Am nördlichen Waldrand, das Lager der mondelbischen Delegation

  • Sobald das Tier steht befreit sie sich, rutscht aus dem Sattel und geht mit ein paar unsicheren Schritten weg von dem Pferd.
    "Ich kann selber laufen, danke... Warum sollt ihr mich zur Heilerin bringen?"
    Sie überlegt was passiert ist. Sie ist bewußtlos geworden.. Warum? Thiran hatte den Zauber unterbrochen. War das Thiran? Das sah nach etwas völlig anderem aus, das durch Thiran gesprochen hatte. Der Anhänger.
    Erschreckt faßt sie nach dem schwarzen Achat. Er ist noch da. Und er fühlt sich noch so an wie immer.

  • "Ser Indoryst hat ihn vorübergehend ausschalten und in ein isoliertes Lager bringen lassen. Dort wird er bleiben bis wir wissen was zu tun ist - oder aber Amonlonde sich entschließt die Sache zu übernehmen, natürlich. Auf jeden Fall sollten wir uns zügig zum Lager begeben, wer weiß ob die Zeit dabei eine Rolle spielt. Und falls Ihr etwas wisst was weiterhelfen könnte ist Eure Mitarbeit selbstverständlich mehr als willkommen."

  • "Ja, dann sollten wir uns eilen." Sie beginnt zum Mondelbenlager zu marschieren, achtet dabei auf Abstand von seinem Pferd.
    "Was ich weiß..." Sie denkt nach.
    Er hatte den Anhänger haben wollen. Silias Seele.
    Also lag die Vermutung nahe, daß wer immer Thiran da übernommen hatte aus Teranbar kam. Das war äußerst beunruhigend.
    "Beana Shydhe...", murmelt sie, das Wort drängt sich ihr auf. Thirans Erzählung von seinem Kampf, wie er an die schrecklichen Verletzungen gekommen ist... Hatte sie in der Wunde etwas übersehen? Oder reicht allein die Tatsache, daß er verletzt worden ist diesem Wesen aus, Kontakt herzustellen? Möglicherweise nicht nur körperlich verletzt...
    Seelenfresser. Sie schaudert und beschleunigt ihren Schritt.

  • Die Augen des Wächters weiten sich, wenn auch verborgen unter seiner weiten Kapuze. "Wir haben eine was im Lager?" Doch er hat ihre Worte mehr als deutlich verstanden. Er ist einen Moment lang still während er die Botschaft an alle relevanten Stellen weiterleitet. Daraufhin erhebt er wieder zitternd die Stimme: "Wenn es das ist, was ser Thiran befallen hat, dann haben wir keinen Augenblick zu vergeuden wenn wir ihn retten wollen."
    Er wendet seinen Blick zu Kassandra und sieht sie eindringlich an. "Gibt es eine Priesterin in der Stadt? Jemanden der eines Exorzismus mächtig ist?"

  • Kassandra bleibt stehen.
    "Mehrere...", sagt sie nachdenklich. Sie sollte den Anhänger in Sicherheit bringen. Doppelt gesichert in den Bleikammern, am besten. Und dann Wolfbain, Akluto oder Malglin herholen. Am besten alle drei.
    "Könnt ihr ihn festhalten? Ohne ihm zu schaden...?"

  • "Ohne ihm zu schaden?" Retharen stößt ein freudloses, kaltes Lachen aus. "Das müssen wir gar nicht, das erledigt sie schon zur Genüge, jeden Augenblick den wir zögern mehr. Thiran befindet sich zu diesem Augenblick vermutlich schon in einem Stasisfeld und wird von der Panondae selbst bewacht. Ich würde sagen, ja, er ist festgehalten."

  • Kassandra nickt. Läßt sich von Angst und Sorge nicht übermannen. Dies ist ein Problem, das es gilt zu Lösen. Vor allem erst mal ein logistisches. Und es gibt eine Lösung, daran muß sie glauben.
    "Gut. Da ihr wißt wovon ich spreche, gehe ich auch davon aus, daß die Panondae weiß, wie sie damit umzugehen und wovor sie sich zu hüten hat... Dieses... Wesen... kommt aller Wahrscheinlichkeit aus Teranbar. Thiran ist bei seinem letzten Besuch, bevor Silia die Grenzen geschlossen hat dort einem Beana Shydhe begegnet. Daher seine Verletzungen. Ich weiß nicht, wie dieses Ding Kontakt zu ihm aufnehmen und halten kann, über die Entfernung, aber ich weiß was es will. Und das werde ich nicht wieder in seine Reichweite bringen. Ein weiterer Grund, warum ich erst in die Stadt muß..."
    Sie denkt nach.
    "Möglicherweise kann ich Silia erreichen, aber ich weiß nicht, ob ich das riskieren will..."

  • "Tut was immer Ihr für nötig haltet, aber um Thirans Willen, tut es schnell." Retharens Stimme ist eindringlicher geworden. "Wir haben hier vorerst alles unter Kontrolle, seid dessen unbesorgt." Er überlegt kurz. "Seid Ihr sicher dass Ihr kein Pferd benötigt?"

  • Ein kleines Zelt, etwas außerhalb des Lagers.


    Draußen ist provisorisch ein kleinerer Wärmstein plaziert, an dem Septa Seraine, eine in violette und schwarze Roben gewandete Magierin sitzt und mit der Arbeit an verschiedenen, offensichtlich magischen Objekten beschäftigt ist. Rundherum sind eine Anzahl Wächter in Position gegangen um sicher zu stellen, dass was auch immer jetzt geschehen wird nicht von außen nicht zum Negativen beeinflusst wird.


    Im Zelt selbst ist aus mehreren eben jener Objekte ein recht gut improvisiertes Stasisfeld entstanden, in dem Thiran noch regungslos in sich zusammen gesunken sitzt und das seine Bewegungen stark einschränken wird. Er wird diesen Ort in seinem Zustand vorerst auch nicht verlassen, denn rund um ihn herum ist ein sehr potenter Kreis gezogen worden, nicht ohne erheblichen Aufwand. Und lange genug hatte das auch gedauert...


    ***


    Hoffentlich nicht zu lange. Am'Anethra sitzt Thiran gegenüber; Sie hat zwar sofort nachdem sie die Information von Retharen erhalten hatte alles Notwendige in die Wege geleitet, doch ist es nun höchste Zeit dass Thiran seinen Kampf wieder aufnimmt. Die Bewusstlosigkeit war hilfreich gewesen um ihn in diese Position zu bringen, doch ab hier würde sie ihn nur am Kämpfen hindern. Wenn es nicht ohnehin schon zu spät ist...
    "Das Wasser."
    Von draußen wird ihr eine recht große Schale mit frisch getautem Wasser gereicht.
    Dann sehen wir einmal mit wem ich nun zuerst spreche. Ein Schwall des eisigen Nasses landet direkt in Thirans Gesicht.

  • Thiran zuckt zusammen, als das kalte Wasser ihn trifft.


    Wo war er? Sein Schädel dröhnte und er konnte sich dumpf daran erinnern, wie ihn auf der Lichtung ein Schlag getroffen hatte.


    Sein Blick richtet sich auf die Elbe vor ihm.


    "Wer bist du?" fragt er ruhig.

  • Vor ihm sitzt eine recht zierliche Elbin, ihren Zügen nach zu urteilen zweifelsfrei eine hochgeborene dazu. Ihre Augen sind wohl das erste, was ihm auffällt, sind sie doch von einem stechenden, eiskalten, klaren hellblau.
    Auf den ersten Blick nicht ganz dazu passend ist der kurze, geradezu minimalistische, dunkelbraune Pferdeschwanz.
    Gerüstet ist sie in dunkelgrauem, fast anthrazitfarbenem Leder, verziert mit dem silbrigen Glanz von Mithril; Die Rüstung vermag ihre zierliche Statur jedoch nur teilweise zu verbergen. An ihrer Seite liegen zwei mehr als kunstvoll gearbeitete Doppelklingen, ähnlich derer von Endúneath, nur etwas eleganter und von deutlich meisterhafterem Aussehen.


    Im extremen Kontrast zu ihrem sonstigen Aussehen hält sie in der Rechten eine einfache, kleine Schale, aus der der Duft von Kräutern entsteigt. Zunächst mustert sie ihn eingehend.
    "Ich bin Am'Anethra und damit deine ansonsten einzige Gesellschaft an diesem Ort, bis jene eingetroffen sind, die das aus deinem Geist entfernen werden, was davon Besitz zu ergreifen versucht. So lange wirst du alleine kämpfen müssen."

  • Thiran nickt und setzt sich etwas bequemer hin.
    Der Schmerz ist sei ständiger Begleiter und als er spürt wie er wieder ansteigt beisst er die Zähne zusammen um die Kontrolle zu behalten.


    "Ist Kassandra in Sicherheit?"
    Nur der Gedanke an die Schankmaid führt ihm zu dem, was sie mit sich trägt, führt zu dem Gedanken, der ihn berherrschen will, zu dem Hunger nach...


    seine Haut wird schlagartig blasser und die Adern zeichnen sich deutlicher ab.


    "Was willst du Weib?"

  • Thirans Lippen kräuseln sich zu einem Zähnefletschen und er steht langsam auf. Seine Sinne sagen ihm, dass er den Kreis nicht verlassen kann, dennoch versucht er sich dagegen zu stemmen.


    Er ist schwach in diesem jämmelichen Gefäß eines Elben. Die Verbindung ist schwach und brüchig und dieser junge Geist wehrte sich...


    ...verzweifelt versucht Thiran wieder Herr über seinen Körper und Geist zu werden. Wie konnte er nur so dumm gewesen sein? Nun erkannte er das Wesen, dass sich in ihm befand. Wie hatte er es geschafft ihm zu folgen? Er erinnerte sich an den einen Versuch zum ihm durchzudringen, als Liadana noch nicht die Nebel geschlossen hatte. Danach hatte er nicht mehr daran gedacht, er war so mit Anna beschäftigt gewesen und seinem Verlust der Verbindung zu Teranbar...


    ...der Banshee in ihm lachte laut auf. clever mein Junge, dieser Verlust ist es, der dich noch schwächer gemacht hat... danke für den Einlass, kleiner Stümper...


    ... Thiran stöhnte auf und sank zurück auf die Knie
    *Tötet mich...* sein Senden war schwach.

  • *Das ist nicht der Weg den es nehmen wird, Thiran. Kümmere dich nicht um Kassandra oder mich, uns wird nichts geschehen. Es geht nur mehr um dich Thiran. Kämpfe. Du hast ab hier nichts zu verlieren. Nur zurück zu gewinnen. Kämpfe...* Ihr Senden wiederum hat etwas Aufrichtendes, jedoch wenig Tröstendes. Ihre letzen Worte wirken mehr wie eine Art Schock, den man jemandem versetzt um ihn zu wecken...

  • Thiran zuckt tatsächlich zusammen und richtet seinen Blick wieder auf die Elbe.
    Seine Augen leuchten leicht rot und die Farbe seiner Haut scheint fast zu flackern.


    *Was geschieht mit mir?*
    Doch er weis es. Irgendwie hat der Beana Sydhe Zugang zu seinem Körper gefunden. Wie war das geschehen? Seine Gedanken wandern zurück zu seinem Zusammentreffen mit ihm. Zu dem Raum, in den Ana'ren ihn gesperrt hatte. Der Beana hatte ihn geschlagen von hinten... mehr war nicht geschehen.


    Wieder ertönte das Lachen in seinem Schädel, abfällig, verhöhnend.
    Du bist so jämmerlich, so schwach, gib auf Thiran... gib einfach auf