Zum brennenden (Neubau) Tisch 20

  • Nachdem sie von der Meeresküste aus nach Amonlonde-Stadt gereist ist und den Tag in der Stadt verbracht hat, öffnete Alanis am Abend die Tür zum 'Brennenden Tisch' und tritt ein.


    Die Schankstube ist recht gut gefüllt und sie erblickt sogar in Zylo, den sie in Lupien an der Akademie kurz kennengelernt habt, ein halbwegs bekanntes Gesicht. Freundlich nickt sie dem designierten Leiter der amonlondischen Magierakademie zu, dann steuert sie einen leeren Tisch nahe des Kamins an und entledigt sich erst ihrer Reisekiepe, dann ihres grünen Wollmantels und des Fuchskragens, der sie warmgehalten hat. Sofort beginnt die Feuchtigkeit des Wintertages von der praktischen Reisekleidung wegzudampfen.


    Da Alanis den Wirt Maglor und seine Schankmaiden nicht sieht, wohl aber den Geruch nach Essen wahrnimmt, nimmt sie erst einmal Platz. Für die Anmietung des Zimmers für die Dauer ihres Aufenthaltes wird immer noch Zeit sein.


    Sie holt ihr grünes Buch hervor und macht sich, nun, da sie genug Zeit und einen nicht schwankenden Untergrund hat, an die Fortführung ihrer Studie über Seekrankheit, die mehr ihrem eigenen Glück dient als dem der Menschheit, die sie aber gerne mit letzterer teilt. Eine halbe Seite füllt sich in ihrer schnellen und leider nicht leicht lesbaren Handschrift, dann legt sie das Buch geöffnet auf den Tisch und blickt sich nachdenklich im "Brennenden Tisch" um.


    Die Erinnerungen an ihre letzte Reise nach Amonlonde, die Raumverschiebung, das Zusammentreffen mit den Outilisten, Malglins Feuertempel, sind sehr mächtig und sie hat die Zeit ihres Aufenthaltes in der Stadt damit zugebracht, sich - mehr für sich selbst - zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Eine Zeitlang hatte sie sogar vor dem Marsotempel im Tempelbezirk gestanden und gefühlt, wie sich ihr die Nackenhaare aufgestellt hatten.


    Nun betrachtet sie kurz versonnen die Haut ihrer Hände, denen man seit den Ereignissen um die Outilisten nicht mehr die Mühsal der letzten Jahre ansieht - die neue Haut ist glatt, hat keine Narben oder Schrunden mehr. Ein dünnes Lächeln spielt um ihre Lippen. Die Kraft des Feuers war wieder einmal erstaunlich gewesen.


    Sie nimmt ihr Buch erneut auf und schreibt weiter.

  • Kuni nickt. "Drachentöterorden, genauer gesagt. Nicht, dass es da zu Missverständnissen kommt. Hat jemand gegründet, nachdem er nen Drachen erschlagen hat, der das Land verwüstet hat. Damit sowas nicht nochmal passieren kann. Ihr stammt aus Aventurien? Wo liegt das? Hab ehrlich gesagt noch nie davon gehört." Sie trinkt einen Schluck Met.

  • An Erlgard gerichtet


    "Ich werde sehen was ich für euch tun kann sobald ich morgen wieder in der Akademie bin versprechen kann ich erstmal aber nichts"

  • "Ah... das heißt Ihr zieht aus, um Drachen zu töten? Nur die Bösen oder Drachen im Algemeinen?"


    Trotz ihres ernsten Gesichtsausdrucks scheint es als wäre die Magierin ein wenig belustigt. Doch antwortet sie auf die Frage ihrer Gegenüber,


    "Weit, weit weg wäre wohl das Passenste!"


    Sie lächelt und gibt dann unumwunden zu,


    "Ich gestehe, dass ich von den Mittellanden zwar schon dieses und jenes gehört habe, aber dort war ich bislang auch noch nie! Und wo genau Aventurien von den Mittellandes aus liegt, vermag ich leider nicht zu sagen!"


    Sie zuckt entschuldigend mit den Schultern.

  • Kunigunde grinst. "Manche - wenige ziehen aus, Drachen zu suchen und zu töten. Aber eigentlich sind wir für die Sicherung der Grenzen unseres Heimatlandes gegen Drachen zuständig. Kommt zugegebenermaßen nicht sehr oft vor, dass wir da gebraucht werden. Gelegentlich schicken andere, wenn sie ien Drachenproblem haben, zu uns um Hilfe. Dann wird ne Delegation geschickt, die das Problem in der Regel beseitigt - oder die in Ausnahmefällen von dem Problem beseitigt wird. Und zum Thema guter Drache - böser Drache: zunächst stufen wir mal jeden Drachen als potentiell böse ein. Je nach Umständen kann es passieren, dass das überdacht wird und dem Drachen der Abzug gestattet wird - theoretisch zumindest, ist noch nicht vorgekommen. Meistens klären sich die Fronten da ganz schnell bei der ersten Begegnung. Die Ordensritter haben noch andere Aufgaben, die sie beschäftigt halten. Die geflügelten Biester sind schließlich nicht soo häufig, da muss man sich die Zeit vertreiben."

  • Bei Kunigundes anschaulicher Erzählung muss Aimeé schmunzeln und so fragt sie mit einem leisen Lachen,


    "Und was tut Ihr in der Zwischenzeit? Wenn gerade keine Drachen zur Verfügung stehen? Und habt Ihr schon viele gesehen?"


    Man merkt ihr an, dass das Thema Drachen sie sehr zu interessieren scheint.

  • "ich hab vier gesehen. Drei ausgestopfte im Ordenshaus, und einer, als er vor einer Delegation geflohen ist, die mein Vater begleitet hat. Da war ich 7." Sie lacht auf. "Abends kam die Nachricht, morgens sollte es losgehen. Ich hab mich im Gepäck versteckt und mich erst nach Stunden auf der Strasse gezeigt, da konnten sie mich nicht mehr zurückschicken. Ich wollte so dringend einen lebenden Drachen sehen. Ne echte Enttäuschung. Groß, ja, wendig auch, aber gestunken hat der, bah." Ernster fährt sie fort. "Oh, wenn grad nix los ist, verwalten die Ritter ihre Güter, schlichten bei Streitigkeiten, damit nicht jeder Nachbarschaftsstreit vor Gericht endet, bilden Landwehreinheiten aus, unterrichten Waffenführung für Wächterteams, so Sachen."

  • "Also ein klassisches Rittertum!"


    Aimeé scheint ein wenig überrascht, fast als hätte sie irgendwie etwas mehr erwartet. Sie überlegt und fragt dann weiter,


    "Und was hat Euch gerade hier her nach Amonlonde verschlagen? Ich hoffe doch kein Drache!"

  • "Nein, nein," winkt Kuni ab. "Ich bin Anwärter, da gehört eine dreijährige Wanderschaft dazu, um die Welt kennenzulernen, Verständnis für andere Kulturen zu entwickeln, Toleranz zu lernen und so." Sie wedelt mit der Hand. "Vorher die Knappenzeit, danach die eigentliche Ausbildung - wenn man gut ist, kann man nach 9 Jahren Ritter werden. Ich wollte mal aufs Meer, da hats mich hierher verschlagen. Und ihr? Was hat euch hierher geführt?"

  • "Der Zufall hat mich hergeführt und das Schicksal heißt mich bleiben!"


    Aimeés Blick wandert liebevoll zu Zylo hinüber und sie berührt den Magier sachte. Dann lächelt sie verschmitzt und fügt an,


    "Auch wenn das Wetter um diese Jahreszeit wirklich sehr ungemütlich ist!"

  • "Verstehe. In eurer Heimat ist es wohl wärmer? Dann kommt besser nicht im Winter nach Hohensolms, wenn ihr uns besuchen wollt. Da geht der Schnee manchmal bis über die Fenster - allerdings nur selten."

  • Aimeé lacht,


    "Ja! Viel wärmer! Aber danke für die Warnung... sollte es mich je in Eure Heimat verschlagen, so werde ich sehen, dass es nur im Sommer geschieht!"


    Sie lehnt sich zurück, dann scheint ihr siedend heiß noch etwas einzufallen, denn sie runzelt die Stirn und erhebt sich schließlich,


    "Bitte entschuldigt mich einen Moment, ich bin gleich wieder zurück!"


    Mit einem Lächeln nickt sie kurz in die Runde und verschwindet dann raschen Schrittes Richtung Treppe zu den Zimmern.

  • Kunigunde lehnt sich zurück, trinkt einen Schluck und hört dem Gespräch der anderen zu. Gesprächen unter Einheimischen kann man meist viele Informationen über ihre Heimat entnehmen - auch wenn diese 'Einheimischen' eher Zugezogene waren.