[Khel'Anhor] widir'arc - der Dämmerwald

  • Der Blick der Elbe ist einprägend, jede Bewegung von Shao'rais Fingern, jede Berührung mit dem zerfaserten Gewebe nimmt sie auf. Speichert sie ab. Fast immer hat die Wächterin das Gefühl, dass die Wildelbe ihr mehr oder minder über die Schulter schaut, schließlich, nachdem sie das System verstanden hat, beginnt ihre Hände ähnlich zu denen von Shao'rai zu bewegen. Arkanes Gewebe scheint sich an ihre Fingerspitzen zu haften und wird mitgeführt, mit den Bewegungen.


    Erst holprig, geradezu unerfahren, trotz ihres Alters und ihrer Macht, dann ein wenig sicherer und immer wieder durch Shao'rai korrigiert, webt Tear den Bruch aus Fleisch und damit auch sichtbar im Gewebe wieder zusammen.

  • Shao'rai zieht sich irgendwann in den Posten der Beobachterin zurück, schon recht früh, in den Moment, in dem Verständnis durch die Verbindung zu ihr dringt. Als es vollbracht und der Riß in Gewebe und damit auch in greifbarer Haut geschlossen ist, sendet sie ein Lächeln und einen Dank. Das, was als leichter Schmerz in ihrem Bewußtsein war, ist nun fort und nichts stört mehr den Einklang der Verbindung zwischen den beiden Elbinnen, wenngleich das Gefälle zwischen dem, was die beiden unterschiedlichen Frauen zu tun im Stande sind, doch groß zwischen ihnen klafft.

  • Tearian nickt nur abgelenkt... als Shao'rai sich aus der Verbindung löst... nimmt sie sie nur noch als ferner Schatten, als ein sich auflösendes Echo war.


    Plötzlich zieht sie ihren Dolch und fügt sich eine Wunde am Unterarm zu. Der Schmerz ist für sie spürbar, doch außer einem leisen Knurren ist nichts zu bemerken... es beginnt augenblicklich zu bluten und kostbarer Lebenssaft rinnt ihren Arm und die helle Haut hinunter und tropft auf den Erdboden der Höhle, hinab auf den silbernen Staub am Boden und wirbelt ihn auf. Die Wächterin scheint das nicht wahrzunehmen. Noch immer gefangen in der Schablone, die Shao'rai ihr vorgab, beginnt sie augenblicklich den Zauber zu wiederholen, nicht darauf achtend, wie tief die Wunde ist, die ihre Klinge ihr zufügte.

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  • Shao'rai, nur zurückgezogen aus dem Wirken, nicht auf der Verbindung, nimmt Bewegung und Verwunden Tearians nur als fernes Echo wahr und betrachtet sich dann das Gewebe im Selbst der anderen Elbin, um zu sehen, ob das, was sie gezeigt hat, im selben Maße bei Tearian anwendbar ist wie bei ihr. So, wie sie es einst gelehrt hat, hat sie es weitergegeben.


    Sie betrachtet und greift zunächst nicht ein, obwohl sie sieht, dass diese Wunde tiefer war als der kleine Schnitt, den sie selbst sich gesetzt hat - Tearian scheint die Methode Ganz-oder-Gar-Nicht zu schätzen, wie sie schon festgestellt hat. Dennoch bleibt sie wachsam und bereit, selbst in das Gefüge zu greifen, sollte es nötig sein.

  • Es dauert eine Weile, eine Spur zu lange, besitzt man Ungeduld. Doch langsam, mit einer Geschwindigkeit, die für Shao'rai eher ungewohnt ist, da sie den Zauber mit der Gelassenheit erfahrener Winter beherrscht... beginnt sich die Wunde zu schließen.. Neues Fleisch, geboren durch das Gewebe, dass Tear dehnt und an anderer Stelle verstärkt, das neue Knotenpunkte bildet ,die sich dennoch in das Gefüge einreihen. Muskelgewebe, schließlich Haut.


    *Mich hindert...nur die noch fehlende Erfahrung damit*


    Ohne Vorwarnung sendet Tearian wieder und hebt ihren Arm, die Hand in den Himmel aus Blättern und Ästen gestreckt und betrachtet, nun wieder wacher das Resultat ihres Zaubers. Die Wunde ist nicht verschwunden, noch so sauber zusammengewachsen, dass sie bald verschwindet... am ehesten würde Shao'rai meinen... den Seldarine sei dank - ist sie zumindest geschlossen.


    Es war nicht das erste Mal, dass ein Ark'Faern sich mit der Heilung schwer tat. Viele der Wächter hatten ihre Kunst das Gewebe zu dehnen auf den Schutz ihres Gleichen vertieft oder auf Zauber die einen Gegner schnell und unkompliziert außer Kraft setzten... Und Zerstörung war das Gegenteil von... Heilung.

  • *Es ist eigentlich einfach - und auch wieder nicht.* Shao'rais tastet durch das Gewebe zwischen ihnen nach der Wunde, gleich dem prüfenden Blick eines Lehrers, der die Arbeit eines Schülers betrachtet, aber nicht korrigiert. Wenngleich sie in dieser Situation einen Wissensvorsprung hatte, käme es ihr doch seltsam vor, Tearian zu fragen, ob sie deren Werk vervollständigen soll. Das stand der Älteren zu, ihr nicht. *Wenn wir eine Wunde zufügen, über das Gewebe selbst, müssen wir genauso vorsichtig sein wie wir es waren, als wir diese Wunde geschlossen haben.*


    Große Ernsthaftigkeit liegt in ihrem Senden, Respekt für das, was sie umgibt, auch wenn es manchmal nötig ist, es zu beschädigen.

  • *Immer* unterstützt Tear ihre mentale Aussage sanft und richtet ihren Blick, noch immer gefangen in der Astralwelt auf die Wächterin. Ihr Kopf legt sich ein wenig schräg, der blutüberströmte Arm mit der frischen gerade so geschlossenen Wunde - eine noch lange sichtbare Narbe würde zurückbleiben, senkt sich zurück in den Schoß.


    *Du kannst sie heilen wirklich heilen, verschwinden lassen aber das tust du nicht...weil du dich daran erinnern willst nie wieder so unvorsichtig zu sein.*


    Dann beginnt sie erneut das Gewebe spürbar zu bewegen, wieder auf ihrem Arm, mit neuer aufwallender Energie, die sie mit Leichtigkeit zu sich zieht, befreit, wie Atmen...tanzen lässt um sich dann wieder dem neu erlernten Muster zuzuwenden und die Wunde so zu verschließen, wie es sein soll...die ewige Suche nach Perfektion.

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  • Ein leichtes Nicken findet seinen Weg durch die Verbindung, die Tearian und Shao'rai teilen.


    *Manchmal - war ich zu sorglos und meiner selbst zu sicher. Er hat es gewusst und doch hat er mich nie gerügt. Als ob er gewußt hätte, dass der Tag kommt, an dem ich lerne, meinen Leichtsinn zu kontrollieren. Eine gute Lektion.*


    Und ein wenig Selbstbestrafung war es natürlich auch gewesen -. Sie betrachtet die Veränderungen des Gewebes, der Matrix, die Tearian durchdringt und mit der sie eins ist und richtet ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Wunde, die Tearian nun vollkommen zu heilen gedenkt.

  • *Wir quälen uns solange... bis wir verstanden haben*


    Eine seltsame Mehrdeutigkeit liegt in ihrem Senden, während sie ihre gesunde Hand hebt, ihre Finger wie ausgestreckte Krallen spreizt und mit einem letzten mentalen Befehl, die kleinen zerfasterten Gewebereste des Fleisches dank der Magie, die sie befiehlt zusammenfließen und schließlich verheilen lässt.


    *nur wird es nicht einfacher, wenn wir verstehen... es wird nur anders schwieriger*

  • *Wir würden nicht lange Wächter - oder überhaupt am Leben bleiben, wenn es nicht so wäre* , gibt sie zurück und es ist absolute Sicherheit in ihrem Senden, die Gewißheit, dass das, was sie in ihrem Leben tut, das ist, was sie aus tiefstem Herzen will.


    *Was - meinst Du mit 'anders schwieriger'?*


    Ihr körperliches Selbst legt fragend den Kopf zur Seite.

  • Tear lässt den Zauber ausklingen, von Perfektion ist sie weit entfernt aber man schon jetzt deutlich sehen, wie intuitiv ihr Verständnis für das Weben ist, welche Kraft, Geschicklichkeit und Erfahrung dahinter steckt. Ein letzter prüfender Blick auf die verschwindende Wunde und dann sieht sie Shao'rai wieder an... mit geklärten Augen...der Blick in die astrale Welt ist verschwunden.


    *Was machen wir mit Erkenntnissen? Erleichern sie uns? Manchmal - aber nicht immer*


    Sie lächelt wieder, ein trauriges...ein Lächeln, das zum Teil eine widerwillige Resignation über das Gesagte wiederspiegelt.

  • Mit dem Lösen der Verbindung kommt das perfekte Körpergefühl zu Shao'rai zurück, ebenso wie die Erschöpfung und die Nervosität, was die Prüfung ihrer Rudelgefährtin angeht. In sehr uneleganter Art und Weise lässt sie die Knochen in ihrem Nacken knacken und blickt Tearian dann in die strahlend blauen Augen, die von ihrem Rang und ihren Fähigkeiten sprechen.


    *Auf jeden Fall sollten wir für sie dankbar sein, wenn wir fähig sind, sie zu erreichen, weil sie uns lehren. Aber wie wir letztendlich mit ihnen umgehen, um sie in unser Leben zu nehmen -.*


    Sie hebt anmutig die schmalen Schultern, dann blickt sie hinunter auf den Boden, auf dem der silbrige Staub, aufgewirbelt durch ihre Zusammenkunft weit unter dem Baum, neue Muster gebildet hat.

  • *Mit der Wachsamkeit des Pumas jagen wir ihnen hinterher*


    Sie senkt ihre Hand und holt ein wenig des silbernen Staubes in ihre hohle Handfläche, ganz so als hätte sie Wasser aus einem Teich geschippt, hebt sie wieder und dreht sie... so das der feine Staub vom Wind aufgefangen und ein wenig davon getragen wird. Licht fängt sich in den Partikeln und lässt sie prismatisch erstrahlen.


    *Mit der Weitsicht eines Adlers finden wir sie*


    Mit der Kraft ihrer Gedanken und dem Zugriff auf das Gewebe hält die Elbe die Partikel in der Luft und bildet kostbare fiigrane Muster.


    *Mit der Geduld der Spinne ertragen wir sie*

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  • Shao'rai lächelt vor sich hin und für einen Moment blitzt der alte Übermut, den sie sich in den vergangenen Wochen mühsam abtrainiert hat, in ihren Augen auf, als sie das Spiel verfolgt, in das Tearian mühelos den Staub einbezieht - wenngleich wohl wissend, dass die Worte, die dahinter stehen, kein Spiel sind, sondern blanker Ernst.


    Dennoch, in ihrem normalen Alltag ist wenig Platz für Schönes und so erfreut sie sich an dem, was sie sieht und das drückt sich auch auf ihrem schmalen Gesicht aus, auf dem das Lächeln verbleibt, da das Lachen, das freie, freudige Lachen, lange schon nicht mehr Teil ihres Lebens war.

    *Was wirst Du tun?*
    , fragt sie plötzlich unvermittelt.

  • Hinter dem entstandenen Mandala, dass sich wie von selbst zu vergrößern scheint und immer neue Formen filigraner Schönheit bildet, wie ein silberner Stift, der auf unsichtbarem Papier seine Bahnen zieht, sieht die Wildelbe zu Shao'rai hinüber.


    Der erst erstaunte Blick weicht nach kurzer Zeit Nachdenklichkeit, dann wird ihr Blick durchscheinend, als wäre sie entrückt und würde Shao'rai nicht mehr wahrnehmen. Das, was ihr jetzt antwortet... ist weit aus... unaussprechlich mächter, als sie selbst... und sie stammt nicht von ihr.


    Wind kommt auf und bringt die unzähligen Blätter des Yggdrasil dazu... zu sprechen, ein stürmisches Rauschen...


    Die Macht, die ihr gegeben wird nicht verschwendet werden. So manche Geschichte ist nicht zu Ende geschrieben worden. Sie ist eine Wächterin, wie du und zu hüten ist ihre Bestimmung. Das Blut zweier Welten wird eine Stimme sein in der anderen Welt und ein Augenpaar, so ist es gewesen, so wird es wieder sein.

  • Als der Wind aufbraust, durch die Wurzeln fährt und zwischen ihnen eine ganz eigene Melodie spielt, legt Shao'rai die Hände auf den Boden, um nicht von der Welle der Macht, die sie einen winzigen Moment danach trifft, schier umgeworfen zu werden. Ihr Körper wird von der Woge erfasst und die Stimme, die sie hört, vibriert in jeder Faser ihres Selbst wieder, so dass sie schließlich nur noch ergriffen die Augen schließt und den Kopf neigt, wie ein wildes Tier, das dem Überlegenen seinen Nacken darbietet, und gleichzeitig voller Liebe und Hingabe zum Vaterbaum.


    Die Botschaft indes ist eindeutig und so bleibt sie wie erstarrt, bis das Nachwogen des Moments vorbei ist und ihre Schultern nicht mehr leicht beben, dann öffnet sie die Augen und heftet diese auf Tearian.

  • Ihr Gegenüber lächelt als wäre nichts geschehen und glaubte man der völligen Neutralität in ihren Gesichtszügen, dann war das für sie auch so.


    *Wandern, endlos wandern, bekanntes entdecken... jagen, schlafen, mit dem Wind tanzen*
    Normale Dinge, denen kein großes Ziel innewohnte, kein Schicksal, Dinge, die ganz natürlich und klein schienen... war man sie gewohnt.

  • Shao'rai blinzelt kurz verblüfft bei dieser Antwort und ist einen Moment hin und her gerissen, ob sie Tearian darauf ansprechen soll, was soeben geschehen ist, doch dann entscheidet sie sich dagegen. Dass der Yggdrasil durch eine Elbin sprach, konnte an dieser schlichtweg nicht vorbeigegangen sein. Und so neigt sie lediglich den Kopf.


    *Ich wünsche Dir Glück auf Deinem Weg - und Freude an ihm.* Ernst und aufrichtig ist das Senden. Dann, ein wenig fragend, der Nachsatz: *Aber vielleicht gehen wir ihn ja auch ein kleines Stück zusammen.*


    Das Bild des zerbrochenen Bogens taucht vor Tearians innerem Auge auf.

  • *Man kann auch zu bestimmten Orten wandern*, sendet die Wildelbe etwas verschmitzt zurück und scheint sich tatsächlich nicht über das eben geschehene gewahr zu sein.


    *So die Prüfungen und die Feste vorüber sind... und Shir'ara es gestattet... werden wir den Bogen Vilay'ama... deinen Bogen finden und ihn von den Echanvar heilen lassen.*


    Zutiefstes Einverständnis sendet sie, gepaart mit zurückhaltender Vorfreude auf eine gefährliche Reise, die Abenteuer verspricht.

  • *Ah, die Feste.* Shao'rais Gesicht, in dem noch die Anspannung des soeben Erlebten steht, verzieht sich zu einem eher gequälten Lächeln. *Ich habe lange nicht mehr gefeiert. Eigentlich immer nur-.*


    Sie sendet Bilder von Kampfübungen, Lehrstunden und ähnlichen Dingen, die begreiflich machen, dass sie, im Gegensatz zu vielen Anderen ihres eigenen Rudels, die die Rückkehr zum Vaterbaum nutzten, um bei den Festen, die nach den bestandenen Prüfungen stattfinden, zu feiern und die Anspannung des Tages abgleiten zu lassen, sie selbst niemals einen Zugang dazu gefunden hatte. Müßiggang lag ihr einfach nicht.


    Und mit dem Ziel eines geheilten Bogens, wie konnte sie da nicht voller Unrast sein? Ihre Gedanken gleiten wieder zu Shir'aras.


    *Kennst Du ihn?*, fragt sie.