Herberge "Am Geisenstieg"

  • "Wie gesagt sie hat Pflichten. Sie selbst hat mich vor einigen Monden daran erinnert, was meine Aufgaben sind, als ich am Boden lag. So ist es nun an mir sie daran zu erinnern. Sie lässt sich selbst keine Wahl. Das es mich schmerzt sie so zu sehen, brauche ich nicht zu erwähnen. Aber ich werde sie begleiten wohin sie auch geht. Wenn sie sich dazu selbst opfern muss, werde ich ihr helfen."


    Er schluckt trocken. Sein Blick ist abgeklärt und lässt fast keine Emotionen zu. Nur seine Trauer überdie eigenen Worte kann er nicht ganz verbergen.

  • Eine Hand landet wieder auf seinem Arm und sachte Finger streichen darüber.


    "Ich bin mir sicher, daß es nicht schadet, sie an ihre Pflicht zu erinnern. Aber dränge sie trotzdem nicht allzu sehr in eine Ecke, falls sie sich sperrt. Dabei kann mehr Schaden entstehen als man ahnt."


    Ihre Schultern heben und senken sich unter einem Seufzen.


    "Zu sagen, daß Du ihr helfen wirst, ist wagemutig. Immerhin weißt Du nicht genau, worum es geht. Ob es ihr Leben fordert - oder vielleicht auch Deins? Oder ob diese Aufgabe gegen etwas geht, das Euch wichtig ist?"


    In Erinnerung an das Gespräch und Ashabas plötzliches Ausweichen bei dem Thema, ob sie für das, was die Aufgabe darstellte, auch mit dem Herzen einstehen konnte, formuliert sie diese Frage recht vorsichtig.

  • "Ich kann mir sicher sein, dass Ashaba keine Entscheidung treffen wird, die ich nicht verantworten kann. Sie wird nichts unternemhen, was sie nicht mit sich vereinbaren kann, oder was wider den Göttern ist."


    Seine Stimme wird etwas härter und bestimmter, sie macht deutlich das er nicht möchte das an seinen Worten gezweifelt wird.


    "Wenn diese Entscheidung Leben fordert, dann soll es so sein. Es muss von großer Wichtigkeit sein, wenn es Ashaba so belastet."

  • Alanis zuckt mit den Schultern.


    "Wir werden sehen", sagt sie schlicht. Die Hand auf seinem Arm liegt in des still, dann zieht sie sie zurück. Gegen den eigenen Willen und gegen den eigenen Glauben hatten, obwohl vorher bereits vehement ausgeschlossen, schon viel mehr Menschen gehandelt, als man meinen konnte.

  • "Ja werden wir. Es bleibt nichts anderes übrigals den Weg zugehen, was er bringt ist eine andere Frage."


    Damorg lies sich flach auf den Boden sinken und wendete seinen Blick an Alanis vorbei in den Himmel.


    "Eigentlich ein schöner Tag."

  • "Nach so einem 'eigentlich' kommt immer ein 'aber'" , gibt sie zurück. "Also?" Fragend blickt sie ihn an, inzwischen wieder das Kinn in beide Hände gestützt, die Unterschenkel in die Luft gestreckt, wo sie hin und her wippen - einziges äußeres Zeichen, dass ihr nicht gefällt, wie das Gespräch läuft.

  • "Die Sache mit Ashaba beschäftigt mich schon seit unserer Ankunft in der Heimat und ich glaube das "Problem" wird sich auch nicht so bald lösen."


    Sein Blick wanderte wieder zu der Priestern und wurde fragend.


    "Aber eigentlich ist der Tag viel zu schade und diese Moemente viel zu selten um sich über diese Sachen den Kopf zu zerbrechen. Abgesehn davon das wir nichts ändern können."

  • "Vielleicht wird, was in den Drachenlanden geschaffen wurde, auch in den Drachenlanden wieder gelöst." Hoffnung klingt in diesen Worten mit. Ein Moment verstreicht. "Ashaba riet mir übrigens, einen Brief an den Prokurator zu schreiben, weil ich mich Euch gerne bei der Reise in die Drachenlande anschließen würde, mich aber nicht in die Truppen eingliedern lassen kann und will." Sie blickt in fragend an. "Ist das immer ein Problem oder liegt es daran, dass ich keine Bürgerin bin? Morgaine ist doch auch Heilerin und war auf Expeditionen dabei, soweit ich weiß?!"

  • "Ja so ist es. Allerdings lässt sie sich einer militärischen Einheit unterordnen. Was in diesem Zusammenhang nicht bedeutet das sie in einer Schlachtreihe steht. Jedoch hat sie mit auszurücken, wenn das die restliche Einheit tut etc..Allerdings bleibt einem Heiler immer noch genug Handlungsspielraum für eigene Entscheidungen, die meisten Befehlshaber haben genug mit der Schlachreihe zu tun, da können sie sich nicht auch noch um die Heiler kümmern. Zugleich genießen sie den Schutz der Garde. Es hat alles seine Vor und Nachteile. Aber wie Ashaba es vorgeschlagen hat, kläre es am besten mit dem Prokurator selbst ab. Wenn du dich dem Befehl nicht unterstellen solltest, musst du damit rechnen das du auf die gleiche Stufe wie ein andere Graulagerist gestellt wirst, was Schutz anbelangt."


    Damorg war anzusehen das ihm dieser Gedankengang selbst nicht recht war. Er war sich sicher das Alanis sich unter keinen Umständen in diesen Belangen unterordnen würde. Doch schutzlos würde er sie nicht lassen. Über Ashabas Problem wollte er nicht weiter reden.

  • "Und ich dachte mal, dass Du Probleme bekommst, weil sich Klerus und Militär zusammen in einer Person vereint nicht vertragen" , sagt sie und verdreht kurz die Augen. "Nun, ich werde ihn fragen. Ich glaube kaum, dass er mir etwas Anderes erzählen wird als Du, denn warum sollte er einer fremden Priesterin mehr Rechte einräumen als einem Bürger seiner eigenen Präfektur? Notfalls muss es halt für mich ohne Schutz gehen. Damit komme ich auch klar. Es hat all die Jahre funktioniert, also warum nicht jetzt auch?"

  • Damorg brummt kurz unzufrieden.


    "Es ist ja nicht so, als wenn wir andere Heiler aus dem grauen Lager schutzlos lassen. Sie stehen nur eben nicht an erster Stelle der Prioritäten. Auf der anderen Seite bin ich mir sehr sicher das die Faune da sein werden und erneut einen sehr guten Heilerschutz stellen werden. Und im Notfall bin ich immer noch da."

  • Alanis schaut erfreut, als sie von den Faunen hört.


    "Brummelbeere schuldet mir noch etwas - ich glaube also, dass er ein Auge auf mich haben wird. Das ist nicht schlecht, denn irgendetwas sagt mir, dass Du mit anderen Dingen beschäftigt sein wirst als mich zu retten."


    Sie rollt sich hinüber zum Essenkorb, weil sie bei dem Gedanken an Blutvergießen seltsam hungrig geworden ist und beginnt, darin herumzukramen.

  • Als der Priester das Rascheln vernimmt, setzt er sich auf und wirft einen neugierigen Blick auf den Korb.


    "Na dann bin ich beruhigt, wenn ich ihm nicht trauen kann, wen den sonst?"


    Er beugte sich ein wenig mehr in die Richtung des Korbs.


    "Und was hast du Schönes mitgebracht?"

  • Alanis fördert zuerst einmal ein in ein Tuch eingeschlagenes Paket hervor.


    "Ah, damit gewinne ich jederzeit Deine Aufmerksamkeit." Sie wendet den Kopf zu ihm um und schenkt ihm ein Lächeln. Der Sonnenuntergang indes färbt langsam die Wolken am Himmel violett und golden und lässt Alanis Haare rot aufleuchten. "Hm, also was haben wir? Hier drin sind Hähnchenschenkel und kleine Käseschnecken." Sie legt das Paket ab, holt dann die Flasche und das kleine Körbchen mit Erdbeeren hervor.

  • Damorgs Augen werden immer größer, als er all die Leckerein erblickt, damit hatte er nicht gerechnet.


    "Ich hätte jetzt mit Brot gerechnet, aber das? Du bist großartig. Und ich hab Hunger wie ein Bär."


    Er rückt ein Stück näher an Alanis und das Essen. Ob nun das Essen oder sie der Grund dafür ist, ist nicht zu erahnen.

  • Die Priesterin schmunzelt vor sich hin.


    "Das ist zur Feier des Tages, besser gesagt des schönen Abends. Ab morgen werde ich wieder im Hospital arbeiten und wer weiß, wann wir wieder Abends Zeit haben, uns zu sehen oder ob das Wetter hält. Dann gibt's wieder Brot und Eintopf."


    Sie zieht neckend eine Augenbraue hoch und macht sich dann daran, das Tuch zu lösen, um Hähnchen und herzhaftes Gepäck aus seinem Gefängnis zu befreien.

  • "Hmmm, hast du auch einen Becher dabei für was auch immer Leckeres in der Flasche ist?"


    Er reckt sich noch ein wenig mehr um einen Blick in den Korb werfen zu können, wo er den noch fehlenden Becher vermutet. Er leckt sich die Lippen.


    "Das letzte mal habe ich heute vor der Wache etwas gegessen."

  • "Du bist ganz schön gierig. Und nein, Becher gibt es nicht. Ich schleppe doch keinen halben Haushalt durch die Felder." Der Tadel in Alanis Augen ist mit Schalk gepaart. Sie greift nach der Flasche und kramt im Korb nach einem Öffner. Als der Korken herausgezogen ist, reicht sie Damorg den Wein hinüber. Sie selbst nimmt sich eine Käseschnecke und beißt mit einem genüsslichen Aufseufzen hinein. "Ich glaube, ich habe auf dem Schiff so gut wie gar nichts gegessen. Der Smutje war dreckiger als eine ganze Herde Schweine."

  • "Wie gesagt ich habe den halben Tag nichts gegessen."


    Der Priester nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche und stellte sie dann auf die Decke, daa warf er Alanis ein unschuldiges Lächeln zu, während er sich bereits einen der Hähnchenschenkel nahm. Ein großer Brocken Fleisch wanderte in seinen Mund.


    "Wo auch immer du die her hast. Großartig."


    Dann zuckte er mit den Schultern.


    "Du solltest ja auch nur da Essen des Smutjes essen und nicht eine Koje mit ihm teilen. Dafür bin ich da."

  • "Wer dreckig ist, isst dreckig", sagt sie bestimmt und schüttelt sich ein wenig. "Die Sachen hat die Herbergswirtin gemacht, ich habe sie darum gebeten. Eine nette Frau. Und kochen kann sie auch."


    Auch sie greift zu der Flasche, um das Käsegebäck herunterzuspülen, dann greift sie zu einem Hähnchenschenkel und gräbt die Zähne hinein.


    "Was gibt es noch Neues hier?"