Der singende Wald 3

  • Es fiel Ancalima schwer bei Sinnen zu bleiben und nicht gänzlich diesem süßen Traum zu verfallen....Wärme durchfloss sie wie ein warmer Sommerregen....hier und da glitt ihre Hand über das Blattwerk bis sie sie intuitiv nach Kassandra suchend ausstreckte...sanft flüsterte sie " Sieh meldis dort vorne...haben wir ihn gefunden?"

  • Kassandra nimmt die Hand der Elbe ohne darüber nachzudenken. Was sie nicht wenig irritiert, denn in der wirklichen Welt sind ihre Finger noch immer damit beschäftigt zu spielen.
    "Es sieht so aus, nicht wahr?"
    Sie bemüht sich, sich in dem Anblick nicht zu verlieren.
    "Was tun wir jetzt?"

  • "Na weitergehen, was habt ihr denn gedacht," ertönt die leise etwas tragende Stimme des Waldelementars, direkt hinter den sich greifenden Händen der Beiden.


    Blattspiel hat ihre Finger wie eine Erwachsene hinter ihrem Rücken verkreuzt und stiefelt immer wieder Wurzeln bei jedem Schritt bildend, hinter den beiden her.


    Hier... hat sie keine Verbindung zu der Menschenfrau oder der Elbe... denn die Verbindung war hier überall, sie konnte von den beiden sogar eingeatmet werden.

  • Langsam bewegte sich die kleine Gruppe auf das grünlich wabernde Feld zu, wirkten sie doch wie kleine Kinder die mit großen Augen die Wunder dieser Traumlandschaft besahen...kleine Lichter tanzen immer wieder um sie herum und tauchten die Umgebung in sanftes Glitzern...nur wenige Schritte trennten sie von dem was der Nebel noch vor ihren Augen verbarg...

  • Blattspiel folgt zwischen den Beiden, bis auch sie schließlich an dieser Wand, die keine ist... stehen bleibt. Dann jedoch schlüpft sie zwischen den ihnen hindurch, wendet mit kindlicher Eleganz aus dem Stand und schüttelt sich ein wenig... ein paar neue hellgrüne Blätter sprießen aus ihren zweigigen Spitzen.


    Ihre Füsse jedoch zweigen deutlichere Veränderungen. Die kleinen Wurzeln, die sich von ihren Zehen in die Erde bohren werden größer und kraftvoller als eben noch, die Rinde wird dunkler, wie bei einem Baum, der schon älter ist und Ancalima und Kassandra haben das Gefühl, dass Blattspiel ein wenig größer noch scheint als eben noch... dann erreicht sie ein Wort...ebenso kraftvoll wie der Herzschlag des Waldes...von dem sie nur noch einen Katzensprung entfernt sind. Eine Frage, die bis zum Innern ihrer beiden Seelen vorstößt und dort und an sonst keinem anderen Ort auf Antwort wartet.


    *WARUM?*

  • Kassandra schaudert und in der wirklichen Welt stellen sich ihre Nackenhaare auf.
    Die Antwort auf die Frage muß sie nicht geben, nicht einmal formulieren, sie ist immer schon vorhanden gewesen, dort, an dem Ort an dem die Frage gestellt wurde.
    Fürsorge... Mutterinstinkt... das dringende Bedürfnis zu Beschützen.
    Wie man es auch nennen mag, es läuft letztlich auf Liebe hinaus. Für den Wald, für Amonlonde, auch für Ancalima und Blattspiel.

  • Als die Stimme in ihr erklingt erschaudert sie in Ehrfurch sie schließt die Augen und formt in ihrem Geist und ihrem Herzen die Bilder die ihren tiefsten Wunsch erklären...Ich will dich schützen vor der Düsternis die nach deinem Herzen griff...Schutz für die Kinder des Waldes die unter deinen Blättern leben sein und noch zu jung und unbedarft in dieser fremden Welt stehen...Wunsch nach der Erfüllung des tiefsten Wunsches aller Elbenkinder: eins sein mit der Natur...lernen bei den Wurzeln...den Ursprüngen...Liebe Geborgenheit und Sicherheit spenden...deine Wipfel als neue Heimat für mich und meine Kinder...mit ihren Bilder erreichen das Herz Emotionen voller Wärme sodass sie den letzten Schnee ausserhalb vom Boden schwinden lassen...Sie hielt Kassandras Hand fest...dies ist Heimat...dies hier ist Geborgenheit...hier will ich meine Wurzeln schlagen.

  • Zuerst antwortet ihnen Stille... die jedoch keine Abweisung enthält, sondern den Zeitraum, in dem eine machtvolle Entität dies alles... Gefühle, Gründe, Wünsche in sich aufnimmt, abwägt... und schließlich entscheidet.


    *SO SEI ES*


    Vor Beiden und hinter Blattspiel, flackert der sanfte grüne Nebel, der von tanzenden Lichtern durchzogen ist und kreisförmige Wellen gehen von einem Durchgang aus, der sich beiden nun öffnet... im nächsten Augenblick verliert sich Blattspiels materielle Gestalt und geht zu gleichen Teilen in den Boden unter allen und in den Nebel über... und vor Ancalima und Kassandra öffnet sich eine erneute so klare Welt, voller Schönheit, dass keine Worte sie beschreiben könnten, keine Tiefe ihnen gerecht wird... keine Kraft... das Herz des singenden Waldes.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • Ancalimas Augen erblicken die neue Welt und Tränen rinnen glitzernd über ihr fassungsloses Gesicht sie nimmt Kassandra in den Arm und zieht sie sanft tiefer Ehrfurcht erlegen mit sich auf die Knie leise flüstert sie : Hannon Tavaron ...hannon mellonin...sprachlos bemüht sich ihr Geist die noch nie zuvor gesehene Schönheit zu erfassen...

  • Jetzt ist es ebenso Kassandra, die vor Ehrfurcht erstarrt. Der leise Verdacht regt sich, daß das hier nicht für sie ist... eine Welt für Elben, nicht für Schankmaiden...
    Doch der leise Versucht zurückzuweichen -hey, wir wollten das für dich, nicht für mich- wird von Ancalima unterbunden, die sie mit zu Boden zieht. Und letztendlich sieht sie sich nicht in der Lage, dieses Geschenk zurückzuweisen.
    Und als sie dort am Boden kniet stellt sie erstaunt fest, daß auch ihr die Tränen über die Wangen laufen.

  • Ein uralter Zauber mit der Macht der Essenz des Leben durchflutet, beginnt zu wirken. Mit dem Aufschlag ihrer Knie ertönt der Herzschlag der Mitte und wird augenblicklich zu ihrem eigenen...ein harmonischer Rhythmus reines Lebens, wilder ungezügelter...junger und gleichsam alter Kraft...


    Blühende Ranken, die winzige weiße Blüten tragen, beginnen aus dem Erdboden empor zu schnellen und weben die beiden Frauen ein. Sie sind wundersam weich, wie ein wärmendes Bett mit dem Namen Elysium... Mehr und mehr werden es... und die Blüten wechseln ihre Farbe, werden zu einer Komposition des Regenbogens und dann werden sie zu Früchten, wie sie überall im Wald zu finden sind...


    Gebärt und wir werden geboren werden...


    Wachst in euch und wir werden mit euch wachsen


    Lebt und wir werden mit euch leben...


    Schlaft und wir werden mit euch schlafen...


    Wacht und wir werden mit euch wachen...


    Hütet... und wir hüten mit euch...


    Der Wind beginnt durch die noch leeren Äste und Zweige zu wehen, ein unermessliches Rauschen erfüllt die Luft und wiegt mit dem Herzschlag, der hier alles, den Boden, die Pflanzen und Tiere...und jetzt auch die Menschenfrau und die Elbe erfüllt...


    Gebt auf... und wir werden aufgeben...


    Vergesst uns und wir werden uns vergessen...


    Sterbt und auch wir werden vergehen...


    Seid in allem Kreislauf...denn...


    WIR SIND ES AUCH.


    Dann ein kurzer Schmerz...in Kassandras rechtem und Ancalimas linken Handgelenk zur selben Zeit. Etwas bohrt sich wie eine Wurzel in Erde in ihre Fleisch und es beginnt zu bluten, wie Regen, der den Boden nässt.


    Die mit Blüten und Früchten geschmückten Ranken ziehen sich zurück...doch eine jeweils am Handgelenk der einen, wie auch der anderen verbleibt... als Teil...Teil ihres Fleisches...Teil ihrer Seele. Große Verantwortung...ein großes Geschenk.

  • Kassandra zuckt zusammen.
    *sterbt und wir werden vergehen*???
    "Halt! Warte..."
    Das ist doch das letzte was sie will, den Wald mit ihrer Sterblichkeit in Gefahr bringen...
    Panik macht sich breit. 'Stell nichts an' hatte Silia gesagt...
    *Laß den Sch... Mist! Dafür hab ich dir keinen unsterblichen Hüter gesucht, damit du dich jetzt an mein kleines Leben hängst. Ich kann doch nicht immer auf dich aufpassen! Laß dir das nicht einfallen, mit mir zu sterben!!*

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • ...die mentale Kopfnuss kommt schnell und zielstrebig und Kassandra kann sich nicht erwehren, dass der deutliche Wink auf den letzten Satz zielt, der wie ein Echo durch die Luft webte. Irgendwo piepst kurz Blattspiels Stimme dazwischen, begleitet von einem kindlichen Kichern.


    He ruhig Kolibriherz...schon mal irgendwo einen unsterblichen Marienkäfer erlebt, selbst Steineichen gehen irgendwann ein... das ist ebenso..., wenn dein Leben schwindet...schwindet auch ein anderes aber doch nicht alles... Kreislauf...Waage und jetzt hör auf so panisch zu sein... das macht ja ganz wibbelig... es gibt hier auch Waldelementare, die sich das in Ruhe ankucken wollen

  • Auch sie betrachtet das Zeichen und fährt sanft mit den Fingerspitzen über die Linien...noch benommen von dem Geschehen das sie übermannt hatte spürt sie Kassandras Blick...hörte noch die letzten Einwände ihrerseits in ihrem Kopf hallen. Sie sah ihr in die Augen und wieder zu ihrem und Kassandras Mal...leise flüsterte sie "Nimm bitte nicht Maß an deiner Sterblichkeit, denn dir wurde eben gleich den Elben ein unbeschreibliches Geschenk gemacht...und wünschst du ein längeres Leben an Jahren so werde ich dir dieses Geschenk gerne anbieten...Gwathel" mit zitternden Knien half sie Kassandra auf die Füße und betrachtete immernoch benommen und zitternd die Umgebung...

  • Kaum sind die beiden Frauen wieder auf den Beinen, beginnt das sanft glühende grüne Band, das vor den Beiden durch die Luft gewoben ist auf sie überzugehen und sich wie ein Mantel auf sie zu legen, ganz so, als würden sie Teil davon werden. Wieder erschließt sich beiden ein Eindruck der gewaltigen Energie und Kraft, die dem Leben hier innewohnt, dringt in ihre Poren ein, in ihre Geister und erreicht schließlich ihre beiden Seelen, um sich in ihnen zu einem angemessenen Bruchteil einzufügen.

  • Die Kraft heilt nichts, sie ersetzt nichts... sie stärkt nichts..., sie umschließt und fügt sich als zusätzliche Komponente ein. Ein ungeheures Gefühl von Lebendigkeit durchströmt beide Frauen und vermittelt auch gleichzeitig ein absurdes Gefühl bleiernder Müdigkeit.


    Während das grüne Licht sich seinen Weg sucht, rückt die Mitte des Waldes in seiner unbeschreiblichen Schönheit wieder von beiden fort, ohne jedoch aus ihren Herzen zu verschwinden und macht der nun greifbaren Schönheit dessen Platz, was das Herz des Waldes umgibt... die Natur...


    Die letzten Reste schmilzenden Schnees, glitzernd in der matten Sonne wie tausende Diamanten. Das lebendige Dunkelbraun der noch feuchten Rinde zahlloser kleiner und großer Laubbäume, noch alle ohne Knospen, da in des Winters Schlaf gefangen und das satte einnehmende Grün der Nadelbäume, die auch in der kalten Jahreszeit ihr Blattkleid nicht ablegen.


    Winzige Bächer aus tauendem Schnee, die sich nur auf Wegen sammeln, die Rehe für ihre Fährten nach frischer Nahrung hinter sich gelassen haben. Ein paar Waldkaninchen, die schnuppernd aus hohen Wurzeln hervorblicken... Spechte, Eichelhäre, kleine Kautze... das Wunder des Lebens...halb verschlafen und noch im Traum gefangen...


    Eine Aufgabe, die es zu erfüllen gilt.