Ashaba saß in der Kajüte an einem improvisierten Tisch. Sie hatte zwei Kisten zusammen geschoben und darauf Schreibzeug ausgebreitet. Eine weitere Kiste diente als Stuhl. Der dunkle Raum war erhellt von einer Öllampe, die nur mehr schlecht als recht Licht spendete. Für diese Schiffspassage hatten sie einen größeren, gemeinsamen Schlafraum bekommen. Zumindest abgeteilt von dem Rest der Mannschaft, doch vor Thersites' Schnarchen blieben sie trotzdem nicht verschont.
In ihrer Rechten hielt sie eine Schreibfeder und starrte nun schon seit mehreren Minuten in die Flammen der Lampe. Thersites war vermutlich an Deck und fütterte mal wieder die Fische. Damorg hatten sie aufs Schiff verfrachtet und ihn mit Drohungen von Windeln bisher ganz gut in seiner Koje gehalten. Sein Atem ging inzwischen recht regelmäßig. Einige Erinnerungen würden trotzdem bleiben.
Grade fragte sie sich auch wo Gerion abgeblieben war, der als einziger ohne größere Blessuren davon gekommen war. Abwesend bewegte sie die Schulter um sich den Schmerz wieder in Erinnerung zu bringen. Die Maden - wer hätte es geglaubt - hatten tatsächlich etwas gebracht. Und naja, Heiler waren ja auch Genußmenschen, wie ihnen der Medicus sanft lächelnd versichert hatte. Sie hätte schwören können, dass einige Schnitte auch schmerzfreier hätten vonstatten gehen können. Jedoch ohne ihn wäre im besten Fall ihr Arm verloren gewesen und Damorgs Leben in jedem Falle. Also sollte er Genußmensch sein wie er wollte.
Das leise Rascheln der Decken aus Richtung von Damorgs Koje ließ sie aufschrecken. Umdrehen sollte er sich nicht. Es wäre schlecht, wenn er auf dem Rücken zu liegen käme.