Der Tempel Kapals

  • Damorg schlug einen ruhigen, aber nicht langsamen Schritt an.


    "Wir gehen auf den Übungsplatz der Garde. Eigene Übungswaffen haben wir hier oben noch nicht, also müssen wir ein Stück laufen."


    So gingen sie in die Unterstadt hin und wieder gab Damorg eine kurze Erklärung zu dem ein oder anderen Gebäude ab, welches Lira vielleicht interessieren konnte.

  • Damorg und Lira kamen vom Übungsplatz der Garde zurück. Lira hatte sich der Hand von Damorg mit einem schnellen Schritt voran entzogen und schlug nun ein recht schnelles Tempo vor. Sie für ihren Teil hatte gewaltigen Hunger und ihr Magen knurrte schon fordernd.


    Gorwin war noch immer mit dem Portal beschäftigt, nun war er mit einem Gefäß voller Öl und einem Lappen dabei, die Angeln zu schmieren. Seine Augen unter buschigen Brauen richteten sich auf die beiden Neuankömmlinge. In seinem Blick flammte etwas auf, das man als Widerwillen lesen konnte, dann nickte er den beiden wortlos zu.

  • Damorg der kurz nach Lira durch das Portal schritt nickte Gorwin zu und blieb dann stehen.


    "Nun wie schaut es mit etwas zum Essen aus? Ich würde vorschlagen wir gehen in den Zaunkönig. Du musst doch auch schon lange Hunger haben."


    Er lies seinen Blick noch einmal kurz zu Lira wandern und musterte dann Gorwin bei seiner Arbeit.

  • Damorg nickte nur mit dem Kopf.


    "Und bei Gelegenheit bring ich dir auch noch bei wie man selbst kocht."


    Er räusperte sich.


    Oder ich schicke dich irgendwo hin. Da lernst du wahrscheinlich mehr. Das würde uns sicherlich mehr bringen."


    Der Priester rollte scherzhaft die Augen und seufzte.

  • "Von der Novizin, die auszog, das Kochen zu lernen", murmelte Lira leise und hob die Schultern. Wenn man das von ihr forderte, konnte sie das wohl kaum ablehnen, auch wenn sie sich ziemlich sicher was, das es sich um vergebene Liebesmüh handeln würde.


    Gorwin kam zurück und drückte Lira ihren Mantel in die Hand. Tatsächlich fror sie ein wenig, denn der Abend kam und die untergehende Sonne hatte ihre Kraft verloren. Gorwin selbst schien ohne Mantel auskommen zu wollen. Wieder nickte er den beiden zu, als Zeichen, dass er bereit war. Wie immer verlor er kein unnötiges Wort.

  • Damorg ging voraus, wieder wählte er seine Schritte ohne sonderliche Hast.
    Auch ihn fröstelte der Wind ein wenig, doch wollte nicht den kurzen Abstecher zum Tempel der Fünf machen, um dort seinen Umhang zuholen, dazu hatte er dann doch zuviel Hunger.


    Während des Laufens warf er hin und wieder einen Blick nach hinten zu den beiden neuen Priestern. Er hatte einmal bereits den Mund geöffnet um etwas zu sagen, doch dann schloss er ihn wieder.

  • Lira hielt sich aufrecht, die Hände unter dem Mantel vor der Brust verschränkt, in grundsätzlich ablehnender Pose. Im Zwielicht des Abends wirkte sie jung und voller Energie. Nicht wenige der Männer auf der Straße drehten sich nach ihr um, doch sie nahm es nicht wahr, weil sie gedanklich schon beim Abendessen war.


    Gorwin hingegen, der an ihrer Seite ging und allein durch seine breiten Schultern und sein erfahrungsgegerbtes Gesicht Eindruck zu machen vermochte, bemerkte das Interesse der männlichen Bevölkerung an der Novizin und ihm gelang es, die mit purem Starren alle unverschämten Starrer dazu zu bringen, schnell woanders hinzusehen.


    Für einen Moment richten sich Gorwins Augen dann auf Damorg und mustern den jungen Priester durchdringend. Nicht unbedingt unfreundlich, vielmehr ein wenig nachdenklich.

  • Isabell war lange in der Stadt unterwegs gewesen. Sie musste Gerion recht geben, das es hier wirklich sehr schön war. Auf ihrer Reise hatte sie schon ganz andere Orte kennengelernt.
    Sie hatte letztendlich doch irgendwann nach dem Weg gefragt und nun näherte sie sich dem Kapaltempel. Schon von weitem fiel ihr das Dreigespann auf, das ihr entgegenkam. Sie musterte die junge Frau und den breitschultrigen Mann an ihrer Seite. Man sah ihm deutlich an, das ihm die Blicke der Anderen nicht gefielen, die seine Partnerin erntete.
    Dann richtete Isabell ihre Aufmerksamkeit auf den andere Mann, der vor den beiden Anderen lief. Verdutzt blieb sie stehen. War es möglich das sie Damorg endich gefunden hatte? Sein Gesicht hatte sie nur schemenhaft in Erinnerung, doch je länger sie ihn ansah, desto sicherer war sie sich.
    Mittlerweile war Damorg näher gekommen. Isabell merkte, wie sie schlagartig nervös wurde. Aber es war keine Zeit um über all die Zweifel nachzudenken. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und gab sich einen Ruck


    "Ähm, Damorg??"


    Es war weniger eine Frage, als eine Feststellung. Aber mehr bekam sie gerade nicht heraus.

  • Damorg der seinen Blick von der Staße immer mal wieder zu seinen beiden Begleitern schweifen lies, schaute überrascht aus, als er seinen Namen vernahm.


    "Den Fünfen zum Gruße."


    Seine Stimme war freundlich. Seine Augen musterten die junge Frau. Irgendwoher kannte er ihr Gesicht, aber er wusste nicht, wann er sie das letzte mal gesehn hatte. Seine Schritte wurden langsamer, als er bei Isabell angekommen war.

  • Isabell fuhr sich nervös duch die Haare.


    "Hallo. Ich .... ähm ... ich"


    Sie atmete tief durch um sich etwas von der Nervosität zu befreien.


    "Kann ich dich vielleicht für einen Moment sprechen?"


    Schnell fügte sie hinzu


    "Aber nur wenn es keine Umstände macht"

  • Damorg lies seinen Blick kurz zu seinen Begleitern schweifen und blickte dann wieder die junge Frau an. Seinen Kopf schüttelte erkurz, leicht.


    "Es macht keine Umstände. Worum geht es denn?"

  • Isabell überspielte ihre Aufregung mit einem Lächeln. Ihr Blick huschte unruhig umher.


    "Ich weiß nicht so recht wie ich anfangen soll"


    Sie machte eine kurze Pause um zu überlegen. Dann sah sie Damorg in die Augen und redete weiter


    "Mein Name ist Isabell Bruchwald. Ich komme aus dem Land der Drachenkrieger. Wir sind uns schon einmal begegnet. Vielleicht kannst du dich noch daran erinnern?!"

  • Der Blick des jungen Priesters wurde ein Wenig fragend. Seine Lippen schürzte er für einen Herzschlag lang.


    "Entschuldigt bitte. Ich war zwar einmal in diesen Landen, aber meine Erinnerungen an diese Reise sind nicht die Besten. Wie einer der dort wohnhaften Kobolde seht ihr nicht aus."

  • Isabell nickte fast unmerklich. Sie hatte damit gerechnet das Damorg sie nicht erkannte. Schließlich hatten sich die meiste Zeit Gerion und Niro um sie gekümmert. Wenn sie so nachdachte, war sie sich nicht einmal sicher ob er ihr Gesicht überhaupt damals im Dunklen wirklich gesehen hatte.


    "Ja, es ist auch schon eine Zeit her das wir uns begegnet sind. Und der Grund unserer Begegnung war alles andere als schön"


    Die Nervosität war mittlerweile schwächer geworden. Aber dafür wallten wieder die altbekannten Gefühle in ihr auf. Sie versuchte sie zu ignorieren. Trotzdem verkrampften sich ihre Hände.


    "Ihr habt mich damals aus dem Orkritual gerettet und für mich gesorgt bis es mir soweit wieder besser ging"


    Sie schaute weiterhin Damorg in die Augen und hoffte das er sich nun an die damaligen Geschehnisse erinnern konnte.

  • Der Priester brauchte einen kurzen Augenblick, bis er langsam nickte.


    "Ja ich erinnere mich. Wir haben dich mit den Orks im Wald gefunden. Nachdem die Orks vertrieben waren, haben wir dich in unser Lager gebracht. Aber die Bilder sind alle etwas verschwommen."


    Ihre Blick erwiderte er, aber in seinen Augen war keine Regung von Gefühl zu erkennen.

    Ich hab keine Neurose, es ist nur.. TRITT NICHT AUF DIE FUGE!!!!

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  • "Das ist schon ok. Mir ist nur wichtig, das du weißt wovon ich reden"


    Isabell wollte nicht weiter ins Detail gehen bei diesem Thema. Es war endlich an der Zeit damit abzuschließen. Sie atmete tief durch.


    "Ich bin hier um mich bei dir zu bedanken. Dafür, das ihr mir damals das Leben gerettet und um mich gesorgt habt."


    Sie machte eine kurze Pause und senkte ihren Blick


    "Ich bin damals ohne ein Wort zu sagen einfach verschwunden. Das war sehr unhöflich. Deswegen ist es mir so wichtig das zu sagen...."


    Sie verbeugte sich leicht


    "Danke"

  • Der Priester nickte der jungen Frau zu.


    "Ich nehme den Dank gerne an. Aber er wäre nicht nötig gewesen. Es war eine Selbstverständlichkeit. Eine Tat den Fünfen gefällig. Schande über jeden, der nicht eingegriffen hätte."


    Damorg wartete einen Herzschlag.


    "Dennoch freue ich mich sehr darüber."


    In seinem Gesicht war immernoch keine Regung von Gefühlen zu sehen.

  • Isabell sah Damorg wieder in die Augen. Sie konnte keine Gefühlsregung ausmachen, was sie etwas verunsicherte. Unmerklich schüttelte sie denk Kopf.


    "Wie schon gesagt: Mir war es sehr wichtig das zu sagen. Und es ist schön zu hören, das es für manche Menschen eine Selbstverstädnlichkeit ist. Das scheint hier in der Stadt wohl normal zu sein. Zumindest habe ich die selbe Antwort von Gerion bekommen."


    Ein leichtes Lächeln huschte ihr über die Lippen.