• Damorg seufzte erleichtert, er hatte mit einem Fluch gerechnet, oder das hier viele Menschen bei dem Brand um ihr Leben gekommen waren. So war es zwar immer noch befremdlich, aber nicht mehr beängstigend.


    "Also nur ein Stück Geschichte Amonlondes."


    Gibt er trocken zurück um sich selbst etwas Mut zuzusprechen.

  • "Ja, nur ein bisschen Geschichte" , sagt Alanis und muss im Angesicht seines erleichterten Gesichts lächeln. Sie wendet den Kopf ab, damit er es nicht sieht. "Ich fand es hier so lange gruselig, bis ich zum ersten Mal das Lied in den Bäumen gehört habe."


    Sie passieren geschwärzte Mauern, umgeben von unberührter Natur. In diesem Teil des Waldes, der sich direkt um die ehemalige Komturei erstreckt, gibt es kein Laub auf dem Boden, keine abgebrochenen Äste. Der Wald steht noch in derselben Perfektion da, in der er vor wenigen Jahren mit Hilfe von Magie neu erschaffen wurde.


    Ein weiterer Gebäudeteil taucht zwischen den Bäumen auf und Alanis lächelt zufrieden, als sie sieht, dass sich das Efeu, das inzwischen seinen ungehinderten Weg über zerborstene Mauern und Erker, Fensternischen und Vorsprünge gebahnt hat, auch über eine große, steinerne Nische in der Mauer gewachsen ist, die ihr erst auf den vierten oder fünften Blick auffällt. Sie beschleunigt ihre Schritte und schiebt das Efeu zur Seite, um hineinzusehen, nur um festzustellen, dass die Nische definitiv groß und tief genug ist, um sich darin zu verstecken und durch die Efeukaskade ungesehen zu bleiben.

  • Damorg folgt Alanis und schaut sich interessiert um. Das Grün des Waldes vertreibt immer mehr sein Unwohlsein. Als er bei Alanis am Eingang der Nische ankommt, drückt er sie sanft an die Wand, neben dem Efeuvorhang. MIt einer Hand stützt er sich selbst an der Wand ab mit der anderen streichelt er über die Seite ihres Halses. Seinen Kopf neigt er soweit nach vorne das er ihr direkt in das Ohr flüstern kann.


    "Und jetzt?"

  • Alanis erschauert ein wenig, genießt den kurzen Moment eines Ausgeliefertseins, das sie ebenso will wie ihr Gegenüber, und antwortet dann, ebenso leise und in deutlich spielerischem Tonfall:


    "Verschwinden wir eine Weile, selbst vor gut geschulten Späheraugen, und ich zeige Dir etwas Neues."


    Es klingt schon jetzt ein wenig atemlos und vorfreudig allemal.

  • Damorg nimmt wieder etwas Abstand, in seinen Augen funkeln Neugier und Lust. Mit einer raschen Bewegung ist er wieder bei dem Vorhang aus Grün und hält ihn mit einem Arm zur Seite, ein Eingan in die Nische tut sich auf.


    "Ich warte."


    Gibt er mit einem Grinsen auf den Lippen zurück.

  • "Nur keine übertriebene Hast." Alanis bemüht sich um eine königlich-gelassene Miene, schlendert an Damorg vorbei, so dass ihre Hüfte aufreizend an ihm vorbei streift. Dann, halb durch den Efeuvorhang hindurch, greift sie nach Damorgs Hand und zieht ihn hinter sich her. Im Inneren des eher spartanischen Refugiums aus Stein, Erdboden und Pflanzen treffen erst zwei Münder und dann wenig später zwei Körper zusammen, die schon eine ganze Weile nacheinander gelechzt haben. Dementsprechend heftig ist auch die Zusammenkunft und als Alanis eine ganze Weile später wieder in Damorgs Armen zur Besinnung kommt, meldet die ein oder andere sehr willig empfangene Blessur ihr Recht an.


    Mit einem Laut, der zwischen Unmut und Zufriedenheit schwankt, gibt sie ihm einen letzten, hungrigen Kuss.

  • Damorg bringt langsam aber sicher seinem Atem wieder zur Ruhe und leckt sich kurz über die Lippen. Er wirft ihre einen Blick zu, der durch das Zwielicht nicht richtig zu deuten ist und muss dann schmunzeln.


    "Ja, ich habe dich vermisst."


    Ein leichtes Zittern läuft durch seinen Körper, das aber rasch wieder verschwindet. Das Gefühl zu leben breitet sich in ihm aus, welches er nach allem was er in den letzten Monaten erlebt hat, fast vergessen hatte.

  • "Wenn Du mich weiter so vermisst, brauche ich das nächste Mal einen Arzt." Alanis gluckst leise, räkelt sich auf seinen Schoß, auf dem sie noch immer sitzt und tastet mit der rechten Hand nach ihrem Rücken, der ein paar Kratzer vom Kontakt mit Wand, Boden und Mann abbekommen hat. Sie beugt sich vor, beißt spielerisch in sein Ohr und rutscht dann von seinem Schoß, um ihr Mieder zu suchen und wieder anzuziehen. "Ist ganz nett hier. Wenn die Dorfjugend das wüßte-."

  • Damorg räuspert sich.


    "Ich glaube denen sollten wir besser nichts von diesem Ort erzählen, sonst werden wir noch bezichtigt an der Unkeuschheit der jungen Leute schuld zu sein."



    Er stemmte sich mit den Armen nach hinten ab um nach oben zu kommen. Ein hässliches Ziehen in den Schultern, das von den Strapatzen der letzten Tage herrührte lies ihn kurz aufzischen. Als er stand versuchte er sich die Blätter und alles andere was seinen Weg vom Boden auf seinen Rücken gefunden hatte mit der Hand abzureiben. Die Verrenkungen mussten wohl ein interessante Bild abgeben. Dabei lies er bereits seinen Blick durch die Nischte wandern um nach seiner Kleidung zu suchen.

  • Alanis bückt sich nach ihrem Mieder, entdeckt eine in der ganzen Hast ausgerissene Öse und muss grinsen. Erst einmal hineinschlüpfend, aber auf das Schnüren verzichtend, tritt sie zurück zu ihm.


    "Warte mal." Sie bedeutet ihm mit einem Stubs mit der Hand, sich so zu drehen, dass sie Dreck und Pflanzenteile von seinem Rücken wischen kann. Ihre Finger gleiten zügig über seine Haut, machen dann aber einen kurzen Umweg über die Narben, die sie das letzte Mal vor einigen Wochen gesehen hatte, um darüber zu fühlen. "Für eine Sünde wie die Unkeuschheit lasse ich mich gerne verantwortlich machen. Es gibt Schlimmere, die ich schon begangen habe und keine macht annähernd so viel Spaß." Sie gibt Damorg einen Kuss in den Nacken und schlingt von hinten die Arme um ihn, ihren Mund gegen seine rechte Schulter drückend, um auch dort einen Kuss zu hinterlassen.

  • Damorg hält in seiner Bewegung inne und legt seine Hände auf die ihren, welche auf seinem Bauch ruhen. Noch immer lösen die meisten ihrer Berührungen in ihm ein Gribbeln aus, obwohl er sie in der letzten Stunde eigentlich zur Genüge gespürt hat.


    "Ich glaube dennoch nicht das Malglin sehr glücklich darüber wäre wenn wir seine kommende Zukunft zu solchen Sachen anregen würden."


    Ein kurzes Brummen enfährt ihm.


    "Außerdem würde ich den Platz aus ganz anderen Gründen gerne gehiem halten."

  • "Zu Gunsten Deiner Beruhigung und um der Diplomatie willen bin ich natürlich bereit, mich zum Schweigen verpflichten zu lassen." Alanis legt die Wange an die warme Haut seines Rückens und schmunzelt vor sich hin. "Und, was wären das für andere Gründe? Sicherlich sind sie nicht wirklich romantisch, wie unsere ganze Beziehung. Oder etwa doch?"


    Man merkt der Wärme in ihrer Stimme an, wie sehr sie es genießt, so entspannt mit ihm herumzuplänkeln.

  • Damorg versucht seinen Kopf zu drehe damit er einen Blick auf ihren Kopf erhaschen zu können, als er schnell merkt ohne Erfolg an seine Grenzen zu kommen, schaut er wieder gerade aus.


    "Ich hatte daran gedacht das es sicherlich Vorteile hätte solch einen Ort für die Zukunft zu kennen und da hätte es einen gewissen Vorteil, wenn dieser geheim wäre."


    Er übelgte kurz.


    "Und wenn ich dir nicht romantisch genug bin, dannn..."

    Ich hab keine Neurose, es ist nur.. TRITT NICHT AUF DIE FUGE!!!!

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  • "Ich glaube Romantik ist etwas für Leute mit zuviel Zeit." Alanis gluckst leise und zieht ihre Händen unter seinen hervor, ein wenig widerstrebend. Einen Schritt zurücktretend, beginnt sie, das Mieder zu schnüren.

  • Damorg wollte zu einer Antwort ausholen, lässt die Luft dann aber einfach in einem Seufzer aus seiner Lunge und schaut sich suchend um. Es dauert einige Herzschläge bis er seine Hose erspäht."Also fehlt es dir?" Ringt er sich nun doch wenige Worte ab.

  • Alanis überlegt tatsächlich ein Weilchen, während sie das grüne Mieder so schnürt, das die ausgerissene Öse übersprungen wird. Dann beginnt sie, ihre Haare mit den Fingern durchzukämmen.


    "Das ist eine gute Frage" , gibt sie dann zaudernd zu und sucht im Halbdunkel ihres Verstecks nach Damorgs Blick. "Ich erwarte nichts von Dir, was Dir nicht gefällt oder was Du als sinnlos erachtest. Der kriegerische Priester an sich ist nicht jemand, der oft mit Blumensträußen durch die Gegen läuft, das kann ich aus Erfahrung sagen." Verlegenheit macht sich in ihr breit.

  • Nachdem er immerhin wieder seine Hose am Leib trägt, macht er zwei Schritte in ihre Richtung um die Distanz zu überbrücken. Er erwidert ihren blick.


    "Es muss ja nicht immer der Blumenstrauß sein und wenn du sagst das es dir fehlt, will ich mich zumindest bemühen."


    Er zieht kurz eine Grimasse.


    "Erfahrung in diesem Bereich habe ich nämlich bekanntlich keine."

  • Alanis Mundwinkel kräuseln sich, aber ihr Blick ist weiterhin fragend.


    "Gab es in Deinem Kloster keine Frauen? Keine Zwischenmenschlichkeiten?" Sie hebt leicht die Schulter. "Romantik ist nichts, was man lernen kann, denke ich."


    Sie fasst ihre Haare über der linken Schulter zusammen und beginnt, sie zu flechten. Auf der rechten kommt so enthüllt ein frischer blauer Fleck zum Vorschein, der nicht gänzlich von der Bluse und dem grünen Mieder verdeckt wird.

  • "Es gab eine alte Priesterinen und eine junge Novizin die ein Jahr bevor ich das Kloster verlassen habe, zu uns gekommen ist. Und natürlich gab es Zwischenmenschlichkeit. Wir waren alle wie Schwestern und Brüder, eine Familie."


    Er hob seine Tunika auf, welche nicht weit entfernt von ihm lag und wendete so auch seinen Blick von ihr ab.


    "Und wo kommt es dann her, wenn man es nicht lernen kann?"

  • Alanis überlegt, wie sie es formulieren soll und kaut auf ihrer Unterlippe herum.


    "Man kann sich natürlich abschauen, was gemeinhin unter Romantik verstanden wird. Kleine Geschenke, vertrautes Händchenhalten im Mondenschein, die Bedürfnisse eines anderen Menschen über das Maß hinaus erfüllen und all die Dinge, die dazu gehören."


    Sie klaubt das Lederband auf, mit dem ihre Haare vor einiger Zeit noch zusammengefügt waren, und bindet ihren Zopf fest.


    "Aber ich glaube im Kern eines Menschen liegt, dass man es entweder mag und von sich selbst aus erkennt, was man tun kann, oder man es nicht mag und die Situationen auch nicht erkennt."