Zum brennenden Tisch 22

  • "Die Frage ist, was Du willst" , sagt Alanis nach einem Moment des Schweigens, den sie hat verstreichen lassen. Sie beginnt, sich einen Apfel zu schälen und sieht Damorg über die Tischplatte hinweg an."Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie Dir kein Mitspracherecht einräumen. Immerhin geschieht der Bau des Tempels auf Deine Initiative hin."

  • "Ich gehe davon aus das die Entscheidung alleine bei mir liegt, ob ich die Verantwortun übernehme oder nicht. Die Frage ist aber nicht nur was ich möchte und selbst das weiß ich nicht, sondern es ist die Frgae was Kapal von mir erwartet."


    Er seufzte unter der Last seiner Gedanken.


    "Und dann wäre noch die Frage was alle anderen von mir erwarten. Die Obrigkeit, die Garde, meine Freunde und nicht zuletzt du."

  • "Was Kapal von Dir erwartet?" Alanis Miene verdüstert sich kurz, wie ein Sommerhimmel, an dem sich eine Wolke über die Sonne geschoben hat. Dann senkt sie den Kopf und legt das Messer auf ihrem Essbrett ab. Als sie wieder aufblickt, ist die Düsternis verschwunden. "Das kann nur er Dir sagen. Und ich kann Dir nur sagen, dass ich jede Entscheidung mit tragen werden, ganz gleich, wie sie aussieht. Erwarten tue ich nichts von Dir. Ich denke das war von Anfang an klar zwischen uns."

  • Damorg nickte.


    "Ja das kann nur er mir sagen. Leider ist keine der beiden Möglichkeiten so ersichtlich als das ich auf anhieb eine Entscheidung fällen könnte."


    Er warf ihr einen verschwörerischen Blick zu der von einem Lächeln begleitet würde.


    "Und von dir habe ich nichts anderes erwartet, dennoch wollte ich dir die Möglichkeit geben deine Meinung mit mir zu teilen."

  • Alanis seufzt vernehmlich. Dann stützt auch sie sich mit den Ellbogen auf der Tischplatte ab, um sich ein wenig weiter zu ihm hinüber zu beugen.


    "Die Frau in mir schreit danach, dass Du mehr Verantwortung in Renascân übernimmst und weniger oft Kopf und Kragen in anderen Ländern riskierst. Aber die Priesterin in mir hat Verständnis dafür, wenn Du es dann doch tust." Sie blickt ihm in die Augen. "Zwei Seelen in meiner Brust."

  • Damorgs Augen werden etwas größer und er zieht sich recht rasch vom Tisch zurück um nicht in die Versuchung zukommen sich endgültig über den Tisch zu beugen um ihr einen Kuss zu geben.


    "Wie gerne würde ich der Frau in dir nachgeben, doch ich glaube die nächsten Monde werden die Entscheidung von ganz alleine mit sich bringen."


    Er hatte seine Stimme deutlich gedämpft.

  • Alanis blickt bedauernd drein, als er sich zurückzieht, obwohl sie eigentlich schon daran gewöhnt sein sollte. Dann dann fängt sie sich wieder und schenkt Damorg ein halbherziges Lächeln.


    "Aber ich bin doch so furchtbar ungeduldig" , versucht sie zu scherzen, doch das Lächeln verblasst recht schnell wieder. "Also lassen wir uns überraschen. Solange ich weiß, daß Du Deine Entscheidungen trifft, weil Du sie wünschst oder weil Kapal sie von Dir verlangt, ist es gut. Du tust mir zuliebe schon genug Dinge."

  • Damorg zieht eine Augenbraue nach oben und schüttelt sachte den Kopf.


    "Es gibt keine Wage die ich versuche auszugleichen, oder die mir zeigt wie ich in deiner "Gunst" stehe. Alles was ich dir zu liebe mache ist kein Ausgleich, keine Entschuldigung für das was ich nicht für dich tue. Denn wenn ich versuchen würde all das zu messen, wüsste ich wie kläglich ich manchmal doch erscheinen muss. Also gibt es auch kein Genug."


    Etwas melancholisches schleicht sich in seine mine.

  • Alanis öffnet die Mund, um etwas zu sagen, schließt ihn dann aber wieder und schüttelt den Kopf. Eine Haarsträhne löst sich aus ihrem Zopf.


    "Kläglich?" Sie klingt verwundert. "Wie kommst Du nur auf den Gedanken? Wenn irgendetwas in meinem Verhalten Dich dazu bringt, das zu denken -?!" Sie wirkt fast ein wenig erschrocken.

  • "Nein du gibst mir keinen Anlass dazu. Es ist nur das ich all die Männer sehe die ihre Geliebten umwerben und ihnen geben können wonach es ihnen verlangt. Und jedes mal wenn wir uns sehen, kommt es mir vor als wenn ich Vieles nachzuholen hätte. Abgesehen davon das du immer nur an der zweiten oder gar dritten Stelle kommen wirst. Etwas kommt immer zu kurz."
    Er schlägt seinen Blick nach unten auf den Tisch und erblickt dort die Ruinen seines Käseturms. Welch eine Bestätigung, er verzieht das Gesicht.

    Ich hab keine Neurose, es ist nur.. TRITT NICHT AUF DIE FUGE!!!!

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  • "Ich habe mir das doch selbst ausgesucht", gibt Alanis beschwichtigend zurück und muss arg an sich halten, um nicht Damorgs Hand zu nehmen. "Und dass ich bei Dir nicht an erster Stelle komme, ist bisher kein Problem für mich." Ein unmerkliches Zögern. "Wenn sich daran etwas ändert, wirst Du es erfahren."

  • Der Priester beißt die Zähne zusammen.


    "Wenn sich daran etwas ändert."


    Er nickt. Obwohl er sich beswusst darüber war das es sich dabei um ein Problem handelte. Jeden Streit und jede Diskussion die es zwischen ihnen gab, war darauf zurück zu führen, wenn man nur lange genug, wie er in der letzten Zeit, nach den Wurzeln suchte.


    "Das ist glaube ich nichts was wir hier besprechen müssen."

  • Alanis will noch etwas hinzusetzen, doch sie schweigt, seinem Wunsch gemäß. Sie schüttelt leicht den Kopf, nicht erbost über ihn, sondern eher über die Situation, verzieht den Mund zu einem melancholischen Lächeln und macht sich daran, den bereits geschälten Apfel, der bereits braun geworden ist, zu essen.

  • "Ich würde lieber gerne in Ruhe darüber reden."


    Fügt er noch beschwichtigend hinzu. Um seine finsteren Gedanken zu vertreiben, beseitigt er die Ruine aus Käse und Brot auf seinem Brett. So schweigt er einige Augenblicke, bis er sich einen weiteren Kommentar nicht verkneifen kann.


    "Ich galube ich habe uns wieder einmal den Tag versaut."

  • Alanis Lippen zucken amüsiert. Unter den Fransen ihres in die Stirn fallenden Haare blickt sie Damorg belustigt an.


    "Ach, hör auf, ganz so schlimm ist es ja nicht. Aber: in Ruhe? Also ob wir uns nun hier zanken und danach böse anschweigen oder wo anders, macht doch keinen Unterschied."


    In ihrer leisen Stimme schwingt kein Vorwurf mit, vielleicht ein wenig Resignation.

  • "Eigentlich hast du recht, auf der anderen Seite könnte hier jeder Zeit ein Gardist durch die Tür kommen und wir müssten das Gespräch abbrechen. Oder es wird laut und die anderen Leute gaffen nach uns. Das mucc nicht sein."


    Er warf ihr ein Lächeln zu und schürzte kurz seine Lippen.


    "Außerdem schweigen wir uns gerade nicht an. Und streiten wollten wir auch nicht mehr."

  • "Also, dafür, dass Du vor gar nicht so langer Zeit mit mir hier in Amonlonde auf einer Wiese gestanden und behauptet hast, dass es nicht gutgehen kann, finde ich, dass es eigentlich ganz gut läuft."


    Alanis blickt ihn aufmunternd an.


    "Und das Gute daran, dass man sich selten sieht, ist, dass man, wenn man sich sieht, erst einmal die Zeit füreinander nutzt, bevor man sich mit Problemen beschäftigt."

  • Damorg streckt sich auf seinem Stuhl, indem er seine Arme in die Richtung der Decke hebt. Ein paar Knochen knacken und schließlich setzt er sich wieder gemütlich auf den Stuhl und rückt sich noch ein wenig zurecht.


    "Da hast du wohl recht, die letzten Monate haben wir ganz gut überstanden. Hoffen wir das der Sommer genauso einfach wird. Aber ich bin mehr als zuversichtlich."


    Nun wirkte sein Lächeln echt und er zwinckerte ihr zu.

  • Alanis beendet in Ruhe ihr Frühstück und trinkt ihren lauwarmen Tee aus.


    "Ich verlasse Dich dann jetzt mal. Es stehen noch ein paar Besuche aus, die ich machen will." Sie blickt ihn fragend an. "Wir sehen uns sicher in den nächsten Tagen nochmal, oder?"