Die Küche 9

  • Das konnte alles bedeuten. Daß der nächste Meuchler zu Thiran und Anna durchkam. Daß mit dem Aufbau des Flüchtlingslagers etwas schieflief. Daß die Gewalttätigkeiten in Teranbar selber wieder aufflammten...
    "Ich hasse sowas", brummt die Schankmaid mitfühlend.

  • Kassadra wartet bis die Milch erwärmt ist, gekocht muß sie bei dem Wetter ja nicht wirklich sein. Dann löst sie Schokolade darin auf und gibt zum Schluß in einen Becher etwas Mandellikör hinein. Den Rest Kakao stellt sie auf die Seite, die Kinder können das Gemisch ohne Alkohol ja noch trinken.

  • Die Elbe trinkt eine Weile nachdenklich von ihrem Kakao.


    "Was machen wir hier nur? Manchmal scheint es mir so seltsam weiter zu kämpfen, wenn das nächste was kommt doch nur andere Gefahren sind."
    ihre Stimme ist leise und klingt müde.

  • *Der einfache Weg ist nicht der, den wir beschreiten, mein Kind* kann Kassandra in ihrem Kopf hören und im gleichen Moment geht die Türe zur Küche auf und Andraith tritt herein.


    Er mustert Silia mit strengem Blick und sagt dann:
    "Der einfache Weg ist nicht der, den wir beschreiten, mein Kind"

  • Kassandras Nackenhaare stellen sich auf, ihre Schultern verkrampfen sich einen Moment. Doch sie versucht den Augenblick des Unwohlseins, dieses Gefühl des Überfallenwerdens zu überspielen.
    "Nein. Einfach kann jeder" sagt sie und öffnet Caspar die Tür zu der er schon sehnsüchtig guckt. Er flitzt zu den anderen Kindern. Ruth, die fast im sitzen eingeschlafen ist, legt sie auf die Felle in der Ecke wo sie das mit dem Einschlafen zuende führt.

  • Andraith mustert seine Schülerin noch einmal, dann setzt er sich an den Tisch.


    "Kann ich dir irgendwie im Haushalt helfen, Kassandra?"
    fragt er dann.


    Die Seherin hat sich ihren Kakao in der Hand, zurück gelehnt und die blinden Augen geschlossen. Anscheinend ist sie bereits wieder wo ganz anders.

  • "Naja... es fällt immer wieder mal was an...", antwortet Kassandra. Aber irgendwie fühlt es sich seltsam an gerade diesen Elben zum Wäschelegen oder Kartoffelnschälen anzustellen. Auch wenn Silia selbst genau das tat.
    "Und ihr werdet wohl zu tun haben... Also von Hühner füttern, Kinder bespaßen, Wäsche waschen, kochen, putzen... hab ich so ziemlich alles anzubieten womit man sich den Nachmittag vertreiben kann."

  • Andraith lächelt.
    "Sage mir einfach wo du Hilfe brauchst."


    Er blickt noch einmal kurz zu Silia rüber, dann wendet er sich wieder Kassandra zu.
    "Einen Mondelben habe ich ja bereits gesehen, habt ihr hier noch andere Elben, die in Amonlonde ansässig sind?"

  • Kassandra schaut rasch zu Silia. Sie hatte ihm nicht von den waldelbischen Nachbarn erzählt? Nein wann denn auch.
    "Es gibt ein Volk von Waldelben, auf der anderen Seite des Flusses. Das ist nicht mehr amonlondisches Staatsgebiet. Wir haben seit etwa zwei Jahren vorsichtige freundschaftliche Beziehungen. Sie stammen von einem alten ELbenvolk ab, das vor sehr langer Zeit hier gelebt hat."