auf dem Weg in die Heimat III

  • Hjaldir grinst schief.


    "Na ja. Wenn ich nachdenke esse ich immer etwas. Zumal wir ja derzeit eh nicht viel ausrichten können. Lass uns gehen und sehen was der Tag noch so bringt. Ich denke wir sollten mit der Diplomatie beim Fürsten anfangen. Oberhäupter wissen gerne was in ihrem Dorf vor sich geht. Ich denke er wäre nicht glücklich wenn wir das mit Gewalt durchziehen."


    Dann wendet er sich in Richtung Taverne. Seine Miene verfinstert sich. Wieder Diplomatie. Wieder etwas von jenen Dingen, die er nicht verstand und noch weniger beherrschte.

  • Ich denke, Gewalt würde hier nur Gegengewalt erzeugen... Na ja, abwarten, durchschlagen können wir uns immer noch und sterben tut man eh immer besser Morgen als Gestern...


    sie lacht


    Ich hoffe in diesem Dorf gibt es noch einen Ersatzschmied

  • Hjaldir schlendert mißmutig durch den Schnee.


    "Ich denke den werden sie nicht brauchen, wenn sich das hier zu meiner Zufriedenheit dreht. Und ich hoffe das inständig."


    Dann bleibt er ruckartig stehen und dreht sich zu Diandra um.


    "Habe ich überhaupt eine Wahl?"

  • Wenn du mir sagst was du möchtest... und wie es laufen müsste, das es läuft das du Zufrieden bist, dann kann ich dir vielleicht sagen ob du eine Wahl hast.


    Was hast du vor?


    Willst du die Kleine mitnehme und sie als Tochter aufziehen?

  • "Gibt es daran Zweifel? Soll ich sie hier ihrem Schicksal überlassen? Wissen das es sie gibt und tatenlos in weiter Ferne sein ohne Einfluß? Nein, das kann ich nicht. Nordfamilien haben einen hohen Stellenwert. Egal was auch passiert, ich muss für sie Sorgen und mich um sie kümmern.......Allerdings frage ich mich gerade wie das alles geht?"


    Schlagartig wird Hjaldir bewußt das die einzige Familie die er je hatte, der Wirt und die Schankmaiden im brennenden Tisch waren. Und Malglin und Kassandra. Sein Gesicht verzieht sich zu einer Grimasse grenzenloser Erkenntnis.


    "Wie soll ich das alles machen?"


    Er blickt fragend in Diandras Gesicht.

  • Sie schaut ihm ruhig in die Augen... schmerz, verzweiflung aber auch klarheit sind darin zu erkennen...


    Genau, wie willst du das machen...?
    Du bist Freiheitsliebend... du bist Büttel... du säufst... und lebst in einer Taverne... du freust dich über Schlägerreien... und so weiter!
    Wie willst du ein Kind aufziehen?


    Du weißt ja nicht mal, ob es ihr hier wirklich schlecht geht...


    Du solltest jetzt zuerst einmal für dich klären ob du bereit bist nur noch Vater zu sein... du kannst nicht dein bisheriges Leben weiterführen und ein Kind großziehen...


    Bei uns, Vistani, sind Kinder die wichtigsten Menschen, denn sie sind Zukunft... aber wir schauen auch, wo es unsere Kinder am besten haben...


    So wie du bisher lebst, ist kein Platz für ein Kind...


    Jetzt lass uns zu allererst einen klaren Kopf bekommen, vor allem DU musst klar werden. Und dann lass uns jede Möglichkeit durchsprechen und dann kannst du eine Entscheidung fällen...

  • Hjaldir bricht gerade innerlich auseinander. Seine Gesichtszüge entgleisen ihm.


    "Das ist schlimmer als ich dachte. Ich muss wirklich denken. Nachdenken. Lass uns Essen. Viel Essen."


    Dann dreht er sich um und greift Diandras Hand. Beide gehen dann zum Gasthaus. In eine ruhige Ecke setzen sich beide auf die Bank. Hjaldir ordert sich ein großes Mahl mit Fleisch, Brot und Trinken. In sich gekehrt sitzt er da und kaut auf dem Essen.

  • Diandra nimmt sich nur etwas Obst, so viel Essen konnte nicht gesund sein.


    Hjaldir, was passiert hier im Normalfall mit Weisenkindern?
    Was kann der Grund sein, warum die Kleine bei diesem Mann ist?

  • Hjaldir legt sein Essen beiseite und leckt sich die Finger ab.


    "Hmmm. Normalerweise werden Waisen in ein Heim gesteckt und dort erzogen. Es ist eher unüblich das Kinder bei Familien aufgenommen werden. Aber ich denke auf Grund der Abgeschiedenheit wird sie hier bei der Familie des Schmiedes aufgenommen worden sein. Aber genaueres kann uns bestimmt der Fürst sagen. Hoffe ich."

  • Dann iss schneller, damit wir das geklärt bekommen...
    Ich überlege grade ob ich nicht nochmal zu dem Schmied gehen soll um zu lauschen wie es dem Kind dort wirklich geht...
    in diesen wenigen Augenblicken, kann sich uns auch ein falsches Bild gezeigt haben...
    Immerhin sind wir Fremde, die einfach so irgendwo hinein spazieren...


    sie packt ihren Mantel wieder zusammen und macht sich bereit zu gehen

  • Wieder ein Grübeln.


    "Nein. Geh ruhig. Ich vertraue dir und deinen Künsten. Ich werde mal sehen was ich in Erfahrung bringen kann. Wie lange wirst du brauchen oder wie lange möchtest du bleiben? Sonnenuntergang wieder hier?"

  • Hm... ok... ich werde solange bleiben, bis ich genug gesehen habe...
    Treffen wir uns wieder hier...


    sie zieht den Mantel eng um sich und wickelt den zerissenen Schal um den Hals.
    Dann beugt sie sich zu ihm herunter und küsst ihn zärtlich.


    Pass auf dich auf und tu nichts unüberlegtes. Ich möchte kein ganzes Dorf auslöschen um dich zu retten...


    Sie grinst frech und verschwindet durch die Türe ins Schneegestöber

  • Hjaldir schüttelt den Kopf. Dann isst er ruhig weiter. Als er fertig ist, legt er Geld auf den Tisch und verschwindet in Richtung Langhaus. Davor angekommen fragt er die Wachen nach dem Fürsten. Einer der beiden verschwindet und kommt kurze Zeit später wieder. Dann winkt er Hjaldir hinein. Er folgt dem Wächter ins Haus. In einem Zimmer im hinteren Teil, sitzt der Fürst auf einem bequemen Sessel vor einem Kamin. Die Wache veschwindet und Hjaldir bleibt stehen. Dann winkt der Fürst Hjaldir heran und deutet ihn sich zu setzen.


    "Ich habe die erwartet, Hjaldir, Argijats Sohn."


    Hjaldir setzt sich wortlos. Dann legt er die Finger aneinander und wartet.


    "Nun. Es kursieren Gerüchte im Dorf. Und die Leute reden. Es ist nicht schlimm das sie reden. Aber sie reden über die und deine Gefährtin. Hjaldir ich bin zwar alt, aber nicht dumm. Und ich weiß warum du hier bist. Aber vielmehr würde ich gerne wissen, was dich überhaupt hierher bringt? Und erzähle die Wahrheit."


    Hjaldir räsupert sich. Dann erzählt er seine Geschichte. Ruhig lauscht der Fürst bis Hjaldir fertig ist.


    "Es läßt sich nicht leugnen. Du bist deines Vaters Erbe. Die gleichen Wesenszüge und das gleiche aufbrausende Temprament. Ich errinnere mich sehr wohl an dich. Doch scheinbar du nicht an mich. Ich bin Walorn, der Weise. Ich lebte damals außerhalb des Dorfes. Ich kehrte zurück, als das Schicksal, die Leben vieler aus dem Dorf nahmen. Wir dachten, nachdem wir deine Eltern tot fanden, man hätte dich verschleppt. Doch wie man sieht, hast du andere Wege gefunden. Sei uns Willkommen Hjaldir, Argijats Sohn. Als Sohn des Dorfes und als Nord. Wo ist deine Gefährtin?"


    "Sie ist...ähm...im Dorf unterwegs um sich mit den Menschen hier vertraut zu machen und die Gegend zu erkunden."


    "Ah ja. Nun gut. Wir wollen heute Abend zu deinen Ehren ein Fest ausrichten. Ich würde mich freuen wenn du und deine Gefährtin anwesend sein könntet."


    "Ja. Das werden wir. Habt dank. Ich werde jetzt gehen mit eurem Willen gehen und sie suchen. Danke für das Gespräch."


    "Ja geh nur. Wir sehen uns des Abends in der großen Halle."


    Hjaldir wendet sich zum gehen, der Fürst sitzt immer noch in seinem Sessel.


    "Hjaldir?"


    Hjaldir bleibt starr stehen.


    "Ja, Herr?"


    "Sprich. Was wolltest du von dem Schmied Brinjörd?"


    Hjaldirs Herz rast.


    "Ich...ähm...ich suchte eine neue Waffe, aber er hatte nichts da."


    "So so. Wenn es das war, dann geh jetzt."


    Sichtlich erleichtert verläßt Hjaldir das Haus und begibt sich in das Zimmer im Gasthaus. Der Fürst bleibt ruhig grinsend im Raum zurück.

  • Diandra geht zielstrebig den Weg zurück zur Schmiede und versucht dabei so unauffällig wie möglich zu sein, was aufrund ihres anderen Aussehens nicht wirklich einfach ist.


    An der Schmiede angelangt geht sie einmal rund ums Haus um zu sehen ob sie irgendwo unauffällig ins Haus schauen kann.
    Lange Zeit geht sie herum und schaut, aber es passiert nichts auffälliges.
    Irgendwann erschallt helles Kinderlachen und die Türe nach hinten zu Hof öffnet sich und die Kleine kommt heraus gelaufen. In der Hand Ihre Puppe die mit einem neuen Kleid ausgestattet wurde....
    Hinter dem Kind läuft eine junge Frau die versucht die kleine zu fangen... gemeinsam tollen sie eine Zeit durch den Schnee, bis der Schmied hinaus kommt und das Kind mit einem großen Fell einfängt.


    Jetzt schnell wieder rein, bevor du dich wieder erkältest, du Wildfang

    Er nimmt die Kleine vorsichtig in dem Fell auf den Arm und die Frau sammelt die Puppe ein und trägt sie hinterher.
    Gemeinsam gehen sie ins Haus.


    Diandra schaut sich das ganze aus sicherer Entfernung an und erkennt für sich das dort mehr Liebe im Spiel ist als es den Anschein hatte.


    Zufrieden geht sie, völlig durchgefroren, wieder in das Gasthaus wo sie sich schnell etwas heißes zu trinken bestellt und auf Hjaldir wartet.

  • Sie freut sich als sie Hjaldir begrüßt und küsst ihn freudig


    Ja konnte ich... aber sag erst... wie ist es bei dir gelaufen...? Hat der Fürst dir etwas gesagt?

  • Hjaldir erwidert den Kuss.


    "Na ja. Irgendwie habe ich ihm mehr gesagt als er mir. Zumal ich mich nichtmal an ihn errinern kann. Er sei der alte Weise des Dorfes und habe außerhalb gelebt. Er erzählte mir über meine Eltern und etwas über mich. Zum Schluß hat er gefragt was ich beim Schmied wollte."