Malglins Haus 13

  • "Dieses Land hat viele Geheimnisse und die wenigsten davon sind ungefährlich. Ich möchte nicht, dass dir dort ein Leid geschieht," antwortet sie etwas tonlos.


    "So gut wie niemand dort, ist das was er zu sein scheint und selbst ich habe nicht alle Facetten durchschaut, kann dort Freund und Feind nicht trennen. Viele Gedanken dort sind tückisch."

  • Sie schnaubt kurz....


    "Dha, schlimmer als Luxburg ist es nicht...nein... Gut Endúneath, ich würde mich über deine Begleitung freuen. In etwa ein bis zwei Monden brechen wir auf."

  • "Vorausgesetzt ich werde dahin entsandt. Wobei bei dem was du berichtetest kaum Zweifel bestehen dass das passieren wird. Wobei ich natürlich nichts gegen weiter gehende Informationen einzuwenden habe - zu gegebener Zeit."

  • "Zu gegebener Zeit," leise wiederholend, dann sieht sie zu Kassandra hinüber. "Es sei denn dich und das Kind stört es nicht, wenn ich von Pandor und den Ereignissen dort erzähle, doch ist diese Geschichte keine Gute-Nacht-Erzählung."


    Ihren Blick hat sie auf den Säugling gerichtet.

  • "Die Kleine bekommt das noch nicht mit", antwortet Kassandra. "Und mich würde es nicht stören, im Gegenteil. Informationen verlängern das Leben." Sie schenkt Endúneath ein schiefes Lächeln.
    "Also in zwei Monden? Was passiert da?"
    Sie hatte sich während dieser Geschichte in Luxburg um die sichere Rückkehr der Freunde gesorgt -und jetzt würde sie das wieder tun.

  • Tear’asel nickt und nimmt dann auf einem der Stühle Platz, nahe bei Endúneath. Eine kurze Zeitlang überlegt sie, um sich an möglichst viel zu erinnern...


    „Pandor ist im Grunde nicht mehr als ein Wunsch, die Schöpfung eines Drachens, der sechs wagemutigen Freunden, nach langen Abenteuern, großen Entbehrungen, Freude und Leid schließlich Pandor eine Stadt des Handels und der Gemeinschaft schenkte. Aber die Legende ihrer Schöpfung – auch wenn mir bekannt, soll ein anderes Mal erzählt werden. Jetzt erzähle ich euch, was vor ein paar Monden mit Ancalima und mir in Pandor geschehen ist....“


    und so lehnt sich die Elbe zurück, schließt ihre Augen...und beginnt zu berichten...


    „Seit je her, von der Entstehung Pandors, bis heute, beherrschen die Drachen die Gedankenwelt und die Mythologie des Landes und so lange die pandorianischen Bürger denken können, solange war es immer ein Drache, der über sie wachte und sie gemeinsam mit seinem Drachenreiter vor den Gefahren beschütze, die von den Welten außerhalb zu ihnen kamen. Doch vor nicht langer Zeit, brachte der Hüter Pandors Dorpan ein großes Opfer, zum Schutz seiner geschaffenen Welt...Er gab sein Leben hin und wehrte damit eine große Gefahr ab, aber nun war das Land geschwächt und ohne den Schutz des Drachens schon bald der Dunkelheit ausgeliefert.
    Besonders ein Gott, den die Pandorianer „den Vergessenen“ nannte, hatte nur auf die Gelegenheit gewartet, das Dorpan nicht mehr über die Stadt wachen konnte und so zog er mit seinen dunklen Engeln aus, um sie sich einzuverleiben.“


    „Er tötete in nur einer Nacht durch seine Verbündeten, die ihm freiwillig oder aber auch nicht folgten, die hohen Würdenträger des Landes, einen Rat aus vier und band die hohen Elemente des Landes in seine Macht, auf das sie ihm folgten und gegen jene zogen, die sie eigentlich verehrten. Wir standen einer Übermacht gegenüber, gegen die ein Sieg unmöglich schien...“


    Ihre Stimme wird eine Spur tiefer und tragender, wie die eines Geschichtenerzählers, der einen Spannungsmoment aufbauen wollte.


    „Doch es waren fremde Geschichten, fremde Gedanken, die all das Bestreben des Vergessenen, all seine Pläne mit einem Schlag vernichten konnten...“

  • „Die Lage ist mitnichten stabil.Die dunklen Elemente haben ihre Finger nach Pandor ebenso ausgestreckt wie der Vergessene und seine Schergen und ein jeder von ihnen ist auf unheilige Bündnisse aus.“


    „Ancalima fand vor Jahren in einem staubigen Regal der Alchemistengilde ein Drachenei und nahm es mit. Es war nicht tot und verband sich mit der Elbe, bis Sie auf die Idee kam das Drachenei zurück nach Pandor zu bringen, damit es dort schlüpfe und Dorpan sich des Jungdrachen annehmen konnte. Was sie jedoch nicht wußte war, dass der Dorpan tot ist und der machthungrige kleine noch nicht geschlüpfte Drache nun führerlos blieb.“


    „Für den Vergessenen war es ein Fest als er von der Ankunft des ungeborenen Drachen erfuhr, sofort streckten er und seine Schergen die Hände nach dem Ei und seiner Hüterin aus und nun ja... schwarze Drachen sind nicht unbedingt für ihre Güte, ihren Glauben und ihren Kampf für das Gute bekannt und... Ancalima nicht unbedingt, als jemand der mit tiefem rund untrüglichem Verständnis ihm genau diese Sachen lehrt, damit er nicht verführt werde. Fast hätten wir den Drachen an die Dunkelheit verloren und Pandor damit in den Abgrund gestürzt aber letztlich gelang es Ancalima doch mit Hilfe von uns allen, Wegweiser zu sein. Das Siegel, dass die Avatare der Elemente für den Vergessenen band wurde gebrochen, der Engel und seine Schergen besiegt und auch ein Avatar des Vergessenen konnte schließlich bezwungen werden.“


    „Alles was am Ende blieb, war ein fehlender Drachenreiter für den jungen Obsidian – so der Name des ungeborenen schwarzen Drachens. Er würde aus den Reihen Pandors kommen, wie einst der Reiter von Dorpan aber er würde sich erst in Mythodea offenbaren, weswegen eine große Gesandtschaft und auch Ancalima dorthin reisten, allerdings ohne mich.“


    „Solange der Drache seine Macht nicht kontrollieren kann und sie für das Wohle und zum Schutz Pandors einsetzt, wird es dort immer gefährlich blieben.“


    ...trotz Menschen wie Khargaz oder... Selenia, die die richtige Seite in einer eigentlich falschen Welt gewählt hatte.

  • Obsidian... Welch unangenehm vertrauter Name, wenn auch von einem anderen Wesen dieser Art.
    Ein wenig braucht der Mondelb um seine Gedanken zu sortieren. Ancalima. Drachenei. Mythodea.
    Schließlich nickt Endúneath. "Und diese Gefahr... bleibt sie deiner Einschätzung nach auf Pandor begrenzt?" Wieder erwischt er sich dabei dass er sich Gedanken zu Dingen macht die vielleicht gar nicht mehr relevant für ihn sind, was sich in einem Überflug von Betrübnis in seiner Miene widerspiegelt.

  • "Das vermag ich nicht zu sagen," erwidert sie dem Mondelben. Als sie die Betrübnis in seinem Blick vernimmt, senkt sie den ihren und sieht eine Spur zu schnell aus dem Fenster.

  • Sie antwortet weder laut, noch erwidert sie das Senden, alles was man sieht ist eine ihrer zierlichen Hände, die sich kurz zu einer Faust ballt. Dann folgt ein tiefes Durchatmen.


    "Das Ei ist bald in den Händen seines Reiters und Kahgaz wird beide hüten mit der Weisheit der Älteren. In ein paar Monden wie gesagt, werde ich zurück nach Pandor gehen und dann werde ich sehen, was aus der Geschichte geworden ist, von der ich längst ein Teil bin."

  • "Wie... erfreulich." Damit wirft er ihr eine spielerisch übertrieben offiziell höfliches Lächeln zu. "Dann bis... in den nächsten Tagen."
    Er sieht einmal kurz fragend zu Tear'asel herüber und begibt sich Richtung Tür.

  • Tear'asel kann im ersten Augenblick nur schmunzeln, als sie das Gebären er beiden vernimmt... schließlich als es ihr ein wenig zu bunt wird, und sie sich schon erhoben hat, weißt sie Endúneath nun entgültig die Türe, nicht ohne das Schmunzeln auf ihren Zügen beizubehalten.


    "Wenn mein Sholar nun wieder auf den Boden der Tatsachen zurückfindet, es wäre nicht von Vorteil, wenn er beim Schweben durch die Türe, dem Rahmen in ungebührlicher Weise näherkommt," fällt sie etwas trocken in die Scherze der beiden ein, Endúneath dann aber mit Nachdruck Richtung Türe drückend.