Zelt im Garten

  • An diesem Tag ist wenig von den beiden Elben zu sehen oder zu hören, nur gegen Mittag tritt Thiran aus dem Zelt und geht in die Stadt.


    Kurze Zeit später kehrt er zurück und bereitet in der Küche ein kleines Mahl für sich und Silia zu.
    Unter dem Baum, an dem sie schon mit Kassandra und Arsinoie gesessen haben, breitet er eine Decke aus und die beiden Elben essen langsam und in Ruhe.
    Kein Word wird gesprochen, dennoch tauschen sie immer wieder Blicke aus und ab und an nickt Thiran.

  • Nach dem ausgiebigen Mahl zieht sich die Seherin wieder in das zelt zurück und Thiran setzt sich mit seiner Harfe unter den Baum.


    Liese spielt er vor sich hin, die Augen geschlossen lauscht er der Musik, die er selbst spielt. Ein Lächeln ist auf seinem Gesicht zu sehen und jemand der Elben kennt, kann erkennen, dass er noch nicht wirklich alt ist.


    Als es schon wieder dämmert verstaut er seine Harfe im Zelt und geht noch einmal in die Stadt.


    Er ist noch nicht lange weg, da kommt die Seherin aus dem Zelt. Sie trägt einen Umhang über ihrer Reisekleidung und einen Stab in der Hand.
    Vorsichtig und langsam verlässt sie den Garten und wendet sich ebenfalls der Stadt zu.


    Als Thiran etwas später zurück kehrt findet er nur ein leeres Zelt vor. Vor Schreck erstarrt bleibt er einen Augenblick lang stehen, dann zieht er seinen Dolch und untersucht das Zelt, die Umgebung und richtet sich schliesslich auf um mit zornerfüllten Augen in die Richtung zu starren, in die Silia gegangen ist.

  • Unruhig geht der Elb vor dem Zelt auf und ab. Immer wieder bleibt er stehen und lauscht, dann geht er weiter.


    Zorn brennt noch immer in seinen Augen und seine lautlosen Rufe verhallen, Silia hört ihn nicht... oder will ihn nicht hören.

  • Thiran fährt herum, hält aber inne, als er die junge Frau sieht.


    Es ist ... nichts er ringt nach Worten und fügt dann etwas auf Elbisch hinzu, das sich nicht sehr fein anhört


    Habt ihr meine Begleiterin weggehen sehen?

  • Thiran nickt ihr dankend ein mal zu, dann holt er seine Waffen aus dem Zelt.
    Als es dunkel wird, macht er sich endlich auf Richtung Stadt.


    Er kommt nicht weit, denn kurz bevor er die Straße erreicht, sackt er plötzlich in die Knie. Laut fluchend kommt er wieder auf die Beine und stürmt die Straße hinunter.


    Nicht weit entfernt findet er sie, zusammengesackt am Straßenrand. Mit zusammengebissenen Zähnen wickelt er die zitternde Gestalt der Seherin in ihrem Umhang und trägt sie zurück in den Garten wo das Zelt steht.


    Silia unterdessen ist gefangen in einer dunklen Vision. Fetzen von Erinnerungen ziehen sie hinab. Schreie... Kämpfe... Tode... Hass und Wut.


    Als sie mit einem Stöhnen auffährt hat Thiran sie bereits im Zelt auf ihr Lager gelegt. Wohlweislich Abstand haltend beobachtet der Elb die Seherin, sorgsam darauf acht gebend, dass sie Mauern um seinen Geist fest sind.
    Die hochgewachsene Elbe zittert und eine zeitlang kann sie nichts sagen. Wortlos reicht Thrian ihr einen Becher Wasser.

  • Thiran nickt Kassandra nur zu und wendet den Blick nicht von der Seherin


    Ich dachte mir schon, das du kommen würdest.
    begrüßt er sie leise.


    Silia hat sich eng in ihren Umhang gewickelt und nippt an ihrem Wasser


    Hallo Kassandra ihre Stimme ist leise und rauh

  • Ich ... habe etwas gesehen antwortet Silia leise.


    Sie räuspert sich und richtet sich etwas auf.


    Ich denke... hoffe... es waren Erinnerungen sie grübelt etwas nach
    von einem Menschen, nein kein Mensch... kein Elb... anders .. einem Mann


    Thiran holt einen Hocker und stellt ihr für Kassandra zurecht.


    Ich werde draussen wachen leiser Zorn färbt seine Stimme

  • Es ist aber der rechte Ort


    Sie hält Kassandra den Becher hin


    Könnte ich vielleicht noch etwas Wasser bekommen?


    Erschöpft lehnt sich Silia ein wenig zurück.


    Was ich gesehen habe?
    Ich habe einen wirklich bösen Mann gefühlt. Was er getan hat. Was er tun kann und das selbt solch ein Wesen durch die Liebe getroffen werden kann.

  • Kassandra nimmt den Becher entgegen. Zieht bei Silias Beschreibung die Augenbrauen hoch.
    "Dann besteht doch Hoffnung", sagt sie mit einem kleinen Lächeln.
    Einen leisen Verdacht hat sie, auf wen Silias Beschreibung zutreffen könnte.

  • "Beshtak?" Kassandra überlegt. "Ich glaub das ist das Wort der Drogurim für Menschen." Jetzt erinnert sie sich ziemlich deutlich daran, daß dieser Mann in Bauls Arbeitszimmer sie damals abfällig so genannt hat. Bevor sie ihn Gajo nannte...

  • Sillia schüttelt den Kopf, vielleicht sollte sie es nicht erwähnen.


    der Grund... der Grund für seine .. Veränderung ist eine junge Menschenfrau


    Silia spürt, dass Kassandra unruhig wird


    Ahh... du kennst sie die Elbe lächelt nun
    keine Angst, ich habe nichts weiteres gesehen, als seine Erinnerungen. Ich wollte nur sagen, dass sie es nicht einfach haben wird.


    Die Stimme der Elbe verändert sich, als würde sie im Traum sprechen.

    Doch die Liebe hat ihn schon gefunden, ihr kann er nicht mehr entkommen. Auch wenn er versuchen wird zu fliehen, wenn ich ihn richtig einschätze.


    Deine Freundin wird stark sein müssen. Für sich und die Elbe lacht leise das wird ihm nicht gefallen, ... auch für IHN

  • Kassandra schmunzelt.
    "Sie ist der Grund, warum ich Hoffnung für ihn habe... Und nein, es wird sicher nicht leicht für sie. Das ist es nie..."
    Sie lacht mit einem Mal, sehr heiter und gelöst.
    "Ich hätte nie gedacht, daß ich das mal erlebe." Und verläßt das Zelt um den Becher neu zu füllen.