In den Wäldern Montralurs - Teil 2

  • Der Silberrücken beschleunigt und schlägt eine Flanke, bis er den Hüter umrundet hat, dann setzt die Wandlung ein und ein gleisendes Licht, lässt Knochen und Haut formen, Tatzen zu Händen und Füßen werden und schon bald bildet sich das Gesicht einer Elbe aus dem Wolfskörper heraus. Das Bündel mit Kleidung neben ihr...wird nur wenige Momente später aufgehoben.


    Es dauert nicht lange und Tear'asel, Herr ihres eigenen Körpers steht aufrecht zwischen den Baumriesen der montralurischen Wälder und wartet auf das Pferd und den Elben, den es sicher durch den Wald trägt.

  • In einiger Entfernung konnten die geschulten Augen des Hüter eine Gestalt zwischen den Bäumen erkennen.Er hatte Sie eine lange Zeit nicht mehr gesehen und war einerseits Überrascht sie hier anzutreffen.Ruhig und langsam näherte Er sich und als er fast auf gleicher Höhe ankam,stieg Ciryon vom Pferd das Zeichen des Wasser war deutlich auf seiner Wange zuerkennen..


    "Mae govannen Tear`asel,was treibt dich hierher nach Montralur?
    Bist Du gekommen um Dein Werk zubegutachten oder hat Dich Ancalima geschickt um zusehen wie ich Leide!"


    Ciryon`s Stimme klang kalt und Gleichgültig und in seinen Augen spiegelte sich die gleiche Kälte wieder,wie an jenen Abend in Amonlonde im Winter.

  • Sie lässt ihn sprechen, ruhig und abwartend und als er genügend Zynik in ihre Richtung entlassen hat, tritt sie den kleinen Hügel hinab auf dem sie gut sichtbar gestanden hatte.


    "Ich bin hier, weil du meinen Namen gerufen hast," antwortet sie mit einer ihm völlig gegensätzlichen Tonlage, sanft aber wissend.


    Sie tritt an das Pferd heran und hebt ihre Hand um ihm sanft über die Nüstern zu streichen. Ihr Blick jedoch liegt weiter auf ihm.


    "Ich will nicht, dass du leidest auch wenn es unabdingbar ist, dass dies geschieht. Ich bin hier, damit wir reden können...doch nur, wenn du einwilligst."


    Sachte streckt sie ihm ihre andere schlanke Hand entgegen, einladend aber nicht fordernd.

  • Ihr Mimikspiel verrät nicht, ob sie erleichtert, ob seiner Einwilligung ist. Sie folgt ihm zu dem mächtigen Baumriesen und lässt sich neben ihm nieder. Kurze Zeit bleibt es stumm zwischen dem Hüter und der Wächterin, dann erhebt Tear'asel ihre Stimme.


    "Nicht du sollst mich anhören, sondern ich dir zu, deswegen bin ich hier. Ich werde dir antworten, wenn du Fragen hast und dir später einige Dinge erklären. Dies ist deine Geschichte, ich bin nur ein Wegweiser."

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  • "Ich weiß nicht für wen oder für was Du dich hälst,das Du anderen ihren Weg weissen mußt.Ich weiß nur das auf Ancalimas Reisen etwas geschehen ist das sie in ihrem Innern verwirrt und das sie nicht mit mir teilen kann.Sie hat einst das Schicksal akzeptiert das Ich die zweite Hälfte der Medallie bin und hat der Verbindung zugestimmt.Ich habe versucht der elbischen Seite gerecht zu werden,da mein Schicksal erst ein anderes war.......dann kamst Du und hast mit deinen Worten alles worum ich gekämpft habe verändert.......Ich gebe Dir nicht die Schuld daran das ich den Ring an jenen Abend vom Finger genommen habe.....Nein......Nein das war ich allein.......Ich glaube....nur weil Du nicht lieben kannst,sollen es andere in deiner Nähe auch nicht........eins hat die Sache aber gezeigt,ich bin sorgloser geworden Ihr gegenüber.Ich mache mir weniger Gedanken um Sie seit sie in die Wälder von Amonlonde gelaufen ist,obwohl ich sie danach noch einmal zusammen mit den Kindern in der Akademie traf.........!"


    Ciryon atmete tief aus und seine Mimik blieb kalt.


    ".....und ist dies der Weg den Du mir zeigen wolltest?"

  • Sie seufzt kurz.


    "Ich muss niemandens Wege leiten, das habe ich auch damals nicht getan, als du den Ring abgenommen hattest. Alles was ich tat, war das auszusprechen, was schon lange hätte gesagt werden müssen. Ich habe damals auf deine Weisheit vertraut, mit diesen Worten umgehen zu können und ich tue es auch heute noch.", antwortet sie sanft, auch wenn man an ihren Augen sehen kann, dass seine harten Worte sie treffen. Dann entsteht ein kurzes Schweigen, ihrerseits. Sie senkt ihren Blick und betrachtet das Moos unter ihren Füßen.


    "Weißt du Ciryon...ich habe damals nicht um Ancalimas Willen mit dir gesprochen, sondern um des deinen."

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  • Ciryon blieb ohne Regung


    "Senke nicht deinen Blick Tear`asel wenn du mit mir sprichst,dafür gib es keinen Grund.Doch warum um meinem Willens.Ich verstehe nicht was es mit mir zuschaffen hat.Wolltest Du mich auch nur daran erinnern das ich nicht den elbischen Weg gehe,sowie es Ancalima auch schon einst mal nannte.Sag mir....was ist denn der elbische Weg....der den Ancalima geht....oder den Tear`asel geht......vielleicht den der Talris geht...oder all die anderen die sagen sie gehen den elbischen Weg.....sag gehen wir nicht alle einen Weg den wir für uns den richtigen halten.......!"


    Ciryon Stimme wurde ruhiger und Tear`asel konnte leise Gedanken wahrnehmen...... *hab ich so versagt!*

  • Sie greift schnell seine Hand, als er sendet.


    "Was ist richtig, was ist falsch..., zu entscheiden wer fehl geht und wer die richtigen Wege beschreitet ist nicht meine Aufgabe. Ich werte ein richtiges oder falsches Leben nicht wie Ancalima, ich bin nicht wie sie und ich werde nie so sein."


    Entschlossenheit schwingt in ihren leisen Worten mit.


    "Du bist wie du bist, die Summe deines Lebens... und ich mag dein Leben, denn es strahlt Kraft aus, Kraft die du für Itholias dringend benötigst und die du an Ancalima verschwendest, weil sie sie nicht zu erwidern vermag."


    "Ich habe dir damals die Wahrheit gesagt und noch immer halte ich an ihr fest. Sie ist nicht dein Weg, sie liebt dich nicht, sie liebt sich selbst ja nicht einmal genug...und so verzweifelt ihr aneiander, jeder für sich allein."

  • Erschrocken als Tear`asel seine Hand nahm wollte Er sie zurück ziehen,doch Ciryon ließ Sie gewähren.Verwunder der Worte die Sie zu ihm sprach,antwortet der Hüter leise.


    "Du magst mein Leben.......mit welcher Kraft kann ich Itholias helfen.....
    nein das Land ist verloren.....Ja Du hast recht ich habe zulange an der Liebe zu Ancalima festgehalten und zusehr versucht so zusein wie Sie es gerne hätte.......Doch nun ist es mir egal was sie macht und warum!"


    Ciryon hob seine andere Hand und strich sanft über Tear`arsel`s Kopf.


    "Vielleicht hätte ich dich zuerst treffen sollen als Ancalima,vielleicht wäre alles einfacher für mich gewesen.Doch ich bin es nicht der die Fäden des Schicksals webt.....aber was kann ich tun?"


    Schwer atmete Ciryon aus,so als würde eine Last etwas weniger wiegen.

  • Tear'asel dachte tatsächlich eine Zeit nach, ehe sie antwortete und selbst jetzt noch waren ihre Worte ruhig und leise.


    "Itholias ist nicht verloren. Der Schmerz mag dir das vorgaukeln aber wiegt dich in einem falschen Schlummer. Die Ahnen von Itholias haben feste Traditionen, von Generation zu Generation weitervererbt, müssen die Erstgeborenen den Bund eingehen, Liebe und Pflicht für ewig mit einander verwoben."


    Sie richtete ihren Blick auf und lies ihn durch die Baumkronen schweifen.


    "Aber die Göttin von Itholias hat den Wandel der Gezeiten vergessen, sie hat vergessen, dass sich Traditionen und Pflichten nicht immer mit dem freien Willen jener Geschöpfe vereinbaren lässt, die dieses Land bevölkern. Jene, die von alter Zeit her den Bund eingehen, wachsen miteinander auf, ihre Augen treffen sich mit dem Bewußtsein frühester Kindheit. Dies war bei euch beiden nicht der Fall. Hier konnte sich keine Liebe entfalten, egal wie sehr du dich auch angestrengt hast."


    Wieder blickte sie hinab zu seiner Hand.


    "Ich habe den Zorn der Göttin auf mich geladen, ihr Auge verweilt nicht auf dir. In der Zwiesprache, die ich mit ihr gehalten habe... bemühte ich mich, ihr zu vermitteln, dass sie die Werte generationenlanger Pflichten und Traditionen nicht auf dich anwenden kann und auch Ancalima ist in vielen Teilen, weit davon entfernt, sie so wahr zunehmen, wie die Göttin dies gerne hätte. Letztenendes aber ist nichts verloren Ciryon, es müssen nur neue Wege beschritten werden. Ihr könnt herrschen alle beide und Itholias noch retten aber dieses Herrschaftsband muss auf anderen Grundfesten aufgebaut werden, als Liebe...denn sie ist eines der wenigen Dinge, die nicht erzwungen werden können."


    Kurz verharrt sie, es scheint, als müsste sie Worte finden, die dringend noch gesagt werden müssen, doch dann schweigt sie, wartend, wie die Worte auf den Hüter wirken.

  • Ciryon blickte Sie verwundert an.


    "......Götter.....Ich habe keinen richtigen bezug zu den Göttern der Elben.....sie haben noch nie zu mir gesprochen,daher kann ich das alles nicht im Sinne der Götter richten.......und nachdem was alles geschehen ist fehlt mir der Antrieb Itholias zu retten."


    Kurz hielt Ciryon inne.


    "......durch das was Ancalima getan hat ist die Insel im Meer versunken und nun soll ich sie mit meiner Kraft wieder in diese Welt holen.....warum frag ich dich soll ich das tun?
    Ich will nicht der alten oder neuen Traditionen dort mit Ihr herrschen.Ich habe verstanden das es keinen Sinn mehr macht auf die Liebe Ancalima`s zu warten......Sie ist mir im Moment gleichgültig......!"


    Ruckartig nahm Ciryon seine Hand von Tear`asel Kopf.

  • "Itholias ist nicht im Meer versunken. Die Göttin würde sich nicht soviel Mühe mit allem machen, wenn ein einziger Fehler, zum Teil - das gestehe ich - auch meiner, alles zerstören würde," antwortete sie ihm wieder mit der gleichen ruhigen Entschlossenheit und einem unerschütterlichen Wissen und sieht seiner Hand nach.


    "Natürlich ist es deine Entscheidung, ob du den Weg Itholias gehen willst oder nicht und wenn, wie du ihn beschreitest. Niemand kann dir das vorschreiben."


    Dann lächelt sie, doch Bitterkeit schwingt darin mit.


    "Nun ja, Ancalima ist wütend auf dich, weil du in ihren Augen menschlich gehandelt hast, als du den Ring, in ihren Augen, ohne die weiteren Konsequenzen abzuschätzen, von deiner Hand genommen hast...vor allem noch vor den vielen Leuten, du weißt ja, wie ihr Stolz ob nun gerechtfertigt oder nicht, darauf reagiert," sachte winkt sie ab, "aber Ancalima ist letztlich nicht das Mass der Dinge. Sie wird sich weiter bemühen Itholias zu retten, auf ihre Art und Weise... wichtig ist aber was du tun willst...nicht musst."

  • Ciryon lächelte zurück.


    "Also handelt es sich in erster Linie um ein Götterspiel in dem ich nichts Ahnend hinein geraten bin.......Spielt die Göttin mit Ancalima und sogleich mit mir......ich fühle im Moment nicht das Verlangen danach das Erbe Itholias anzutreten!"


    Ciryon blickte nach oben zu einem Ast,dort hatte sich sein Falke nieder gelassen.


    ".......Sieh....er ist frei zu fliegen wohin es ihm gefällt und doch kommt er zu mir wenn ich ihn rufe ohne Zwang.....naja....Ancalima hat mich auch oft wie dumm stehen gelassen,so hat Sie selber erlebt wie ich mich dann gefühlt habe.Soll sie sich erst einmal weiter bemühen Itholias zuretten.....Stolz kann gebrochen werden,aber Ancalima nicht.....Hast Du den Ring meiner Eltern noch in deiner Obhut?"


    Ciryon sehnte sich nach Ruhe ohne Verpflichtungen.

  • "Das habe ich," sie nickte. "Aber vorher will ich noch klarstellen, dass du dich nicht darauf versteifen sollte, im Wankelmut irgendwelcher Götter gefangen zu sein. Sie mögen uns Schicksale vorgeben aber gleichzeitig gaben sie uns auch den freien Willen. Es ist unsere Aufgabe beides in Einklang zu bekommen. Diese Welt...Itholias braucht dich auch...du bist ein Hüter."


    Sie sah dem Vogel nach und die Metapher gefiel ihr und gab ihr Zuversicht.


    "Der Falke ist dort ist fürwahr ein gutes Beispiel, er kommt und geht...aber er weiß, wohin er gehört, trotz des Windes, der stetig fordernd durch sein Federkleid weht."


    Sie holte das dünne Band aus Mithril an ihrem Hals hervor. An der Kette baumelte der mattgewordene Ring. Vorsichtig nahm sie ihn ab und legte ihn auf ihre ausgestreckte Hand.


    "Bedenke er ist ein machtvolles Symbol, er hat seine Wirkung nicht verloren, auch wenn sein Dasein mißverstanden wurde. Er wartet darauf, dass seine Geschichte neu besungen wird, aber dennoch mit den Melodien der alten Zeit."

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  • Ciryon sah den Ring und nickte zustimmen bei ihren Worten,doch zögerte Er den Rind an sich zunehmen.


    "...verwahre ihn noch eine Weile,den ich fürchte wenn ich wieder an mich nehme spüre ich zuviel Gefühle von Ancalima....vielleicht bin ich noch nicht soweit ihn wieder zutragen!"


    Ciryon legte seine Hand über Tear`asels und schloss ihre Hand mit dem Ring.


    "Ich lasse mich nicht zum Werkzeug der Götter machen.Wenn das Schicksal es für richtig hällt das Itholias gerettet werden soll,dann wir es mir ein deutliches Zeichen senden.........Ja ich bin Hüter.....nicht nur von Montralur.....nein auch der Fußelben von Itholias!"


    Ciryon`s Gedanken schienen klarer zuwerden und seine Augen leuchteten leicht als er in Tear`asel blickte.


    *ich wünschte ich hätte Dich früher getroffen Tear`asel*

  • Sie nickte, noch bevor sie das Senden erreichte. Ihre zweite Hand legt sich über die seine, welche den Ring in ihrer Hand mit der ihren umschloß.


    "Was immer du tust...verzeih mir eines Tages. Du magst recht haben, dass ich nicht fähig bin zu lieben, aber das heisst nicht, dass ich vergesen habe, wie es ist und was Liebe, wenn sie nicht mit Respekt erwidert wird, anrichten kann."


    Ihre Augen bleiben klar wie Bergseen, genauso tief und von dessen natürlicher Kühle begleitet, nicht jedoch abweisend.


    *Du hast mich genau zu dem Zeitpunkt getroffen, da dies notwendig war... und tu mir einen Gefallen, nenne mich Tear.*

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  • Ciryon hielt inne und ließ sie gewähren.


    "Das werde ich bestimmt,doch verzeih auch mir der harten Worte!"


    Langsam schloß Ciryon seine Augen und atmete tief durch.


    *Tear.....Tear....ja Du hast recht es war der richtige Zeitpunkt*


    Nach einer Weile öffnete Ciryon wieder die Augen.


    "Ich werde in der Herrschaftstadt erwartet.....doch was wirst Du nun tuen....?"


    Fragen sah der Hüter ihr in die Augen.

  • Sie löste sich aus dem Handgriff und schlang die Kette wieder um ihren Hals, wo der Ring unter ihrer Kleidung verschwand.


    "Zurückkehren nach Amonlonde, doch vorher," und sie lies ihren Blick kurz über den Wald streifen, "werde ich noch ein wenig hier wandern. Es ist lange her."


    Mit diesen Worten erhob sie sich und blickte wieder zurück zu dem Hüter und ihre Augen schienen für einen Moment verschleiert und dennoch glänzend wie der das Azur des Himmels.


    "Nicht sehr viel Zeit wird vergehen und ein Sturm wird über diese Ländereien kommen und was einst nicht sein konnte, wird sich nun über seine Vergangenheit erheben. Achtet aufeinander...und achte du auf jene, die meinem Herzen einst nahe waren."

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