Kassandra erwiedert denBlick nichtssagend lächelnd und setzt sich wieder.
"Aus irgendeinem Grund scheint Tear'asel zu glauben, daß du dich in Luft auflöst wenn sie nicht auf dich aufpaßt...", neckt sie den Elben.
Die Küche 7
- Kassandra
- Geschlossen
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Er lächelt ein wenig schief. "Das wäre zu einfach, nicht?"
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"Es wäre vor allem bedauerlich", entscheidet sie und läßt sich wieder auf die Bank sinken.
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Nun muss er schmunzeln. "Und wer würde dem Urteil einer Schankmaid widersprechen!"
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"Ich," kommt relativ knapp und deshalb auch so beiläufig von Tear'asel, die sich gerade neben den Mondelben gesetzt hat.
Ihr Blick jedoch gleitet über die Küchenzeile auf der Suche nach etwas Essbarem.
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Kassandra zieht die Augenbrauen ein wenig hoch, als sich die Elbe in ihr harmloses Geflachse mit Enduneath mischt und dem Ganzen damit einen Bezug zum eben beendeten Gespräch gibt. Doch sie ignoriert die Andeutung und folgt dem Blick der Elbe.
"Sucht du etwas?"
Die Schüssel mit Erdbeeren steht noch immer auf dem Tisch. -
Ai ist noch einen Augenblick damit beschäftigt, das Geschirr abzutrocknen und einzusortieren. Dann setzt sie sich mit einem stummen Seufzer wieder an den Tisch, streift den Elben kurz mit verschleiertem Blick und wendet sich dann Kassandra zu.
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Kassandra fängt Ais Blick auf.
"Was, Liebes?" -
Schnell, nicht weit davon entfernt, hektisch zu sein, fliegt ihre Hand über die alte Tafel.
Weiß nicht, was werden soll. Brauche dich. Wann?
Ihr Gesicht bleibt ruhig dabei, gelassen. Auf Außenstehende mag sie aufdringlich und unhöflich wirken, die Forderung, die sie an die Hochschwangere stellt. Die Tafel hält sie in Brusthöhe, so daß auch die anderen sie lesen können, wenn sie wollen.
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"Jetzt, wann immer du willst", antwortet Kassandra verwundert. "Wofür brauchst du mich, Schatz?"
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Endúneath blickt zunächst fragend zu Tear'asel, dann zwischen Ai und Kassandra hin und her.
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Ich bin unglücklich. Alltag. Haushalt. Gebunden durch die Kinder. Am Liebsten würde ich wieder fortgehen.
Sie verzieht das Gesicht, eine unbewusste, aber dennoch künstliche Unterstreichung ihrer Worte, dem wachsamen Auge und Geist die erlernte Verzögerung einer Mimik, die ein Gegenüber nie verstehen könnte, würde sie im Gleichklang mit dem Sprechen eingesetzt, statt dem Hören.
Dann, als Kassandra gelesen hat, legt sie die Tafel mit der beschriebenen Seite nach unten auf den Tisch, steht auf und nimmt eine mit wenig Staub überzogene Flasche aus einem der Regale und einen Becher. Sie stellt den Becher auf den Tisch, macht ihn voll, prostet zur Zimmerdecke und leert ihn in einem Zug. Dann macht sie ihn noch einmal voll und setzt sich wieder.
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*Es gab eine Meinungsverschiedenheit, sie ist vorläufig geklärt.*
Ihre Hand folgt Kassandras erstem Blick zu den Erdbeeren und trotz einem kurzen Gedankengang, der eher an Fleisch erinnerte, greift sie schließlich zu und lässt eine der Früchte in ihrem Mund verschwinden, schweigend.
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Kassandra muß lächeln.
"Außerdem ist Sommer, alle Anderen sind unterwegs, haben Spaß und betrinken sich sinnlos, ja?" Sie lehnt sich zurück und nimmt noch einen Schluck Tee. Ihr Blick ruht auf der Flasche Portwein.
"Warum nimmst du dir nicht ein paar Wochen frei und ziehst los? Liri ist schon seit fast drei Monaten wieder unterwegs..." -
Ai zieht eine weitere Grimasse, ironisch diesmal.
Es ist mehr als das. Sen ist nun über einen Monat fort.
Auswischen.
Allein in der Stadt gibt es drei Schwangere, die bald soweit sind, dich nicht mitgerechnet.
Auswischen.
Ich könnte nicht fort, selbst wenn ich wollte, denn wenn Groa fort ist -
Auswischen. Seufzen.
Gestern abend hätte ich beinahe die Handelsbücher in den Kamin geworfen.
Auswischen.
Ich bin fortgegangen aus Hohensolms, weil ich diese Bürgerlichkeit nicht mehr ertragen habe.
Auswischen, schnell.
Sieh aus dem Fenster. Dieses verdammte Haus ist nun mein Leben.
Sie hat sich nicht unterbrechen lassen, lehnt sich nun entspannt zurück und trinkt wieder, ruhig, als hätte sie alle Unruhe in die Tafel gebannt.
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Kassandra nickt mitfühlend.
"Also brauchst du jemanden zum Kinderhüten? Das sollte doch nicht das Problem sein. Bring sie her, sie verbringen sowieso die Hälfte der Zeit hier." -
Und wer kümmert sich in der Zwischenzeit um die Verträge mit dem Handelshaus?
Bitter der Blick, ironisch das Lächeln.
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Kassandra zuckt die Schultern.
"Celeb?", fragt sie. -
Den Vertragspartner an die eigenen Bücher heranlassen, an die eigenen Geschäfte? Sie lächelt unwillkürlich.
So einfach ist das leider nicht.
Und ich kann dir und Ellemir nicht noch mehr aufbürden, vor allem jetzt nicht, wo das Neue fast da ist.
Aber, warum ist sie früher nicht darauf gekommen -
Siehst du, darum denkt es sich zu zweit zuweilen leichter. Ich müsste eine Magd finden, ein Kindermädchen, jemand zuverlässigen, der sich um die Kinder kümmert und Groa nicht den Platz stiehlt.
Auswischen.
Vielleicht sogar jemanden, der beides kann, der sich um die Kinder kümmert und dem ich meine Geschäfte anvertrauen kann?
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"Das sollte nicht so problematisch sein."
Eine Kinderfrau zu finden, die auch noch lesen, schreiben und rechnen kann, dafür dürfte sich grade Amonlonde eignen. Hat sich doch der Rat die Bildung seiner Bürger auf die Fahnen geschrieben.