[Aelm-Forlond] Hafen

  • Alanis hat sich unterdessen aufgerappelt und humpelt mühsam zur Tür, schmerzerfüllt die Zähne zusammenbeißend. Ihr Kopf schwirrt von Durst und aufgrund des Blutverlustes, der sich auf dem ehemals weißen Ärmel ihrer Bluse abzeichnet. Sie öffnet die Tür, schleppt sich über den Gang und schafft es noch hinüber zu der kleinen Stiege, die vom Erdgeschoss der Herberge in das Geschoss mit den Gästezimmern führt. Kaum hat sie zwei Stufen genommen, wird ihr schwindelig und sie muss sich setzen.

  • "Ach du liebe Güte..."
    Alles flapsige, unbekümmerte fällt von Kassandra ab und sie drängt sich energisch an Tear'asel vorbei als sie beim Betreten der Gaststube die Gestalt auf der Treppe hocken sieht.
    "Was hast du denn gemacht...?" Sie erwartet gar keine Antwort, ihr Mund ist einfach auf Automatik geschaltet während sie die Kontrolle über die Situation übernimmt.
    Eine kurze Untersuchung zeigt, daß das Blut auf dem Ärmel getrocknet und die Blutung versiegt ist. Doch Alanis ist blaß und zittert und die Spuren der Tränen sind allzu deutlich.
    "Komm, komm, Liebes..."
    Sie nimmt ihren Mantel ab und legt ihn um Alanis' Schultern, dann zieht sie die Freundin energisch auf die Beine, stützt sie dabei und bugsiert sie die Treppe herunter.
    Die Frau des Katschmarek von Amonlonde ist nicht nur hochgewachsen sondern auch kräftig, wahrscheinlich könnte sie die Priesterin sogar ein Stück weit tragen wenn es erforderlich wäre.
    "Mori, organisierst du uns mal eine heiße Suppe, bitte?", spannt sie die Freundin ein während sie Alanis zu den Bänken in der Gaststube bringt und nötigt sich dort wieder zu setzen.
    "Wenns geht nichts mit Fisch...", setzt sie nach.

  • "Sofort"


    sprachs und eilte gleich los....


    etwas später kam sie zurück...nicht nur mit heißer Kartoffelsuppe mit Wursteinlage ,sondern auch noch einer Kanne heißem Tee , gefolgt von der Schankmaid, die das passende Geschirr dazu trug


    Sie bugsierte dies alles zum Tisch, der neben den Bänken stand, auf denen Alanis und Kassi saßen
    Sie schaute Tear fragend an


    "Soll ich dir auch irgendwas bringen lassen?"
    Ihr Blick wanderte aber sogleich besorgt zu Alanis

  • Alanis lässt sich teilnahmslos mitziehen, ihre Beine tragen sie noch, wenngleich ihre Bewegungen steif und ungelenk wirken. Schwer sackt sie auf der Bank zusammen und zieht mit dem unverletzten Arm den Mantel, den Kassandra ihr umgelegt hat, enger um ihre Schultern.


    Ein kurzer Moment vergeht, dann blinzelt sie um ein wenig Klarheit kehrt in ihre Augen zurück, so als hätte man mit einem Tuch über einen beschlagenen Spiegel gewischt.


    "Hallo", sagt sie müde und versucht ein Lächeln, als ihr Blick von Kassandra zu Tear'asel zu Moreta hinüberwandert, die das Essen bringt.

  • Alanis lässt die Fütterung geschehen, zum einen, weil sie viel zu müde ist, um etwas Anderes zu tun, zum Anderen, weil sie Kassandras recht resolute Art kennt und ahnt, dass die Schwankmaid ihr den Löffel bis zum Zäpfchen in den Rachen schieben würde, wenn sie sich weigern würde, etwas zu essen.


    Irgendwann löst sich ein wenig der eisernen Spannung in ihren Schultern und ihr Rücken leht sich gegen die Bank, auf der sie sitzt. Ihre Hand legt sich auf Kassandras Hand, just als der Löffel wieder in die Suppe eintaucht.


    "Danke, Ihr Zwei." Sie preßt die Lippen zusammen, dann sickert die Erkenntnis durch. "Was macht Ihr hier?"

  • "Wir sind Fahrende, weißt du doch", grinst Kassandra schief und überläßt Alanis den Löffel.
    "Im Augenblick Schiff-fahrende. Wir sind auf dem Weg in die Herrschaftsstadt", antwortet sie etwas ernster.
    "Darf ich mir das mal angucken?", fragt sie mit Blick auf den - jetzt unter dem Mantel versteckten - Arm.

  • Alanis nimmt den Löffel entgegen und reicht Kassandra wortlos den linken Arm, ihn unter dem wärmenden Mantel hervorziehend. Sofort überzieht sich ihre weiße Haut dort mit einer Gänsehaut. Der Schnitt an der Unterseite des Armes ist relativ weit unten, in der Nähe des Handgelenks. Die Priesterin muss auf diese Weise eine Menge Blut verloren haben, hat jedoch die Schlagader nicht so schwer verletzt, als dass sie hätte verbluten können.


    "Ich - habe meine Kräfte etwas überschätzt", gibt sie lahm zu verstehen und schüttelt dann den Kopf. Ihr wirres, rotbraunes Haar fällt ihr in's Gesicht. "Manchmal muss man den Elementen viel anbieten, um eine dringende Antwort zu erhalten. Und trotzdem schweigen sie manchmal."

  • Kassandra betrachtet den Schnitt der jetzt nicht mehr blutet ausgiebig.
    "Das muß eine sehr dringende Frage gewesen sein wenn du die tiefen Pforten dafür öffnest", sagt sie streng. Ihre Stirn ist gerunzelt. Blutmagie ist nichts was sie gutheißt doch wie Endu einmal sagte - wer das tut ist selber schuld. Und wer weiß ob sie nicht selber einmal einen Grund fände, der wichtig genug wäre ihre Lieder mit ihrem Blut zu unterstützen.
    Dann legt sie den Mantel wieder über den Arm und läßt ihn los.

  • "Damorg wird vermißt", gibt Alanis tonlos zurück und scheint unter dem Mantel ein Stückchen kleiner zu werden. Sie nimmt den Löffel auf und isst wieder etwas. Das Schlucken ist krampfthaft, aber es funktioniert und ein wenig Farbe kehrt in ihr Gesicht zurück, in dem die Falten stärker als sonst ausgeprägt scheinen. "Ich brauchte Klarheit - und habe sie nicht bekommen."

  • "Muss ich halt doch die Mittellande nach ihm absuchen", murmelt Alanis, legt den Löffel ab und schlingt dann die Arme um Kassandra. Ihr ganzer Körper zittert, auch wenn sie äußerlich beherrscht wirkt. "Hab's mir vielleicht zu einfach gemacht."

  • Kassandra hält sie fest und auf der anderen Seite kuschelt sich Moreta an und spendet ebenso Trost und Wärme.
    "Vielleicht hast du's dir eher zu schwer gemacht", meint Kassandra.
    "Manchmal gelingen Dinge nicht wenn man sie zu sehr will..."

  • Alanis seufzt, so eingekeilt zwischen den beiden Freundinnen.


    "Nein", sagt sie leise. "Mein Fehler war, dass ich mich die ganze Zeit gefragt habe, was ich nur ohne ihn machen soll. Und nicht, wie es ihm wohl geht. Das ist im Angesicht der Elemente ein bedeutender Unterschied und sie haben Recht damit getan, mich im Ungewissen zu lassen wegen meiner Ichbezogenheit." Sie atmet tief durch. "Ich muss also nach Renascân zurück, denke ich. Und erfahren, wo er genau hinwollte. Nach Neuigkeiten fragen. Und dann aufbrechen. Oder -." Ihr Blick irrlichtert dahin, wo sie Tear'asel vermutet. "Doch Amonlonde? Und dort in Ruhe herausfinden, ob er überhaupt noch lebt?" Sie wollte in Forlond keine komischen magischen Experimente wagen. Dafür war die Gegen zu unsicher, zuviel Böses lag im Boden.

  • Tear hatte sich in den Hintergrund gestellt und überlies Kassandra alles weitere. Nichtdestotrotz hatte sich bei ihrem Blick, der immer wieder über die drei wanderte, Sorge eingestellt. Auf Kassandras Frage, was sie hier in Forlond gemacht hatten, hatte sie keine Antwort gegeben, erst mal war es wichtiger Alanis zu helfen.


    Als sie letzlich den Blick der Priesterin auf sich liegen sieht, erwidert sie ihn und verbleibt dort. Sie nickt nur, als sie Alanis Gedanken diesmal errät, ohne sie greifbar zu spüren.


    An die Wand gelehnt, hatte sie einmal mehr die Arme vor der Brust verschränkt und wartete ab. Ihre Ideen hatte sie der Priesterin kund getan, nun war es an ihr einen Weg und somit eine Entscheidung zu fällen, wie es weiter geht.

  • "Malglin ist... irgendwo." Wieso glaubten die Leute immer daß sie wissen müßte wo ihr Mann ist?
    "Der Statthalter konnte mir auch nichts genaues sagen."
    Sie läßt Alanis wieder los.
    "In Ruhe herausfinden ob er noch lebt klingt mir vernünftiger als wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Weltgeschichte zu laufen in der Hoffnung ihn zu finden... Wenn du dabei Hilfe haben willst sag bescheid."

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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