Die Wälder Scoriens

  • Nachdem klar war, dass die Zwerge nicht sehr unterhaltsam waren, ließ Skima sie in Ruhe. Während sie die Berge hinauf stiegen, vermisste sie ihre Ponys. Wie lange war es nun her, dass sie auf einem von ihnen geritten war? Wie unbeschwerlich der Aufstieg wäre, hätten sie jetzt Ponys. So sparte Skima ihren Atem und sprach wenig. Abends am Feuer versuchte sie Nuri etwas aufzumuntern und erzählte ihr von Reisen die sie als Kind mit ihrem Vater in die Berge unternommen hatte, aber sie merkte, dass Nuri immer stiller wurde.

  • Der letzte Reisetag stand an. Das zumindest lies der Fakt vermuten, dass der dritte Tag angebrochen war und die Zwerge von drei Tagesrationen gesprochen hatten. Das Lager wurde abgebaut und die Maultiere beladen.


    Als alle zum Aufbruch bereit waren wand sich die Zwergin an die beiden Frauen.


    "Wir nähern uns immer mehr unserer Binge, also unserer Stadt. Wie ihr beiden wisst, ist es nicht üblich, dass wir Zwerge den Menschen verraten wo unsere Binge liegt, geschweigedenn sie dorthin führen. Desswegen habt ihr nun die Wahl."


    Sie atmete tief ein um ihren Worten mehr Tragweite zu verleihen.


    "Entweder ihr erklärt euch bereit mit verbundenen Augen, euch den ganzen Tag auf einer unserer Maultiere zu setzten, oder ihr tragt alle Konsequenzen, die mit dem Wissen um die Lage unserer Binge einhergehen freiwillig und im vollen Maße."


    Dann wand sie sich zum alten Lagerplatz.


    "Oder, du übergibst mir die Waffe und wartest hier, bis einer unserer Schmiede zurückkehrt und dir berichtet was es mit der Waffe aufsich hat. Auch wenn ich glaube, dass ihr die letzte Varriante nicht wählen werdet."


    "Für was auch immer ihr euch entscheidet, eine andere Art und Weise einen Versuch zu starten zu unserer Binge zu gelangen, würde nicht erfolgreich sein."

  • Es überkam Skima ganz plötzlich. Erst jetzt wo die Zwergin ihnen die Möglichkeiten für ihre Weiterreise erläuterte, wurde ihr klar, in was für einer außergewöhnlichen Situation sie war. Sie Skima würde eine Silberbartbinge sehen. Sie würde wohin kommen, wo kaum ein Mensch bisher gewesen ist. Sie wurde ganz aufgeregt.


    "Ich lasse mir gerne die Augen verbinden!", platzte es aus ihr heraus.


    Um die Binge sehen zu dürfen, war sie dazu mehr als bereit. Außerdem freute sie sich auf einen Ritt auf dem Maultier.


    "Wie siehts mit dir aus?", fragt sie dann aufgeregt Nuri.

  • Nuris Mundwinkel zog sich abweisend hoch.


    Äh naja, das wird schlimmer als auf m Schiff hierher, da kotz ich denen das Maultier voll und keiner mag mich mehr...


    Fragend blickte sie zur Zwergin.


    Also das Schwert geb ich net her, is schon klar. Das weißte auch schon. Würdest du auch net mit deiner Waffe machen. Mit Nachdruck setzte sie hinzu Und wirklich, das is meine Waffe, ich hab sie keinem Zwergen geklaut - auch wenn´s vielleicht ne Zwergenwaffe is...mal sehn...Sie versank etwas in Gedanken, schrak dann wieder hoch als SKima sie ansprach.


    Ich hab´s net ganz kapiert: Wie war das mit den Folgen von dem Wissen und so? Net dass du mir drohst und ich verpass es! Ich will versteh was das für Folgen sein sollen. Weil nämlich: Ich kann Geheimnisse behalten! Und ich werde keinem was antun, so lange keiner mir was antut. Verstehst?


    Obwohl sie bedeutungsträchtig vor sich her brabbelte, klang ihre Stimme keinen Deut verärgert, feindseelig oder aufmüpfig. Sie schien es nur gut zu meinen und wollte ihr Gegenüber verstehen.

  • Luhga seufzte und massierte sich das Nasenbein. Sie war genervt von der ganzen Sache, Dingen denen sie keinen Wert zusprach. Dann schaute sie zu Skima und war beruhigt, dass wenigstens eine der beiden einen fünkchen Verstand zu haben schien und wenigsten etwas Ahnung von dem Leben und den Gegebenheiten dieses Landes zu haben. Also beschloss sie diesen Umstand zu nutzen.


    "Erklärs du ihr."


    Sagte sie knapp an Skima gewandt und lies den beiden etwas Raum und Zeit um das zu besprechen. Schon beim hinfortgehen drehte sie sich nochmal um.


    "Achja, und es war eine Drohung."


    Sie ging zu den Maultieren und den beiden anderen Zwergen und unterhielt sich mit den beiden.

  • Skima zog die Augenbrauen hoch, als die Zwergin ihr die Aufgabe gab Nuri zu überzeugen. Wieso verstand Nuri das ganze nicht?


    "Nuri, auf einem Schiff schaukelt es sicherlich viel mehr als auf einem Maultier. An die Bewegung gewöhnt man sich ganz schnell. Und dann wird einem auch nicht schlecht. Verstehst du nicht, dass das unsere einzige Chance ist zu dieser Binge zu gelangen? Weißt du was das für eine Ehre ist? Wenn du was über dein Schwert erfahren willst, stimm um der Götter Willen zu. Es ist egal, ob du ein Geheimnis bewahren kannst. Geheimnisse sollten immer bei so wenigen wie Möglich sein. Geheimnisse sind nie völlig sicher, das weißt du doch auch. Es gibt immer Mittel und Wege, Geheimnisse heraus zu bekommen. Und wenn wir wissen wo die Binge liegt, stellen wir eine Gefahr da, auch wenn wir ehrliche Menschen sind. Du möchtest den Zwergen dein Schwert doch auch nicht geben, du möchtest es nicht aus der Hand geben. Sie wollen ihr Geheimniss nicht aus der Hand geben. Das müssen wir akzeptieren und du solltest es verstehen. Also los, geb dir einen Ruck. Du bist extra so lange hergekommen, hast die lange Schifffahrt überstanden, da wirst du doch nicht wegen einem Tagesritt auf einem Maultier aufgeben. Nurnoch ein Tag und du wirst wissen, was es mit deinem Schwert auf sich hat. Nurnoch dieser kleine Schritt!"


    Skima redete ruhig auf Nuri ein, innerlich war sie aber fürchterlich angespannt. Sollte sie Nuri nicht überzeugen können, würde sie die Binge nicht zu Gesicht bekommen. Ihr wurde ganz schlecht bei dem Gedanken, da ihr bewusst wurde, dass es nicht von ihr abhing. Würde Nuri abspringen, hätten die Zwerge keinen Grund sie mit zu nehmen. Und sie hätte die einzige Chance verpasst, jemals eine Silberbartbinge zu sehen.

  • Als Skima so auf sie einredete spielte Nuri in ihrem Kopf die Gedanken hin und her durch. "Langer Weg, Ziel vor Augen, fiese Zwerge...och mennoh!"


    Als Skima davon erzählte, dass die Zwerge ihr Geheimnis wie sie ihre Waffe hüten, verstand sie und ihre Züge wurden weicher. Sie wandte sich an die Zwerge.


    Ich bin zwar bockig, aber seht das mal so: Genauso bockig bewahr ich auch Geheimnisse. Sie grinste etwas. Also ja, machen wir das halt mit dem Maultier und so. Ich will ja net, dass ihr euer Geheimnis verliert. Das will ich gar net! Sie sagte zu Skima: Also auch gefoltert kriegt man nix aus mir raus. Besonders von Zwergen nicht.

  • Die Zwergin nickte und wie gesagt geschah es auch. Die beiden Frauen wurden auf Maultiere gesetzt und bekamen dann die Augen verbunden. Der Lehrling versprach die Reise über immer bei den Maultieren zu bleiben, sodass er angesprochen werden konnte, wenn Skima und Nuri des Verlangen dazu hatten.


    Also "lief die Straße fort und fort" und es ging über unwegsames Gelände. Zumindest machte es den Eindruck auf die beiden Reiter, denn die Maultiere schwankten, änderten häufig das Tempo und wurden immer wieder lautstark angetrieben. Als der Mittag nahte, machten die Zwerge keine anstallten eine Pause einzulegen. So nah an der heimat, trieb sie es zur Eile um endlich wieder in vertrauter und geliebter Athmosphäre zu sein.

  • Bei dem ganzen Gehoppel konnte Nuri irgendwann nicht mehr und verteilte großzügig ihr letztes Essen auf dem Nacken des Maultiers. Dabei hatte sie noch versucht NICHT das Tier zu treffen und war dabei fast vom Rücken geplumpst. Resigniert gab sie an den begleitenden Zwergen ein


    Wasser ...bitte...


    ab und schluckte ihren Frust und die Brocken runter. Einmal mit dem Handrücken über Mundwinkel und Muff gefahren und schon näherte sich ihre Stimmung wieder dem gängigen "Ich reise mit Zwerrgen und verbundenen Augen-aber immerhin sehn wir ne Binge und ich erfahr was zu meinem Schwert"- Punkt.

  • Skima dagegen schien sich sehr wohl zu fühlen. Sie ließ sich ohne Probleme von ihrem Maultier tragen und versuchte zu hören, was in ihrer Umgebung passierte. Als Nuri übel wurde, war es nicht schwer zu hören was vor sich ging und Skima hatte ein schlechtes Gewissen Nuri gdrängt zu haben. Dann kam ihr aber wieder die Binge in den Sinn und sie stand hinter ihrem Verhalten. Dennoch tat ihr Nuri leid.

  • Die Zwergenkarawane hielt nach Nuris Missgeschick an. Der Lehrling reichte ihr Wasser und begann alles mit eitwas zu reihnigen, was allen Anschein nach angefeuchtet wurde. Die Zwerge verloren kein Wor, außer einem kurzen
    "Moment ich helfe."von dem Jungzwergen.
    Dann als alles wieder in die Reihe gebracht wurde, setzten sie ihre reise fort. Der Tag verstrich und es wurden zwei Pausen eingelegt in welcher sich die beiden Frauen unter Begleitung der Zwergin zurückziehen durften.
    Als es von einem Moment auf den anderen dunkel wurde und jeder Schritt der Maultiere zu hallen begann.

  • Als das arme Maultier von Nuris Gebölke gereinigt wurde, nuschelte sie verlegen ein leises Tschuldigung! hervor. Fast klang es, als habe sie selbst in einen Bart genuschelt, so verlegen war sie wegen dem Missgeschick. "Skima sitzt auch auf m Vieh und bröckelt net die Gegend voll! Mortzmist!" dachte bei sich


    Als es dunkel wurde und es zu hallen begann, richtete Nuri sich etwas auf. Sind wir da? fragte sie neugierig

  • Skimas Herz fing an heftig zu schlagen und sie wurde ganz aufgeregt. Das war doch ganz sicher ein Stollen oder eine Höle oder so. Waren sie da? Sie wurde ganz hibbelig. Konnte es sein, dass sie ihr Ziel erreicht hatten. Sie hörte Nuri fragen und lauschte gespannt auf die Antwort.

  • Als Antwort bekamen die beiden Frauen, indem die Tiere auf denen sie saßen anhielten und ihnen die Augenbinden abgenommen wurden. Es dauerte nicht lange bis die Frauen sich an das Düstere um sie herum gewohnt hatten, da sie ohnehin die ganze Zeit im Dunkel verbracht haben. Im Tunnel oder der Höhle war keine Fackel angezündet und das einzige gedämpfte Licht, das man sah, kam aus der Richtung des Einganges durch den sie wohl gekommen waren.


    "Wir sind da, steigt jetzt ab wenn ihr mögt." Antwortette die Zwergin.


    "Bleibt nun zwischen uns, wir wollen doch nicht, das ihr verloren geht. " Fügte der Krieger etwas amüsiert hinzu.
    Es war förmlich zu spüren wie die Anspannung von allen dreien abfiel.

  • Nuri kniff die Augen zusammen und glotzte ins Dunkel..."Ob Zwerge da mehr sehen können als Menschen? Ich seh nix"



    Sie hievte sich vom Vieh und plumpste ungelenkt auf. Ihre Knie gaben nach udn sie stolperte rückwärts, fing sich aber gerade wieder bevor sie in den Zwergenkrieger rummste. Sie richtete sich auf, trat von ihm weg, um ihm "seinen Raum" zu lassen und nickte verlegen zur Entschuldigung. Dann prüfte sie den Sitz ihrer Ausrüstung und zoppelte an den Taschen und Gürteln rum. ALs alles wieder saß, blickte sie zu Skima, um zu sehen wo sie stand und wie es ihr ging. SIe war bereit weiter zu gehen - und freute sich darauf wieder ihren eigene Füßen trauen zu dürfen statt denen eines Viehs.

  • Nachdem sich ihre Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, glitt Skima von ihrem Maultier. Liebevoll strich sie dem Tier über den Hals. Dann drehte sie sich um und versuchte in der Dunkelheit mehr zu erkennen. Außer den Schemen der anderen, war nicht viel zu erkennen.
    Skima konnte sich bei der Bemerkung des Zwergs ein grinsen nicht verkneifen, sie war einfach zu überweltigt von der Vorstellung, was sie gleich zu sehen bekommen würden.
    Nuri war auch wieder auf dem Boden angekommen, das war nicht zu überhören gewesen. Irgendwie tat ihr die Kriegerin leid, aber sie hatte es nun ja ersteinmal geschafft. Sie ging einen Schritt auf Nuri zu und stellte sich mit ihr zwischen die Zwerge.

  • Die ungleiche Gruppe setzte sich in Bewegung. Es war nicht ohne weiteres möglich etwas in der immer undurchdriglicher werdenden Dunkelheit etwas zu erkennen. Ebenso erschien die Zeit in dieser Dunkelheit eine Schnelligkeit und Langsamkeit zu vereinbaren, welches es äußerst erschwerte abzuschätzen wie lange sie scohn in dem Tunnel wanderten.


    Auffällig war allerdings die absolute ebenheit des Bodens auf dem sie liefen. Kein Vorsprung, kein Stein oder gar Felsformation kam der gruppe vor die Füße. Das einzige was die Sinne der beiden Frauen daran erinnerte, dass sie nicht längst in die ewige Finsternis eingegangen waren, war der stehte klang der Schritte von Stiefeln und Hufen, die durch die Höhle hallten.


    An der ein oder anderen Stelle hätten Nuri und Skyma schwören können, dass sie noch von anderen Augen beobachtet wurden, es war nichts zu sehen doch die die vielen Erfahrungen die Nuri auf den vielen Schlachtfeldern erworben hatte und die Instinkte die Skima in ihrem Leben in den Wäldern Scoriens ausgebildet hatte liesen sie das Glauben machen.

  • Nuri schnaubte unruhig, ging aber vorsichitg weiter. Noch nie war sie in einer unbekannten Gegend gewesen. Unterirdisch. Unbekannten ausgeliefert, die ihr nciht viel Grund gegeben hatten ihnen zu vertrauen. "Und der Scheiß nur für dich!" Sie guckte im Dunkeln vorwurfsvoll zu ihrem Schwert. Sie fühlte sich so wehrlos wie lange nicht mehr und hoffte doch den Zwergen vertrauen zu können. Böse Zwerge waren ihr noch nicht begegnet und diese schienen ja auch ihre Hilfe anzubieten - wenn auch kein Stück ihres Vertrauens...

  • Die Dunkelheit wurde immer undurchdringlicher und bald schon konnte Skima nichts mehr erkennen. Sie ließ ihre anderen Sinne schweifen, lauschte auf Geräuche, auf Wasserrauschen oder sonst irgendwas. Aber alles was sie hörte waren die Schritte der kleinen Gruppe. Sie konnte nicht sagen, wie sie liefen. Manchmal glaubte sie, eine Kurve zu gehen, sicher war sie sich aber nicht. Sie orientierte sich an dem Zwerg der neben ihr lief, dessen Gegenwart sie spürte und versuchte einen gleichbleibenden Abstand zu ihm zu waren. Auf der Anderen Seite lief Nuri. Auch der Boden verriet nicht viel darüber, wolang sie gingen. Er fühlte sich durchgehend gleich glatt und steinern an. Zwischendurch war sich Skima sicher, dass sie beobchtet wurden, aber so sehr sie ihre Augen auch anstrengte sie konnte nichts erkennen.