Die Küche 8

  • Die Elbe sitzt auf der Bank und krault abwesend das Fellknäul bis dann ihre Hand nur noch auf dem Fell liegt.


    Die Augen geschlossen lauscht sie auf das was im Haus und in ihr vor geht. Äußerlich ruhig wie eine Statue ist sie innerlich aufgewühlt.


    Was sie bei Baul getan hatte... war es wirklich der richtige Weg?
    Aber welchen sollte sie sonst einschlagen? Sie war nicht wie die Mondelben.


    Das absolute Beherrschen ihrer Gefühle stand ihr nicht zur Wahl. Sie selbst, ihre Gabe und ihre Magie, sie basierten auf Gefühlen. Sie wollte und konnte sich nicht davon abschneiden. Genau so wenig wie sie verleugnen konnte, das in ihr nicht nur gute Gefühle schlummerten.


    Ihr Volk war nie wild gewesen. Vielleicht war das was sie gehabt hatten das was die Mondelben anstrebten. Doch das war irrelevant.
    Sie hatte die Kristalle im Lager gespürt und kannte sie. Sie waren dem Palast in ihrem Land nicht unähnlich und doch so anders... Der Palast...


    Allein der einzelne Gedanke zog ihren Geist fort. Der Palast... es wunderte sie immer noch ein wenig, dass er nicht gefallen war, doch er stand noch, auch wenn sein reiner schein nun auch dunkle Teile zeigte. Es würde wieder schlimmer werden, wenn sie zurück kehrte.


    Doch bevor das geschah musste sie es meistern. Ihre Geist zog sich von ihrem Land zurück... kehrte zu dem was in Bauls Haus geschehen war zurück... was sie dort erlebt hatte.


    Sie konnte ihn spüren, wie er in ihr loderte... sie lockte... sie rief.


    Ohne das sich ihr Körper bewegt ändert sich etwas an der Elbe. Es scheint fast, als würde sich die Dunkelheit um sie herum sammeln. Sie wirkt gefährlicher, ungebändigter, wilder...

  • Plötzlich durchläuft ein Zittern die reglose Gestalt, sie reisst ihre blicklosen Augen auf und wird bleich.


    "Dummer, dummer Elb..." zischt sie leise, aber so intensiv, dass es fast einem Schrei gleicht.
    Die seltsame Macht um sie herum flackert einmal auf, dann ist sie verschwunden.


    Ohne den Menschen oder das kleine Wesen neben ihr zu beachten springt sie auf und stürmt aus der Küche. Ein Stuhl der ihr im Weg stand bringt sie fast zu fall und auch den Türrahmen trifft sie schmerzhaft mit der Schulter, aber das scheint sie nicht zu merken. Schon ist sie dir Treppe hinauf und findet die Tür zu Kassis Zimmer

  • Als Ellemir in die Küche kommt staunt sie nicht schlecht, daß der schwere Tisch offensichtlich durch die Gegend geworfen wurde und auch die Stühle das fliegen gelernt haben.
    Sie ist gerade fertig mit Aufräumen und beginnt das Essen für die Kinder vorzubereiten als Kassandra mit dem Baby hereinkommt.
    "Ich glaube das wars erst mal mit Mittagsschlaf heute", seufzt sie und setzt die hellwache Kleine in die Fellecke, wo die sich sofort das Holzpferd ihres großen Bruders greift und es zielsicher in den Mund steckt.


    Als Enduneath einige Zeit später den Kopf zur Tür hereinsteckt schält sie Kartoffeln. Ein leichtes Schmunzeln begrüßt ihn. "Dein Kopf ist ja noch dran."

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • "Das ist nett..." Einen Moment überlegt sie, ob sie ihn fragen soll wie das Gespräch mit Silia gelaufen ist, dann entscheidet sie, daß das seine und ihre Sache ist.
    "Gagagadada!" quietscht Ruth mit vollem Mund auf dem Fell.

  • Er nickt zunächst.
    "Es ist nur eine Erinnerung, wenn auch eine schlimme. Ich kann und will sie nicht verdrängen, also ist sie ohnehin da, wenn auch nicht so extrem. Aber falls es dich beruhigt - das eben hat dir bedeutend mehr weh getan als mir. Also bleibt mir die Hoffnung, dass es wenigstens nicht umsonst war."

  • Er schüttelt den Kopf. "Nein, nicht auf diese Art. Ich hoffe es beantwortet deine Fragen. Dass es dir nicht gefallen würde war mehr als klar und ich bedauere, dass es soweit kommen musste. Dennoch habe auch ich meinen Teil gelernt, zumindest den Teil was dich und solche Kommunikationsformen angeht."

  • Sie starrt ihn einen Moment an und verzieht dann gequält das Gesicht.
    "Endu, solche Sprüche erwarte ich von Hjaldir, nicht von dir! Los, geh irgendwo... rumwächtern oder so. Hau den Faun. Vielleicht geht's dir dann besser."

  • Endúneath verzieht ein wenig das Gesicht zu einem sehr skeptischen Blick. "Ich interpretiere das einfach mal nicht als Kompliment... Aber wie du meinst, rumzuwächtern gibt es sicherlich genug." Er schüttelt leicht den Kopf. "Aber einen erholsamen Tag wünsche ich dir noch."