Malglins und Kassandras Zimmer

  • "Bei mir auch nicht. Dafür komme ich nicht nur nach Dargaras. Aber die Nebel sind bestenfalls unzuverlässig. Die Nebelburg ist mal der Stammsitz des Handelshauses gewesen. Sie liegt im Nebelgebirge, ganz im Norden Amonlondes. Man findet den Weg nur wenn man ihn kennt. Und wenn man ihn finden soll. Im Moment dient sie als... ja, so ne Art Botschaft und Auffanglager für Flüchtlinge aus Teranbar. Dem Land meiner Meisterin. Man könnte sagen sie ist fremdes Staatsgebiet. Es gibt ein Portal von hier dorthin."

  • Alanis nickte langsam.


    "Das klingt wirklich nach einem guten Ort, falls es hart auf hart kommen sollte. Was ich ja immer noch nicht wirklich wahrhaben möchte. So sehr kann ich mich doch nicht in meiner Wahlheimat geirrt haben, oder?"

  • Kassandra wirft ihr einen Blick zu, der schwer zu deuten ist.
    "Ich weiß es nicht. Ich wünsche dir, daß du dich nicht so sehr geirrt hast."
    Daß man sich in Menschen - oder Menschenähnlichen - immer täuschen kann, davon ist sie mittlerweile überzeugt.
    "Das wird die Zeit zeigen. Wir werden sehen..."

  • "Ja, und möglichst ohne dass irgendjemand zu Schaden kommt." Alanis Augenbrauen zogen sich für einen Moment zusammen. "Aber wenn es so sein muss, dann ist es eben so. Inzwischen habe ich es eigentlich ziemlich satt, auf alles und jeden Rücksicht zu nehmen. Das schwächt einen auf Dauer."

  • "Man kann das nicht bis zur Selbstaufgabe tun", antwortet Kassandra. "Wenn jemand wirklich wissen will wo die Grenze ist tut er sich halt weh... Das hat er sich dann selbst zuzuschreiben."
    Sie stößt Alanis leicht mit der Schulter an.
    "Komm. Noch ist die Welt nicht untergegangen. Vielleicht regelt sich das ja durch deine Briefe. Wird eh alles nur halb so heiß gegessen wie's gekocht wird."

  • "Ist richtig. Wenn man in so einer Nusschale über die Weltmeere schippert, hat man herrlich viel Zeit, sich die schlimmsten Szenarien auszumalen." Alanis zuckte wegwerfend mit den Schultern. "Und jetzt sag mal - was gibt es neben Deinem ganz persönlichen Wunder hier noch Neues?"

  • "Naja, es wäre dennoch eine rechte klare Positionierung zu mir. Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Ich denke Amonlonde braucht Magonien mehr als mich." Sie schaffte es sogar, bei diesen Worten zu schmunzeln.

  • "Tja, ich schätze wir haben noch ein paar Tage Zeit, um herauszufinden, ob da etwas kommen wird oder nicht. Ich habe die Briefe in der Hafenmeisterei aufgegeben, von dort müssen sie ja erstmal bis zu den Adressaten vordringen."


    Alanis schob Julius vorsichtig ein wenig zurecht und beobachtete skeptisch, ob sie ihn damit nicht in seinem Schlummer störte.


    "Ich hätte mich ganz gerne von einigen Leuten verabschiedet, aber im Endeffekt wäre keinem damit geholfen gewesen. Mein Haus habe ich fast komplett ausgeräumt, nur die Sachen, die sich ersetzen lassen, sind noch da."

  • Das Kind grummelt ein bißchen vor sich hin, wacht aber nicht auf.
    "Wenn er dir schwer wird leg ihn in die Wiege", meint Kassandra.
    "Hm. Du hast vorgesorgt so weit du konntest. Jetzt bleibt wirklich nur noch abwarten. Mal sehen ob überhaupt was kommt."

  • Alanis lächelte und nickte dankbar. Sie erhob sich mit Julius in den Armen und trat zur Wiege, um ihn vorsichtig abzulegen, den Kopf des Säuglings vorsichtig unterstützend. Zumindest das hatte sie schon gelernt.


    "Ich vergesse immer, wie schwer so kleine Kinder eigentlich sind." Sie betrachtete den Kleinen liebevoll. "Zeigt er Anzeichen von magischen Talent?"

  • "Hm", brummte die Priesterin. "Ihr solltet mal über die Idee nachdenken, feuerfeste Kinderzimmer zu vermarkten." Sie zwinkerte Kassandra zu. "Ich weiß nicht, ob ich Dich das vorher schonmal gefragt habe - habt Ihr einen Schmied hier, der Schmuck reparieren kann?"

  • "Du meinst da gibt's 'n Markt für?", fragt Kassandra nach.
    "Hm... Smjala macht ja Schmuck, die kann dir vielleicht weiterhelfen. Ansonsten hat Sylwen da noch einen jungen Mann der ganz geschickt mit so Schmucksachen ist. Im Handeshaus."

  • Alanis schüttelte den Kopf.


    "Nein, nicht wirklich. Aber ich hab schon in Renascân niemanden gefunden, dann wird es mal langsam an der Zeit, dass ich mich darum kümmere. Ich denke ich geh dann morgen mal rüber ins Handelshaus."


    Sie griff in den Ausschnitt ihrer Robe und holte das große Elementeamulett hervor, das in zwei Teile zerbrochen war.