Somnio aeterna_02

  • Die Schattentänzerin war ebenfalls nach den Ereignissen am Abend ihrer Ankunft in Luxburg stiller geworden, noch stiller als sonst.


    Ihre Gedanken drehten sich um mehrere Dinge, zum einen um die seltsamen Bekanntschaften, die sie gemacht hatte. Menschen und eine Halbelfe, die in Irushs Kreis weilten und sich seine Freunde nannten. Nur einem unter ihnen schien er gesagt zu haben, wer sie war, nicht was sie war, sondern welche Position sie neben dem Krieger einnahm. Ihm hatte sie letztlich auch Auskünfte gegeben, die sie dem südländisch anmutenden Mann, der auf den Namen Selim hörte schuldig geblieben war - und damit seine Verärgerung auf sich gezogen hatte.


    Es war ein innerer Drang, das Überbleibsel der Dogmatisierung von Shar in ihr, die sie stets ausflüchtig antworten lies, selbst dann, wenn es klüger und diplomatischer schien, Dinge zu sagen, die ihr Gegenüber ruhig stimmten. Sie hoffte Selim wieder zu sehen, um gewisse Dinge richtig zu stellen, ehe er die vordergründige Meinung über ihre Person beibehielt.


    Apropos vordergründige Meinungen... als Irush und Kahri den Eingang zum Hof des Teehauses durchschritten und Seele sich zwischen ein paar Fässern ins Gras verflüchtigte, hielt Kahri schließlich inne, steckte sich ein Rauchkraut an und sah zu Irush hinüber. Ob es jetzt Zeit war über gewisse Dinge zu sprechen, wußte sie nicht... aber es käme wohl auf einen Versuch an.


    "Willst du es mir erklären?"

  • Irush sieht sie einen Moment schweigend an.Er nestelt an seiner Tasche herrum und holt sich auch ein Rauchkraut raus, das er entzündet.


    "Ich frage mich schon seit diesem Abend ob ich das erklären kann. Ob ich dir etwas erkären kann was du selber gesehen hast.
    Aber das ist nur die Hälfte.Ich hatte sie eingeladen."


    Der letzte Satz ist ganz leise gesprochen als ob der Krieger hofft das sie ihn nicht verstanden hat.

  • Das Leder ihres rechten Handschuhs beginnt augenblicklich zu knirschen. Sie vergisst sogar einen Moment, den Rauch in ihren Lungen auch wieder auszuatmen.


    "... Du hast... was getan?"

  • Irush senkt seinen Blick.


    " Ja....ich habe sie gerufen.....Als sie mich in der Schlacht angegriffen und gebissen hat.....das war....ich war...ich hatte eine unbändige Wut....ich wollte sie einfach nur vernichten."


    Nervös zieht er an seinem Rauchkraut.

  • "Bist du irgendwie selbstmörderisch veranlagt? Macht dir das Spass?"


    Sie ist schlagartig wütend geworden aber die Wut ist nur vordergründig, es ist eher die Sorge, die sie so reagieren lässt, vor allem aber weil sie dieses Gespräch schon die ganze Reise über aufgeschoben hat. Ihre Augen haben jede Kühle verloren.


    Ausgesperrt von der Macht der Vampirin hatte sie draußen gestanden und musste tatenlos mit ansehen, wie sie ihn umgarnte und er wie ein fahriges Kind nach seiner Waffe gegriffen hatte... was für ein nutzloses Unterfangen bei einer Untoten ihres Machtgefüges.


    Kahris freie Hand ballt sich zu einer zitternden Faus.

  • " Spaß? Nein....lustig war das nicht. "


    Er beginnt langsam auf und ab zu gehen.


    " Als ich sie rief.....hielt ich das für eine Gute Idee.Ich bereitet mich vor,ließ mir von Selim helfen.....Als sie aber dann in unser Haus kam....Es war dumm alle anderen so in Gafahr zu bringen."

  • "Du... hast es für eine gute Idee befunden, ein zutiefst manipulatives Wesen, dass in deinen Kopf und deine Gedanken eindringen kann und dir vorgaukelt, das begehrenswerteste Geschöpf aller Zeitalter zu sein in dein Haus zu lassen?"


    Sie stellt sich ihm in den Weg, mit nur einem Gedanken und keinen Laut verursachend ist sie vor ihm.


    "Du egoistischer... selbstüberschätzender....," alles andere geht in einem wütenden Fauchen unter. Ihre zur Faust geballte Hand hatte sich gehoben und war im Begriff ihm auf die Brust zu trommeln.

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  • Ohne auch nur zversuchen ihren Schlag abzufangen sieht er sie an.


    " Ja......egoistisch.....das stimmt. Ich war mir nicht bewust...oder sagen wir eher es war mir egal wie mächtig sie ist. Sie hatte mich gebissen. Hätte ich es dabei beruhen lassen sollen?"


    Bei dem Gedanken an diesen Abend blitz Wut auch in seinen Augen auf.

  • Einen kurzen Moment schnappt sie nach Luft. Die Logik ist da und nachvollziehbar... was natürlich nichts an der eigentlichen Wut aufgrund der ausgestandenen Sorgen änderte... Sorgen die ihr nicht alleine gehörten, sondern die Eniya genauso betrafen, die mit fahrigen Bewegungen weiter abweits ein Rauchkraut zu sich nahm.


    Sie senkt ihre Hand und sieht ihn einige Momente lang stumm an.


    "Das ist nachvollziehbar," bemerkt sie kleinlauter aber noch immer nicht gebändigt, weshalb sie auch nur einen Augenblick später ihre Stimme wieder in Wut erhebt.


    "Und dennoch ist es genau das, was ich dir sagte, als ich ankam, das sind genau die Gründe, weswegen ich kam, weswegen ich gerufen worden bin. Statt mit deinen Gefährten, denen du im übrigen lieb und teuer bist, so wie ich diesen Merasin verstanden habe, darüber zu reden, denn zufälligerweise erkannte ich in der kurzen Zeit ebenso, dass sie sehr lösungsorientiert arbeiten, wolltest du es wieder alleine auf dich nehmen. Nur keinem irgendwas sagen, was in deinem Inneren vorgeht, du ... könntest ja menschlich sein!"

  • Mit ihrem letzten Satz hat sie eine wunden Punkt in Irush getroffen.
    Wut steigt in ihm auf. Unbändige Wut.
    Der Krieger wendet sich von ihr ab und sieht zu Boden.
    Er zischt ein paar Worte die Kahri zwar nicht versteht,die sie aber schon einmal im Osten gehört hatte.
    Am liebsten hätte Irush irgendwas zerschlagen...oder getötet. Doch er versucht sich zu beruhigen.


    " während der Schlacht waren sie alle in meiner Nähe....mehr oder weniger.Nicht einer hat es mitbekommen wie sie über mich herviel.
    Und als ich wieder zu mir kam.....bei den Heilern und Fälschern,war nur Eniya dort."

  • Ein Schlucken verrät, dass sie sich einen Augenblick nicht darüber klargewesen ist, das die Verbindung zwischen ihnen auch dazuführte, das seine Wut sich mit der ihren summieren konnte - was in gewissen Situationen, beispielsweise bei einem Streit kontraproduktiv wäre. Also zwingt sie sich, Ruhe zu bewahren, irgendwie. Nichts das ihr im Augenblick einfach fällt.


    "Und... und was entschuldigt das, ich will es verstehen, wieso du das jetzt anführst, denn Zeit genug nach der Schlacht war, um es den anderen zu sagen... oder mir."


    Ihre Stimme zittert noch vor Ärger aber sie hat sich mit einiger Mühe im Griff, ruhig mit ihm zu sprechen.

  • " Das bedeutet ganz einfach das ich eine Entscheidung getroffen hab. Sie wurde von meiner Wut beeinflusst....Es war bestimmt nicht der Königsweg...."


    Immer mehr beruhigt er sich.


    "....aber der Stein war ins rollen gebracht.Deshalb habe ich ja auch gesagt das alle den Raum verlassen sollen. "


    Irush sieht Kahri in die Augen und schafft es sogar leicht zu lächeln.


    " Und als du plötzlich da warst......habe ich alles um mich herrum vergessen. Ja so dumm sich das auch anhört..."

  • Weniger aus Wut, sondern weil sie sich ein Lachen verkneifen muss...presst Kahri die Lippen auf einander, bis sie eine Möglichkeit gefunden hat ihm relativ unemotional etwas zu erwidern.


    "Jetzt...ist es also meine Schuld... mein Auftauchen hat dich gerade zu in die Arme des Vampir getrieben?"


    Die hochgezogene Augenbraue verrät Irritation und Belustigung.


    "Du bist so unlogisch wie eine Frau, Irush." Trotzig verschränkt sie vor ihm die Arme vor der Brust.

  • "....so...war das nicht gemeint...."


    Sein angedeutetes verschwindet und die Schattentänzerin sieht in ein Ausdrucksloses Gesicht.


    "..und unlogisch....War es nicht.Ich hatte etwas vor....was nicht gelungen ist.Punkt."


    Irush drückt sein Rauchkraut mit den Fingern aus und wirft es dann in die Gasse. Sein Blick wandert kurz zu den Sternen.

  • Sie folgt seinem Blick, doch sieht dann aus den Augenwinkeln wieder zu ihm.


    "Ja Punkt. Auch wenn gerade nicht schwer Lust hätte, dich den Vampir fressen zu lassen. Stattdessen wird das ein Fall für die Kategorie "Glück im Unglück" und ich werde darüber nachdenken, ob ich mich nicht in einen der ihren verwandle, um sicher zu gehen, dass das nächste Mal, dass man dich erlaubnisfrei küsst, schlagkräftige Argumente dagegen erfährt."

  • Irush senkt seinen Blick und sieht sie wieder an.


    "Hört sich nach einem Plan an..."


    Monoton und kalt sind seine Worte gesprochen.


    "Aber auch bei dir würde ich den Versuch unternehmen,deinem Untoten Körper zu befreien."

  • Nur kurz ziehen sich ihre grünen Augen zusammen. Sie hält seinen Blick, auch als er die Worte des Kriegers spricht, der er ist.


    "Deine Prinzipien sind mir vertraut Geliebter, du solltest im Gegenzug lernen, wann ich Dinge ernst meine und wann nicht."


    Dann hebt sie ihre Hände zu seinen Wangen, ihre Stimme wird sanft.


    "Ich nehme dich ernst...dein Leben, dein Überleben. Nicht ganz uneigennützig, weil ohne dich zu sein bereitet mir Schmerz."

  • Als er die Kühle verliert, wirkt sie erleichtert. Sie lächelt, etwas entspannter als eben noch und lässt ihn so nahe es nur irgendwie geht an sie heran. Den Kopf leicht schrägt legend, mustert sie ihn neugierig, vielleicht mit einer gewissen Erwartungshaltung.

  • Der Krieger legt seine Arme um sie und zieht sie ein wenig zu sich herran. Eine seiner Hände fährt durch ihr Haar.


    "Entschuldige.....ich...es war ......ungeschickt von mir mich darauf einzulassen.....und das du das alles mit ansehen musstes....."


    Irush legt sein Kinn leicht auf ihre Schulter.


    " Die Tage ohne dich waren auch für mich....seltsam.Immer wieder wanderten meine Gedanken zu dir."