Somnio aeterna_02

  • Vorsichtig nimmt sie seine Wangen in ihre Hände und sieht ihn weiter an.


    "Aber warst du es nicht, der mir sagte... wie ihr funktioniert, wie ihr euch ergänzt und wie eben nicht. Das niemand hilft...wo keine Hilfe verlangt wird?"


    Er klang damals so überzeugt, auch wenn er in ihren Augen schon dort lesen konnte, das sie ihm nicht glaubte. Jetzt mit diesem Blick in seinen braunen Pupillen... war sie nur noch sicherer, das sie ihr Gefühl nicht trügte. Das war keine Zweckgemeinschaft, die sie teilten.

  • Einen Moment hällt er ihren Blick.


    " Ja.... das habe ich gesagt.... Dennoch mache ich mir Sorgen.....und...."


    Er bricht ab und schluckt.
    Irush konnte nicht weiterreden. In welchen Kreisen welche Regeln bestehen. Klar wenn einer keine Hilfe wollt, bekam er auch offiziell keine.
    Aber zwischen ihm und Merasin war mehr als nur der Bund.

  • Sie akzeptiert sein Schweigen und nickt nach kurzer Zeit nur, sich sachte von ihm lösend. Es war auch ohne Worte klar, was er sagte... es war nur menschlich.


    "Ich hoffe, dass er und jene, die mit ihm gehen es überstehen werden. Ich kenne ihn kaum aber ihn umgibt eine Aura der Macht und er ist nicht alleine damit auch in den schwarzen Landen nicht."


    Sie sieht von ihm fort in eine Ecke des Raumes.


    "Abgesehen davon halte ich das immer noch für eine selten dämliche Idee aber ich bin nicht in der Position ihm das zu sagen."


    Dennoch huscht ein kurzes Lächeln über ihre Züge. Als sie aufeinandertrafen, hatte sie sogar ein kurzes Lächeln auf den sonst so stolzen und ernsten ja fast arrogant wirkenden Zügen des Mannes gesehen, der so etwas wie Irushs bester Freund war und als er am Abend irgendwo zwischen den Kissen der Teestube ein wenig eingenickt zu sein schien... war es nicht mehr zu übersehen, dass Merasin in erster Linie eines war... genauso menschlich, wie der Mann, der vor ihr steht.

  • Dankbarkeit ist in seinem Gesich zu sehen.


    " Irgendwann geliebte, werde ich dir erzählen können was einige von uns verbindet. Und dann wirst du mich verstehen."


    Kurz lächelt er.


    " Wie war das mit dem Essen? Ich glaube ich verhunger gleich..."


    Diese schnellen Themenwechsel kannte sie mitlerweile von ihm.

  • Das muss sie nicht, sie versteht es auch jetzt schon aber schweigend löst sich Kahri von seinen Wangen und zieht ihn mit sich die Treppe in den Schankraum zurück.


    Es war später Morgen als sie aus Aventurien zurückgekehrt waren und die Teestube war aufgeräumt und gelüftet und es roch nach Melisse. Maket und die Mädchen hatten alles gewaschen und jedes Separee lud zum Verweilen ein.


    Kahri wollte sich schon in die Küche wenden, als sie noch einmal innehält und zu dem Krieger hinüber sieht.


    "Willst du oben essen oder hier unten und worauf hast du Lust?"

  • Sie hat sich sehr schnell für das rotgehaltende Separee in einer Ecke entschieden, dass durch dunkles Eichenholz und feine Seidenschals abgetrennt, Privatsphäre bot.


    Hinter die orieantlisch verzierte Holztheke gehend, betritt sie die Küche. Hier war ein steinerner Herd aufgebaut, auf dem sich gusseiserne Kannen solange erhitzen, bis das Wasser in ihnen die gewünschte Temperatur für ihren aromatischen Tee bekam. Es roch überall nach den gewürzten Blättern aber Kahri wählte eher die Kammer unterhalb der Dielen auf der anderen Seite des Herdes. Dort wo Lebensmittel im Dunkeln sicher vor Ratten und mit der Kühle des Bodes länger frisch blieben.


    Kahri hockt sich ab und öffnet die hölzerne Luke nach unten. Ihr Blick jedoch gilt Irush.


    "Du könntest Jave kochen." Damit deutet sie auf ein Regal oberhalb des Herdes, wo im Halbdunkeln ein entsprechendes Gefäß steht.

  • Irush nickt und beginnt damit Wasser aufzusetzen und die Kanne vor zu bereiten.
    Immer wieder sieht er zu Kahri herrüber und wenn ihre Blicke sich treffen lächelt er.
    Er fühlte sich leicht und dachte nicht mehr über die Wochen vor ihrer Abreise nach.

  • Kahri kochte... das war ungewöhnlich... ungewöhnlicher jedoch war die Entspanntheit, mit der sie das tat. Bald hatte sie Essen auf zwei Teller gezaubert, Fleisch, ein wenig Gemüse und frisches Brot, das die Mädchen vom Markt mitgebracht hatten. Beide Teller, samt einer Flasche Wein und zwei Krüge finden ihren Platz auf dem Tisch inmitten der Küche und sie bindet sich die Haare ein wenig nach hinten.


    Mit aufgesetzten Ellenbogen schnuppert sie über das Essen und sieht dann sanft zu Irush hinüber.


    "Seltsame Normalität, mhh?" Ein sachtes Lächeln bildet sich um ihre Mundwinkel.

  • Irush hällt inne und dreht sich zu ihr um. Einen Monent betrachtet er die Situation.


    " Ja......ein bischen erschreckend"


    Auch er muss schmunzeln.


    Nach einer Weile ist auch der Jave fertig.Irush stellt die Kanne mit dem dampfenden Gebräu auch auf das Tablett und nimmt es dann an sich.


    "Schönheit vor alter......"


    lässt er ihr den Vortritt.

  • Sie nimmt den Jave mit einem schmunzelnden Nicken an.


    "Für mich ist das ebenso ungewöhnlich wie für dich, also können wir einfach alles falsch machen," murmelt sie und gießt er sich, dann ihm etwas in den Krug, die eigentlich für den Wein bestimmt waren.


    Dann stellt sie die Kanne auf dem Tisch ab und stützt ihr Kinn auf dem Handrücken ab. Kurze Zeit sieht sie ihn still an, ehe sie leise etwas fragt.


    "Bist du glücklich?"

  • Einen Moment sieht er ihr schweigend in die Augen dann antwortet er.


    " Ja....bin ich. Es ist irgendwie Komisch. Das letzte Wochenende....War Ruhig......kein Kampf......kein Blut.......kein Tod.
    Trotzdem war es.......sehr schön."


    Er wirkt ein wenig verlegen.

  • Das Schmunzeln wird zu einem leichten Lachen, dann setzt sie ihre Hand ab und sucht die seine.


    "Trotzdem schön?" Ein amüsiertes Kopfschütteln folgt. "Diese Ruhe muss einfach sein. Für mich bedeuten diese Tage voller Lieder und Frieden, den Grund wieso ich kämpfe."

  • Ihre Hände finden sich wie von alleine und er beginnt ihren Handrücken mit seinem Daumen zu streicheln.


    "Ich habe bis jetzt nie viel Ruhe gehabt......Ja das ein oder andere mal wenn wir eine Feier bei Merasin gehabt haben....Aber sonst......Ich bin einfach zu viel Skopion....und halte meine Umgebung immer im Blick.Ich mag einfach keine Überraschungen..."


    Kahri merkt das es ihn nicht im geringsten stört, das er nur sehr wenig Zeit investiert um abzuschalten.

  • Sie nickt und lächelt wieder. Er beschrieb sich gut, da war nichts, was ihr nicht schon aufgefallen wäre.


    "Irgendwann wirst du wieder...vielleicht auch wir beide wieder kämpfen können. Körper an ihre Grenzen bringen. Unsere Tage sind so... die Nächte ganz anders."


    Sie mochte das kribbelnde Gefühl in ihren Adern, wenn sie in Gefahr bekam und diese bekämpfen konnte mit den Mitteln, die ihr zur Verfügung standen ebenso wie jene besinnlichen friedvollen Stunden... letztere hatte sie im Besonderen schätzen gelernt, jetzt da er in ihrer Nähe war. Teil von ihr war.


    Ihre Fingerspitzen berühren sich sachte, ehe sie mit der freien Hand und mit einer Gabel bewaffnet nach Teilen ihres Essens stochert.

  • Gemeinsam essen sie, die meiste Zeit eher still, nicht weil sie einander nichts zu sagen hätten, sondern weil in der Stille, ebenso viel Gemeinsamkeit lag, wie in Gesprächen. Die Türe der Küche bewegt sich leicht und ein kleiner schwarzhaariger Körper schiebt sich mit der Schnauze zuerst in den Raum.


    Seele mustert die Szenerie mit der typischen Gelassenheit einer Katze und tappst dann in Richtung der kleinen Schalen mit Milch und ein wenig rohen Fleisch, das Kahri vom Braten hatte weggeschnitten.


    "Hast du Pläne, wohin du als nächstes gehst?"
    Kahri hatte sich nach dem sie ihren Teller geleert hat, zurückgelehnt und ihre Hände auf ihren satten Bauch gelegt, die Zufriedenheit war ihr gerade zu anzusehen. Fragend blickt sie ihren Gefährten irgendwo durch die dunklen leicht gelockten Haarsträhnen hindurch an.

  • Irush rutscht etwas näher an die Schattentänzerin heran und streicht ihr die Strähnen aus dem Gesicht.


    " Ich weiß noch nicht genau....Es gibt da einen vielversprechenden Auftrag in einem Nachbarland......man ist sich noch nicht über den .......Preis einig."

  • "So so...," sie spitzt ein wenig amüsiert ihre Lippen. " Ich wills nicht wissen, es könnte sonst sein, dass ich es dir ausreden will."


    Ein kurzer Moment der Stille entsteht.


    "Da ist noch etwas... ich... finde es komisch immer zu fragen, wo wir nachts schlafen, falls wir das gemeinsam tun... da ich dir deine Privatsphäre lasse..."


    Sie sieht auf kurz auf die Tischplatte und trinkt dann einen Schluck Jave, will wohl weiter sprechen, findet jedoch zur Abwechslung einmal nicht die geneigten Worte.

  • Der Krieger atmet tief ein.


    " Jaa....also.....Auch ich .....also Ich möchte mich auch nicht dir aufdrä.......Also....Wie du möchtest. Wenn du mehr Freiraum brauchst......"


    Er macht ein Gesicht als ob er auf etwas sehr saueres gebissen hätte.