Die Wälder Scoriens

  • Nuri sah es überhaupt nicht ein jetzt drauf zu gehen. Sie schaffte es sich tagelang über sich selbst zu ärgern. Immer wenn ihr Ärger nachlies und ihr Groll sich legte, drohten ihre Wunden aufzureißen und die Schmerzen brachten sie um den Verstand. Dann packte sie wieder eine Woge von Selbsthass und sie schnaubte verächtlich über sich selbst, ihre Dummheit in die Falle getappt zu sein, überhaupt wegen ihrem Schwert zu den Zwergen gehen zu wollen und Skima in Gefahr gebracht zu haben. "Wenn se stribt bist du Schuld, du Dummbatz!" Ihr Ärger vertrieb die Schmerzen zuverlässig und so ließ sie ihm freien Lauf. Dass auf dem Rückweg wenig Rücksicht geboten war wusste sie, daher ließ sie es zu, dass ihr Blick sich verengte und sie nur noch die Wut auf sich selbst und den Tunnel vor sich sah. Als sie einmal Skima fast fallen ließ, weil ihre Schulter ewrschlaffte, band sie die zierliche Person auf sich fest und hielt mit dem linken, unversehrten Arm die Stricke fest. Wie sie Skima durch den Kriechgang geschliffen hatte, wusste sie kaum noch, aber so geschunden wie sie aussah, wurde sie wohl in einer Schlinge hinterher gezogen. Sie trug nun Muff um sich geschlungen und ein Seil darum geknotet, damit sie nicht allzu hart am Fels entlang rieb. Nach 3 Tagen der Quälerei fand sich Nuri in der Zwergenbinge wieder. Sie zitterte. Schweiß und Dreck klebte an ihrem Körper und sie knurrte. Mit starrem Blick setzte sie wie im Delirium einen Fuß vor den anderen. Als sie einen Zwergen sah, der gerade auf einer der Terasen auftauchte, rief sie mit schmetternder Stimme rüber.


    EIN GOLD FÜR UNSERE RETTUNG, FREUND!!


    Dann gaben ihre Knie nach, als würden sich Seile lösen, die sie tagelang stramm aufrecht gehalten hatten. Alle Schmerzen trommelten auf sie ein und sie ließ sich unter einem Schrei auf die Knie nieder, ließ Skima neben sich auf der Erde nieder und besah sie. Schweiß troff auf den Felsenboden und sie knurrte.

  • Federweich umfing das Dunkel Nuri und ehe sie ganz von ihren Sinnen verlassen wurde, hörte sie aufgeregte Rufe und schwere sich nähernde Schritte. Und mit dem erahnen eines festen Griffes der sich um ihre Schulter legte wurde alles still.


    Wieviel Zeit verging war den beiden Frauen nicht klar. Nuri jedoch konnte sich an ein aufgeregtes Gespräch erinnern. Wovon eine der Stimme eindeutig Orik gehörte.
    Skima hingegen, fühlte sich wie in fernen Sphären, durch den Nahrungs- und Wasserentzug den sie die Rückreise zu erleiden hatte war sie in einem grausamen Delirium gefangen. Sie träumte von sich zerreißenden Realitäten, verwirrenden Farbspielen und allen Grausamkeiten die sich ihr Verstand zu bilden mächtig sah. Dann jedoch erklang aus der Kakophonie ihres Wahns ganz leise und fern ein Sonores und stetes brummen. Ein Brummen wie aus dutzenden Männerkehlen. Dann nach ein paar weiteren Augenblicken formten sich Worte und der Klang wurde immer präsenter. Es schien fast ein Kampf zwischen dem Wahn und dem Gesang zu entbrennen, bis der Gesang überhandnahm und alles in absoluter Stille versank.


    Fast gleichzeitig nach einer ungewissen Zeit erwachten die beiden Frauen. Nackt wie die Fünfe sie einst schufen lagen sie unter Decken, fest in Verbänden verschnürt. Und ein Blick verriet ihnen, dass sie sich in der Kammer befanden in der sie schon einst übernachtetet, in den Wohnräumen von Orik.

  • Nuri knurrte kurz und raffte die Decken um sich, als ob es gelte ine Festung zu sichern. SIe blinzelte gegen die Beleuchtung der Lampen und wollte schnell erkennen, ob sich noch jemadn im raum befand. Skima im Bett gegenüber hatte sie schnell erkannt und blickte sich weiter um.

  • Nuri regte sich und versuchte sich zu bewegen, probierte aus inwieweit eine Bewegung möglich war ohne dass Wunden wieder auf rissen. Sie rappelte sich auf und schlüpfte knurrend in die Hose, Hemd und Muff. Nun suchte sie mit den Augen nach ihrem Schwert und ging zu Skima, rüttelte licht an ihrem Oberarm und rief ihren Namen.

  • Als SKima vorerst nicht reagierte, zog sie sich all ihre Habe an -außer das Gepäck der Reise. Die Errungenschaften der "Expedition" interessierten sie gerade wenig und sie schritt zur Tür und die Gänge entlang auf der Suche nach Orik.


    "Hallo?"


    Ihre STimme machte ihr kurz Kopfweh und sie knurrte verwirrt.

  • Orik saß mit gefallteten Händen im Esszimmer am Tisch und schaute betrübt auf seine Hände, als Nuri rufend eintratt sprang er sogleich auf.


    "Beim Fels, du müsstets doch noch im bett liegen !"


    Schnell eilte er zu der Frau und begleittet sie zu einem Sitzplatz.


    "Setzt dich Nurinka, brauchst du etwas ?"


    Erst jetzt bemerkte Nuri die trockene Kehle die sich fast zuzuschnüren drohte.

  • Skima stöhnte als sie erwachte. Sie stand noch ziemlich neben sich. War da nicht Nuris Stimmer gewesen? Wo war sie nur? Sie konnte sich an diese komische Maschiene erinnern. Und dann? Nichts. Leere. Und dann Schmerzen und seltsame Erinerungen. Sie stöhnte. Ihr Mund war trocken, sie fühlte sich steif. Dann versucht sie sich aufzurichten. Vorsichtig. Verdutzt fühlt sie die Verbände an Schulter, am Kopf. Was war da nur passiert? Sie sieht sich um. Erkennt das Zimmer. Wie ist sie denn hierher gekommen. Und wie lange ist das her? Tage, Wochen? Nuri ist nicht zu sehen.


    "Nuri?", ruft sie fragend. Ihr Stimme klingt krächzend und brüchig.

  • "Milch."


    Orik blickte sich um, die letzte Milch die Orik besorgt ahtte war mitlerweile mehrere Tage alt und stand in einem Krug in der kühlen Vorratskammer von Orik.


    Er roch daran und fand dass sie immer noch so ungenießbar roch wie am ersten Tage. Also schnappte er sich vorsichtshalber noch den Krug mit dem frischen Quellwasser, den er am Morgen besorgt hatte.


    Beides stellt er vor Nuri auf den Tisch ebenso einen leeren Becher.


    "Bitte"

  • Die Milch schmeckte schon etwas säuerlich aber noch nicht all zu schlimm.


    "Schon mehrere Tage, meine Schwester hat sich um eure Wunden gekümmert und unser Prister um Skima. Ihr ging es ziemlich schlecht als ihr beiden hier angekomemn seid."


    Dann meinte Orik Skima rufen zu hören.


    "Ich glaube Skima ist auch erwacht, vielleicht solltest du zu ihr."

  • Nachdem von Nuri werder was zu hören noch zu sehen war, quält sich Skima aus dem Bett. Alles tut ihr weh. Sie fühlt sich wie ein Sack Kartoffel der über den Boden geschleift wurde. Jedenfalls denkt sie dass sich das so anfühlen muss. Allerdings versteht sie nicht wieso sie sich so fühlt. Auch die Verbände kann sie sich nicht erklären. Sie wirft sich ihre Klamotten über. Das gestalltet sich schwieriger als gedacht. Dann schlept sie sich nach draußen, bemüt auf den Beinen zu bleiben.


    "Nuri, Orik? Ist einer da?"

  • "Hey Nuri!", ein Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus. "Scheint ja so, als hätten wir es aus der Tiefe wieder hoch geschafft. Vielleicht werde ich doch nochmal den Himmel über mir sehen und den Wind fühlen."


    "Was ist denn nur alles passiert?"

  • Skima muss grinsen. Das war eine Antwort, die sie von Nuri erwarten musste.


    "Wie dem auch sei, das hat Zeit bis später. Ich könnte was zu trinken vertragen und ich habe hunger. So großen hunger."


    Wie zum Beweis fängt ihr Magen an zu knurren.