Herberge "Am Geisenstieg"


  • Ein Haus im Norden der Unterstadt, gelegen am sog. Geisenstieg.


    Der Geisenstieg ist die zweite Verbindung zwischen Ober- und Unterstadt und wird kurz nach der Herberge deutlich steiler. Von hier schlängelt sich der Pfad den Hang hinauf und mündet am nordwestlichen Ende der Oberstadt. Für Fuhrwerke ist die Steigung zu groß, zudem ist der Geisenstieg nicht gerade breit, so dass dieser Pfad weitgehend von jenen benutzt wird, die auf Schusters Rappen unterwegs sind.


    --> Stadtplan


    Über der Tür des Hauses hängt ein hübsches Holzschild, auf das die Buchstaben offensichtlich eingebrannt wurden.


    Herberge am Geisenstieg
    Jost und Ella Urschel
    Unterkunft mit Frühstück


    Neben der Tür findet sich noch ein kleineres Schild, auf das recht sorgsam Früchte aufgemalt sind. Darunter steht
    "Hier gibt's das leckere Urschel-Mus"



  • "Ich sehe schon du liebst die Gefahr, wenn du dir selbst hier in der Stadt, so einen Ort als Unterkunft aussuchst."


    Wie um ihn für seinen Scherz zu strafen musste er einen großen Schritt über eine gefrorene Pfütze machen.

    Ich hab keine Neurose, es ist nur.. TRITT NICHT AUF DIE FUGE!!!!

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  • Alanis rutscht, halb seitwärts gehen, langsam über ein Stück verdächtig glatt aussehender Erde.


    "Das war, ganz nüchtern betrachtet, die beste Lösung. Meanor würde sich bedanken, wenn ich Dich zum - hm, Teetrinken einlade. Der 'Zaunkönig' ist so hellhörig, dass man noch versteht, was der Gast zwei Zimmer weiter beim Zähneputzen gurgelt. Also bleibt nur die Herberge. Ich weiß zwar immer noch nicht, was Urschel-Mus ist -."

  • "Wenn das alle Sorgen sind die du hast? Dann kann ich sie zerstreuen."


    Er lächelte sie schelmisch an.


    "Urschel-Mus ist Marmelade. Zugegeben eine sehr Gute. Du wirst sie bestimmt einmal kosten dürfen, in der Zeit in der du hier bist."


    Dann schwieg er kurz bis er zum eigentlichen Thema zurück kehrte, scheinbar musste er noch einmal kurz darüber nachdenken.


    "Ja das ist wohl die beste Lösung, hier ist in der Tat recht wenig los."

  • "Meine erste Sorge ist, nicht gleich vollkommend entwürdigend auf dem Hintern diesen Hang runterzurutschen. Aufwärts ging es irgendwie leichter."


    Alanis überlegt sich kurz, sich einfach an Damorg festzuhalten, entscheidet sich dann aber dagegen. Würdeloser als ein Priester auf dem Hintern sind zweifelsohne zwei Priester in jener Position. Sie atmet sichtlich erleichtert auf, als die Herberge in Sicht kommt.

  • "Wir haben es ja bald geschafft, aber vielleicht wäre es in Zukunft besser über den anderen Weg in die Unterstadt zu gelangen und von dort aus rauf zur Herberge zu laufen, zumindest wenn du es nicht eilig hast."


    Er versuchte nun immer einen oder zwei Schritte vor Alanis zu laufen um sie im Notfall auffangen zu können, er wusste das es sich dabei um keine gute Idee handelte.

  • Alanis murmelt leise: "Womit uns dann aber halb Renascân gesehen hätte." Sie blickt auf die von Schnee bedeckten Felder links und rechts des Pfades, die im Tageslicht grellweiß schimmern. Es ist friedlich, nur einige Krähen hüpfen über die kalte Fläche und streiten sich um etwas, das eine von ihnen unter dem Schnee gefunden hat.

  • "Womit wir bei dem alten Problem wären."


    Er seufzte laut und verzog das Gesicht.


    "Aber darüber möchte ich mir gerade keine Gedanken machen, das habe ich in den Winternächten lange genug."


    Sie waren nun fast an der Herberge angekommen.

  • "Es wäre ja zu einfach, wenn es einfach wäre" , antwortet sie, recht sarkastisch, doch sie lächelt dabei. Danach verfällt sie in Schweigen, bis sie vor der Tür der Herberge angekommen sind. Die Tür lässt sich mit Hilfe eines Hebels nach innen öffnen, außen ist eine Glocke angebracht. Vorsichtig und so leise wie möglich drückt Alanis die Tür auf und späht in den Flur. Die Tür zur großen Gemeinschaftsküche im Untergeschoss ist geschlossen und dahinter sind Stimme zu hören.


    Alanis wendet sich zu Damorg um, bedeutet ihm, ihr zu folgen und huscht über den Flur zu ihrem Zimmer.

  • Damorg tritt in den Flur und schließt hinter sich die Tür so leise wie möglich. Er braucht einen Augenblick um sich zu orientieren, dann läuft er ihr mit langsamen und möglichst geräuschlosen Schritten hinterher. Das ihm bei der ganzen Sache etwas unwohl ist, kann er nicht verbergen.

  • In Alanis Zimmer sieht es, obwohl sie dort nur kurze Zeit nach ihrer Ankunft verbracht hat, gewohnt unordentlich aus. Einige Schriften liegen auf dem kleinen Tisch, der am Fenster zum Hof steht, ein Berg Kleidung liegt auf dem zugehörigen Schemel - offenkundig die Wäsche - und aus der großen Kiepe in der Ecke quellen allerlei Dinge hervor, Beutel, Tücher, Verbände.


    Mit einem tiefen Aufatmen wartet sie, bis Damorg hinter ihr das Zimmer betreten hat, späht noch einmal argwöhnisch hinaus und schließt die Tür dann sachte.


    "Endlich."

  • Er lehnt sich mit dem Rücken an die Wand neben der Tür. In seinem Gesicht ist Unsicherheit zu erkennen, aber dennoch lächelt er sie an.


    "Endlich"


    Sagt auch er leise. Die Arme verschränkt er hinter seinem Rücken.


    "Die letzten Monate kamen mir wie eine Ewigkeit vor."

  • "Es waren doch nur zwei - oder drei." Alanis öffnet ihren Umhang und wirft ihn recht nachlässig auf ihre Kiepe, damit der schwere Wollstoff dort trocknen kann. Ihr Tonfall ist spielerisch, weil sie sich - und ihm - gegenüber nicht zugeben will, dass die vergangenen Wochen auch an ihr gezehrt haben - mehr, als sie eigentlich erwartet hatte. Aus dem Fenster wirft sie einen Blick auf den verschneiten Hinterhof, ihre nassen Schuhe abstreifend, so dass der Saum ihres grünen Wollkleides nun fast den ausgetretenen Fußboden berührt. Mit einer fast geschäftsmäßigen Geste zieht sie den schmalen, zerschlissenen Vorhang zu, was den Raum in mattes Halbdunkel taucht, dann dreht sie sich um und geht zu Damorg hinüber. Ihre nicht verbundene Hand beginnt, seinen Mantel zu öffnen. Noch immer schweigt sie dabei.

  • Ein Schaudern durchläuft seinen Körper als sie ihn berührt und er ihre Wärme spürt. Nachdem sein Mantel zu Boden gefallen ist legt er seine rechte Hand auf ihre Hüfte. Er atmet tief ein und lässt ihren Duft seine Lunge fluten. Seine Linke legt er auf ihre Wange. Die Hand ist immer noch kühl von ihrem Spaziergang. Er schließt die Augen und geht langsam mit seinem Kopf nach vorne bis seine Lippen die Ihren berühren.

  • Alanis erwidert den Kuss, gefangen irgendwo zwischen Erleichterung, dem üblichen schlechten Gewissen und dem Gefühl, zufrieden in sich selbst zu ruhen. Lächelnd löst sie sich danach von ihm, nur ein klein wenig. Ihre Arme schlingen sich besitzergreifend um ihn, hat sie doch sein Zögern und sein Unwohlsein, mit ihr hier heimlich zusammenzutreffen, wohl bemerkt.


    "Ich glaube, ich sollte mir doch ein Haus hier bauen. Dann kann ich Dir eine eigene Hintertreppe errichten, damit Du Dich nicht so schlecht fühlen musst." Ihr Lächeln wird breiter, dann beugt sie sich wieder vor, um ihn noch einmal zu küssen. Und noch einmal.

  • Langsam und vorsichtig schieb er sie mit seinem Gewicht in die Richtung des Bettes, ohne dabei von ihr los zu lassen. Kurz vor em Bett bleibt er noch einmal stehen.


    "Das ändert nichts an der Heimlichkeit."


    Dann schiebt er sie weiter, bis sie endgültig am Bett angekommen sind. Nach einem weiteren Kuss grinst er sie an und gibt ihr einen sanften Schubser.

  • Alanis lacht, hält sich an ihm fest und zieht ihn mit sich. Eine ganze Weile wird in dem kleinen Zimmer nicht mehr gesprochen, bis es sich schließlich zwei ermattete Gestalten unter der Bettdecke bequem machen. Alanis, die irgendwann beim Verlieren ihrer Kleidungsschichten auch ihren Verband gelöst hat, bewegt skeptisch ihre Hand, neben Damorg halb aufgestützt, als sie wieder zu Atem gekommt ist.


    "Hmpf. Immer noch kaputt." Seit ihrer letzten Begegnung sind ein, zwei neue Narben auf ihrem Körper dazu gekommen, unter anderen einen blassrote Narbe, die über die linke Schulter bis knapp auf Herzhöhe läuft. "Ich hatte eigentlich vor, Dich unbeschadet wiederzutreffen. Aber da kam ein Arnulf dazwischen."

  • Ein leises Brummen war zu vernehmen.


    "Ich kann den Kerl immer weniger leiden, was hat er diesmal gemacht?"


    Er schaute sie fragend an und richtete seinen Blick dann auf den Daumen und ihre Schulter.


    "Das ist aber auch nicht alles was dir widerfahren ist, oder?"


    Jetzt mischte sich Besorgnis in seine züge.

    Ich hab keine Neurose, es ist nur.. TRITT NICHT AUF DIE FUGE!!!!

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  • Alanis grinst und schüttelt leicht den Kopf, nun ihren endgültig aus der Fassung gehenden Zopf lösend.


    "Es waren eben - interessante Zeiten. Was Arnulf angeht: Du bist voreingenommen, was ihn angeht. Ich kann auch verstehen, warum. Dennoch ist er nur der Grund, nicht der Schuldige." Ihre Augen blitzen fröhlich auf. "Er hat mir und ein paar anderen ein paar Tricks gezeigt - dabei habe ich mir den Daumen gebrochen. An mir selbst. Beim Zupacken im Ärmel hängengeblieben. Ich Trottel. Arnulf war ganz zerknirscht."