Im Garten

  • "Damit sie mich los sind?" , fragt Alanis nach und zieht eine Augenbraue hoch. Dann wieder ein Seufzer. "Du kennst die beiden, oder?"


    Das Wasser in der Kanne beginnt leise, am Kesselboden zu blubbern.

  • "Tja. Ich glaube Khai Thee wäre ein Problem. Er würde meinen Liebsten zwingen, eine stundenlang dauernde theologische Debatte mit ihm zu führen und dann würde er mir schon seinen Segen geben. El ist da - problematischer, fürchte ich. Wir waren mal ein Paar, noch bevor ich seine Schülerin wurde."


    Nun ist es an Alanis, sich auf einen Stuhl zu setzen und den Kopf auf den Tischkante sinken zu lassen.

  • "Weiß nicht. Keine Ahnung. Ich denke er gönnt mir alles Glück der Welt. Aber wehgetan hat's ihm trotzdem. Als wir uns das letzte Mal gesehen haben hat sich sich nach Badaar verabschiedet, um sich den höheren Weihen zu nähern. Der Abschied war ziemlich - hm, entgültig." Eine kleine Faust pocht neben dem Kopf auf den Tisch.

  • Sacht fährt Kassandra ihr übers Haar.
    "Ich glaube so eng sieht er das gar nicht. Ich glaube es würde ihn mehr kränken wenn du ihn nicht zur Hochzeit einlädst."
    Sie schmunzelt. Hatte Alanis das Heiraten an sich doch eben noch weit von sich gewiesen.

  • "Männer machen mich wahnsinnig. Alle. Da kenne ich El schon so viele Jahre, wir gehen im Guten auseinander und dann sagt er mir beim Abschied... ." Die kleine Faust fällt wieder auf den Tisch herunter, dann hebt Alanis den Kopf, die Haare zerwuschelt, der Blick aber spitzbübisch. "Danke für's Zuhören, oh arg gebeutelte Lieblingsschankmaid."

  • "Das üÜbliche, das eine Frau auf GAR keinen Fall von jemandem, der ihr noch sehr am Herzen liegt, hören will, kurz nachdem sie ihm gesagt hat, dass sie jemand Anderes kennengelernt hat."


    Sie bläst sie Wangen auf.


    "Ich bin verwirrt. Aber das ist ja normal bei mir."

  • "Ah - ha" , macht Alanis triumphierend und schaut hinüber zum Herd, wo aus dem Kessel ein leises Pfeifen zu hören ist. "Jetzt weißt Du, wie's mir geht. Vollkommene Gewißheit, dass das Neue gut ist - und dann grätscht einem wieder jemand rein, mit dem man nicht mehr gerechnet hat." Sie richtet sich wieder vollends auf und verschränkt die Arme vor der Brust. "Sag mal, sind die Mondelben auch so schlimm wie ich oder schlimmer?"

  • "Schlimmer", brummt Kassandra und geht zum Herd um den Kessel runterzunehmen und Tee aufzusetzen.
    "Dickköpfiger. Dagegen bist du ein Weisenkind... Unsterbliche sind anstrengend. Stolz, stur und anstrengend..."

  • "Das war auf Durals Geburtstagsfeier, ich glaube Du und ich haben rumgescherzt und dann hat sie mich zusammengezischt. Und da mir im ganzen Leben noch nie jemand auf eine derart herablassende Art und Weise begegnet ist - und glaub mir, ich bin schon durch so manche Gosse gekrochen -, habe ich mich entschlossen, dass das Elbische nicht ganz so spannend ist, wie ich immer dachte." Sie folgt Kassandras Bewegungen mit den Augen. "Mir fehlt einfach die Zeit, nach dem Ausnahme elbischer Verhaltenskatastrophen zu suchen - oder sagen wir besser 'Verhaltensweisen, die wir Menschen wohl nicht nachvollziehen können'." Würde Ironie leuchte, wäre Alanis Stimme in diesem Moment wohl sonnenhell.

  • Kassandra lacht, doch richtig fröhlich klingt das nicht.
    "Verhaltensweisen, die Menschen nicht nachvollziehen können... Ja, ich glaube das sind im Prinzip fast alle..."
    Sie stellt die Teekanne auf den Tisch.
    "Ancalima... ist da auch speziell..."
    Sie zuckt die Schultern, kennt sie doch das Temperament ihrer Schwester zu gut.

  • "Ist 'speziell' eine Entschuldigung?", lächelt Alanis und holt einige Tassen aus dem Schrank. Seit sie einige Tage im Haus des Katschmareks gewohnt hat, kennt sie sich zumindest ein bisschen aus.

  • "Wenn ich 'speziell' werde, bauen Männer mit bösen Gesichtern große Holzhaufen" , brummelt Alanis vor sich hin, lächelt aber immer noch. "Tja, der gute Baul. Ich habe doch sehr gelacht, als er die Manöverteilnehmer auf der Amonlonder Seite als 'Pack' und 'Diebe' bezeichnet hat. Und das vor aller Augen und Ohren."