Malglins und Kassandras Zimmer

  • Kassandra starrt sie an und es braucht ein paar Augenblicke bis all das durchsickert.
    "Was!??", macht sie dann. "Der Präfekt geht zu Huren? Fängt sich was und dafür verhaftet er Heiler? Das ist doch absurd! Wer ist das überhaupt?"

  • Alanis seufzte.


    "Takis Haborym. Irgendein Hrayländer." Sie schlug vorsichtig ein Bein über das andere, um ihren Unterarm mit dem Kind auf einem Schenkel abstürzen zu können. "Und klar ist es absurd. Ja, wir haben den Fehler gemacht, die Hure entkommen zu lassen, von der die Krankheit ausging. Die wichtigste Zeugin gegen den Präfekten. Dafür hätte man Edric durchaus verhaften können - allerdings wohl eher wegen Imkompetenz. Dann werden aber die Bücher einkassiert und ich werde darüber verhört, wer im Hospital für die Buchhaltung zuständig ist und über Edrics Privatleben.. Das passt doch nicht zusammen."

  • Kassandra runzelt die Stirn.
    "Und Emerald läßt ihm das durchgehen?", wundert sie sich.
    "Ich hätte gedacht daß das Hospitel eine zu wichtige Einrichtung ist als das man sie wegen der Eitelkeit eines einzelnen in der Arbeit behindert..."

  • Alanis verzog den Mund.


    "Da ich di Lorenzo nicht gut kenne und nicht weiß, ob er dem Präfekten in Fällen wie diesem den Rücken stärkt, habe ich ein paar Brandbriefe geschrieben - an di Lorenzo, Saarweiler, Damorg und Luicatus - und mich dann empfohlen. Ich habe keine Lust, nochmal in irgendeinem Kerker zu sitzen."

  • "Ja, das kann ich verstehen", nickt Kassandra. Und nimmt sich vor, die Ohren offenzuhalten ob Alanis von der magonischen Obrigkeit gesucht wird.
    "Ach, was für ein Ärger..." Sie streckt den Arm aus und drückt Alanis' Schulter kurz.
    "Wieso geht der Präfekt auch zu Huren... hat der kein Geld sich ne Mätresse zu halten?"

  • Alanis seufzte leise und schenkte Kassi nach deren herzlicher Geste ein Lächeln.


    "Um Edric tut es mir Leid und ich hab ein wenig das Gefühl, ihn im Stich gelassen zu haben. Aber höher als in den magonischen Adel und die Priesterschaft kann ich wohl kaum gehen, um die Sache anzusprechen. Jetzt müssen sie eben entscheiden, was das Beste ist." Ihre Mundwinkel zucken kurz nach oben. "Als ehemalige Mätresse einer wichtigen renascâner Persönlichkeit kann ich sagen: Mätressen sind immer die bessere Idee."

  • Kassandra muß ebenso schmunzeln.
    "Und leichter sauber zu halten", stimmt sie zu.
    "Na, wenn du Emerald den Fall geschrieben hast wird er das wohl in Ordnung bringen", sagt sie. "Und Damorg und Luicatus sind ja auch nicht ganz dumm." Obwohl sie da Zweifel hat. Aber vielleicht gleicht sich das aus wenn die beiden zusammenarbeiten?
    Den vierten Adressaten kennt sie nicht mal. Aber das macht jetzt auch keinen unterschied.

  • "Ja, ich bin wirklich pflegeleicht", witzelte Alanis. Irgendwie fühlte sich gerade alles ein Quäntchen weniger dramatisch an, als es wirklich war. Vermutlich war es diese seltsame Ausstrahlung von Babies, die alles Schlechte wegschieben konnte. "Von Emerald habe ich viel Gutes gehört, muss ich sagen. Aber vier Tage Fest der Drachen reichen nicht aus, um jemanden so gut kennenzulernen. Saarweiler ist zwar ein wenig cholerisch und noch relativ jung, aber als Außenminister macht er sich nicht schlecht. Und er schuldet mir noch was."

  • "Tja, jetzt muss ich erstmal abwarten. Ich hoffe, dass die Obrigkeit die Situation schnell klärt und eine gerechte Entscheidung trifft. Dass ich an Damorg und Luicatus geschrieben haben, war quasi das Auffangnetz. Ich mag mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, was passieren könnte, wenn sie sich gezwungen sehen würden, gegen die Präfektur zu opponieren." Die Beunruhigung war ihr ins Gesicht geschrieben.

  • Alanis blies die Wangen auf und nickte, sichtlich widerstrebend. Dann zuckte sie jedoch mit den Schultern.


    "Ich habe mir den Kopf zerbrochen, wie ich die Sache angehe. Ob ich es zu einer Sache des Hospitals mache und möglichst viele Menschen einweihe. Ob ich Hilfe bei der Garde suche, von denen mir auch noch so einige etwas schulde. Die hätten dann eben zwischen den Fronten gestanden. Doch ich habe diese Gedanken sehr schnell wieder verworfen. Das Volk von Renascân braucht eine unerschütterte Herrschaftsstruktur. Sie sind darin aufgewachsen. Und schließlich braucht jede Herde ein Leittier."

  • "Schwierig", gibt Kassandra zu.
    "Der Gedanke, daß ihr Leithammel was falsch machen könnte kommt den Magoniern nicht." Sie schüttelt den Kopf.
    Könnte sowas in Amonlonde passieren, fragt sie sich. Vermutlich nicht. Die Hexe würde denjenigen übers Knie legen.
    "Und selbst wenn, den wütenden Mob mit Forke und Fackel hat niemand unter Kontrolle. Das gerät einem wohl schnell aus der Hand..."

  • "Ich will so einen Gedanken auch nicht ins Rollen bringen", nickte Alanis und rückte das Kind ein wenig bequemer in ihrem Arm zurecht. "Dazu habe ich kein Recht. Ich bin schon bei jedem Wunder, das ich wirkte, extrem vorsichtig, damit ich keinen Magonier in einen Glaubenskonflikt stürze."

  • Alanis strich sich mit der freien Hand ein paar rotbraune Haarsträhnen aus dem Gesicht, die ihr in die Augen gefallen waren.


    "Halte ich durchaus für eine Möglichkeit, ja", gab sie dann zu. "Ich habe zwar genügend Möglichkeit, für eine kurze Zeit für meinen Schutz zu sorgen, aber wenn sie ein paar mehr Leute schicken, könnte es hässlich werden."

  • Kassandra zieht die Augenbrauen hoch.
    "Du meinst du müßtest häßliche Brandlöcher in Leute machen?", stellt sie richtig.
    "Hm..." Sie starrt einen Moment auf den Fußboden und blickt dann wieder auf.
    "Wenn du Hilfe willst sag Bescheid, ja? Nicht bei den Brandlöchern... aber eine Weile aus dem Verkehr ziehen kann ich dich."

  • "Um die Sache mit den Brandlöchern möchte ich gerne herumkommen", gab Alanis zurück und grinste schief. "Mein Vorteil ist natürlich, dass keiner der Magonier weiß, welches Potential ich habe. Die kleine Hospitalheilerin könnte man ziemlich leicht unterschätzen. - Woran hattest Du gedacht?"


    Sie legte den Kopf schief.

  • Kassandra zuckt die Schultern und beißt sich nachdenklich auf die Lippe.
    "Eigentlich sollten sie dir in Amonlonde nichts können... Ich weiß allerdings nicht, ob es so was wie ein Abkommen zur Auslieferung gesuchter Personen zwischen Renascan und Amonlonde gibt. Ich muß das mal rausfinden... Du bist kein Amonlonder Bürger, das würde dir gewisse Rechte einräumen... Wenns wirklich hart auf hart kommt könnte ich dich zu meiner Meisterin auf die Nebelburg bringen. Kackelangweilig, aber da kommen die Magonier nicht an dich dran. Aber durch die Nebel nach Dargaras kommst du zur Not doch auch, oder?"