Das Botschaftsgelände: Ankunft und Erkundungen

Die Hauslose lacht und schüttelt kurz den Kopf, während sie ihm die halbe Reiskugel nach wie vor hinhält. Achtet Endúneath auf ihre Haltung wird er fest stellen, dass sie doch recht eigenartig da hängt, halb aus dem Schneidersitz nach hinten gebeugt, um am Feuer vorbei ihre Hand zu ihm strecken zu können.

Ivoreth schmunzelt, nickt und richtet sich dann wieder gerade auf.
Kurz huscht ihr ein Gedanke durch den Kopf, den sie dann aber wegschiebt. Trotz allem bringt es sie dazu, noch ein wenig mehr zu grinsen. Köstlich amüsiert, will man meinen.

Und bevor die Gans anbrennt und die Reiskugeln kalt werden können nähert sich Kassandra der Feuerstelle wieder, jetzt mit einem fest schlafenden Säugling. Lächelnd betrachtet sie das Bild und setzt sich dann - etwas weiter vom Feuer entfernt. Obwohl die Strahlen der Sonne hier nicht hinreichen ist die Luft doch immer noch sehr warm.

Auch Tear'asel, die sich etwas weiter aufgehalten hatte, um der Betriebsamkeit des Lagers, soweit vorhanden nicht im Wege zu stehen, schält sich aus einem eher schattigen Platz hervor und tritt mit behutsamen Schritten auf das Feuer und die Lebensmittel zu. Nur ein kurzer Blick, der viele Interpretationen zulässst, gilt Ivoreth und der Hand, die eben die Reiskugel für Endúneath hielt.

Der Feuerschein färbt ihre türkisfarbenen Augen dunkler und zaubert seltsame Muster auf das lange rotbraune Haar. Dann sieht sie zu ihrem versunkenen Sholar hinüber.

*Wach auf, amin*

Auch wenn das echovierende kraftvolle Senden, absichtlich ein wenig seiner eigentlichen Macht verloren hat, ist es doch prägnant. Man merkt dass sie vorsichtig war aber das es in der Stufe ihrer Kraft für Endú vermutlich doch so etwas wie ein Glockenschlag war - aber ein leiserer.

Sie nickt auf seine letzte Frage hin, doch hebt eine ihrer sanft geschwungenen Brauen auf seine vohergehende Aussage. Sie tritt an seine Seite und beäugt die Gans akribisch. Sein Lächeln hat sie wohl bemerkt und erwidert es im Ansatz, doch nur ihre Augen zeigen wahre unverfälschte Emotionen, ihre Gesichtszüge bleiben eher kühl.

"Du besuchst dein eigenes Lager, ... erstaunlich." scherzt sie matt.

Ein schwarzes Unterkleid, das weit fällt und gut in der Wärme des anhaltenden Sommers zu tragen ist, bedeckt ihren Körper, darüber eine grün eingefärbte, bestickte Rüstung aus feinem Wildleder. Das Haar ist offen und die feinen Locken, ein wenig vom Wind verweht und trotz der Sicherheit, die das Lager bietet ist sie bewaffnet, mit allerlei sichtbaren und noch mehr nicht sichtbaren Waffen.

*Du hast mir gefehlt*

Damit spricht sie wohl seine Abwesenheit in Mythodea an.

"Ich glaube mit Besuch war eher ich gemeint...", wirft Kassandra vom Rand des Feuers ein.
"Hallo, Tear'asel."

Ihr Blick wendet sich zu Kassandra hinüber und das Erstaunen und das kurze leise Brummen ihrerseits verrät, dasss sie sich gerade ärgert, die Menschenfrau überhaupt nicht wahrgenommen zu haben.

Dann werden ihre Züge sanfter und sie nickt Kassandra mit einem Lächeln grüßend zu.

Wieder folgt ein Lächeln, doch bleibt nur zwei Personen nicht verborgen, wieso, dann sucht sie kalkulierend einen Platz nahe des Essens und unweit ihrer Vertrauten, dann und wann erneut Ivoreth musternd.

Kassandras Blick wandert zwischen Tear'asel und Endúneath hin und her und sie schmunzelt.
"Das riecht wirklich gut", bemerkt sie schließlich und nickt in Richtung Gans. "Ihr habt eure Verpflegung deutlich verbessert..."

Auch Tear'asel wird mit einem höflichen Nicken begrüßt. Die Hauslose rappelt sich gerade hoch, um sich die Hände vom klebrigen Reis waschen zu gehen.
"Ihr habt alle Trinkgefäße bei euch?" stellt sie eine Frage insbesondere an Kassandra und Tear'asel, aus Höflichkeit der Menschin gegenüber nun in die Handelssprache fallend.

Da der Gürtel nun wieder paßt hat Kassandra auch wieder Platz für Horn und Hornhalter, also nickt sie.

Tear jedoch schüttelt nur ihren Kopf, kurz etwas zweifelnd an ihrer Kleidung hinabblickend und zwischen die zahlreichen Komponenten, die ein Magier so bei sich trägt.

Wiederum nickt die Hauslose und verschwindet wieder, um Tear'asel einen Tonbecher zu reichen. In der anderen Hand hält sie eine Glaskaraffe, die mit Beerensaft gefüllt zu sein scheint. Beides stellt sie auf den Boden zwischen die beiden Frauen.
"Nehmt euch", fordert sie sie auf und wirft einen kurzen Blick zum Gänsebraten, der langsam fertig sein dürfte. Und da Endúneath das Drehen ohnehin bereits aufgegeben hat, nimmt sie das tote Tier nun vom Feuer herunter, um es erst einmal auf einer Unterlage aus Holz abzulegen.
"Wenn ihr euch", meint sie wieder an Kassandra und Tear'asel gewandt, "von den dort vorne liegenden Blättern nehmt, könnt ihr euch auch schon an den Reiskugeln bedienen."
Folgt man der Weisung ihrer Hand, kann man mehr als handgroße Blätter entdecken, die für sie wohl so eine Art Tellerersatz sind.

Kassandra läßt sich das nicht zweimal sagen und tut wie geheißen. Kurz darauf kostet sie von beidem.

Während die Reiskugeln recht schlicht gehalten sind, ist insbesondere der Gänsebraten, welchen Ivoreth aufschneidet und jedem etwas auf sein Blatt legt, gut gewürzt. Die Haut ist knusprig und schmeckt dank der Soße, die Endúneath so sorgfältig darauf verteilt hat um sie beim Drehen festzubacken, nach Honig und einigen anderen Gewürzen.

Die Hauslose selber isst mit den Fingern.