Im Garten

  • "Du baust?" Kassandra klingt überrascht. Dann kommt ihr ein Gedanke.
    "In Renascan?", fragt sie nach.


    Der Eintopf besteht aus Kartoffeln und dem wenigen frischen Gemüse, daß zu dieser Jahreszeit schon zu haben ist. Speck sorgt für die nötige Fleischeinlage. Dem Geruch und Aussehen nach ist die Mahlzeit fertig.

  • Alanis schnuppert genüsslich und bemerkt beim Rühren, dass der Eintopf unten schon zu stocken beginnt.


    "Hm, Speck." Ihr Magen gurgelt fordernd vor sich hin. "Ich glaube er ist jetzt gut." Dann sickert Kassandras Frage bei ihr durch und sie wendet sich der Schankmaid wieder zu. "Ja, in Renascân. Alles auf eine Karte, und so."

  • "Hui. Dich hat's so richtig erwischt, ja?" Sie grinst.
    Und beginnt die Wäsche vom Tisch und Geschirr darauf zu packen.
    Zwischenzeitlich öffnet sie die Türe und ruft in die Eingangshalle: "Essen fassen!!", woraufhin im Obergeschoß wildes Getrappel und Gelärme losbricht.

  • Alanis übernimmt die Verteilung von Löffeln und füllt eine Kanne mit Wasser, um sie auf den Tisch zu stellen.


    "Ja, so richtig. Hätte nicht gedacht, dass mir das passiert. Entspricht aber meiner üblichen Neigung -."


    Sie beendet den Satz nicht und lugt zur Tür, ein wenig skeptisch im Angesicht dessen, was ihr droht.

  • "Und deine übliche Neigung ist?" Kassandra schmunzelt und ihr Bilck wandert noch einmal rasch zu dem dunklen Fleck an Alanis' Hals.


    Das Lärmen und Trappeln nähert sich der Küche und dann fällt die hungrige Meute ein; vier Kinder zwischen vier und sechs Jahren, von denen das älteste, ein Mädchen, das Baby auf dem Arm trägt. Ellemir, Kassandras zierliche dunkelhaarige Cousine folgt und noch eine weitere Frau. Kassandra nimmt Thyra die Kleine ab und die Kinder krabbeln auf ihre Plätze am Tisch.
    Ellemir grüßt Alanis freundlich und beginnt, die Schalen der Kinder mit Eintopf zu füllen.

  • "Dass es nicht gut ausgehen wird" , sagt Alanis ganz ruhig, doch das feine Lächeln ist nicht von ihren Zügen gewichen. Dann wendet sie sich ab, um die beiden anderen Frauen zu begrüßen und dann zu sehen, ob sie sich noch irgendwo nützlich machen kann.

  • Kassandra starrt Alanis an, verdreht dann die Augen und schüttelt den Kopf.


    Die zweite Frau stellt sich als ältere Bauersfrau heraus, die Ellemir und Kassandra zweimal die Woche in Küche und Waschküche unterstützt.
    Viel zu tun bleibt Alanis nicht, außer sich an den freien Platz am Tisch zu setzen und den vorgesetzten Eintopf zu vernichten.

  • Die Priesterin grinst Kassi als Antwort lediglich sonnig an und nimmt dann Platz. Als die Schüssel gefüllt vor ihr erscheint, bedankt sie sich und beginnt dann, den Inhalt der Schüssel recht schnell in ihren Magen zu bringen. Schließlich schiebt sie mit einem zufriedenen Seufzen die Schüssel von sich und leckt den Löffel ab, sich einen Moment später bewußt werdend, dass sie wohl keine besseren Manieren hat als so mancher Ork. Verlegen legt sie den Löffel ab und sieht sich um, ob sie beobachtet wird.

  • Ihr Blick trifft Ancales, der grinst und nicht nur seinen Löffel sondern auch seine Schüssel genießerisch ableckt - bis seine Tante das sieht und ihn zurechtweist.
    Und dann Hagen, der seinem Cousin natürlich jeden Unsinn nachmachen muß. Die beiden Mädchen verhalten sich gesitteter, so wie es von ihnen erwartet wird.
    Kassandra ist damit beschäftigt das Baby zu füttern, das, wenn sie einmal zu lange braucht um etwas leicht zu kauendes aus ihrem Eintopf zu fischen, lauten Protest an meldet.

  • Alanis betrachtet sich die Kinderschar und stützt das Kinn wieder in die aufgestützte Hand, ein leichtes Schmunzeln huscht über ihre Gesicht, das ruhiger und weniger abgezehrt wirkt als noch Monate zuvor.


    Dann wandern ihre Augen wieder zu Kassandra und der kleinen Ruth, die tatsächlich mit jedem Mal, bei dem sie sie sieht, ein wirklich großes Stück gewachsen zu sein scheint. Nachdenklichkeit huscht über Alanis Stirn, ein leichtes Runzeln, dann glättet sich ihre Miene wieder und sie wartet, bis alle die Mahlhzeit beendet haben.

  • Ruth schaut zu Alanis und schenkt ihr, nachdem sie sie ernst und eingehend betrachtet hat, ein strahlendes Lächeln. Das Gesichtchen ist mit Essen verschmiert, denn einen Großteil dessen, was in ihrem Muund landet muß noch einmal mit den Fingern untersucht werden bevor sie es endgültig herunterschluckt.
    Die älteren Kinder bringen ihre Schüssel zum Waschbecken und umlagern dann Ellemir.
    "Dürfen wir raus???"
    "Es regnet immer noch..."
    "Bitte! Bittebittebittebitte!!!!!"

  • Alanis grinst leicht, als die Kinderschar wieder in Bewegung gerät und räumt auch ihr Geschirr in den Spülstein. Ihr Blick geht aus dem Fenster, vor dem tatsächlich noch immer Tropfen fallen, als sie sich daran macht, Spülwasser in einem großen Topf aufzusetzen. Sie kniet sich vor den Herd und öffnet die Klappe, um nachzusehen, ob der so berühmte Feuerelementar zufrieden ist.

  • Êllemir seufzt und blickt zu Kassandra.
    "Stiefel, Gugeln und Regenmäntel", kommandiert die. "Und wenn ihr reinkommt bleiben die draußen."
    Unter Jubelgeschrei rennen die Kinder ihre Sachen holen.
    "Und wehe ihr seid morgen krank!", ruft Kassandra ihnen nach.
    Ellemir lächelt die Priesterin an und greift nach einem Handtuch.
    "Seit Cordo weg ist fehlt uns irgendwie jemand, das den Abwasch macht..."

  • "Ah, war Abwasch einer der Disziplinen, der sich ein Adeptus in der Lehre unterwerfen mußte?", lächelt Alanis und blickt Ellemir freundlich an. Sie krempelt sich die Blusenärmel nach oben und legt dann noch ein Scheit Holz nach, bevor sie sich wieder aufrichtet. "Ich finde Abwaschen entspannend. Es lenkt den Blick auf's Wesentliche und verspricht schnelle Erfolge."


    Sie grinst, verstopft den Spülstein und wartet dann geduldig, bis das Wasser heiß ist.


    "Sag mal, Kassandra? Ich war auf dem Markt und bekomme weit und breit einen Rainfarn. Weißt Du, wen ich ansprechen könnte?"

  • Als Alanis Holz nachlegt erhascht sie einen kurzen Blick auf besagtes Feuerelementar das sich über das Scheit hermacht.


    "Rainfarn? Haben wir welchen?", fragt Kassandra ihre Cousine, die Verwalterin des Kräutergartens. Als die den Kopf schüttelt zuckt sie die Schultern.
    "Du könntest zu Ayanyehtempel gehen, die haben einen recht großen Kräutergarten. Oder zu Vittoria, die wohnt ein wenig außerhalb..."

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Alanis schließt die Herdklappe wieder - mochten es Feuerelementare, wenn man ihnen beim Essen zusah? - und schaut fragend von einer Frau zur anderen. "Ayanyehtempel? Wer oder was ist Ayanyeh?"

  • Kassandra gestekuliert fahrig.
    "Licht, Feuer, Gerechtigkeit, Weisheit... solche Dinge. Den Tempel findest du im Tempelbezirk."
    Sie grinst.
    "Keine Angst. Die geben ihre Pflanzen auch Andersgläubigen. Lieber aber tauschen sie..."

  • Alanis zieht eine Augenbraue hoch.


    "Ich habe keine Angst vor anderen Kirchen. Die haben meistens Angst vor mir."


    Sie lacht und wuchtet dann den Topf vom Herd, um das warme Spülwasser in den Spülstein zu kippen und anzufangen, abzuspülen.


    "Tauschen, ja? Ich habe noch ein paar Sachen in petto, die sie interessieren dürften. - Aber da wir gerade beim Glauben sind: sind eigentlich die drei, die sich die 'neuen amonlondischen Götter' nennen, noch einmal in Erscheinung getreten?"

  • Kassandra unterdrückt ein Schaudern.
    "Nicht daß ich wüßte... "
    Sie taucht kurz ein Tuch in das warme Wasser und beginnt, den großen Tisch abzuwischen.
    Die Bauersfrau hat sich wieder verabschiedet und ist gegangen, im Obergeschoß ihrer Tätigkeit nachzugehen.
    Jetzt stürmen die eingepackten Kinder durch die Küche um durch die Hintertür in den Garten zu gelangen.
    "Tante Kassandra, dürfen wir Ruth mitnehmen?"
    "Auf keinen Fall."
    Kassandra setzt die Kleine auf ihre andere Hüfte und fängt ihren Sohn ein, um seine Jacke richtig zu schließen.

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  • Alanis verbirgt ein Lächeln und schrubbt an einem besonders hartnäckigen Fleck auf einer der Schüsseln herum.


    "Zum Glück. Ich kann mir nicht noch mehr Götter leisten, die böse mit mir sind."


    Sie reicht Ellemir die ersten tropfenden Schüssel zum Abtrocknen an.
    "Wann kommst Du das nächsten Mal hier raus?" , fragt sie Kassandra.