Malglins Arbeitszimmer 3

  • Malglin verschwindet kurz und taucht kurze Zeit später mit heissen Wasser und zwei kleinen Beuteln wieder auf.


    "Schwarztee oder Grüntee? Du musst entschuldigen. Ich bin etwas in Eile. Zwei wichtige Nachrichten sind gerade eingetroffen und ich muss mich gerade teilen, um beiden gerecht zu werden. Man ruft nach mir in Daynon und in Forlond. Ich werde morgen in aller Frühe aufbrechen."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • *Schwarz, bitte.*


    Cordo nimmt sich einen Becher und hält ihn unter den Beutel, den er für den Schwarztee hält, um Malglin ein wenig zur Hand zu gehen. Er kommt sich in diesem Hause halt immer noch nicht so recht wie ein Gast vor, der sich vom Hausherrn bedienen lässt.


    *Das klingt allerdings nach etwas Hektik. Dann sollte ich dich vielleicht nicht gar so lange mit müßigem Geplauder aufhalten, was?
    Naja, vielleicht kannst du mir ja eine kurze Zusammenfassung geben und danach schauen wir, ob ich mich eventuell nützlich machen kann, um deine Last etwas zu verteilen. Allerdings habe ich zumindest die nächsten zwei Woche einige Dinge hier in der Stadt, um die ich mich dringend kümmern sollte, da ich länger weg war als geplant.*

  • "Ein wenig Plauderei ordnet die Gedanken. Außerdem warst du schon so lange nicht mehr hier. Ich vermisse den Gedankenaustausch zwischen uns. Fangen wir in Mitraspera an.


    Mitraspera - War dieses Jahr irgendwie eine sehr hässliche Erfahrung. Ich war ja eigentlich der Meinung, dass Vernunft die Köpfe des neutralen Lagers regiert, aber da bin ich dieses Jahr eines Besseren belehrt worden. Nachdem ich auch dieses Jahr im Vorfeld einiges geplant habe, um das Lager als Einheit voranzubringen, sind meine Pläne am ersten Abend direkt über den Haufen geworfen worden, weil vor unserem Lager ein Söldnerheer aufmarschiert ist, welches Genugtuung von unserer Avatarin wollte und was ich leider nicht besänftigen konnte. Abgesehen davon, das ich mich zum „Affen“ gemacht habe, weil ich mal wieder als ehemaliger Lagerkommandant des letztes Jahres fast alleine regeln musste, war der Erfolg sehr bescheiden.
    Was ich auch nicht wusste, ist, das die Ulu-Mulus unter ihren Anführer Kop-Tar mit meinen ehemaligen Oberdiplomaten Antarius einen Umsturz geplant haben und diesen so offensichtlich und dumm durchgeführt haben, das unser Lager geteilt wurde. Kop-Tar und seine Verbündeten besetzen die komplette Lagerführerung mit Heerführer und Oberdiplomat, aber wir schweben fast einanderhalb Tag am Rande eines Lagerkrieges. Der zusätzlich noch durch ein paar Hohlköpfe angeheizt wurde, die auf einige aus unserer Lager – wohl weil sie den Tag ihrer Abrechnung mit diesen Personen sahen – Kopfgelder ausgesetzt haben. Zu guter Letzt hat eigentlich nur die Stimme unserer Avatars ein Blutbad im Lager verhindert. Zumindest für dieses Jahr. Was nächstes Jahr wird, das wissen die Götter.
    Der Ruf unseres Lagers ist auf jeden Fall zum Teufel. Ein paar dumme Entscheidungen, die im Lagerrat getroffen wurden, haben etliche unsere Verbindungen zu anderen Lagern gestört und einige Verbündete aufgebracht. Dazu kam auch die hässliche Erfahrung, dass man aktuell wohl nur mit Leibwächter im eigenen Lager unterwegs sein kann. Ich musste sogar selbst einen Assasinen beseitigen.


    Natürlich ist alles aus Kop-Tars Sicht gut gelaufen, einige Dinge wurden sogar verbessert. Aber im Endeffekt haben Wulfbain, ich und andere den Kopf von Kop-Tar gerettet. Und ich hätte nicht übels Lust, den Spieß nächstes Jahr umzudrehen und ebenfalls mit der gleichen Methode Kop-Tar und seine Leute aus dem Lager rauszuwerfen. Anderseits kann ich auch einfach sagen. Einmal reingefallen reicht, macht euren Mist alleine. Ich mache wie die meisten anderen mein Ding, oder ich wechsele sogar das Lager. Ich habe mich noch nicht entschieden."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Bei der Bemerkung der regelmäßigen Dispute über alle möglichen Themen zwischen Magietheorie, internationaler Politik und der Tanzabfolge des letzten Balles, die er mit seinem Meister in den letzten Jahren geführt hatte stielt sich ein kurzes Lächeln auf das Gesicht des ehemaligen Lehrlings. Dann folgt Cordoyan Ausführungen mit einem Stirnrunzeln.


    *Den Konflikt mit den Söldner hatte ich ja noch mitbekommen, so lange ich an jenem Abend noch dort war, falls ich hätte helfen können. Danach haben mich die Tätigkeiten in der Gilde ziemlich auf Trapp gehalten, so dass ich die Stadt kaum verlassen habe.


    Und von einem Putsch hatte ich insofern gehört, als das es hieß, die andere Fraktion habe durch Intriegenspiel und Geschickte politikerei, und ein wenig Bestechung, deine Position ausstechen können. Von Kopfgeldern und Assassinen höre ich jetzt allerdings zum ersten Mal.*

  • Malglin zuckt mit den Schultern.
    "Ich habe es nicht an die große Glocke gehangen, weil ich weder meine Verbündeten noch Kassi beunruhigen wollte. Ich kann es aber für das nächste Jahr nicht ignorieren, weil unsere lagerinternen Problemen nicht gelöst sind und ich eine Eskalation befürchten muss. Ich habe die Mitraspera Probleme erstmal wieder in den Hintergrund "verdrängt", weil amonlonde-intern doch einiges zur Zeit im Argen ist bzw. ich gerade Vorbereitungen für eine Expedition nach Daynon treffe."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • *Also gut, dann kommen wir von Mitraspera zurück nach Amonlonde.*


    Da Malglin schon früher mit erfolglosen Gesellen zu tun hatte, die sich mit seinem Kopf etwas Gold verdienen wollten, und gewöhnlich auch mit ihnen fertig wurde, ist Cordo bereit, die Angelegenheit ebenso schnell abzutun, wie sein Gastgeber das offensichtlich tut. Bei den Worten "zurück nach Amonlonde" reibt er sich jetzt zum wiederholten Male unbewusst über den rechten Handrücken.


    *Und was hat es mit Daynon und Forlond auf sich? Ich habe auf dem Weg hierher auf der Straße nur etwas von größeren Truppenbewegungen der Garde zum Hafen mitbekommen.*

  • Forlond ist mal wieder zum "großen Problem" geworden. Wie du sicher weisst, haben wir Arnulf als Tribun im 5 Monat nach Forlond entsandt, damit er für Ruhe und Ordnung in der Kolonie sorgen sollte.


    Er rüstete eine Militärexpedition aus, die die Räuberbanden von unseren Handelsstrassen vertreiben sollte. Es waren auch einige sehr bekannte „Persönlichkeiten“ aus Amonlonde dabei. Akluto, Zylo, Arkana und einige Freunde.


    Es kam zu einem Zusammenstoss unserer Truppen in Forlond mit einer unbekannten Anzahl von Untoten-Truppen bzw. mit einer Vampirsippe, die mit einer Niederlage unserer Truppen geendet hat. Dabei spielen auch altbekannte Montralurkräfte wie die Nymbra eine Rolle, die uns anscheinend unterstützt haben. Das Gebiet von Tribun Arnulf abgeriegelt worden. Die Lage vor Ort ist so kompliziert, das wir wegen einer Entscheidung nach Forlond reisen werden, um die Lage selber zu beurteilen.


    Deshalb haben wir 40 Gardisten nach „Forlond“ entliehen, die die Ordnung wieder herstellen sollen. Hjaldir wird mich morgen mit den Zweiten Teil der Truppen begleiten, dazu werden uns noch 10 Mondelbische Wächter als „unabhängige, aber verbündete“ Nation begleiten und unsere Bemühungen unterstützen.


    Da Amonlonde aber nicht schutzlos zurückbleiben soll, habe ich mit Emerald di Lorenzo, der Prokurator von Renescan, ein Abkommen getroffen, das Teile der Renescan-Garde für eine bestimmte Zeit Dienst in Amonlonde tun, genauso wie es damals die Dayniten während des Angriffs auf die Pirateninsel gemacht haben.


    Offiziell: „Zum beiderseitigen Nutzen und Gedeihen ist ein Austausch von Gardisten geplant, die für eine gewisse Zeit im jeweils befreundeten Lande Dienst tun, um die Fähigkeiten zu erweitern und sich mit den Gepflogenheiten vertraut zu machen.“


    In den nächsten Tagen werden wahrscheinlich die ersten Austauschgardisten aus Renescan kommen. 30 Männer und Frauen, Gardisten wie auch Milizionäre. Es wäre mir recht, wenn du auch ein wenig bei der Einführung der Gardisten – in Absprache natürlich mit Baul – hilfst und ihnen unsere amonlondischen Gepflogenheiten als offizieller Richter erklärst.


    Baul wird der offizielle Ansprechpartner des Rats sein und Optio Simon, Hjaldirs Stellvertreter, wird sich um die Kleinigkeiten kümmern.“

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • *Oha, diesmal sind es also Untote. Und dann auch noch Vampire. Ich dachte immer die würden sich eigentlich nicht mit Zombies abgeben. Hmm, da hat Arnulf ja eine ganz für fiese Suppe zum löffeln abbekommen.


    Und Zylo war auch dabei. Ja, ich glaube er erwähnte sowas und soweit ich weiß, ist Deirdre auch nach Montralur gereist. Zylo wollte von dort meines Wissens direkt weiter zu einer anderen Angelegenheit und sagte, wir würden uns wohl erst in Lupien auf der Muntia wieder sehen, als er von Camegon aufgebrochen ist. Von beiden hatte ich nichts gehört, bis Erla und ich anfang letzte Woche von dort aufgebrochen sind, hierher zu fahren.
    Ist denn von den anderen jemand schon wieder hier?*


    Er nimmt noch einen Schluck Tee und setzt sich in eine andere Position.


    *Und zu Baul bzw. Hjaldir wollte ich sowieso, um mit ihm über meinen Einsatz bei der Garde zu sprechen. Ich habe ja die Aufgabe übernommen, die Gardisten etwas über den Umgang mit Magiern und in der Rechtskunde fortzubilden. Da kann ich die Gardisten aus Magonien ja ohne Weiteres mit einbeziehen. Und ich denke, ein wenig persönliche Betreuung außer Dienst, damit sie sich in der Stadt zurechtfinden, kann ich auch noch leisten.
    Nunja, da Hjaldir nicht da ist, werde ich mit Baul sprechen, um die zukünftigen Termine zu planen. Da ich jetzt erst mal wieder eine Weile hier bin, um dann wieder ein paar Monate nach Telumedor zu gehen.


    Also das heißt du wirst morgen früh nach Forlond aufbrechen, um die Lage dort in die Hand zu nehmen.
    Wenn du nicht anders auskommst, kann ich meine Angelegenheiten hier auch etwas raffen und dir nachkommen, wenn du mir eine Nachricht schickst. Wie schätzt du die Notwendigkeit ein? Oder soll ich lieber hier bleiben und zusehen, dass Stefanus nicht in Nachbarschafts-Streitereien erstickt, da ja auch Wolfbane nicht allzu oft hier die Richterbank drückt? Das war nämlich noch so ein Plan von mir, was hier zu erledigen wäre.*

  • "Ich habe mit Akluto gesprochen, er ist vor kurzem nach Amonlonde zurückgekehrt und hat mir von der Expedition berichtet. Arkana und Zylo sind noch unterwegs. Weiss der Henker wo."


    Malglin lacht.
    "Komisch, dasselbe Angebot hat Baul auch gemacht. Er würde sich lieber mit Untoten und Vampiren als mit der Ratsbürokratie herumschlagen."


    Malglin kratzt sich an der Stirn.
    "Achso. Bevor ich es vergesse. Es werden am Vorabend der Wahl in der "Tanzenden Hexe" einige Diplomaten aus Daynon, Lupien, Magonien, Montralur und anderen Ländern in Amonlonde sein. Es geht darum, das wir alle klugen Köpfe mal zusammenstecken, um die Probleme von Daynon und Montralur zu bewerten und einzudämmen. Da würde ich dich gerne auch dabei haben."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • *Ehrlich gesagt, wäre es mir lieber, hier so einiges zu regeln und zu erledigen, nicht nur persönlich Dinge sondern auch die Aufgaben, die ich übernommen habe. Bei der Garde und als Richter. Ich möchte in der Hinsicht nicht unzuverlässig sein oder erscheinen.


    Aber wer wäre ich, dich gegen Vampirsippen ziehen zu lassen, ohne wenigstens meine Hilfe anzubieten. Auch wenn, wie du sagst, die "große Bedrohung" vom letzten Mal, die Nymbra, diesmal eher für als gegen uns zu stehen scheinen. Und wenn du wirklich der Meinung bist, ich könnte dort sinnvoller helfen als hier, dann steht meine Bereitschaft außer Frage. Letztlich bin ich immer noch Mitglied der Bürgerwehr und Forlond ist Teil von Amonlonde.
    Ich hoffe, ich kann auch hier von Nutzen sein. Auch wenn mancher mir jetzt Feigheit unterstellen mag. Ich bin jetzt nicht nur für mich selbst verantwortlich, sondern habe gegenüber Deirdre die Verantwortung für Erla übernommen, die gerade im Wald bei meinem Turm sich von der Seereise erholt. Ich könnte also morgen früh nicht mit aufbrechen, aber in einer Woche nachkommen.


    Da vertraue ich jetzt auf dein Urteil.


    Nebenbei. Baul soll sich nicht beschweren, nachdem er sich doch solche Mühe gemacht hat, in den Rat zu kommen


    Und zur Besprechung von den Wahlen bin ich gerne dabei. Das klingt, als wäre is in Daynon auch mal wieder am brodeln. Sollte ich darüber noch etwas wissen?*

  • *Seid meinem letzten.... Abstecher......... dorthin habe ich micht nicht weiter mit Daynon befasst.*
    Die Erinnerung daran bereitet ihm sichtliches Unbehagen, hat er doch in Daynon bislang hauptsächlich unangenehme Erfahrungen gemacht.


    *Ich habe wohl gehört, dass der Wall im Norden nicht mehr so standhaft gehalten werden kann, wie vorher und dass die Chaosmaid dort Durchbrüche erzielt hat. Nun treiben die Todesflechter in den nördlichen Territorien ihr Unwesen, sofern ich mich nicht irre.*

  • "Das ist richtig. Der Wall im Norden ist zum Teil gefallen. Es hat sich eine zweite Front im Osten gebildet, denn der Osten ist auch fest in der Hand der Chaosmaid."


    Malglin wird ernst.
    "Das Land ist am Ende. Die Felder sind zwar voll, aber keiner ist mehr da, der sie abernten will. Die Soldaten sind an der Front und im Inneren bringen sich die Menschen aus Hunger und Verzweifelung gegenseitig um. Wer zu den glücklichen gehört, der wird Räuber und hofft, das er später als die anderen verhungert.“

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • *Es muss wahrlich schlimm sein. Soweit ich mich erinnere hat die Bedrohung durch Khasura die aufrechten Dayniten recht eng zusammengeschweißt. Jeder war bereit seinen Teil zum Schutz des Landes beizutragen. Dass sie sich jetzt gegen sich selbst wenden zeugt davon, dass sie aus eigener Kraft sich nicht so bald erholen werden.*


    Cordobayan wirkt etwas nachdenklich.


    *Tja, als wir damals Hilfe brauchten, haben uns die Dayniten unterstützt. Ich denke jetzt ist die Zeit gekommen, etwas zurückzuzahlen.*
    Bei dem Gedanken an das unentschiedene Mal, das er immer noch auf der Haut trägt, und das jeden Morgen und jeden Abend ein anderes Symbol zeigt, dessen genaue Bedeutung er auch im Ratschluss mit daynitischen Klerikern und Mystikern nicht erkennen konnte, ist sein Gesicht wieder von Unbehagen gezeichnet.


    *Ich gehe davon aus, dass wir bei Zeiten nach Daynon reisen werden?*
    Ob das jetzt eine Frage oder eine Feststellung war, weiß Cordo selber nicht so genau.

  • "So ist es. Wenn die Zeit gekommen ist, werden wir nach Daynon reisen, um "Dinge" zu bewegen. Mehr kann ich aktuell leider noch nicht dazu sagen.
    Wann es aber der Fall sein wird, des hängt davon ab, wie sich die Ereignisse im Daynon entwickeln."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • *Also gut. Ich werde den Winter nutzen, um mich darauf vorzubereiten, meinen Fuß wieder nach Daynon zu setzen. Ich hatte mir vorgenommen, dort erst mal eine Weile fern zu bleiben, sofern es nicht notwendig ist. Aber Not ist wohl das, was dort in Fülle zu finden ist. Daher werde ich dir folgen, wenn du es wünschst.


    Ich muss spätestens nach meiner Teilnahme an den offen Tagen der Akademie im Frühjahr wieder zurück nach Camegon. Dort habe ich eine Aufgabe übernommen, die für die nächste Zukunft einiges an Hin- und Herreisen verursacht. Aber wenn Zylo das schafft, sollte es mir auch möglich sein.*


    Ein weiteres Mal muss sich der ehemalige Lehrling an der Hand kratzen, deren Haut grün verfärbt ist. Diesmal aber scheint er sich dessen plötzlich bewusst zu werden und ein kurzes Stirnrunzel läuft über sein Gesicht, als er sich fragt, ob er das die ganze Zeit schon getan hat.
    Dann schiebt er den Ärmel etwas herauf und zeigt seinem Meister die frische Tätowierung eines Oktagramms mit einigen arkanen Zeichen drumherum, eingekreist von einer feinen Schrift, die zu klein ist, um sie mit bloßem Auge zu lesen.


    *Nachdem ich Magister Firecrow den Meisterbrief gezeigt habe, den du mir angefertigt hattest, bot er mir neben der Aufnahme als Magister in das Kollegium des Konzils der elementaren Gewalten zu Camegon den Posten des Lektors im Fachbereich der Astralwissenschaften an. Das ist sozusagen die Oberaufsicht über die die Forschungsabteilung des Konzils.*


    Ein kleiner Funken von Stolz erscheint in Cordos Augen, vor allem aber der Wunsch, dass auch Malglin damit zufrieden ist.


    *Ich möchte damit nicht angeben. Aber du sollst wissen, dass ich einen weiteren Schritt in meiner Entwicklung als Magier gemacht habe und dass ich deinen Anteil daran wohl zu schätzen weiß.
    Außerdem versichere ich dir, dass ich mich nach wie vor eng mit Amonlonde und unserem Volk verbunden fühle, weswegen ich auch weiterhin vor habe, meine hiesigen Aufgaben, als Richter und als Lehrer bei der Garde und für Estolad und Falas zu erfüllen. Ich muss nur die Termine anders anordnen.
    Als weiteres Zeichen in diesem Sinne verstehe ich auch meine Teilnahme an der Hilfe, die Amonlode nach Daynon schicken wird. Ich habe mit Enserric vereinbart, dass ich Verpflichtungen gegenüber meiner Heimat habe, die manchmal einfach Vorrang haben.*


    Er atmet erleichtert aus, nachdem er diese Dinge losgeworden ist und verschränkt die Arme vor seinem Körper, wobei er die Hände in die Ärmel schiebt.


    *Fahre also nach Forlond und zeig den Vampiren, wie ein Feuerball aus der Nähe aussieht. Sorge dich nicht um Amonlonde, ich habe ein Auge darauf, solange du weg bist.*

  • Malglin muss lächeln, als Cordo erzählt, das er einen wissenschaftlichen Posten an der Akademie des Konzils der elementaren Gewalten zu Camegon angenommen hat.


    Er wendet die Augen theatralisch zur Zimmerdecke.
    "Oh, ihr Götter. Was habe ich vermerkt gemacht, das mein ehemaliger Lehrling jetzt doch Stubenhocker wird."


    Dann lacht er laut.
    "Meinen Segen hast du. Ich wusste schon immer, das in deiner Akribie mehr zum Akademiemagier als zum freien Magier tendierst. Obwohl du dich vor Jahren noch mit Händen und Füssen dagegen gewehrt hast."


    Dann wird er wieder ernst.
    "Ich gehe nicht auf die Jagd, sondern ich versuche Schadensbegrenzung bzw. Eindämmung. Ich glaube nicht, das ich meine Zeit damit verbringe werde, durch die Wälder Forlonds zu streifen, um Vampire zu stellen. Es geht mir eher darum, dass ich vorOrt die Dinge lenken kann, damit schnellere Entscheidungen getroffen werden."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Bei den Worten Malglins kann sich Cordobayan ein Grinsen nicht verkneifen.


    *Na, Stubenhocker würde ich nicht gerade sagen. Immerhinn überschreite ich dich Grenzen des machbaren...., was Spruchmagie angeht. Genau so, wie ich es hier getan habe. Nur dort stehen mir mehr Resourcen zur Verfügung. So konnte ich beispielsweise in Camegon Schriften zu einem aventurischen Zauber einsehen, die mir noch im letzten Jahr in der Falkenau unzugänglich waren. Und ich werde mich auch weiterhin als freier Magier bezeichnen, und das mit Stolz. Denn das, was ich erreicht habe, habe ich deiner Lehre zu verdanken. Auch wenn meine Akribie dabei geholfen hat.*


    Dann erhebt sich der jüngere Magier und stellt seine Tasse ab.


    *Nun, ich denke, ich habe genug deiner Zeit beansprucht. Du hast sicherlich noch viel vorzubereiten für deine Abwesenheit und deine Reise. Und sicherlich möchtet du auch noch etwas Zeit mit deiner Familie verbringen.
    Und ich wünsche dir und den anderen Beteiligten viel Erfolg bei dem Unterfangen in Forlond. Auch wenn du es eher als Verwaltungsakt ansiehst, wird es wohl ein hartes Stück Arbeit. Möge Erratas Blick mit Wohlwollen auf euch allen ruhen.*


    Bei der letzten Worten berührt er, wie aus Gewohnheit, mit zwei Fingern den eingefassten roten Stein, den er auf der Stirn trägt. Cordo geht auf Malglin zu und reicht ihm die Hand zum Abschied.


    *Ich werde mich dann mal langsam um die Angelegenheiten in der Stadt kümmern.*

  • Malglin lächelt grimmig.
    "Die Götter sind mir fast immer wohlgesonnen. Es wird sicher ein hartes Stück Arbeit, aber es wird sich lohnen. Außerdem ist die Bewältigung von Krisen eine willkommene Abwechslung in meinem Alltag. Wenn dich einmal die Bürokratie in ihren Fingern hat, dann ist Hopfen und Malz verloren. Dann kannst du nur noch Tagein und Tagaus Dokumente unterschreiben und schreiben lassen." Malglin verzieht das Gesicht.


    Malglin wird ein wenig ernst.
    "Ich wünsche dir viel Erfolg und denk an meine Worte, die ich dir bei der Meisterprüfung gesagt habe. Auch wenn in deinen Augen alles machbar ist, wird die Magie irgendwann dir deine Schwächen gnadenlos heimzahlen."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Darauf nickt Cordobayan wissend.


    *Ich werde daran denken und umsichtig vorgehen.


    Also dann, danke für den Tee. Es war schön, mal wieder mit dir zu sprechen. Alles Gute und ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Du kannst ja nach deiner Rückkehr mal auf ein Glas Port zum Turm rauskommen.*


    Mit diesen Worten wendet er sich zum gehen.


    *Und richte Kassi schöne Grüße aus. Ich werde wohl die Tage nochmal bei ihr reinschauen.*