Das Lager der mondelbischen Delegation V, nach dem Sturmfest

  • Ja, die Zeit wird es zeigen. Elias schaut in die Flammen. Im Teekessel fängt es langsam zu brodeln an. Neben ihm nimmt Siria einen Schluck von "Wagœdirs Tränen" und reicht das kleine Gefäß an Elias weiter. Nachdenklich nimmt dieser ebenfalls einen Schluck und gibt das Fläschchen Siria zurück, wohl wissend, dass die Mondelben dies eh nicht trinken würden.

  • Siria, die dem Gespräch bis jetzt ruhig und aufmerksam zugehört und es nur gelegentlich mit einem Nicken begleitet hat - vor allem an den göttergefälligen Stellen - wird jetzt hellhörig. Bäume, die so hoch wachsen können hat sie noch nie gesehen. Und kann sie sich auch nicht im entferntesten vorstellen.


    Wie hoch sagtet ihr werden eure Bäume?! fragt sie ungläubig.


    Während sie gespannt auf die Antwort der Elben wartet, nippt sie an dem Getränk, das sie wie nichts sonst an ihre Heimat erinnert. Ein verhaltenes Räuspern von rechts macht sie darauf aufmerksam, dass sie es nicht alleine austrinken sollte. Rasch reicht sie das kleine Fläschchen an Elias weiter und macht sich ein paar Notizen.

    "Wasser zu Wein??? Ich habe schon Milch in Butter verwandelt ..." (Monty Python)

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  • Siria schaut an Endúneath hoch und runter, und wieder hoch und wieder runter. Dann gleiten ihre Blicke in den Himmel und folgen den Bäumen Amonlondes nach oben ins Blaue. 150 mal höher als der Elb und um ein vielfaches höher als diese Bäume hier, das war gelinde gesagt....Wahnsinn.


    "Wie kommt es, dass eure Bäume so unendlich groß werden?"

  • Beinahe geräuschlos tritt Shaifëa wieder in den Schein des Feuers. Wie viel von dem vorhergegangenen Gespräch sie mitgehört hat, ist schwer zu sagen.
    Ohne auf Sirias Frage einzugehen nimmt sie den Kessel vom Feuer und gießt den Tee auf, setzt sich dann auf einen noch freien Platz in der Runde.

  • "Sera Tel'Alan wird in einigen Stunden Zeit für Euch haben. Sie wird nach Euch schicken wenn es soweit ist", sagt Shaifëa leise zu Elias, um das andere Gespräch nicht zu stören. Sie hätte auch das Ende desselben abwarten können, aber ihre bisherige Erfahrung mit Menschen hat gezeigt daß diese es meistens eilig damit haben, für sie relevante Dinge zu erfahren.

  • Mehr beiläufig registriert Elias Ivoreths Antwort, kann er sich schon denken, dass dieses Volk über arkane Kräfte verfügt. Doch dann schießen ihm Gedankengänge in den Kopf, die ihn stutzig werden lassen und ihn zum Nachfragen anregen:


    "Moment, ihr lasst die Bäume durch eure arkanen Kräfte wachsen. Das ist der Grund, warum die Bäume auf eurem Heimatkontinent so hoch sind?"

  • Endúneath schüttelt leicht den Kopf, versucht sich dann aber an einer Erklärung. "Die Fähigkeit im Astralraum zu wirken ist nur ein Teil dessen was dafür nötig ist. Zum einen ist diese Kraft bereits überall vorhanden, mancherorts stärker und mancherorts schwächer. Genauso wie es auch mit dem Leben ist. Es bedarf nun jemandem der diese Kräfte versteht und anzuwenden weiß, sowie das Einvernehmen jener die beeinflusst werden sollen. Mitnichten können wir einen Wald formen, dem das widerstrebt. Und als letzte Komponente wird eine Entität benötigt die diesen Wandel zwischen arkaner Kraft und Leben, deren Übergang vermutlich auch nicht so fest ist wie sich viele das vorstellen, ..." er sucht einen Moment nach einem passenden Wort, " ... zu kanalisieren vermag." Ganz glücklich ist er mit der Wahl des Wortes scheinbar dennoch nicht.

  • Elias denkt über diese Antwort nach, versucht sie zu verstehen. Doch es ist nicht die Frage des Wie, sondern des Wann und Warum, die ihn interessiert:


    "Endúneath, danke für Deine Erklärung. Euer Volk hat also irgendwann einmal angefangen, den Wald nach seinen Vorstellungen umzugestalten. Aber warum hat es den Wald dann so völlig dunkel gemacht? Waren die Augen eurer Vorfahren zu diesem Zeitpunkt, als sie den Wald veränderten, bereits an die Dunkelheit gewöhnt? Und wenn ja, warum?"

  • Endúneath lächelt. "Das ist eine Frage, deren Antwort sich vielfältig auffächern wird, wie es die Philosophien unseres Volkes tun. Und damit kein schlechter Weg sich die Grundzüge zu erarbeiten uns zu verstehen, wenn auch nur ein geringer Teil des dafür notwendigen Wissens von mir vermittelt werden kann." Er denkt kurz nach. "Die wohl einfachste Antwort ist die der Geschichtsschreibung, die besagt dass der Wald, in dem wir erwachten, schon vor unserer Ankunft eine solche Dichte besaß. Was wiederum bedeutet dass solcherlei Anpassungen auch ohne unser zutun passieren können. Aber fragt Ihr einen Vertreter der Philosophie Cyrchanyons, so wird er euch sagen dass es unsere Aufgabe ist in der Dunkelheit zurecht zu kommen um unsere Feinde auch dort bekämpfen zu können wo sie selbst her stammen - in der Dunkelheit. Andere würden sogar soweit gehen uns als letztes Licht, als letzten Vorposten in der Finsternis zu sehen, während wir für andere schlichtweg den Aspekt der Nacht repräsentieren." Er sieht Elias einen Moment lang prüfend an. "Das sind nur einige der vielfältigen Antworten die Ihr bei uns finden könnt. Wenn Ihr Euch die Zeit nehmen solltet Euch näher damit zu befassen, werdet Ihr noch viele mehr finden."

  • Ivoreth lässt zur Zeit keine Gemütsregung erkennen. Sie deponiert den Trockenfisch so, dass Endúneath auch daran kommt und geht selber zu ein paar Wurzeln über, die sie zu knabbern beginnt.

  • Er hebt die Augenbrauen, während er sich beiläufig am Trockenfisch bedient. "Meine persönliche Meinung? Ich denke dass wir das sind was wir sind und so sind wie wir sind, weil es notwendig ist. Das ist mit der Auffassung des Wächterordens verknüpft dem ich angehöre und der dem Haus Cyrchanyon zugeordnet ist."

  • "Ah, Deine Ordens-Zugehörigkeit bringt die Antwort also mit sich."


    Elias begibt sich kurz in Gedanken, behält diese aber für sich. Wohl sind die Mondelben ebenso Nachfahren von Liranon und Lariel, wie alle anderen Elben auch. Doch irgendetwas in der Vergangenheit trieb sie in die Dunkelheit und sie gewöhnten sich über Generationen hinweg daran. War es nicht im Zeitalter der Götter, als sich die Elben aus Schmach wegen ihrem Verrat in die tiefsten Wälder zurückzogen? Wenn dort der Ursprung ihrer Erscheinung liegt, dann hatte dieses Volk damals vermutlich die tiefsten aller Wälder gefunden.
    Ein zufriedenes Lächeln zeigt sich auf Elias Gesicht, zufrieden damit, wohl den eigentlichen Hintergrund des Ursprungs des mondelbischen Volkes gefunden zu haben. Aber auf was trafen sie damals in diesen dunklen Wäldern?


    "Bei der Philosophie Deines Ordens sprachst Du von Feinden, die ihr dank eurer Fähigkeit in der Dunkelheit zu leben, eben auch dort bekämpfen könnt. Welches sind den diese Feinde in eurer Heimat, die ebenfalls in der Dunkelheit leben?"

  • Ivoreth beginnt ein Lied zu summen, dass Elias damals in jenem unbekannten Landstrich zu hören bekam, als Endúneath und sie ihm ein paar Dinge über die Drow erklärten. Damals, als er diese Frage schon einmal gestellt hatte.