An Bord der Nebelfalke

  • "Wir, d.h. mein Patenonkel Tuok Baron von Tjoster, Goldarus, Flora, Janne Bock und ich waren auf dem Rückweg von der Hochzeit in DalagNor. Ihr müsst wissen, mein Onkel ist Großmagierer, genauso wie Goldarus Faszius. Janne ihr Schüler bei Tuok. Naja und so reisten wir Teile der Strecken nicht nur über Land und Meer, sondern auch mit 'Portalen'. Beim letzten Mal Eintreten in ein Portal muss etas schiefgelaufen sein. Beim Eintreten musste ich nießen, wurde plötzlich herumgewirbelt wie noch nie und mir wurde ganz schwarz. Ich wurde erst wieder wach als ich hart irgendwo aufschlug. Als ich mich umsah, war ich hier in Glessar in einer Gasse gelandet. Ich war zuvor nie an diesem Ort gewesen und mietete mich erstmal in einem Gasthof ein. Dann ging ich in die Stadt, um eine Nachricht an meinen Vater und Tuok aufzugeben. Dort erfuhr ich auch, dass ich sehr weit weg von meiner Heimat war. Ich wollte hier solange warten. Doch dann traf ich zufällig Dunja hier, die mich bei ihr herzlichst aufnahm. Sie bot mir an, mit ihr zu reisen."


    Marie machte eine Pause, trank schnell einen Schluck Orangensaft und füge dann gleich wieder an:


    "Oh, sie bot mir auch an, mich nach Hause zu bringen!"


    Marie kaute kurz auf ihrer Unterlippe und fuhr fort:


    "Aber ich hatte mir überlegt, ich könnte vielleicht - ich meine... ich wollte doch endlich mal..."


    Marie verstummte. Was sollte sie ihm sagen? Sie wollte endlich mal ein Abendteuer erleben, raus aus 'ihrer' Welt.

  • "...die Gelegenheit beim Schopfe packen und ein wenig was sehen von der Welt", vollendete der Ritter den Satz.
    "Was ich durchaus verstehen kann. Die Welt hat viel zu bieten und man sollte einiges sehen. Dies ist ein Privileg, was nur wenigen vergönnt ist."
    Er hielt kurz inne.
    "Ihr könnt nicht dafür, dass es zu diesem Unfall kam, allerdings werdet Ihr sicherlich in Erklärungsnot kommen, warum Ihr nicht gleich wieder nach Hause zurück gekehrt seid."

  • Marie sah betreten Herrn Bedevere an und nickte.


    "Ja, ich weiß... eine Erklärungsnot habe ich eigentlich nicht. Denn wir haben in einem weiteren Brief meinem Vater angekündigt, dass Dunja mich persönlich nach Hause bringt, wenn sie ihre Reisen 'erledigt' hat. Außerdem glaube ich kaum, dass mein Vater mich jetzt gerade, wo er zuhause weilen müsste, vermissen wird."

  • Marie seufzte...


    "Ich habe bei meiner Abreise in DalagNor einen Brief erhalten, in dem er mir mitgeteilt hat, er sei auf dem Weg nach Hause - mit seiner neuen Frau! Er hat wieder geheiratet - ganz plötzlich."


    Traurig führte sie noch an: "Ich solle zuhause seiner neuen Gattin den Haushalt übergeben..."


    Was noch alles im Brief stand, sagte sie lieber nicht laut.

  • "Woher wißt Ihr das mit dem Kontor? Hatte ich das laut gesagt? Bitte, Ihr dürft niemals darüber reden. Wenn er davon wüsste! Er denkt, ich sitze nur zuhause rum, führe unseren kleinen Haushalt, lese und nähe den ganzen Tag. Er würde mit eine Predigt halten, wenn er nur wüsste, dass ich die Buchhaltung und Geschäftsführung übernehme, wenn er nicht da ist!"

  • Er errötete kurz.
    "Verzeiht, ich hatte das nur geraten... ich dachte es mir fast. Nunja, ich werde niemanden auch nur iregendetwas sagen, das verspreche ich!"
    Er sah sie während er diese Worte süach ernst an.

  • Marie war erleichtert.


    "Danke, das wäre sehr nett von Euch."


    Marie sah ihn an und sagte dann: "Ihr müsst auch sonst was von mir denken. Ich liebe meinen Vater - aber ... er .... ich...," Marie zuckte mit den Schultern - wie sollte sie das erklären?


    "Er ist halt eben mein Vater!" beschloss sie dieses Thema zu beenden.

  • Marie lächelte ihm dankend entgegen.


    "Wenn ich noch mehr essen, werde ich mich kaum noch von Bord Eures Schiffes bewegen können. Das Essen war köstlich. Vielen Dank für die Einladung."


    Marie wurde warm. Die Sonne stand schon sehr hoch. Sie nahm den Schal von ihren Schultern ab und legte ihn zur Seite.


    "Würdet Ihr vielleicht ein wenig Bewegung genießen wollen? Ihr könntet mir Euer Schiff zeigen... oder vielleicht etwas promenieren in der Stadt," oder am Strand, dachte Marie im Stillen und lächelte an den Gedanken, dass sie es gestern so genossen hatte, dort barfüßig zu laufen.


    "Außer Ihr habt natürlich etwas anderes zu tun - ich meine, nicht, dass ich Euch von irgendwelchen Pflichten abhalte! Das täte mir leid. Ihr habt schon soviel Zeit für mich geopfert..."

  • "Es ist eigentlich eher so, dass ich ziemlich wenig zu tun habe, insofern stehe ich Euch gerne zur Verfügung."
    Er winkte den Schiffsjungen heran,d er den Tisch abräumte.
    "Ich kann Euch das Schiff zeigen oder wir gehen in die Stadt, wie Ihr sagtet. Wonach ist Euch dem am Meisten?"

  • "Danke," sagte Marie mit einem Lächeln zu dem Jungen und wandte sich dann an Herrn Bedevere:


    "Wenig zu tun? Oh... na, dann... Vielleicht erst das Schiff? Ich würde gerne die Kapitänin kennenlernen. Und sofern Ihr dann noch nicht genug von meiner Anwesenheit habt, könnten wir noch in die Stadt - sie etwas 'entdecken'," zwinkerte Marie ihm zu.

  • "Natürlich, Lady Marie!"
    Zum Schiffsjungen meinte er:
    "Hol bitte Kapitän Fernandez!"
    Dieser nickte und flitze los, nach einiger Zeit kam eine relativ junge Frau zu den beiden. Sie war mittelgroß, schlang, braungebrannt und hatte dunkles Haar und grüne Augen. Sie lüpfte ihren Dreispitz, der perfekt zum weißen Hemd, der Weste und der Kniehose passte.
    "Mylady, Kapitän Fernandez, zu Diensten!"