"Einige," sie atmet wieder durch, "die ihren Seelenpartner an den Tod verloren haben, schaffen es irgendwann aus der Qual und der Apathie zu erwachen, die sie sonst bis zu ihrem Dahinscheiden festhalten. Ich erkenne sie manchmal, weil ein jeder von ihnen, ganz egal, wie es ihm heute geht einen dunklen unauslöschbaren Fleck, vergleichbar mit einer Narbe auf ihrem Innern tragen."
Dann sieht sie Kassandra wieder direkt an, schweigt eine Zeitlang und legt ihren Kopf leicht schräg. Im matten Dämmerlicht der im Zelt aktivierten Wärmsteine, fallen ihre zweifarbigen Pupillen einmal mehr auf.
"Mit intaktem Verstand? Die meisten. Was für eine seltsame Redewendung. Es ist nicht der Verstand, der leidet es ist das Herz und die Seele. Man wird nie wieder so fühlen, wie es damals war, nie wieder so intensiv, so bedingungslos, man verkrüppelt einfach, wie auch der Teil, das Endstück der Seele vernarbt... aber es ist möglich so zu leben, mehr auch nur als zu überleben. Ich weiß nicht, ob du es verstanden hast...meine Seele ist nicht verheilt, sie hat keine Narben gebildet, mit denen man leben kann."