• "Tun sie das tatsächlich?" Die Elbe hebt eine Augenbraue, schweigt kurz und erhebt dann wieder ihre Stimme.


    "Lassen wir das Gerede um den Trolldung Alanis, wähle klare und wenig verwirrende Worte, denn ich spüre, dass du reden willst dir aber der Mut fehlt... und ich wette die Ursache dafür ist Schuld."

  • "Pft", machte Alanis und hob die Schultern. "Schuld würde ich es nicht nennen. Eher Fatalismus, weil ich gewisse Dinge nicht mehr ändern kann und ich Entscheidungen getroffen habe, die zum jeweiligen Zeitpunkt gut erschienen, auch wenn sie es jetzt nicht mehr sind. - Wer weint schon um vergossene Milch?"


    Sie lächelte sachte und blickte die kleine Elbin in dem viel zu großen Mantel amüsiert an.

  • Tear brummt leise und ignorierte weitestgehend ihr würdeloses Erscheinungsbild. Hauptsache es war warm unter dem Mantel.


    "Innerlich heulst du," antwortet sie mit ruhiger Härte in ihrer Stimme.

  • "Klar", gab Alanis unumwunden zurück und neigte den Kopf. Für einen Moment schimmerte Traurigkeit in ihren Augen, die sie Tear auch ganz bewußt sehen ließ. "Aber das bringt mich ja nicht voran. Das vergeht schon irgendwann."

  • "So wie du bist?" Tear schüttelt ihren Kopf. "Ich kenne dein Inneres." Sie hält nach diesem Satz kurz inne und denkt über die unverblühmte Wahrheit dieser Worte nach, ehe sie zurückfindet und ihre Worte wieder an die Priesterin wendet. "Du kannst dir selbst nicht helfen, entweder weil du nicht weit genug gehst, um die Ursachen in dir selbst zu erforschen oder dir ganz banal Mittel und Wege fehlen, um deine Angelegenheiten selbst zu regeln."


    Sie hebt die die Schultern.


    "Ergo neigst du dazu, dir Hilfe zu holen... und jetzt kannst du mich gern ob meiner direkten Art verfluchen... aber du bringst diese Hilfegesuche in versteckten Botschaften und leidenschaftslosen Methapfern unter, lässt die, welche dir nahestehn rätseln und Sorgen entwickeln. Es funktioniert... Freundschaft und Mitleid helfen dir letztlich. Ich bilde davon keine Ausnahme. Also du bist schon so weit gekommen... dann bring es zu Ende."


    Auffordernd sieht die Wildelbe die Priesterin an.

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  • "Oh, das wird sich ändern." Die Priesterin lächelte wieder und das wirkte erstaunlich selbstbewußt für jemanden, der ganz am Boden ist - was sie ja nunmal war. Aber irgendwo sah sie offenkundig Licht am Horizon. "Das Regeln meiner Angelegenheiten, meine ich. Dann brauche ich auch niemanden mehr, der mir helfen muss."

  • "Dabei liegt dir das im Blut," gab die Elbe ein wenig amüsiert zurück. Dann jedoch wirkt sie offensichtlich irritiert.


    "Das ist neu," meint sie mit leicht zur Seite geneigtem Kopf. "Was willst du damit sagen?"

  • "Es liegt mir im Blut, dass ich Hilfe brauche?", erkundigte sich Alanis und schüttelte dann den Kopf. "Es ist schade, dass das so erscheint. Das erklärt vermutlich auch, warum ich gerne als leichtes Opfer angesehen werde."

  • Tear zieht scharf die Luft ein, was ein zischendes Geräusch nach sich trägt, dennoch tragen ihre Züge Amüsement.


    "Wie lange kennen wir uns nun schon? Wie viel haben wir zusammen erlebt? Während ich das Stigma der wahnsinnigen Hexe trage, hat dir ein zynischer Magier mit unsichtbarer Tinte das Wort Opfer auf die Stirn gebrannt. Leicht nicht... keines Falls, dazu bist du viel zu kompliziert..."


    Sie murmelt etwas nachdenklich und bleibt dabei unverständlich, so als würde sie Gedanken wälzen.


    "Wie auch immer... du hast meine Frage nicht beantwortet... beide nicht."

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  • Alanis grinste, aber es lag keine Wärme in dieser Regung.


    "Ah, ich hätte fast gehofft, dass Du es vergisst. Aber Elben vergessen nie, hm?"

    Sie faltete die behandschuhten Hände in einer bedächtigen Geste.


    "Ich möchte Dich nicht auf die Folter spannen. Jemand hat mir in Daynon etwas angetan, was mich nachhaltig dazu anspornen wird, die Opferrolle ablegen zu wollen. Es wird dauern und mit Fehlschlägen verbinden sein. Aber ich habe endgültig genug."

  • "Ab und an vergessen wir... und ich besonders... aber man sollte sich nicht darauf verlassen."


    Einmal mehr kuschelt sie sich in den Umhang.


    "Jemand hat dir in Daynon etwas angetan... das dich dazu veranlasst die Opferrolle abzulegen...," wiederholte sie frei die Worte der Priesterin und scheint nachdenklich. "Kann man ihn oder sie kennenlernen, um sich Ratschläge für Ancalima abzuholen?" Sie winkt ab. " Was also ist passiert?"

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  • Alanis lenkte ihren Schritt vorbei an der Elbin, sie schien spazierengehen zu wollen. Der Saum ihrer grauen Leinenrobe zog das Wasser aus dem Boden, wann immer er darüber strich. Die Hände hatte sie immer noch vor dem Körper gefaltet, sie wirkte andächtig, aber auch angespannt.


    Für den Seitenhieb auf Ancalima erntete Tear ein ehrlich amüsiertes Lächeln.


    "Verzeih mir, aber auf die Schilderung von Details möchte ich gerne verzichten", fügte Alanis dann ihrer Reaktion hinzu und schüttelte den Kopf. "Gefangengenommen, angeboten, unter Drogen gesetzt und - zu Dingen getrieben, die ich nicht will."

  • Auf ihr Lächeln hin winkt Tear ab. "Mein Herz gehört ihr dennoch." Dann hört sie weiter zu. Fast hätte sie gefragt, was Alanis überhaupt in Daynon gewollt hatte aber das unterlässt sie... es spielte nicht unbedingt eine wirkliche Rolle.


    "Dir wurden Dinge angeboten, die du dann unter dem Einfluss eines Mittels, dass dein Bewußtsein trübte, angenommen und ausgeführt hast?"


    Sie hatte sich Alanis Schritten angepasst, doch blieb nun kurz stehen.


    "Welche Dinge," fragte sie direkt.

  • Alanis verzog kurz das Gesicht. Das Frage- und-Antwort-Spiel machte es ihr leichter, über gewisse Dinge zu reden - aber die Situation entbehrte dennoch nicht all der Gefühle, die sie seit Daynon empfand. Die Präsenz des Schattens in ihrer Seele schien das Verlangen, sich mitzuteilen, unterdrücken zu wollen - aber ein anderer Teil von Alanis, derjenige, der Menschen liebte, seine Freunde und den Umgang mit ihnen, wollte diese Unterdrückung nicht. Es war ein ewige Hin und Her.


    "Das bleibt mein Geheimnis", gab sie daher zurück und blickte Tear ernst an, ebenfalls stehenbleibend.

  • "So schlimm?" Sie sieht ihr Gegenüber etwas tragisch an. "Überlege, mit wem sonst könntest du offener darüber reden, als mit mir. Ich werde dich nicht mit Mitleid überschwemmen und dir auch keine Anteilnahme vorheucheln. Ich werde nichts beschönigen, noch Moralapostel spielen. Und... ich bin an keine Gesetze gebunden, die ihr Menschen so gerne aufstellt... nur auf die Gefahr hin du hast jemanden umgebracht oder ähnliches."

  • Alanis grinste schwach.


    "Genau das ist der Punkt. Keine Anteilnahme. Kein Mitleid. Ich denke wir sind uns sehr ähnlich, aber ich weiß nicht genau, ob Du nicht im Endeffekt doch von einer Moral getrieben wirst, die ich nicht erkenne. Woher also soll ich wissen, ob ich mich mit einem Geständnis bei Dir besser oder schlechter stelle?"

  • "Ich habe mit Sicherheit einige Moralische und ethische Vorstellungen, wie Dinge zu laufen haben... aber die sind... sehr speziell."


    Sie grinst kurz diabolisch und hebt dann die Schultern.


    "Probier's!"

  • Alanis wurde das Gefühl nicht los, dass Tear und Tarant sich gut verstehen würden, wenn sie sich eines Tages trafen. Beim Gedanken an Tarant zuckte sie ein wenig zusammen. Noch mehr Verwirrungen -.


    "Ja. Genau. Spring dem Krokodil genau in's Maul, mal sehen, ob Du rauskommst."

  • "Ich muss ja ordentlich Eindruck bei deinesgleichen geschunden haben, dass ich wie ein Inquisitor wirke. Und... ich bin Wolf, kein Krokodil, was immer das auch sein soll," brummt Tear leise und sieht Alanis dann weiter mit vehementer Aufforderung an.

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