Ashaba saß auf ihrem Baumstumpf und schaute in die Flammen. Ab und an brach sie ein Stück des Brotkantens ab und steckte in sich in den Mund. Einige Meter entfernt schnoberte Moclin durch die verbliebenen Büsche und schien Mäuse zu jagen. Man hätte ihm wohl an irgendeinem Punkt in seinem Leben erklären sollen, dass es die Aufgabe einer Katze ist, die kleinen Nager zu erlegen.
Ashaba ließ wieder einmal das vergangene Jahr Revue passieren. Schon vor Tagen hatte sie sich dazu entschlossen, ein Gesuch einzureichen, das es ihr erlaubte, den größten Teil des laufenden Jahres in der Siedlung zu bleiben und das verhältnismäßig ruhige Leben hier zu leben. Das letzte Jahr hatte ihr genug Narben an Körper und Seele verpasst, dass es für ein Zeitalter gereicht hätte. Zwischen ihren Schulterblättern spannte die Haut manchmal. Sie konnte also nur vermuten, dass das Gewebe dort vernarbt war. Die Wunden, die Alexandre ihr abgenommen hatte, sollten eigentlich verschwunden sein und doch schienen sie manchmal zu schmerzen. Unwillkürlich legte sie ihre Hand auf die rechte Seite ihres Halses. Unverletzte Haut. So wie es sein sollte.
Moclin hatte genug gewühlt. Mit dreckverschmierten Pfoten und Schnauze ließ er sich seufzend neben ihr nieder und beäugte sehnsüchtig ihr Brot.