Das Haus III

Brennende Splitter verteilen sich durch die Halle streifen Wandbehänge und Sträuße getrockneter Blumen, welche Feuer fangen. Schreie von Frauen hallen durch das Haus. Die Druckwelle wirft kleinere Stühle um und reißt einen Haken aus der Wand, welcher einen Leuchter hielt. Als der Rauch und die Trümmer die Luft nicht mehr schwängern kann Tear´asel Ba'ul direkt hinter der Türöffnung am Boden hocken sehen. Seine Linke vor das Gesicht gehoben. Blut, das, zwischen geröteten und geschwärzten Brandwunden aus seiner Hand und dem Unterarm auf den Boden tropft. Dann nimmt er die Hand herunter. Schrammen werden in seinem Gesicht sichtbar, nur rund um seine Augen ist er unverletzt. Er sieht dennoch nicht auf zu ihr. Kniet einfach auf seinem linken Knie in der Tür.

"Mea culpa, mea maxima culpa. Ich weiß ich bin es nicht würdig, doch ich erflehe deine Verzeihung."

Ein Stück hinter Ba'ul tritt Daphne in Tear´asels Blickfeld. Ihr Mund steht offen und sie starrt den knienende Mann an.

"Nun ich will ehrlich sein... ich hätte entweder dich mitnehmen können oder den Hirsch. Dann hätte er noch einen Sinn erfüllen können. Ich habe mich dagegen entschieden. Mag sein das es eine schlechte Entscheidung war, zumal er nicht meine Einrichtung demoliert hätte."
Er sieht kurz zur Seite und atmet.

"Verzeihung das war unpassend. Eine schlechte Eigenschaft, die einfach keine Ruhe geben will. Ich kann im Grunde nur wiederholen was ich letzte Nacht schon gesagt habe. Ich wollte weder dich noch die Mondelben. Ihr seid mir einfach... wie soll ich sagen... dazwischengekommen."

Baul steht auf und beginnt Splitter der Tür aus seinem Fleisch zu entfernen.

"Ich dachte eigentlich, dass gerade du den Zorn kennst. Wenigstens am Rande verstehst, was es heißt voll von diesen Abgründen zu sein, sie jede Stunde deines Lebens zu verdrängen und den Anderen ein zahmes Gesicht zu zeigen."

Die Splitter fallen auf den Boden und er entfernt die Nächsten.

"Aber ich hatte wohl zuviel erwartet. Auch dafür will ich mich entschuldigen. Ich dachte gerade jetzt, wo scheinbar dein Herz taut wirst du verstehen was die sengende Hitze bedeutet. Aber du bist auch ein Elb und du stehst soweit über all Jenen, die sich ihren Emotionen stellen müssen. So wie der erhabene Wächter, ein glänzender Lügner, nicht wahr? Er glaubt sich sogar selbst."

Eben noch busfertig, dann betroffen wandelt sich Ba'ul erneut. Trotz wallt auf, dann strafft er sich und richtet sich zu voller Größe auf.

"Gut Wächterin. Ich habe verstanden. Du solltest in 'deinen' Wald gehen und wieder zu Kräften kommen. Wenn du bereit bist komm her, ich werde hier sein und deine Konsequenzen erwarten."

Dann dreht er sich auf den Flur und weißt mit der unversehrten Rechten den Flur entlang.

Er blickt auf sie herunter - Traurigkeit? - , dann geht sein Blick wieder ins Leere.

"Wenn du mich nicht zahlen lassen willst, dann schick mir einen Gott der es tut. Ich werde auch ihn erwarten. Vielleicht wird das eine Herausforderung."

"Demut. Eine Tugend die Elben sich für Andere erdacht haben. Denn wenn ihr Demut hättet würdet ihr Andere nicht so bevormunden und euch in ihre Leben mischen, jedem der es nicht hören will versuchen eure Sicht der Dinge aufzuzwingen. Eure Weisheit ist auch nur handgemacht und fehlbar obendrein. Ich habe ein Tier getötet das ist alles und ich werde deshalb bestimmt keine Träne vergiessen."

Er schüttelt den Kopf und lächelt als sie geht.
*Sie trägt alle Sünden in sich, derer sie mich bezichtigt. Ich glaube sie merkt es wirklich nicht.*
Er wendet sich von der Tür ab und schlurft mehr als er geht zu seinem Arbeitszimmer.

"Ich hoffe das ich dir nie ernsthaft weh tue kleine Schwester. Ich würde es mir nie verzeihen." murmelt er vor sich hin.

Daphne stehe noch immer mit offenem Mund in der Halle.

Der Mann sieht vom oden aus an ihr auf, sein Blick gleitet über ihre Ohren und bleibt dann an ihren Augen haften. Dann nickt er willig und führt sie zur Tür und klopft.

Daphne öffnet. Das dunkelhaarige Mädchen sieht sie an und ihre Augen weiten sich. "Noch Eine." sie stockt sieht dann auf den Kadaver. Ihr Blick wird traurig. "Du willst zu meinem Herrn. Folge mir bitte Herrin." Sie öffnet die Tür weit und läßt sie ein.
"Ich hole ihn."

"Bitte wartet Herrin.", sagt sie müde. und geht davon. Kurz danach führt sie Baul in das Atrium. Er wird langsamer und sieht Ancalima an. Er schließt kurz sie Augen und reibt sich die Nasenwurzel. Dann geht er aufrecht auf Ancalima zu.

"Ah ja... das hab ich wohl im Wald vergessen. Daphne würdest du den in die Küche bringen bitte. Oder ruf besser einen der männer er soll es dir tragen." Dann wendet er sich wieder zu Ancalima. "Du hättest mir meine Beute wirklich nicht den ganzen Weg nach Hause bringen müssen meine Liebe."

Er sieht sie an, müde und ausgelaugt.

"Ich werde mich jetzt nicht auch noch mit dir streiten Ancalima. Ich habe deine halbe Sippschaft schon durch. Wenn du was zu sagen hast, dann sag es. Wenn nicht dann nicht. Du kannst meine Thermae benutzen wenn du magst. Daphne kann derweil deine Kleidung waschen. Ich habe heute Nacht viel Macht eingesetzt und mich mit Dingen auseinandergesetzt die die meißten noch nicht gesehen haben. Ich bin einfach zu müde um mit dir streiten."