Ein Gästezimmer

  • Kassandra läßt die angehaltene Luft entweichen. Wirklich überrascht ist sie nicht, das Verhalten der Seherin in den letzten Tagen ist Anhaltspunkt genug gewesen. Also nickt sie nur und widerspricht nicht.
    Sie schaut nicht direkt in den leuchtenden Stein sondern nimmt den Beutel und schließt ihn, sobald Silia den einen Stein hat hineinfallen lassen.
    Dann betrachtet sie den Anhänger.
    "Sagst du mir, was das ist? Kann es sein, daß ich Schwierigkeiten damit bekomme?"

  • Silia lacht leise
    Ich weis es nicht.
    Sie dreht sich wieder zu der Frau um
    Ich weis nicht einmal ob ich dir wirklich sagen sollte was das ist. Sie berührt vorsichtig und leicht den schwarzen Stein. Dies Kassandra beherbergt das, was von meiner Seele noch übrig ist.

  • "Dann sollte ich wirklich drauf aufpassen", sagt Kassandra trocken.
    Und fühlt sich plötzlich an den Moment erinnert, in dem Tear'asel ihr wortlos die Kette mit dem Kristallanhänger um den Hals gelegt hat.
    Sie wiegt den Beutel mit den Steinen in der Hand.
    "Thiran und Ancale... können das hier spüren?", fragt sie.

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Kassandra ()

  • Silia nickt.
    Vor allem Ancale, Thiran aus einem anderen Grund. Es ist ein Teil Teranbars


    Sie setzt sich wieder und bedeutet Kassandra sich zu ihr zu setzen.
    Ich muss dich bitten auf Thiran aufzupassen.
    Er wird versuchen mir zu folgen. Die ersten Tage könnte das auch noch möglich sein. Du musst es irgendwie schaffen, dass er hier bleibt.


    Ich werde ungefähr drei Tage brauchen um die letzten Gegenstände zu holen, jetzt wo ich weis wo sie sind. Teranbar ist nun so nah an dieser Welt, dass ich mich seiner Kraft bedienen kann.


    Damit du verstehst, was hier passiert möchte ich dir noch etwas erklären. Wie du weisst bin ich die Königin von Teranbar. Doch im Gegensatz zu euren Königen ist das für mich etwas anderes. Ich bin nicht dazu da meine Leute zu regieren, sondern ich bin, mit Ana'ren der Anker zwischen meinem Volk und dem Land. So wie das Land sich ändert, so ändern wir uns. So wie es stirbt, so sterben wir.
    Thiran hingegen ist "nur" ein einfacher Elb. Er kann auch ohne das Land leben und das Land ohne ihn. Ich möchte, dass zumindest er in Sicherheit ist.
    Ein Teil meiner Seele liegt in Teranbar, einen Teil habe ich dir gegeben und einen Teil werde ich vielleicht nie wieder erlangen...
    sie verstummt, als die Erinnerungen sie zu übermannen drohen, doch dann fährt sie fort.
    Ich weis nicht wie lange ich brauchen werde, bis ich wieder zurück komme. Plötzlich stehen Tränen in ihren Augen.
    Ich hoffe, dass nicht zu viel Zeit vergehen wird, damit ich dich noch antreffe, wenn ich das Amulett zurück fordere.


    Sie atmet tief durch
    Ich habe noch eine weitere Bitte an dich.
    Ich weis, dass Tear'asel nicht weit ist. Sie befindet sich in der Nähe, auch wenn ich nicht genau weis, wie weit sie weg ist. Würdest du ihr bitte einen der Steine geben? Mit einem Gruß von mir? Und... wenn du ihn findest, würdest du Ferun ebenfalls einen geben?

  • Kassandra schaut Silia lange an, dann nickt sie.
    "Mache ich", antwortet sie. "Früher oder später laufe ich beiden über den Weg. Und falls ich nicht mehr lebe wenn du zurückkommst werde ich den Anhänger an jemanden aus meiner Familie weitergeben. Eine Tochter oder Nichte..."
    Sie schaut auf den Beutel mit den Steinen. Überlegt.
    "Das hier in eine Truhe zu schließen wäre dann wohl ziemlich ineffektiv... Aber ich habe eine Idee wo ich es unterbringen kann."
    Sie schaut Silia wieder an. "Paß auf dich auf, hm? Und laß mich wissen, wenn ich dir helfen kann..."
    Das wäre wohl kaum der Fall, die Kräfte mit denen Silia hantiert sind eindeutig nicht Kassandras Liga und das weiß sie auch.

  • Kassandra plinkert einmal mit den Augen.
    "Du hättest mir vielleicht noch verraten können, wie ich den Dickkopfelben davon abhalten soll, dir zu folgen...", sagt sie dann zu der leeren Luft.
    Schließlich verläßt sie das Zimmer um den Beutel mit den Steinen an den einzigen Ort im Haus zu bringen, von dem sie weiß, daß niemand außer ihr und Malglin ihn betreten können.
    Der Ort, an dem noch mehr solche Dinge liegen und dort vor neugierigen Kinderhänden und anderen, nicht ganz so unschuldigen Fingern sicher sind.