Die Küche 8

  • Er nickt ihr noch einmal zu und begibt sich nach draußen. Das war wohl irgendwie ein wenig übers Ziel hinaus geschossen, aber auf der anderen Seite nicht seine Schuld. Er seufzt, bevor er sich zu seinem Pferd begibt, es besteigt und zurück zur Botschaftssiedlung reitet.

  • Tuia guckt auf Kassandras Hand und lässt dann die verstaubte Stoffpuppe fallen, die sie unter der Bank gefunden hat.
    Mit traurigen Augen guckt sie auf das Spielzeug und fiepst mitleid erregend

  • Die Elbe lacht leise.
    "Ich glaube nicht das sie sie essen will.


    Aber Tuias Ankunft deutet auf etwas hin, das ich dir vor einigen Monden schon gesagt habe und worüber ich mit dir und Malglin wohl noch einmal sprechen muss."

  • Silia verzieht ein wenig das Gesicht. Sie hatte Kassandras Frage sehr wohl richtig verstanden.


    "Entweder ich oder Ana'ren hatten dich darauf angesprochen, das es sein kann, dass... Flüchtlinge... aus Teranbar eine zeitweise Unterkunft brauchen..."

  • "Wir haben den Fall aufgehalten."
    Sie zögert.
    "Das unser Land nicht mehr Teil dieser Welt ist sondern zwischen den Welten im Nebel verborgen ist, hatte ich dir ja bereits gesagt. Mein Volk ist vor langer Zeit aus dieser Welt geflohen.


    Sie haben die Welt und den Krieg hinter sich gelassen. Diejenigen Wesen, denen sie Schutz gewähren wollten, haben sie mitgenommen. Die Einhörner und die Greifen sind zwei dieser Arten. Es gibt noch mehr und nicht alle sind so... friedlich wie diese.


    Doch der Pakt schützte das Land und alles was darin lebte. Dieser Pakt ist gebrochen worden und musst neu geschlossen werden. Hätten wir das nicht geschafft, so wäre Teranbar zurück durch die Nebel in diese Welt gestürzt. "
    Sie macht eine fahrige Handbewegung
    "Aber das kennst du sicherlich schon, das habe ich dir bereits erzählt.


    Doch ich habe nicht erzählt was danach passiert ist. Was geschehen ist, nachdem ich von hier fort bin und was nun geschieht obwohl der Pakt wieder geschlossen wurde."
    Sie atmet tief durch.
    "Wir haben die Artefakte zurück geholt und die Opfer gebracht um den Pakt zu schließen, doch wir waren nicht unsere Vorfahren und natürlich konnte der gleiche Pakt nicht ein zweites Mal geschlossen werden. Und schon gar nicht nach dem was geschehen war.


    Nicht nachdem unser Volk selbst dem Brudermord zum Opfer gefallen war.


    Der alte Pakt schützte alles in Teranbar... nicht nur vor Äußerem, sondern auch vor Innerem. Alle Wesen waren sicher. Alle Gefühle waren sicher.


    Wir kannten keinen Hass, nur milden Zorn. Wir töteten nur was wir zum essen brauchten, niemals im Affekt, niemals aus anderen Gründen als der Jagd nach dem was wir brauchten."
    Sie deutet auf Tuia
    "Die, die eng mit uns lebten, entwickelten sich. Unterschätze die Kleine nicht, sie versteht dich schon jetzt. Sie versteht vielleicht noch nicht ganz so viel wie Ancale, aber das wird bald der Fall sein.
    Sie sind unsere Gefährten, unsere Freunde und unsere Partner. Sie sind keine Tiere mehr.
    "
    Ihr Gesichtsausdruck war weich geworden, als sie von den Greifen gesprochen hatte, doch nun verhärtet er sich.
    "Doch Teranbar beherbergt nicht nur ...


    Mein Volk nahm viele Wesen auf, von denen es der Überzeugung war, dass sie in dieser Welt nicht lange überleben konnten. Durch die Macht des Paktes konnten sie nebeneinander existieren. Durch den Pakt konnte der Frieden gewahrt werden.


    Doch nun... der Zorn und der Kampf hat nicht nur in die Herzen der Elben von Teranbar einzug genommen, die nun lernen müssen damit umzugehen. Er lebt nun auch wieder in den Herzen anderer Wesen, die nicht wie wir danach trachten seiner Herr zu werden.


    Das Teranbar, dass ich dir zeigen wollte und das eines Besuchs mehr als Wert gewesen wäre ist nur noch schwach zu erkennen. Es ist nicht mehr sicher... nicht so wie es das einmal war.
    Wir haben keine großen Armeen und keine Strukturen, die die Sicherheit gewährleisten können. Ana'ren regiert Teranbar nun mit stärkerer Hand, doch es wird dauern bis es wieder sicher ist. Es wird dauern bis ich riskieren kann mit dem was ich in mir tragen dorthin zurück zu kehren.
    "
    Den letzten Satz hat sie nur geflüstert und so verstummt sie schließlich und wartet auf Kassandras Reaktion.

  • Kassandra hört der langen Ausführung zu.
    "Also immer noch ne Baustelle", seufzt sie dann. "Das tut mir leid, Liebes."
    Und in ihrer derzeitigen Stimmung macht es sie traurig das zu hören. Brach denn außer Amonlonde alles in sich zusammen?

  • Sie lächelt
    "Es muss dir nicht leid tun. Es ist nicht hoffnungslos und es wird werden, aber es braucht Zeit."
    Die Elbe klingt ruhig als sie dies sagt.


    "Aber das ist nicht deine Aufgabe... und das ist nicht das weswegen ich mit euch reden muss.


    Die Kleine" sie deutet auf Tuia "ist eine Botschaft an mich. Wohin sonst als zu dir oder mir wäre Thiran wohl gegangen mit einem jungen Greifen.


    Es werden mehr werden und ich kann nicht davon ausgehen, dass sie alle hier unter kommen. Und es werden nicht nur die Jungen kommen.


    Sie kommen zu mir, in meine Nähe. Und es ist an der Zeit, das ich kläre, ob ich hier bei euch etwas Land in Anspruch nehmen könnte für die Flüchtlinge. Etwas wo sie leben könnten..."
    Sie ist sichtlich unsicher, als sie den letzten Satz auslaufen lässt.