Im Hafen von Rendor

  • "Klingt gut! Hoffentlich ist sie auch so nett wie du! Dann werdet ihr Euch bestimmt sehr gut verstehen! Ich hoffe, du wirst sie mir mal vorstellen!"


    Dunja grinst und wird bei Maries Frage dann schlagartig ernst,


    "Ja... wohl zwei... Nachzügler, wie man bei uns sagt..."


    Sie blickt auf die Decke hinunter und malt mit dem Finger das Muster darauf nach...

  • Marie merkt, dass ihre Augenlider schon ganz schwer sind und sich senken...


    Sie murmelt nur noch ein "Hmmm...morgen lernst Du sie kennen, denke ich" und schläft auch schon ein...



    ... Viele Stunden später wacht Marie auf - es ist noch ganz früh am Morgen und sogar noch dunkel draußen. Marie steht schnell und leise auf, zieht sich Hausschuhe an und legt sich ein Schultertuch um... brrr... kalt. Aber länger hätte sie es im Bett nicht ausgehalten, wo sie doch ein gewisses Bedürfnis verspürte.


    Danach entschließt sie sich, aufzubleiben. Dunja liegt noch schlafend im Bett... sie bewegt sich daher ganz leise im Zimmer und kleidet sich an. Sie würde gleich mal in der Küche schauen, ob was zu tun ist - schließlich sind genügend Gäste im Haus, die morgens nach heißen Wasser lechzten, ob für Körperhygiene oder den Durst.


    Sie ging auf die Treppe im Flur zu, horchte kurz auf - aber alles war noch still, dann ging sie ganz langsam die Treppe hinunter und wollte gerade in die Küche gehen, als sie Geräusche aus dem Arbeitszimmer ihres Vaters hörte. Sie bewegte sich zu dessen Tür, die nur angelehnt war und schaute hein.


    Ihr Vater saß bereits am Schreibtisch und sortierte Korrespondenz. Als er ihrer ansichtig wurde, bat er sie, hereinzukommen.

  • "Ah, Marie! Komm rein, komm rein!"


    Er wartete, bis seine Tochter an seinen Tisch herangetreten kam und zog sie dann zu sich.


    "Marie - wie schön, dass Du schon auf bist. Wir sollten uns unterhalten. Gestern ist ja doch Einiges passiert, was wir besprechen sollten."


    Marie nickte nur und blieb stumm. Die Zeit für Gespräche, die sie immer so befürchtet hatte, war gekommen.. nun wusste sie nicht so recht, wie sie ihr Anliegen vorbringen sollte.


    Michael sah seine stumme Tochter an. Sie schien etwas auf dem Herzen zu haben, kam aber nicht mit der Sprache rüber. Also entschloss er sich, zuerst anzufangen.


    "Marie - setz Dich doch bitte. Ich denke, es ist am besten, wenn wir erstmal über Deine Cousine sprechen. Ich habe beschlossen, dass sie bei uns bleiben kann. Sie hat ja auch nun niemanden mehr und ich möchte dem letzten Wunsch meiner Schwester nachkommen. Das bedeutet allerdings, dass ich nun - wie soll ich sagen - zwei Töchter habe, um die es sich gekümmert sein will. Aber zum Glück wirst Du nun eine Stellung als Hofdame bei der Fürstin Kaotiens antreten, so dass nur noch für Deine Cousine gesorgt werden müsste. Ich denke, wenn meine Frau nichts dagegen hat, werde ich sie vielleicht mit auf Reisen nehmen. Dann hat Isabell wenigstens noch eine weibliche Begleitung, während ich den Geschäften nachgehe. Sollten wir sie jedoch nicht mitnehmen können, dann wird sie hier zuhause bei Fanny bleiben müssen und ich hoffe sehr, dass es Dir möglich ist, ab und an nach ihr zu sehen oder sie gar mitzunehmen."

  • "Aber Fanny sollte doch in mein neues Zuhause mitkommen und ich dachte eigentlich - da sie jetzt ein gewisses Alter hat, ...," Marie brach ab... und überlegte erneut, wie sie beginnen sollte:


    "Ich kann sicherlich auf meine Cousine ein Auge haben und sie ab und an auf Reisen mitnehmen, sofern es mir möglich ist. Ich freue mich schon darauf, sie näher kennenzulernen."


    Sie schaute auf ihre Finger... sie wusste nicht, wie sie es ihrem Vater sagen sollte.


    "Vater... ich bin mir nicht sicher, Hofdame bei der Fürstin zu werden... ich habe da ein Angebot von Lady Dunja, in ihrem Land... und ihrem Hof..."


    Ängstlich schaute sie ihren Vater an.

  • Michael war so überrascht, dass er sie wohl wütend anstarrte... er fühlte sich überrumpelt.


    "Aber Marie! Dieses Angebot der Fürstin ist doch großartig und Dein Onkel hat mir geschrieben, dass es eine Ehre wäre... und ich habe gerade heute morgen einen Brief verfasst und zugesagt!"


    Marie war es nun, die ihren Vater aus einer Mischung von ersetzt und wütend ansah.


    Maries Vater verstand die Welt nicht mehr.


    "Ich kann ja verstehen, dass es Dir liegt, dem Weg Deiner Freundin zu folgen. Aber - bedenke doch - welche Möglichkeiten Dir an einem solchen Hof wie der Kaotiens beschieden wären. Ich hatte immer die Hoffnung, Du würdest in Bälde vielleicht einen Gatten finden, um einen Erben zu zeugen. Zudem muss ich gestehen, dass es unserem Geschäft auch einige Türen öffnen würde. Ich vertraue da ganz und gar auf Tuoks Worte!"


    Marie sah niedergeschlagen aus und so versuchte er, seine etwas hart vorgebrachten Worte abzumildern.


    "Marie, hör mir zu, Kleines. Ich meine es nur gut mit Dir - aber Du musst auch an die Familie und unser Geschäft denken. Ich werde nicht jünger. Vielleicht können wir einen Kompromiss schließen?


    Marie horchte auf...


    Michael führte weiter an: "Tuok berichtete mir, dass Du gewissen Herren in Kaotien aufgefallen bist und dass es wohl auch schon Gespräche gab. Er sprach da von ehrbaren Edelleuten."


    Marie wollte protestieren und ihm erklären, doch er gebot ihr Einhalt, indem er die Hand hob und ihr somit bedeutete, zu schweigen, denn er war mit seinen Ausführungen noch nicht am Ende:


    „Er hat mir Kaotien ans Herz gelegt für Dich, da Du dort behütet sein wirst am Hofe. Ich mag zwar Lady Dunja - aber ich kenne sie nicht und ich vertraue nun mal dem Wort meines besten Freundes und Deines Patenonkels. Mein Vorschlag wäre nun: Wenn es Dir also innerhalb eines Jahres dort nicht gelingen sollte, weiter das Interesse eines Herren zu fördern bzw. zu wecken, dann können wir nochmal über das Angebot von Lady Dunja sprechen, das Dir so sehr am Herzen liegt. Aber Du wirst doch verstehen, dass ich ein Versprechen nicht brechen kann, das ich bereits gegeben habe. Bevor Du reingekommen bist, habe ich soeben den Brief nach Kaotien auf den Weg geschickt. Und die de Moribas brechen ihr Wort nicht - nie!“

  • Marie seufzte innerlich tief auf...


    Warum konnte das Leben manchmal so schwer sein... sie sah ihre Freiheiten, die sie sich schon ausgemalt hatte, davonfliegen.


    Sie mochte die Fürstin und ja, sie fühlte sich auch wohl am Hofe ihrer Majestät bzw. mit ihrem Mitgliedern, auch wenn sie schon das eine oder andere Fettnäpfchen betreten hatte... sie musste unwillkürlich an dem armen Herrn Tankred denken, der wegen ihr Ärger bekommen hatte, auch wenn sie das doch bei den Göttern nicht wollte! Oder an Lanius und Jean Michel - der Arme... Sie musste wirklich aufpassen, was sie tat....


    "Ja, Vater, ich werde machen, was Du möchtest. Und ich weiß Dein Angebot zu schätzen und werde mich trotz dessen bemühen, Deinem Wunsch nachzukommen."


    Sie stand auf. "Ich werde mich nun um das Frühstück kümmern, wenn Du erlaubst."


    Sie konnte es nicht weiter ertragen, sich mit ihrem Vater zu unterhalten - zu niedergeschlagen fühlte sie sich gerade - den Tränen nahe - ... als hätte man ihr was genommen - dabei hatte sie es noch nicht mal besessen.

  • Da Clarisse am vergangenen Abend so müde und erschöpft gewesen war, dass sie direkt eingeschlafen ist, fällt es ihr am nächsten Morgen schwer lange im Bett liegen zu bleiben und so ist sie bereits früh aufgestanden und hinunter in die Küche geschlüpft, fast so als wäre sie noch daheim. Hier hatte die nette Madame ihr einen heißen Tee gegeben, hier fühlt sie sich zumindest ein wenig geborgen in dem ihr ansonsten völlig fremden Haus. Still und unauffällig setzt sie sich in eine Ecke, wo sie glaubt nicht im Weg zu sein und beobachtet mit leuchtenden Augen die Arbeiten ringsumher, bis sie sich endlich traut anzubieten, "Bitte, wenn ich mich nützlich machen kann..."

  • Marie stand vor der Küchentür und kämpfte noch immer mit den Tränen... sie wollte gar nicht heulen, war ihr das verhasst, weil sie sich dann schwach vorkam... aber sie konnte es kaum unterdrücken. So atmete sie tief durch und öffnete mit einem Schwung die Küchentür.


    Dort sah sie sogleich ihre Cousine... Cousine... das war noch immer ein neues Wort und Gefühl für sie... sie versuchte sie anzulächeln, damit diese nicht sah, wie sie sich eigentlich gerade fühlte.


    "Guten morgen, liebe Clarisse! Ich hoffe, Du hast gut nächtigen können! Möchtest Du etwas frühstücken - oder ein warmes Getränk?"

  • Plötzlich angesprochen zuckt Clarisse etwas zusammen, hat sie Marie doch gar nicht kommen hören. Rasch springt sie auf und knickst höflich, bevor sie mit einem zaghaften Lächeln antwortet, "Ja vielen Dank, Fräulein Marie. Ich habe ganz hervorragend geschlafen! So gut, wie schon lange nicht mehr!" Ihr Blick huscht kurz zum arbeitenden Gesinde hinüber, dann beantwortet sie leise die letzte Frage der jungen Frau, "Ich möchte keine Umstände machen, Fräulein Marie!"

  • Marie musste lachen, bei Clarisse's Anrede ihrerseits.


    "Liebe Clarisse - ich bitte Dich - nenn mich einfach nur Marie - Fräulein hört sich so förmlich an und wir sind doch jetzte eine Familie! Und es macht überhaupt keine Umstände."


    Marie drehte sich zu den Bediensteten in der Küche um, darunter waren auch Fanny und Prya, und sagte:


    "Meine Lieben, das hier ist Clarisse - sie ist meine Cousine und wird von nun an in unserem Haushalt leben. Ich möchte Euch daher bitten, sie wie jedes andere Familienmitglied dieses Haushalts zu behandeln und sie zu unterstützen."


    Dann wendete sie sich zu Clarisse:


    "Wenn Du also etwas möchtest, darfst Du jederzeit jeden ansprechen. Sie werden Dir gerne behilflich sein. Genauso gerne kannst Du aber - wenn Du möchtest - mithelfen. In der Regel handhaben wir das auch so, mitanzupacken, wenn Vater nicht bei uns weilt. Ich scheue die Arbeit nicht und man hat was zu tun, bevor einem die Langeweile übermannt. Wenn Du möchtest, könnte ich Dir im Laufe der Zeit einige Aufgaben zeigen, die Du vielleicht übernehmen möchtest."


    Dann tritt sie an Clarisse heran und zeigt auf die einzelnen Bediensteten und nennt ihr deren Namen und Aufgaben. Danach geht sie zur Kochstelle und füllt zwei Becher mit warmer Milch und befüllt ihn noch mit einer süßen Zutat.


    "Bitte sehr!" stellt Marie den Becher heißer Gewürz-Schokolade vor Clarisse ab. "Du könntest, wenn Du großen Hunger hast, jetzt frühstücken oder aber warten, bis wir alle im Salon brunchen. Ich denke allerdings, dass könnte noch einige Zeit dauern. Ich werde gleich beginnen, alles vorzubereiten."

  • Clarisse nickt erfreut zu den meisten Sachen, die Marie ihr sagt und versucht sich die Gesichter & Namen zu merken, die ihre Cousine ihr nennt. "Ich würde wirklich gerne behilflich sein, wenn ich darf und es keine Umstände macht!" Ihre Augen leuchten als Marie ihr einen Becher mit heißer Schokolade reicht. "Vielleicht darf ich dir bei den Vorbereitungen helfen? Ich... vielleicht sollte ich warten... mit dem Frühstück, meine ich..." Sie errötet leicht, während sie schließlich um weitere Worte verlegen, schweigt. Dann jedoch strafft sie ihre Schultern und erklärt leise und entschuldigend, "Es tut mir leid, wenn ich etwas falsch mache! Aber es ist alles so neu und verwirrend..." Sie schlägt die Augen nieder.

  • Marie musste unwillkürlich lachen - dachte sie gerade daran, wie sie sich gefühlt hatte, als sie das erste Mal auf einer Hofhaltung war und sich ebenso unsicher fühlte, wie sich wohl nun Clarisse in ihrer neuen Umgebung fühlen musste.


    Daher setzte sie sich neben ihr an den Tisch und legte ihr einen Arm um die Schulter.


    "Du machst gar nichts falsch - und ich würde mich sehr freuen - genau wie alle anderen hier -, wenn Du uns helfen würdest. Umso schneller ist alles erledigt. Aber erst trinken wir unsere heiße Schokolade, bevor sie kalt wird."


    Dann bat sie auch die anderen Anwesenden in der Küche, sich eine heiße Schokolade zuzubereiten und sich dazuzusetzen, um alles zu besprechen, was gleich erledigt werden sollte.


    Nachdem alles besprochen war ging jeder seinen Arbeiten nach. So wurde nochmehr heißes Wasser aufgesetzt, in der Küche wie in der Badestube, Pfannen gereinigt und Töpfe befüllt. Unmengen von Eiern wurden aus dem Keller hochgeholt, genauso wie diverse Schinken, Braten, Käselaibe, Marmeladen, Honige, Milch in Kannen, Mehl und und und...


    In kürzester Zeit roch es in der Küche herrlich nach allem möglichen - warmen Brot, Brötchen, Pfannkuchen, Eier, gebratenem Speck - Zitrusfrüchten.

  • Dankbar nickt Clarisse erneut und nimmt dann gehorsam wieder am Tisch Platz, wo sie sich sichtlich glücklich ihrer heißen Schokolade widmet. Schließlich, als alle fertig sind, beteiligt sie sich so gut es geht an den anfallenden Arbeiten. Vieles davon ist ihr von zu Hause geläufig und so fühlt sie sich gleich um einiges heimischer, was sie hin und wieder leise vor sich hin summen läßt. Sie hofft, dass sie alles recht tut und falls nicht, sie jemand darauf hinweisen würde.

  • Marie hört das Summen von Clarisse, lächelt sie an und summt ebenfalls mit - denn sie kommen ihr bekannt vor.


    Dann nimmt Marie noch etwas Mehl auf die Arbeitsplatte und knetet den Hefeteich für den Hefe-Rosinenzopf, den sie für die Reise backt. Dabei fällt ihr leider der kleine Sack mehl um und eine riesige Mehlwolke entlädt sich in Richtung Clarisse, die neben ihr stand und ihrer Arbeit nachging... sie war nun total weiß und Marie musste laut lachen, weil es zu komisch aussah!


    "Oh - das tut mir wirklich leid!" Sie meinte es eigentlich auch so, aber durch ihr Lachen kam es nicht so rüber.

  • Für einen winzigen Moment ist Clarisse irritiert und ein wenig erschrocken schaut sie Marie an, nicht ganz sicher, ob diese sie nun ärgern wollte oder es einfach ein Mißgeschick gewesen ist. Dann jedoch siegt ihre angeborene Heiterkeit und sie beginnt leise zu kichern, bis sie in das Lachen ihrer Cousine einstimmt. Für einen Augenblick scheint sie wie jedes andere fröhliche junge Mädchen, dann wird sie jedoch rasch wieder ernst und fragt etwas erschrocken, "Werden wir nun Ärger bekommen?" Sie starrt erst auf ihr mehlbestäubtes Kleid und dann Marie an.

  • Marie schaute sie erst verduzt auf an ihre letzte Frage und dachte sich, um ihr deutlich zu machen, dass sie keinen Ärger bekämen:


    "Aber nein! Es war ja nur ein Missgeschick - aber das hier nicht!"


    Und sie bewarf Clarisse mit einer Handvoll Mehl, um ihr zu zeigen, dass es wirklich nicht schlimm war. Schnell ging sie zwei Schritte rückwärts in Deckung, in Erwartung, dass Clarisse zurückschlagen würde.

  • Diese allerdings schüttelt leicht den Kopf und in ihren Augen blitzt es kurz auf, dann bittet sie Marie leise, "Nicht... es ist doch Mehl!" Ein wenig wirken ihre Worte befremdlich, so dass sie rasch versucht zu erklären, "Du backst doch etwas davon... ich meine... man kann es dann essen!" Sie kommt sich ein wenig dumm vor, während sie es sagt. Dieses große Haus, vielleicht ging man hier mit Lebensmitteln anders um... auch daheim hatte sie stets genug von allem gehabt, hatte ihr Vater doch nicht so schlecht verdient. Doch einen Tag in der Woche war er in die kleinen Hütten am Stadtrand gegangen und hatte dort ohne Lohn in einer kleinen Baderstube gearbeitet... und seine Tochter hin und wieder mitgenommen. Verlegen bleibt sie vor Marie stehen und schaut diese verzagt an, "Tut mir leid! Ich wollte dir nicht den Spaß verderben, Marie! Bitte verzeih!"

  • Marie guckte komisch, sagte dann aber: "Du hast ja Recht - andere haben gar nicht zu essen. Ich wollte Dir nur zeigen, dass es hier nicht schlimm ist, wenn mal was schief läuft."


    Marie nahm den Besen, den ihr Fanny reichte und säuberte den Bereich, der mit Mehl voll war.


    Alle Speisen waren fertig und Marie ließ eine große Tafel im Wintergarten decken.


    Mittlerweile war es schon die 11. Stunde und sie hoffte, dass die Gäste bald nach unten kamen.

  • Clarisse nickt dankbar und hilft Marie dann beim Saubermachen und Tischdecken. Langsam aber sicher bemerkt sie, dass sie Hunger hat, zumal alles so schön angerichtet ist und sie wünscht, sie wäre bereits vorher auf das Frühstücksangebot eingegangen. Sehnsüchtig läßt sie den Blick über die angerichteten Speisen wandern und kehrt dann in die Küche zurück.

  • Marie horchte auf... da gehen doch mehrere Paar Füße die Treppe hinunter. Sie schaute durch die Tür und sah ihren Vater und ihre Stiefmutter in den Salon gehen.


    Sie drehte sich um und sagte zu Clarisse.


    "Wenn Du möchtest, kannst Du schonmal hinüber gehen - Vater und meine Stiefmutter sind gerade in den Salon gegangen. Ich denke, dass er Dich gerne Isabell vorstellen möchte, bevor die anderen Gäste herunterkommen."


    Marie lächelte sie an, um ihr Mut zu machen. Sie selbst wollte eigentlich nach oben, um nach Dunja zu schauen. Eigentlich war es nicht üblich, dass sie solange schlief. Und dann waren da ja auch noch Felizitas und ihre Begleitung.


    Erwartungsvoll schaute sie Clarisse an, ob diese nun bereit war, auch alleine rüberzugehen, oder ob sie doch Beistand benötigte. Eigentlich hatte sie deswegen ein schlechtes Gewissen, wusste sie doch zu gut, wie sich die Arme fühlen musste.


    Aber da ihre Stiefmutter anscheinend nicht bereit war, den Haushalt zu führen, blieben die Pflichten einer Gastgeberin an ihr hängen und es musste noch einiges erledigt werden. Zwar wusste ihr Personal immer, was zu tun war, doch manchmal brauchten sie halt etwas Führung.