Das Badehaus zu Renascân (2)

  • Er behielt sein Lächeln bei


    "Es ist so...es ist nicht ganz leicht, das zu umschreiben, also will ich mal so direkt sein, wie nur möglich: Sagt mal, Feleya, könnt ihr euch eigentlich vorstellen, mir zu Diensten zu sein? Na?"

  • Feleya runzelte die Stirn und nahm einen Schluck von ihrem Becher. Dann blickte sie ihn etwas nachdenklich an.


    "Welche Dienste wären das, Maruk?" fragte sie langsam.

  • "Nuuuuuuuuuuun...welche Dienste könntet ihr euch denn vorstellen, dass ihr sie mir zuteil werden lassen könntet? Ich weiß schließlich, dass ihr euer Handwerk beherrscht, insofern würde ich mich kaum mit weniger als dem besten begnügen, werte Dame."


    Seine Augen funkelten schelmisch

  • Die Elfe war sich nicht sicher was er genau meinte, daher blickte sie ihn einige Momente lang an.


    "Sagt Maruk, heißt es das Drago nicht mehr der Herr dieses Badehauses ist?" sie nippte wieder am Becher.

  • Maruks Lächeln wurde durch eine höchst gekünstelte Entäuschung ersetzt, wobei die Unterlippe betont nach vorn geschoben wurde


    "Jetzt habt ihr mir alles kaputt gemacht. Für einen kurzen Augenblick hatte ich gehofft, euch für eine kleine Liebelei mit einem äußerst gutaussehnden Badehaus-Bediensteten begeistern zu können! Schade...äußerst schade."


    Seine Unterlippe glitt wieder zurück


    "Aber um euch zu entäuschen: Nein, Drago ist nach wie vor der Herr dieses Hauses. Zumindest irgendwie. Könntet ihr euch dann vorstellen, zumindest seiner hochbegabten wie charmanten Vertretetung zu Diensten zu sein? Na?"


    Nun grinste er spitzbübisch

  • "Eine kleine Lieblei...." murmelte sie und stellte ihren Becher ab. Dann stand sie auf und ging auf Maruk zu, dicht an seinem Ohr flüsterte sie:


    "Nur eine kleine Liebelei...." sie strich mit einem Finger über seine Wange und hauchte ihm sanft ins Ohr. "Ich fühle mich geschmeichtelt."


    Wieder lächelte sie und trat zurück an den Tisch, nahm den Becher und nippte erneut daran.

  • Maruk legte den Kopf schief und lächelte zurück


    "Das will ich mal nicht als ein 'Nein' werten. Zumindest kein ausdrückliches. Ich würde vorschlagen, wir verschieben alle weiteren Schritte an einen späteren, passenderen Zeitpunkt?"


    Er schlug die Beine übereinander


    "Denn als vorübergehender Leiter dieses Hauses will ich ja nicht den Eindruck vermitteln, ich würde meine Position schamlos ausnutzen."


    Er nahm einen Schluck Tee und linste über den Rand hinweg


    "So ganz falsch lagt ihr nicht. Drago hat mich beauftragt, ihn für die nächste Zeit zu vertreten. Er musste auf die Heimatinsel, nach Taurien. Irgendwas mit seiner Familie regeln, scheinbar mehr als dringend. Er lässt euch Grüße ausrichten und bedauert, dass keine Zeit mehr war, persönlich mit euch zu reden. Sein Schiff sollte bereits abgelegt haben."


    Maruk lehnte sich zurück und zog sich sein Hemd zurecht, was eher bedeute, dass er dessen weite Öffnung überprüfte


    "Aber ich bin ja da, und ich kann umso persönlicher mit euch reden. Ich hoffe doch, dass ihr nicht unglücklich über diese Wendung seid?"

    Maruk der Standhafte!
    Badehaus-Angestellter

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  • "Es wäre schlimm wenn es so wäre." Sie lächelte ihn abermals an und trank ihren Becher schließlich leer.


    "Und nun lieber Maruk.... Was werden wir den mit dem Tag heute anfangen?"


    Feleya stellte den Becher ab und ging im Gedanken ihre Öle durch ob denn noch irgendwas aufgefüllt werden musste, oder ob den nun ein Großputz anstand.

  • "Drago hat mich angewiesen, das Haus für drei Tage zu schließen. Er hat wohl mit der Präfektur vereinbart, dass dort in dieser Zeit alles notwendige geprüft wird. Nicht, dass es heißt, wir hätten unseren Herrn ersäuft, um jetzt selbst die Geschäfte an uns zu reißen!"


    Er stand auf und nahm Feleyas leeren Becher an sich


    "Ihr gestattet, schöne Frau?"


    Dann lehnte er sich an den Türrahmen


    "In dieser Zeit sollen wir hier auch alles auf Vordermann bringen, also einmal das große Programm, das bis zum Frühjahr reichen muss. Andererseits sieht's ja immer noch manierlich aus, von daher steht nix an, was wir nicht auch in zwei Tagen schaffen können."


    Er fuhr mit seinem Finger über die obere Kante der Tür und schaute prüfend auf seine Fingerkuppe


    "Naja, der übliche Staub, aber das geht fix. Anders formuliert..."


    Er neigte seinen Kopf nach vorn und schaute mit einem Blick, den er offenbar schon oft geübt hatte, von unten herauf, während er eine Augenbraue leicht anhob


    "...wir könnten den ganzen Tag für uns haben. Ungestört. Als kleine Aufmerksamkeitsbekundung des neuen Badehaus-Leiters..."

  • "Wer auch immer Euch diese Aufmerksamkeit gibt, wird sich sicherlich finden." Feleya lächelte.


    "Jedoch beliebe ich gerne zu sagen: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen." Sie verschränkte die Arme vor der Brust.


    "Und wenn wir schon die Gelegenheit haben, hier alles auf Vordermann zu bringen, sollten wir direkt zur Tat schreiten, denn wer weis, vielleicht gibt es etwas, was repapiert werden muss und es länger als 1 Tag brauch."


    Kurz räusperte sie sich und hob die Brauen.


    "Wie habt Ihr Euch die vorgehensweise vorgestellt?"

  • Maruk machte einen gespielt beleidgten Schmollmund, dann zuckte er mit den Schultern


    "Ihr habt ja recht, Teuerste. Erst die Arbeit, dann das Vergügen. Und das ausgerechnet hier, wo Entspannung, Kurzweil und Vergnügen doch an oberster Stelle stehen. Ist das Leben nicht ein Jammertal?"


    Er schlug sich den Handrücken vor den nach hinten gekippten Kopf und verharrte kurz in dieser Position, dann hob er den Zeigefinger in die Luft


    "Plan: Putzen, und zwar im großen Stil!"


    Und so machte man sich an die umfassende Reinigung des Badehauses, bis der Zustand von Haus und Einrichtung wieder mindestens so exquisit waren wie die Qualität der dort Tätigen.

  • Feleya hatte auch ihre Räumlichkeit von grundauf gereinigt, so dass der nächste Gast jederzeit kommen könnte. Sie lies die Fenster noch eine Weile offen und kontrollierte ihre Öle.


    "Hmmmm"


    Hier und dort ging eines zur Neige, allerdings wollte sie auch einige neue ausprobieren. Gerade für die männlichen Gäste war es immer etwas schwieriger was passendes zu finden.

  • Die Zeit verging und man war mittlerweile im 8. Mond angekommen, ohne dass eine weitere Nachricht von Hrothgar "Drago" Scylding eintraf. Die Geschäfte liefen gut, brachte doch der Hafen immer neue Laufkundschaft, während die Stammgäste auch weiterhin die Treue hielten.

  • Nachdenklich stand Feleya am Fenster und blicke hinaus. Die Tage verstrichen und der Herbst sandte seine ersten Boten. Seuzfend öffnete sie das Fenster und lies eine kühle Brise in den Raum. Anschließend räumte sie noch das ein oder andere weg, bevor sie das Fenster wieder schloß.


    Es war ruhig im Badehaus, so dass sie für einige Zeit in den Zaunkönig gehen konnte. Sie öffnete die Tür und ging nach vorn in den Eingangsbereich.


    Die Elfe wußte nicht ob Maruk und die anderen beschäftigt waren, daher hinterlies sie eine Nachricht an der Theke und ging aus der Tür.


    --> zum Zaunkönig

  • An der äußeren Hauswand ist ein Zettel festgeklemmt:


    Renascân macht sich mitschuldig –
    Freiheit für Isidor Langara!!!
    Lorenisch-Vinagy für alle Zeit!!!
    Nieder mit Altweiningen!!!
    Tod und Verderb den
    blutrünstigen Aufständischen!!!

  • --> Spähergebäude


    Gerion kam in einen Umhang gehüllt und einem Bündel in der Hand auf das Badehaus zu. Als er direkt auf den Eingang zustapfte viel ihm ein Zettel an der Wand auf. Von Neugierde getrieben, was wohl während seiner Abwesenheit in der Siedlung passiert ist, ging er zu dem Zettel und las ihn sich durch.


    Nach dem ersten Satz überkam ihn eine böse ahnung und die Erinnerung an den Kerl, den er damals im Zaunkönig getroffen hatte. Den rest verstand Gerion nicht doch er riss ihn von der Wand und machte sich auf den Weg zum Wachgebäude.


    --> Wachgebäude in der Oberstadt

  • --> Das Handelskontor "Van Daick"


    Die Elfe öffnete die Tür und wie immer war es ruhig hier im Badehaus. Bald würde es wieder mehr werden, schließlich kam der Winter und da liefen die Geschäfte besonders gut.


    "Maruk?" rief sie und ging während dessen hinter zu ihrer Kammer. Sie öffnete die Tür und blieb stehen und blickte sich um. Unter dem Tisch fand sie ihren Wanderkorb, den sie sogleich hoch holte und auf den Tisch stellte.


    Sie packte einige Sachen ein, kleine Handtücher, verschiedene Fläschchen mit Öl, etwas Pergament und ein wenig Räucherwerk. Sie schnürte den Korb zu und stellte ihn dann wieder auf den Boden.


    Dann zog sie den Stuhl zum Tisch heran, holte ein Pergament Papier heraus, wo sie ein kleines Stück abriss um dann mit Feder und Tinte einige Worte niederschrieb. Sie öffnete kurz darauf das Fenster und pfiff eine kleine Melodie und wartete nur einige Momente bis ein kleiner Vogel auf dem Fensterbrett landete.


    Ich grüße Dich kleiner Freund. Bring das bitte zu meinem Onkel.


    Sie rollte das Stück Papier und befestigte dieses am Bein des Vogels. Kurz darauf flog dieser in den Himmel, gen Süden.

  • Feleya ging des Nachts zurück ins Badehaus. Sie war zuvor im Zaunkönig gewesen und hat mit Mishra einen Raum für sich gehabt um ihre Massagekünste feilzubieten. Mishra war wieder unterwegs mit seiner Begleitung und die Elfe packte ihren Korb auf dem Tisch aus. Die Öle verstaute sie dort, wo sie hingehörten und die Handtücher packte sie zur Wäsche, damit sie entsprechend gereinigt werden konnten.


    Nachdem sie mit allem fertig war, öffnete sie das Fenster um ein wenig Luft hineinzulassen. Sie setzte sich auf den Stuhl, blickte hinaus und ging jedes einzelne Gespräch durch, das sie gestern führte. Sehr interessante Gespräche waren dabei und auch viele Geheimnisse die behütet werden mussten.


    Gadrim hatte sie etwas erstaunt, dennoch passte das was er zu ihr sagte recht gut zu ihm. Feleya nickte nachdenklich. Und Tauron? Nun Tauron hatte, nachdem er aus ihren Räumlichkeiten ging, einen denkbar schlechten Abend gehabt. Er tat ihr leid und sie wusste auch nicht so recht ob es richtig war, die Seite in seiner Seele zu wecken die in ihm schlummerte. Sie seufzte und stand auf um sich zu strecken.


    Im Badehaus war es die letzte Zeit ruhig gewesen, so dass es sicherlich nichts ausmachen würde, wenn sie eine Weile weg wäre. Feleya ging aus der Kammer, lies die Tür offen und öffnete jedes Fenster, das es im Badehaus gab. Die einzelnen Räume lies sie jedoch geschlossen, da sie nicht wußte ob Maruk irgendwo war.


    Maruk?rief sie. Maruk! Wo steckt Ihr?
    Sie ging an die vordere Tür und öffnete diese ebenfalls, damit ein kräftiger Wind durch das Haus wehen konnte.

  • Die Elfe wartete noch eine Weile, hörte jedoch nichts von Maruk. Schließlich schloss sie die Fenster wieder alle, nahm sich den Feger und beförderte sämtliche Blätter und sonstigen Staub nach draußen.


    Ich frage mich wo hier alle stecken. Ein Badehaus ohne Personal oder sonstiges.


    Nachdem sie damit fertig war, ging sie in jeden einzelnen Raum, sah sich genau um und kontrollierte jedes Fenster. Lange dauerte es nicht, bis sie damit ebenso durch war und zurück in ihre Kammer ging.


    Dort kontrollierte sie ihre Öle, die sie am Abend zuvor verwendet hatte und füllte das ein oder andere auf. Ein kleines Klopfen am Fenster lies sie aufschauen. Der kleine Vogel war zurück und sie öffnete das Fenster. Am Bein hatte er eine kleine Nachricht, die sie ihm entfernte und überflog die wenigen Worte. Sie seufzte tief und lies die Schultern ein wenig hängen.


    Ich danke Dir mein Freund für diese Nachricht.


    Sprach sie leise und entlies den Vogel. Die Nachricht faltete sie zusammen und steckte sie in ihre Tasche. Dann richtete sie sich wieder auf und ging nach vorn zur Eingangstür des Badehauses, öffnete diese und trat einen Schritt nach vorn. Sie blcikte auf den Platz vor ihr, jedoch wer sie kannte, sah dass ihre Gedanken wo ganz anders waren.