Das Hospital von Renascân

  • Der Heiler warf einen prüfenden Blick auf Alanis, als er ihren unsicheren Stand bemerkte. Offenbar entschied er sich dafür, dass sie stabil genug war, denn er geleitete sie hinaus in den Vorraum


    "Umso besser. Eure Freunde sollen auf euch achtgeben. Und Renascân im Frühling ist nicht das schlechteste."

  • "Habe ich schon bemerkt", gibt Alanis, ein wenig kryptisch zurück und ein wenig Röte kehrt in ihre Wangen zurück. Dann reicht sie dem Heiler die Hand. "Nochmals - vielen Dank."


    Mit der Linken nestelt sie dann, ein wenig ungelenk aufgrund des Verbandes und der Schmerzen, in ihrer Börse herum und wirft eine Silbermünze in die Kasse.

  • "Die Götter mögen es euch danken, Alanis."


    Wieder nur ein kurzes Lächeln - Edric schien wirklich ein Zeitgenosse zu sein, der sich nicht gerade durch ünergroße Herzlichkeit auszeichnete, dennoch wirkte er in allem, was er tat oder sagte, sehr sicher und vertrauensvoll.

  • Mit ziemlich hoher Geschwindikeit nährte sich eine Kutsche von Der Herberge eim Geisenstieg.


    Meanor hielt die Kutsche direkt vor dem Hospital an, eilte nach hinten und hob Alanis von der Kutsche.


    Mit der mehr schlafend als wachen Priesterin im Arm betrat er das Hospital und eilte in Richtung Operationssaal.


    Dem ersten im Haus der ihm begegnete rief er entgegen.
    Schnell, frisches Wasser, Verbände und Alkohol.


    Meanor legte Alanis auf dem Op tisch ab und begann nach dem geeigneten Operationsbesteck zu suchen.

  • Alanis bekommt von dem, was geschieht, nicht viel mit. Häuser und Menschen sind wie graue Schatten an ihr vorbeigezogen, Meanors Worte klingen nur noch gedämpft zu ihr. In ihrem Kopf pocht ihr Puls schmerzhaft laut, sie schwankt zwischen frieren und schwitzen. Als sie wieder liegt, schließt sie erleichtert die Augen, doch schlafen tut sie nicht.

  • Meanor sagt in Militärton was jeder zu tun hat. Wiederworte lässt er nicht zu und nach dem er sicher ist jeder weiß was er zu tun hat und alles gerichtet ist wendet er sich an Alanis.


    ich werde jetzt operieren. Dafür werde ich die Elemente bitten dich in einen erholsamen Schlaf zu schicken.


    Der Priester begann zu beten und wartete bis Alanis began langsam und regelmäßig zu atmen.

  • Mit dem Geist weit fort bewegen sich dennoch Alanis Lippen fast wie von selbst, als sie Meanor die Worte sprechen hört, die ihr so vertraut scheinen, wenngleich der Hohepriester auch andere Worte und Wendungen benutzt als sie selbst oder ihre Lehrmeister. Der Kern jedoch ist derselbe, gibt ihr Halt und hilft ihr, fast ohne Beunruhigung in den Schlaf hinüberzugleiten.

  • Das Hospital ist zu diesem Zeitpunkt nur mit zwei Personen besetzt - ein recht junger Heiler und ein Gehilfe. Der Heiler stutzt, als Meanor auf diese Weise hereingepoltert kommt, dennoch geht er ihm - so scheint es - zunächst so gut wie möglich zur Hand. Als Alanis zur Ruhe gekommen ist, wendet er sich an Meanor


    "Gut, Herr Meanor, ich danke für eure Hilfe. Den Rest übernehme für's erste ich. Ich werde mich um sie kümmern, mein Meister wird in Kürze hier sein. Sie ist in besten Händen."


    Dann dreht er sich zu seinem Gehilfen


    "Los, hol Meister Edric. Schnell."

  • Ich werde selbst operiern.


    Mit diesen Worten greift Meanor zum Skalpel und macht fachmännisch den ersten Schnitt.
    Sofort quillt Eiter hervor den der Priester ebenfalls entfernt, als hätte er nie etwas anderes getan.
    Schlussendlich findet er auch die Ursache der Entzündung, ein Stück verkohlter Stoff der in der Wunde vergessem wurde.


    zufrieden reinigt er alles und beginnt dann sorgsam zu nähen.

  • Als Meanor tiefer schneidet, fliegen Alanis Augen kurz auf - der Schlaf, den die Elemente schenken, ist kurz, der Schmerz dafür umso tiefer, brennender und heißer. Fast im selben Moment, in dem sie wach geworden ist, erschlafft ihr Körper mehr, als es in einem normalen Schlaf geschehen mag. Die Priesterin wird ohnmächtig und ihr ohnehin stets blasses Gesicht verliert im Zuge der Behandlung, den letzten Rest an Farbe. Schweiß steht ihr auf der Stirn und die feinen Falten, die sich in ihrem Gesicht im Lauf der Jahre eingegraben haben, wirken scharf und tief.


    Irgendwann, als die Nadel durch ihr weißes Fleisch an der Schulter gleitet, wird sie wieder wach, schlägt die flatternden Lider auf und starrt mit glasigen Augen an die Decke des Hospitals.

  • SL-Hinweis:
    Bitte auch NSCs Gelegenheit zur Interaktion geben. Auch sie sind Charaktere.
    :D



    Der Gehilfe verließ eilig den Raum. Währenddessen schlugen alle Versuche des Heilers, Meanor von seinem Tun abzuhalten, fehl. Schließlich zog er sich nicht unzornig von der Operation zurück, blieb aber im Raum.


    "Dafür trage ich nicht die Verantwortung, das sage ich euch gleich. Tut, was ihr für richtig haltet, aber ich werde nichts verantworten."


    Für die restliche Zeit schwieg er. Als Meanor beim Nähen ist, trat er wieder nach vorn und zischte


    "Was glaubt ihr eigentlich, wer ihr seid? Ihr könnt euch vielleicht in eurer Akademie so aufführen, aber solange Meister Edric nicht hier ist, hat der diensthabende Heiler hier zu entscheiden, was zu passieren hat und was nicht. Und der bin ich. Wenn dieser Frau etwas zustößt, dann werdet ihr die Konsequenzen tragen, dafür werde ich sorgen. Ich werde Meister Edric euer Verhalten haarklein berichten, da könnt ihr euch sicher sein..."


    Er warf einen prüfenden Blick auf Alanis und auf die von Meanor getätigten Stiche


    "Gute Stiche. Aber das ändert nichts..." schnaubte er

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Meanors Sorge um Alanis hatte sich gelegt und nun hatte er die Zeit um sich um die Einwände des Heilers zu kümmern.


    Wer ich glaub zu sein? Einer der fähigsten Heiler in Renascan und derjenige der eben Alanis leben gerettet hat.


    Er atmete tief durch um nichts falsches zu sagen.
    Die bisherige Behandlung war wohl irgendwie verpfuscht wie man sieht.


    Meanor deutete auf das zu tage beförderte Stück Stoff

  • Von der Liege kommt ein kleines, ein wenig unwilliges Geräusch, das ein schwaches Räuspern sein könnte. Die letzten Stiche, die Meanor gesetzt hat, haben dazu geführt, dass sich Alanis die blutleere Unterlippe aufgebissen hat. Der Blick in ihren Augen, der noch immer deutlich verhangen und viel zu glänzend ist, richtet sich nacheinander auf die Männer, fragend.


    "Wasser?" , formen ihre Lippen.

  • Der junge Mann lief rot an und zischte


    "Verpfuscht? Verpfuscht? Schön, dass ihr unsere Arbeit hier zu schätzen wisst. Traut ihr mir wenigstens zu, der Frau Wasser zu kredenzen, HERR Meanor? Oder ist das auch eine Aufgabe, die nur einer der fähigsten Heiler in Renascân erledigen kann"


    Er goß aus einem Tonkrug einen Becher Wasser ein und versorgte Alanis. Er stützte ihren Kopf und achtete darauf, dass sie in kleinen Schlucken Wasser zu sich nahm. Dann bettete er sie wieder, stand auf und widmete sich einstweilen erneut Meanor. Seine Worte waren leise, klangen aber sehr scharf


    "Soweit ich weiß, seid ihr an der Akademie und unterrichtet was weiß ich was. Ob ihr euch für einen fähigen Heiler haltet, das interessiert mich herzlich wenig. So mancher hält sich für irgendwas. Meister Edric hat MIR die Verantwortung übertragen. ICH versorge Patienten, sobald sie in unserer Obhut sind. Ich werde Meister Edric alles berichten. Alles. Wenn diese Frau einen Schaden davonträgt, dann..."


    Er warf einen prüfenden Blick auf Alanis


    "Womöglich habt ihr sogar mit Magie herumgefuhrwerkt, das lernt man ja an der Akademie, wie man hört. Mit solchem Zeug will ich hier nichts zu tun haben. Ich weiß, was ich bin und wofür ich hier zuständig bin. Wofür seid ihr hier im Hospital zuständig, HERR Meanor?"


    Er funkelte ihn böse an

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Nun platzte Meanor der Kragen.


    Was ich an der Akademie unterrichte tut hier nichts zur Sache. Ich habe schon verletzte auf Schlachtfeldern behandelt bevor Renascan gegründet wurde und dieses Hospital erbaut. Wenn ihr eine Operation nicht erkennt, wenn ihr sie seht lässt mich das sehr an euren Fähigkeiten zweifeln.


    Ich denke euer Problem liegt eher darin, dass ihr nicht die Kontrolle über die Situation hattet.
    Dass ich nicht mehr im Hospital arbeite liegt daran, dass ich in dar Akademie zu beschäftigt bin.

  • "Ihr wollt wissen, wo mein Problem liegt? Mein Problem liegt darin, dass ihr hereinstürmt und glaubt, alles tun und lassen zu können was euch passt und einen Dreck auf meine Einwände gegeben habt. ICH bin der diensthabende Heiler hier, nicht ihr! Im Grunde hättet ihr noch nicht einmal in die Nähe unserer Instrumente kommen dürfen, geschweige denn einfach eine Operation durchführen. Dafür sind WIR hier, denn genau das ist unsere verdammte Aufgabe! Aber an meinen Fähigkeiten zweifelt ihr ja auch, denn ich erkenne ja nicht einmal eine Operation. Meister Edric hält mich für gut genug, um hier Dienst zu tun. Also ist er in euren Augen dann wohl auch ein Pfuscher. Vermutlich haltet ihr uns alle hier für Pfuscher, deshalb legt ihr lieber selbst Hand an. Wenn ihr so wenig von diesem Hospital hier haltet, dann frage ich mich, warum ihr eine Patientin hierher bringt? Wollt ihr eure feine Akademie womöglich nicht besudeln?"


    Mittlerweile war er knallrot angelaufen und wurde auch etwas lauter, auch wenn er sich Mühe gab, seine Stimme zu dämpfen


    "Wenn ich mich für einen großen Magier halten würde, dürfte ich dann auch in eure Gemächern in der Akademie hereinspazieren und nach Belieben tun, worauf ich Lust habe? Denn ich halte mich ja für einen der fähigsten Magier weit und breit, und ich habe schon große Taten vollbracht, als Renascân noch gar nicht gegründet war! Wenn ihr solch ein großartiger Heiler seid, dann muss ich mich fragen..."


    Er zögerte einen Augenblick, dann fauchte er


    "...warum man euch nicht die Leitung des Hospitals übertragen hat? Es wird schon seine Gründe haben, HERR Meanor!"

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Alanis blickt den Heiler unverwandt an, als er ihr etwas zu trinken gibt und es liegt matte Dankbarkeit in ihren Augen, als ihr das kühle Wasser einen kurzen Moment der Klarheit beschert. Als die Auseinandersetzung weitergeht, schließt sie die Augen, unter denen tiefe Schatten liegen. Sie lauscht dem Streit, der sie wie aus weiter Ferne erreicht. Ein kleiner, sehr emotionaler Teil in ihr will die beiden Männer anfahren, sie sollten ihr endlich etwas gegen die Schmerzen geben. Doch der größte Teil ihres Selbst ist unendlich müde. Sie realisiert, dass sie Blut verloren hat und hohes Fieber in ihr wütet. Doch der Druck in ihrer Schulter ist fort, wenngleich er durch schneidende Pein ersetzt wurde, die durch ihren Körper pulst, ausgehend von der frischen Wunde. Schließlich seufzt sie leise und verliert wieder das Bewußtsein.

  • Werter Heiler.
    Der Mann ging Meanor gerade so etwas auf die Nerven, aber trotzdem sprach er jetzt wieder ganz ruhig und ohne ein Hauch von Zittern in der Stimme.


    Lasst uns doch bitte bei den Fakten bleiben.
    Ich bin hier reingekommen mit einem Notfall, der ein Warten auf irgendjemand nicht zulässt.
    Habt ihr nicht selbst gesagt, dass ihr Meister Edric holen müsst. Dies hört sich für mich an, als könnt ihr nicht oparieren oder zumindest diese Operation könnt ihr nicht.
    Und wenn jede Sekunde zählt, ist mir das Leben einer Freundin wichtiger als irgendwelche Hirarchien.

    Der Priester säufzte leise.
    Wäre Delpior hier gewesen, er hätte sofort gewusst, dass ich weiß was ich tue, denn er hat schon mit mir zusammen operiert.


    Meanor sah seinem Gegenüber ohnze zu blinzeln direkt in die Augen.
    Ein weiteres Fakt ist, dass bei der vorherigen Behandlung mindestens einer nicht so genau wusste was er tat. Der Beweis ist dieses Stück Stoff. Ob es hier im Hospital war oder schon bevor Alanis nach Renascân kam sei dahingestellt aber dies ist eine Sache der man vor der Operation nicht auf den Grund gehen konnte.
    Wir können sobald sie ansprechbar ist gerne Fragen wie es zu der Verletzung kam und wer sie bisher behandelt hat.
    Sollte ich aber herausfinden, dass ihr es wart und gerade versucht einen Fehler zu vertuschen werdet ihr mich kennenlernen.

    Der klang in der Stimme der Principals lies die Drohung ganz klar erkennen, und auch, wie ernst er es meinte. Danach sprach er wie zuvor ruhig und sachlich weiter.


    Ich habe großen Respekt vor dem Hospital und dem Dienst der hier getan wird.
    Weder in meinem Haus noch in der Akademie sind wir auf sofortige Operationen eingestellt, so dass die Vorbereitungen zu viel Zeit gekostet hätten.
    Und ja, ich besitzte ein eigenes Operationsbesteck, das leider auch nicht aus Zeitgründen geholt werden konnte.

    Wieder säufzte Meanor


    Ob ihr ein Magier seid oder nicht lässt sich überprüfen und auch wenn nicht seit ihr an der Akademie willkommen. Gerne als Gast bei einem Vortrag über die Formen und den Sinn und Unsinn von magischer Heilung und Tränken.


    Behutsam legte er die linke Hand auf Alanis Stirn und streichelte mit einem Daumen sanft über die Schläfe. Ein tropfen Waser, der beim Händewaschen übriggeblieben war rann vom Daumen langsam nach unten und tropfte auf Alanis Stirn, wo er noch eine kurze Strecke seine Reise fortsetzte ehe er verdampfte.
    Man muss sich für eine Sache entscheiden ob man sie machen will oder nicht. Als Mitglied der Akademieleitung habe ich zu wenig Zeit um ein Hospital zu leiten. Daher stand ich für den Posten nie zur Verfügung auch wenn ich schon immer als Heiler tätig war und immer noch bin.


    Wieso musste solche Grünschnäbel immer glauben man wollte ihnen ihre Position streitig machen? Wenn er das gewollt hätte, hätte er ihn sogar beseitigen können ohne eine Spur zu hinterlassen. Am meisten regte MEanor aber auf, dass er sich nicht so um seine Freundin kümmern konnte wie er es für richtig hielt.
    Doch anstatt hier darüber zu diskutieren sollten wir uns lieber darum kümmern etwas gegen die Schmerzen zu tun und zu sehen, dass das Fieber langsam abklingt.
    Dabei kann ich auch gerne behilflich sein.

    Dieser satz hatte ihn einiges an Überwindung gekostet, aber er wollte die Situation nicht noch mehr anheizen.

  • "Hochtrabende Vorträge könnt ihr anscheinend halten, aber zuhören könnt ihr offenbar nicht. Vielleicht solltet ihr euch wieder eure spitzen Ohren zulegen, denn ich habe keine Lust, das noch öfter zu wiederholen. Wann hier jede Sekunde zählt, entscheide ich. Wann hier wer operiert wird, entscheide ich. Wann ich warum Meister Edric rufen lasse, entscheide ich. Ihr habt hier gar nichts zu entscheiden und ihr habt hier keinen Finger zu rühren und nicht einmal einen winzigen Spatel anzufassen, solange ich es nicht sage. Eure Akademie ist mir egal, eure Vorträge sind mir egal, eure angebliche Erfahrung ist mir egal, und wie sich irgendwas für euch anhört ist mir noch mehr egal. Mindestens so egal ist mir, ob ihr schon einmal mit diesem Einfaltspinsel Delpior gearbeitet habt oder nicht. Wenn ich hier Dienst habe und Meister Edric nicht hier ist, habe ICH zu entscheiden und niemand sonst. Und wer sich in diesem Moment meiner Entscheidung nicht fügt, den habe ich normalerweise rauszuwerfen, allein zum Wohle der Patienten. Führt euch in eurem Hause auf wie ihr wollt. Aber von euch werde ich mir hier keine Vorschriften und schon gar keine Vorwürfe machen lassen. So sieht es aus, so und nicht anders, HERR Meanor."


    Er trat noch ein Stückchen näher heran


    "Ihr vermutet also, ich hätte etwas zu vertuschen? Sagt das noch einmall, dann könnt ihr MICH kennenlernen..."


    Der Heiler war nicht gerade von großer und kräftiger Statur, und sein knallroter Kopf verlieh ihm ein irgendwie bizarres Aussehen. Dennoch schien er es mehr als ernst zu meinen