Eine verlorene Seele

  • Hellwach jetzt keucht Kassandra auf, ihr Körper, der im stillen Haus in Amonlonde liegt wird mit einem Mal starr.
    Die kalte Leere dort wo ihre Schwester bisher war schmerzt unendlich.
    *Gwathel...!*
    Ist sie letztlich doch gegangen? Oder haben die Mondelben sie von allem getrennt?
    Unsicher jetzt ob ihre Idee wirklich so eine Gute war nähert Kassandra sich dem was das Herz des singenden Waldes ausmacht. Um Trost zu finden und Sicherheit.

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Hisiel verbringt noch einige Augenblicke in der astralen Ebene und kontrolliert, ob alles seine Richtigkeit hat. Dann nickt sie zufrieden. Der komplexe Aufbau war genau ausgewogen und ihre Arbeit effektiv gewesen. Die Seele Ancalimas befindet sich in dem Speicherkristall. Achtsam schlägt die Seraine das Tuch um den Stein, auf dem dieser während des Transferprozesses ruhte.
    Und während Kyaleth auf das Pferd geholfen wird, sammelt sie auch die übrigen Kristalle ein. Letztlich verstaut sie alles in einer ledernen Tasche und steigt kurz darauf ebenfalls auf eines der Pferde auf.
    Die fünf Personen machen sich wieder auf in Richtung der Botschaftssiedlung.

  • Die grünen Gedanken empfangen sie, besitzergreifender diesmal. Kassandra beginnt zu ahnen, daß es diesmal schwerer sein wird sich den Weg dort hinaus wieder zu erarbeiten.
    Doch sie heißt die Umarmung willkommen, den Trost den sie mit sich bringt. Warum nicht einfach den Rest der Nacht hier bleiben? Hier würden keine bösen Träume sie finden...

  • Der Traum ist von süßer Tiefe... schwerfällig, dickflüssig wie Honig... malt Farben unglaublicher Schönheit, Blüten groß wie Wagenräder, winzig klein wie Stecknadelköpfe, Blau, rot, grün... so viele Farben vermag das Auge nicht zu fassen... die Stille einer Zaubermelodie...treibt glitzender Pollen an


    Sie tanzen in goldgeschwängerter Luft umher, bilden Spiralen und wirbeln zwischen den dunklen Stämmen davon.


    Ein Geruch erfüllt die Luft, schwer, wie der Traum selbst... Blütenduft, Rinde, Honig, feuchtes Gras und dunkle vom Regen getränkte Erde... Leuchtende Sterne, kostbarer Schmuck am Blätterdach, erhellt den moosig warmen Boden...


    die tiefe Ferne... lockt mit glockenheller Stimme und fordert zum Tanzen und Singen auf...


    Komm Schwester ertrinke mit uns im Winternachtstraum... Tanz mit uns Schwester... bis der ferne Morgen an unsere Herzen klopft

  • Und Ruhe findet sie, wenn nicht hier an Ort und Stelle zwischen den verschwommen wirkenden Findlingen, dann vielleicht dort drüben auf dem weichen warmen Moos, noch angestrahlt von sanftem Sonnenlicht...


    In der Nähe bettet efeuumrundet ein weiches Bett...


    Schmeichelnd nähert sich sanfte Musik, begrüßt das schläfrige Herz der Bardin, wie eine Mutter, eine Schwester eine Tochter...


    Selbst der betörende Geruch, singt leise Ruhe...Ruh dich aus...


    ...ganz entfernt so scheint es jedoch mischt sich unter jenen lieblichen Duft, ein anderer ebenso süßlicher... doch wird er ganz versteckt und fast zu ignorieren...von etwas muffig, stickigem begleitet...

  • Kassandras Geist ist müde, aus dem Schlaf gerissen von den wilden Emotionen ihrer Schwester, nach einem Tag an dem er sich mehr als üblich angestrengt hat. Sie übersieht die Warnungen des Geruchs - oder will sie nicht wahrnehmen. Und was sollte ihr hier geschehen? Wenn es einen Ort gibt den sie mit Sicherheit verbindet dann diesen hier.

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Sie bettet sich an einem Ort, der ihr gefiel und liegt weich...umgeben von Blumen und Farnen, Mooskraut und Pilzen... Die Seelen der träumenden Tiere, grasten, hüpften und wanderten umher, umrundeten die müde Bardin. Nur ab und berührten sie ihr Haupt, zupften ein herabgefallenes Blatt aus dem roten Haar und gingen dann wieder ihrer Wege...


    Wie weich der Untergrund war auf dem sie sich schlafen legte, wie warm und einladend. Wie tief ihre Hand sich im Moos und Efeu vergraben konnte.

  • Als die Bardin wieder zu sich kommt, ausgeruhter, erfrischter, ein wenig gelenkter, als "gestern" noch getrieben vom Sturm, den die Elbe hinterlassen hat...


    Der Rücken spürt noch das weiche Moosbett...in ihren Haaren versteckt sich der Geruch nach Blüttenstaub und Walderde... und doch wirkt etwas an ihrer Lage befremdlich... hatte sie an einem See geruht, hatte plätscherndes Wasser ihren Traum begleitet... noch mit geschlossenen Augen spürt sie das wärmende Nass zwischen ihren Fingern, sanftes Wasser des Sees im singenden Wald...warm, klar...zähflsüsig, Fäden ziehend...

  • Ein wenig verwundert hebt Kassandra die Finger vor ihr Gesicht um das was sie als Wasser gespürt hat zu betrachten. Ein Teil ihres Geistes sagt daß Winter ist und Wasser als Schnee oder Eis vorliegen sollte, nicht warm und schon gar nicht klebrig-zäh. Ein anderer Teil ist der Meinung, daß das an diesem Ort nur von untergeordneter Bedeutung ist. Ein dritter, sehr leiser Teil, der hartnäckig versucht sich Gehör zu verschaffen, hat den Verdacht daß es sich vielleicht gar nicht um Wasser handelt...

  • Das was sie an der Hand jedoch erblickte, als diese ihr Gesicht erreicht hatte und somit in ihren Blick geriet, war mitnichten Wasser... es war eine zähe nach verrottenem Fleisch riechende braungrüne Masse... eine schleimige Masse süsslicher Verwesung, die Fäden zog und sich schließlich anbot auf Kassandras noch immer ruhenden Körper hinabzutropfen.

  • Nur das da kein Moos war...sondern und dem wurde sich Kassandra von einem Augenblick zu anderen bewußt...sondern eine vor sich hinwogende verrottende Brühe aus sich auflösenden Moos, Farn, Pilz, Hölzern und Erde... Jetzt stieg ihr auch der Geruch in die Nase... neben ihr, neben dem Ort an dem sie so süß und erholsam geruht hatte wie lange nicht mehr und der erfüllt von der Aussicht eines Elysiums...hatte sich ein stinkendes..kleines Loch verwesendem Schleims gebildet...der Geruch von viel zu langem abgestandenen Blumenwasser kam der Bardin in die Nase.

  • Irgendwo auf dem kleinen See zerplatzt wie als Antwort eine stinkende Blase und kleine Tropfen spritzen umher. Während das träumerische Blau des Himmels und das satte Grün der umliegenden im Traum wiegenden Bäume ungetrübt ist, bildet diese vor sich hin verwesende Masse, die sich immer weiter in das paradisische Bild fraß einen widerlichen Gegensatz.


    Und dieser winzige Tümpel an dem Kassandra "aufgewacht" war... schien nicht die einzige Störung zu sein... in der Nähe und fast nicht sichtbar vewelkten Blätter an den Bäumen, doch gingen sie nicht in die willkommene Färbung des Herbstes über sondern verdorrten, als würde ein Feuer sie verzerren... Moos wurde an einigen stellen rund um den stinkenden Tümpel, erst gelblich dann grau...


    Verborgen unter der schönen Oberfläche des Paradises hatte etwas begonnen, sich von innen heraus ins Sichtbare zu fressen, es zu verdauen und als dreckige verrottete Masse wieder auszuscheiden.

  • Es ist nicht viel, nicht an einem einzigen Ort, bis auf den vor sich hin wabbernden Tümpel konzentriert aber wenn man das Auge darauf eingeschossen hatte, so erkannte man die gelblichen, grauen und verbrannten schwarzen Flecken hier und dort aus dem saftigen einladenden Grün auftauchen.


    Der Wind gewann für kurze zeit an Heftigkeit, wirbelte hier und dort auf und liess Dinge tanzen...zupfte an Kassandras Haaren und wurde dann wieder weich und sanft.


    Der faulige Geruch einmal wirklich wahr genommen, ging der Bardin nicht mehr aus der Nase, sie trug ihn an ihrer Hand, an ihren Füssen und dann als sie den nächsten Schritt der Erkundung machte, irgendwo zwischen ein paar Bäumen wo das strahlende Sonnenlicht eine winzige Lichtung taufte...machte ihr fuss ein widerliches schmatzendes Geräusch von versank bis zum Knöchel in einer weiteren braunen Pfütze, die einmal ein saftiger Mooshügel gewesen war. Sofort lag der Geruch von Fleisch in der Luft, dass jemand bei all zu warmen Temperaturen hatte in der Sonne liegen lassen...