Opferregel - was bedeutet das?

  • Meanor : Da gebe ich Dir recht, eigentlich ist die Opferregel keine schlechte Idee. Es bleibt eben leider beim eigentlich, da sie viel zu oft ausgenutzt wird...


    Siehe aber hier auch anderer Thread.

  • Zitat

    Original von Corridiel Aharin
    Um Dein Argument umzukehren, was kostest es denn den Spieler des Opfers, die Tat geschehen zu lassen? Doch "nur" seinen Charakter. Klar, man hat diesen lieb gewonnen und will ihn eigentlich nicht verlieren, wer aber das nicht abkann, hat meines Erachtens auf einem LARP (so, wie ich es definiere) nichts zu suchen.


    Dann haben wir wohl sehr verschiedene Defintionen, was LARP ist. Das wäre für mich die Forderungen nach konsequentem und gleichermaßen gnadenlosem Spiel, sowohl dem Char als auch dem Spieler gegenüber. Dafür habe ich nichts übrig.


    Ich würde Ralf Hüls zustimmen: Wenn mehr gestorben und weniger getötet wird, müssten wir diese Diskussion nicht führen.


    Die Welt ist aber eben nicht Plinker-Plunker-Land, und leider Gottes die Larp-Welt auch nicht. Pappnasen gibt es auf Seiten der Opfer wie auf Seiten der Täter. Im Umkehrschluss damit aber die Opferregel (die vom Grundgedanken her eine gute Sache ist, da sind wir ja einer Meinung) zu verdammen, weil sie missbraucht wird, halte ich für falsch und für einen Schritt in eine Richtung, die dem Gesamt-Spielspaß abträglich ist.


    Ein Char ist nunmal keine Mensch-ärgere-dich-nicht-Figur. Dahinter steckt ein Konzept, eine Idee, viel Zeit, Geld und Mühe, und dahinter steckt in letzter Instanz ein Mensch. Das ist meines Erachtens das beste Gegenargument zu "Wer das nicht abkann, der hat auf Larp nichts zu suchen".

  • 100% Zustimmung zu Deinem Einwand (und ich bin mir sicher, dass wir sehr ähnliche Auffassung von LARP haben...)


    Mein höchster Anspruch auf einem Spiel ist Spielspass für alle, und wenn ich dafür meinen zurücknehmen muss, um den Spass anderer zu fördern, ist das absolut oki. Ich betreibe auch kein "Gnadenlos-brutalo-Spiel". Findest Du es aber nicht bedenklich, wenn Spieler in ein Meer von Tränen versinken, wenn deren Charakter stirbt? Ich schon... Sicherlich gehört viel zu einem Charakterkonzept, und das soll auch Mühe machen, weil dann Spieltiefe dahinter steht. Aber es kann eben sein, dass ein Charakter stirbt, und dem muss man sich als Spieler immer bewusst sein, sonst kann es ganz, ganz schnell zu echt dummern Problemen kommen.


    Zudem habe ich nie mit einer Silbe die Opferregel verdammt, nur den Mißbrauch selbiger...

  • @ Matsumoto


    Schau mal ins LarpWiki


    Der Ralf war vor einigen Jahren mal dick im Gespräch wegen seines Ausspruchs: "Die Teilung der Larpszene, das ist unser Auftrag"
    Außerdem hatte er eine Conbestätigung bei ebay in einer Auktion angeboten, um denn Sinn und Unsinn einer Conbestätigung zu demonstrieren. Hat damals hohe Wellen geschlagen, auch hier im Forum.

  • Zitat

    Original von Corridiel Aharin
    Mein höchster Anspruch auf einem Spiel ist Spielspass für alle, und wenn ich dafür meinen zurücknehmen muss, um den Spass anderer zu fördern, ist das absolut oki.


    Guter Satz. Rücksichtsloses Spiel (sei es in Richtung Char, sei es in Richtung Spieler) führt dazu, dass am Ende keiner mehr Spaß hat...und das kann es nicht sein.


    Nur was tun, wenn man verantwortungsloses Spiel (durch Opfer oder Täter, völlig wurscht..) bemerkt? Diskutieren? Bekehren? Belehren? Notfalls - wenn man keinen Konsens erzielen kann - ignorieren? Ich weiß es nicht...
    ?(


    Eigentlich ist es an uns "ältergedienten", etwas von unserer Larp-Auffassung weiterzugeben, zu vermitteln. Die Frage ist nur: Ist das gewollt? Oder ist die Entwicklung in Richtung "Weniger Tiefe, mehr Action" etwas, das man halt als "Entwicklung" bezeichnen kann.

  • @ scrum


    Danke :D!


    Das mit den Con-bestätigungen hab ich damals auch mitgekriegt - wobei ich dann dann ohnehin mit dem punktelosne Spiel begonnen hatte.....
    Is ja auch wahr - es is ja heute kein problem, Conbetsätigungen zu faken - jeder, der ein bisschen Arnung von Photoshop und MS Office hat kriegt ds hin.


    Aber ichs chweife ab.


    @ Don Emerald


    Ähm.....


    Zitat


    Nur was tun, wenn man verantwortungsloses Spiel (durch Opfer oder Täter, völlig wurscht..) bemerkt? Diskutieren? Bekehren? Belehren? Notfalls - wenn man keinen Konsens erzielen kann - ignorieren? Ich weiß es nicht...

    Schua doch mal in unser internes Forum-. ich sage nur "Torkkelndes mammut", Leandro, Merryl und Krach und die Diskussion und Ergebnisfindung danach.Da sollte doch eigentlich alles geklärt sein zu solchen Problematiken, oder?Also ich für meinen teil habe es bisher immer - gut plattdeutsch formuliert - so gemacht: Wenn miir auf LARP jemand IT mit OT-Wirkung oder ganz banal OT auf die Nerven geht, gehe ich hin und spreche ihn OT in einer ruhigen Minute kurz darauf an.Bisher liess sich bis jetzt jedes Problem lösen.

  • @ Shaab


    Liebe Ashaba, die Ergebnisse, bzw. eigentlioch stamm die Idee für sowas von der Dunkle-Lande-Orga, sind im übrigen auf unserer Magonien-HP öffentlich einzusehen - (Torkelndes Mammut 3 war ja nur der Präzedesnfall)


    http://www.magonien.de/intro.html



    unter "Spielphlosphie.


    Auf was anderes wollte ich garnicht gross hinaus.


    Ich bin der festen Überzeugung - gerade weil ich es auch schon ab und an gemacht habe - Fremed Personen auf larps anzusprechen, wenn mich etwas gravierend stört.

  • Zitat

    Original von Don Emerald
    Nur was tun, wenn man verantwortungsloses Spiel (durch Opfer oder Täter, völlig wurscht..) bemerkt? Diskutieren? Bekehren? Belehren? Notfalls - wenn man keinen Konsens erzielen kann - ignorieren? Ich weiß es nicht...
    ?(


    Dieses Dilemma ist mir wohl bekannt - ich denke, hier gibt es keinen Königsweg. Alle von Dir genannt Möglichkeiten können ihren Teil dazu beitragen. Wenn ich z.B. Zuschauer bei Duellen bin, und merke, dass einer ganz furchtbar untötbar bin, zähle ich laut die Treffer mit, die er kassiert... bisher ist noch jeder Powergamer spätestens bei "Sieben!" umgefallen.


    Außerdem nehme ich gerne rege an solchen Diskussionen bei, wo man viele Vorurteile ausräumen, bzw. andere Wege aufzeigen kann.


    Zumeist versuche ich aber, durch ein gutes Beispiel voranzugehen. Meine Art zu spielen ist bestimmt nicht die allgemein gültige, aber ich versuche durch (von mir als solches subjektiv bestimmt) gutes Spiel anderen Leuten Möglichkeiten aufzuzeigen. Das hört sich nun arg abgedreht und vielleicht ein bißchen zu sehr selbstbewusst an, aber es hat schon einige Male funktioniert! Nach Spielen kamen Leute zu mir und wollten bestimmte Dinge wissen. Hat mich selber überrascht! Und hey, Don Jorge, wären wir als Newbies nicht froh gewesen über jemand, der uns ein paar Tips gegeben hätte?


    Kleiner Exkurs:
    An meinem letzten Satz erkennt man auch eine erstaunliche Entwicklung im LARP, die man aus dem realen Leben kennt: Die Kinder wollen Dinge anders machen als die Eltern und hören partout nicht auf deren Rat, während die Eltern über die Kinder schimpfen, da früher eh alles besser war...
    So ist es auch im LARP... 8-) 8-) 8-)

  • Corridiel Aharin

    Zitat

    Kleiner Exkurs:
    An meinem letzten Satz erkennt man auch eine erstaunliche Entwicklung im LARP, die man aus dem realen Leben kennt: Die Kinder wollen Dinge anders machen als die Eltern und hören partout nicht auf deren Rat, während die Eltern über die Kinder schimpfen, da früher eh alles besser war...
    So ist es auch im LARP...



    Nur haben Larper im Gegensatz zu Eltern noch immer die Möglichkeit dem Char. des "Newbs" den Ars.. zu versohlen. Mehr Punkte, Bessere Ausrüstung, Mehr Leute die einem Unterstützen (auch OT in Diskusionen) bessere OT Kampffähigkeiten.
    Solange "Newbs" das Gefühl haben sie müssten das durch irgendwie geartetes Powergaming ausgleichen ist eine Opferregel oft nur mittel zu Rebellion gegen die "Erwachsenen"
    Man kann nicht wirklich verlangen das jemand ohne längere Larperfahrung verantwortgsvolles spiel treibt, wenn er (im Übertragenen sinne) Penisneid auf die Chars der Anderen Spieler schiebt. Das bleibt aber nicht auf die Opferregel beschränkt. Ist so ein wenig Teufelskreis und wird erst durchbrochen wenn der Neuling zu "Seinem Eigenen Spiel findet" und nicht mehr versucht irgenwie ein Wettrüsten gegen die Welt durch zu ziehen.


    Ansonsten stimme ich Corridiel Aharin vollstens zu

    Wieder da:
    www.rabenfels.org
    In der guten alten Zeit verbrannten wir mögliche Ketzer schon auf verdacht.
    Doch jetzt bekommen sie einen fairen Prozess, das läst den Knechten mehr Zeit um Holz zu sammeln.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Jefric ()

  • Entweder der"newbie" ist für ein konstruktives Gespräch zugänglich oder man hat eh verloren...


    Solange der "alte Hase" auch wirklich versucht zu helfen und nicht einfach nur mit dem was er kann anzugeben sollte man so sicher eine Lösung finden.



    Also bisher haben mich die jungen immer gefragt was ich von den Ideen halten und waren sehr danbar für alle Tips die ich gegeben habe.
    Wir sollten aber nicht immer vom Regelfall der Pappnase ausgehen weil denen ist einfach nicht zu helfen und solange man ihnen durch aktive Handlungen (z.B. Ignorieren) nicht zeigt, dass sie mit ihrem Verhalten nicht weiterkommen werden die immer so bleiben.