und nachdem die Drillinge wieder in der Wiege liegen, ein.

  • Kassandra und Groa halten in der Nacht abwechselnd Wache.
    Am nächsten Tag macht Kassandra sich auf die Suche nach einer Amme und wird auch bald fündig.
    Groa erlaubt Ai auf keinen Fall aufzustehen, alles was sie darf ist im Bett essen, trinken und die Drillinge nähren.

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • In der nächsten Woche hütet Ai weiterhin das Bett.
    Gegen Abend ist sie meist leicht fiebrig, was Groa veranlaßt, sie unter strenger medizinischer Überwachung zu halten.
    Doch die Geburtswunden verheilen und Ai erholt sich allmählich.
    Die Kinder gedeihen entgegen den Befürchtungen gut. Die Amme verbringt fast den ganzen Tag in Ais Zimmer und in der Küche, ihr eigenes Kind ist mittlerweile abgesetzt und ergänzt die Kinderschar im Haus.
    Sind beide stillenden Frauen zufällig nicht abkömmlich wird der Hunger der Säuglinge mit Ziegenmilch gestillt.
    Magnus und Sophie haben fast das Geburtsgewicht von Ancale erreicht, nur Caspar kümmert etwas vor sich hin. Häufig sitzt Kassandra mit gefurchter Stirn über ihm wenn er mal wieder nach zwei Schlucken den Kopf von der Milch dreht.

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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