in dem Moment, wo die Hand ihres Bruders ihre Schulter berührt öffnet sie die Augen wieder. Als er sitzt fängt sie an zu erzählen:
Lesco und ich sind Zwillinge nur wenige Herzschläge trennen uns und so lange ich denken kann waren wir für einander da... Haben uns geholfen, unterstützt und beschützt so gut wir konnten. Solange ich mich erinnern kann, war es so.
Als Kinder träumten wir den gleichen Traum eines Tages in den Dienst Lukranis treten zu dürfen.
Vor etwa 10 Jhren änderte sich sehr viel, am meisten für meinen Bruder sein Leben führte ihn nach Kephram ursprünglich aus Liebe, dann um jene zu schützen, die ihm alles bedeuteten. Für uns verschwand er einfach. Die Wachen fanden damals nur blutige Fetzen seiner Kleidung und man sagte meinen Eltern, dass er vermutlich in Kephram gestorben sei.
Tief in mir wusste ich, dass das nicht sein konnte. Ich war überzeugt er lebte noch. Aus welchen Gründen auch immer fühlte ich, dass er noch lebte. Und so habe ich begonnen immer in der Dämmerung nach Kephram zu gehen um ihn Tag für Tag zu suchen. Nie länger als eine oder maximal zwei Stunden, weil ich den Mut nicht fand des Nachts in Kephram zu suchen - dann wenn es am wahrscheinlichten war, dass ich ihn hätte wiederfinden können. So suchte ich auch weiter als ich begann im Orden zu lernen.
Die Verpflichtung meinen Eltern zu helfen hatte ich übernommen und hatte dafür gebeten nach Ende des Dienstes und Erledigung all meiner Aufgaben zu meinen Eltern gehen zu dürfen. Das wurde mir gewährt. Aber ich habe verschwiegen, dass ich, bevor ich zu meinen Eltern ging um ihnen bei ihrem Tagwerk helfen zu können jeden Tag nach Kephram ging um meinen Bruder zu suchen.
Vor drei Tagen - bei der Arbeit im Lazarett erhielt ich endlich einen Hinweis, wo meine Suche Erfolg haben würde. Und so ging ich in der Dämmerung erneut nach Kephram. Und ich fand Lesco und die Freude hatte mich zu leichtsinnig werden lassen.
Ich wurde niedergeschlagen und wachte gefesselt wieder auf. Mein Bruder kam zu mir und als er erkannte, wer ich war verhalf er mir zur Flucht. Ohne Ihn hätte ich meinen Leichtsinn mit meinem Leben bezahlt.
Er brachte mich zurück bis an die Grenze nach Proudmoore. In dieser Nacht kam ich später bei unseren Eltern an, als gewöhnlich, doch sie fragten mich nicht nach dem Grund, erst am Morgen hatte man uns mitgeteilt, dass ein anderer Bruder von uns bei seinem Dienst im Banner der Tränen im Osten geblieben war. Ich korrigierte Ihre Vermutung nicht, dass ich Zeit wegen der Trauer um diesen Bruder gebraucht hatte.
Lesco war nach Kephram zurück gegangen und erst am nächsten Tag, als ich wieder im Lazarett in Kephram arbeitete sah ich ihn wieder. Er war schwer verletzt und da die Priester mit schweren Fällen beschäftigt waren und uns die Zeit davon lief bat ich Lukranis um die Gunst meinem Bruder die Wunde abnehmen zu dürfen. Und Er gewährte mir diese Gnade
kurzzeitig trat ein Strahlen in ihre Augen dass das ruhige ernste Gesicht jedoch nicht lange erhellte
An diesem Abend endlich kehrte der Mensch, der mir wichtiger ist als mein eigenes Leben, Kephram den Rücken. Das erste mal seit Ewigkeiten ging ich nicht nach Kephram.
Gestern hat er mir erzählt, was er erlebt hat und fand danach den Mut mich zu unseren Eltern zu begleiten, denen ich gestern bereits erzählte, was ich die letzten 10 Jahre über getan hatte. Ihre Freude meinen Bruder wieder zu sehen, war jeden einzelnen Herzschlag meiner Suche und meiner Angst in Kephram wert gewesen.
Sollte es nötig sein würde ich es ohne zu zögern für meine Brüder oder meine Eltern wieder tun.
In Kephram habe ich viele Dinge gesehen. Und nichts verhindern können von dem was geschehen ist. Nicht einmal dass einem Menschen das Leben genommen wurde. Einfach, weil ich mich nicht bewegen konnte, zwar habe ich darum gebeten, dass dies nicht geschehen möge, doch ich habe nicht eingegriffen, obwohl ich doch das Leben hatte schützen wollen.
Sie schluckte trocken als sie sich daran erinnerte, holte noch einmal tief Atem und setzte noch einmal zum sprechen an
Ich weiß dass ich es nicht hätte verschweigen sollen, dass ich außer zu meinen Eltern noch an einen anderen Ort gehe. Und ich weiß, dass die Regeln nie ohne Begleitung zu sein die Novizen schützen soll. Aber ich hatte Angst davor, dass man mir verbieten könnte weiter nach Lesco zu suchen. Und ich hatte das Gefühl, dass ich für ihn der Ausschlag sein könnte, der ihn aus Kephram heraus holt. Woher das Gefühl kam weiß ich nicht - aber ich wusste, dass nur ich eine Chance haben würde ihn zu finden, also bin ich gegangen.
ihr hingen ein paar Tränen in den Wimpern als sie endlich aufhörte zu sprechen. Ihr Blick lag während der gesamten Erzählung über in dem Blick des Bewahrers dem sie sich voll zugewendet hatte.
Sie atmete ruhiger, befreiter, nun da sie dies alles von ihrer Seele geredet hatte.