Somnio aeterna_01

  • Nun sieht Eniya ihn sehr Ernst an. Wissend, dass jedes falsche Wort neuen Ärger heraufbeschwören kann, versucht sie, sie die folgenden sorgsam zu wählen.


    "Wenn ich sehe, ist es jedes mal anders", beginnt sie. "Manchmal sehe ich wichtige Dinge, manchmal unwichtige. Die Kunst ist, sie voneinander zu unterscheiden. Manches bewahrheitet sich, anderes nicht. Darauf kommt es nicht an. Die Zukunft ist nichts als eine Möglichkeit im Nebel. Manches ist für mich belanglos, aber anderes hat die Macht, meine eigene kleine Welt ins Chaos zu stürzen. Und hier ist die Kunst, das Herz und die Intuition entscheiden zu lassen, wo man das Schicksal wenden möchte."


    Ihre Augen bohren sich in seine.


    "Luxburg steht für mich nicht zur Debatte. Und wenn Du es wagst, mich wieder stehen zu lassen, wenn Du wieder ohne ein Wort gehst, dann werde ich nachkommen, wenn es sein muss, auch alleine. Also überleg es Dir gut."


    Ihre letzten Worte klingen wie eine Drohung, auch wenn ihre Stimmlage sich kaum verändert.

    Wer nicht überzeugen kann, sollte wenigstens Verwirrung stiften.

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  • Irush sieht die kleine Fahrende eine Zeit lang schweigend an.


    " Ok. Ich werde nicht versuchen dir die Reise auszureden.Du weißt was du möchtest, wer bin ich , es dir auszureden.Aber eins sollte dir klar sein.Deine Anwesenheit wird mich verletzlicher machen."


    Er schaut zu Boden.

  • Nervös beißt Eniya sich auf die Lippe. Was wenn er Recht hatte, und sie alles nur noch schlimmer machte?


    Seufzend sinkt sie ein wenig in sich zusammen. Nein, sie hatte ihre Entscheidung getroffen, die Sache war nicht mehr verhandelbar.


    „Ich kann auf mich aufpassen“, entgegnete sie stattdessen mit der gleichen hohlen Phrase wie schon bei der Diskussion zuvor. „Du musst Dich nicht sorgen.“


    Kurz berührt sie seinen Arm, zieht ihre Hand jedoch sogleich langsam wieder zurück.

  • Als sie seinen Arm kurz berührt hebt Irush wieder seinen Blick.


    " Du kannst.........auf dich..........?"


    Er atmet hörbar aus.


    "Du meinst du kannst in Luxburg auf dich aufpassen? Ok wenn du mir das sagst dann glaube ich dir natürlich....Sorgen werde ich mir aber sicherlich dennoch machen."


    Er lächelt kurz.

  • Natürlich hatte sie Angst vor Luxburg, Todesangst, um genau zu sein. Sie hatte sich nichts mehr gewünscht, als nie wieder dorthin zurückkehren zu müssen. Dennoch war es nur ein geringer Preis, in Anbetracht der Umstände.


    „Ich werde… wirklich… versuchen, Dir nicht zur Last zu fallen…“


    Sie überlegt kurz.


    „Und ich verpreche, dass ich… auf Dich hören werde. Ich werde keine Dummheiten machen. Wenn Du sagst, bleib im Haus, bleibe ich im Haus. Wenn Du sagst, Versteck, Dich… na ja, ich würde zumindest mein bestes geben.“


    Grinsend denkt sie an ihre bunte Kleidung und den Klimperkram. Dann wird sie wieder ernst.


    „Und wenn Du sagst, lauf…..“


    Sie lässt den Satz in Erinnerung an eines ihrer vorangegangenen Gespräche unvollendet.

    Wer nicht überzeugen kann, sollte wenigstens Verwirrung stiften.

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  • Er nimmt ihre Satz auf und beendet ihn.


    "....dann läuftst du."


    Jetzt grinst er wieder.


    " Aber das....wird wohl nie klappen."


    Irush giest Eniya etwas Tee nach um den erkalteten in ihrer Tasse wieder aufzuwärmen.
    Während er dies tut, streift sein Ellenbogen leicht ihren Arm.

  • Bei dieser fürsorglichen Geste und der leichten, kaum merklichen Berührung muss Eniya wieder lächeln, wissend, dass sie nicht zufällig war. Solche Zufälle passieren niemandem, der seinen Körper so gut unter Kontrolle hat.


    „Ich bin bereit, zu versuchen, mich zu bemühen, mich möglicherweise zu bessern, sollte sich die Gelegenheit ergeben.“

  • Irush lacht laut auf.


    " Der Satz hätte von mir sein können"


    Er greift in eine flache Tasche an seinem Gürtel und holt auch ein flaches, sibern schimmerndes Kästchen hervor.
    Mit einer Bewegung öffnet er es und bietet Eniya ein Rauchkraut an.

  • Zwinkernd und über seine Selbsterkenntnis grinsend zieht sie ein Rauchkraut aus seinem Etui.


    "Siehst Du, der schlechte Einfluss beruht auf Gegenseitigkeit", meint sie lachend.

  • Auch Eniya lacht nun wieder.


    „Oh, ich bin sicher, es gibt einige, die das sagen, jetzt, wo Du doch auch Pazifist bist.“


    Ihre Augen funkeln schelmisch, als sie sich zu ihm herüber beugt, um ihr Rauchkraut an dem Streichholz zu entzünden.

    Wer nicht überzeugen kann, sollte wenigstens Verwirrung stiften.

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  • Erstaunt hebt Irush seine rechte Augenbraue.


    " Ist das so?"


    Die Flamme des Streichholzes kommt seinen Fingern schon gefährlich nah.
    Aber bevor er sich verbrennt,entzündet er schnell sein Rauchkraut und pustet dann die Flamme aus.

  • Ihr Blick wird herausfordernd.


    „Ist es etwa…. nicht so?“


    Genüsslich nimmt sie einen Zug des Rauchkrauts.

    Wer nicht überzeugen kann, sollte wenigstens Verwirrung stiften.

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  • grinsend nimmt er ihre Herausforderung an.


    " Lass es mich mal so ausdrücken.....Ich reise bald an den Wall.Dort wimmelt es von Untoten und noch schlimmeren Dingen. Das Land dort hat tiefe Wunden. Unzählige junge,mutige Soldaten sind dort schon gestorben.
    Und du glaubst das ich zu einem Picknick dorthin reise?"


    Ein zwei Sekunden sieht er ihr ernst in die Augen.Dann zwinkert er ihr zu.
    Grinsend lehnt er sich zurück

  • Eniyas Blick wird traurig.


    „In diesem Land geschehen furchtbare Dinge. Es leidet und blutet, die Menschen hier ebenso. Einige kämpfen, andere verstecken sich, wieder andere versuchen, weiterzuleben.“


    Ihre Gedanken schweifen zu den Inhabern des Waldkrugs, die versuchten, schlichtweg zu überleben.


    „Es gibt Schlachten, die müssen geschlagen werden, weil das Ziel den Kampf Wert ist. Freiheit gehört mit Sicherheit dazu. Und ich weiß, dass es Menschen geben muss, die diese Kämpfe austragen, denn ansonsten wird die Finsternis eines Tages einfach alles überrollen.“


    Ihr Herz wird schwer bei dem Gedanken an so viele Dinge, die sie schon gesehen hat.


    „Nur, weil ich Kampf und Gewalt für mich ablehne, heißt das nicht, dass ich ihre Bedeutung im Gefüge der Welt verkenne. Trotzdem werde ich immer die Gnade sein, wo andere die Vernichtung sind.“


    Sie hebt den Blick und begenet seinem.


    „Nein, Irush, ein Picknick wird es kaum werden.“ Einen Herzschlag später fügt sie, um dem Augenblick die Schwere zu nehmen, hinzu: „Man würde Dich auch nicht ernst nehmen, wenn Du mit einer rot-weiß karierten Picknickdecke und einem geflochtenen Korb mit Leckereien in die Schlacht ziehst. Das würde nicht mal ich tun.“


    Sie erwiedert sein vorangegangenes Zwinkern und lehnt sich nun ebenfalls zurück.

  • Auch Eniya greift nach ihrer Tasse, ehe der Tee ein weiteres Mal kalt wird.


    "Nein, das musst Du auch nicht. Wie ich sagte, die Welt braucht solche und solche, um im Gleichgewicht zu bleiben."

  • Einen Moment lang sitzen sie schweigen nebeneinander.


    " Weißt du schon wo du diese Nacht ein Lager bekommst?"


    Eniya sieht das ihm diese Frage ein wenig unangenehm ist.


    " Wenn nicht....könnte ich dir im Ash´bad´s ein Zimmer besorgen."

  • Für einen Augenblick verliert sich Eniya in seinen Augen, dann lächelt sie.


    “Das… darüber hatte ich mir keine Gedanken gemacht. Ash’bad’s klingt….gut.“


    Einen Moment schweigt sie, dann fügt sie hinzu: „Ich werde auch nicht lange in der Stadt bleiben. Ich… will Dich nicht aufhalten.“