Zum brennenden Tisch 23

Als sich Alexandre in seine Richtung umdrehre zeigte Trullock auf einen freien Stuhl neber ihm. In der Linken hieht er er noch die Gabel mit dem nächsten Stückchen Fleisch.

Nach dem er erfolgreich an der Theke sich was zum Trinken besorgt hatte steuerte Alexandre einen freien Tisch an und setzte sich.

Da die ihm bekannten Gesichter in Gesprächen waren hatte er sich entschieden erstmal was zu essen , vielleicht würde sich später noch die ein oder andere Gelegenheit ergeben ein paar Worte zu wechseln ... ansonsten hatte man ja die Expedition über Zeit , ging er doch davon aus , dass die gestiegene Anzahlt bekannter Gesichter mit der anstehenden Expedition zusammenhing.

Die einladene Geste von Luriel schien er nicht bemerkt zu haben.

"Thersites, Dorian, Gent, Tarant, Camille, Marek, Nuri,..."

Er überlegte kurz nahm noch einen Schluck Wein und fuhr sich mit der Hand übder das Kinn und den kurzen Bart.

"Außerdem noch eine Miliz und eine Magd. Beide sind noch neu auf dem Festland. Du wirst sie sicherlich noch nicht kenne. Selbst auf dem Schiff habe ich nicht viel aus den beiden rausbekommen. Könnte aber vielleicht auch an meiner Laune gelgen haben."

Bei der Erwähnung von Tarants Namen ging ein kurzes Zucken über Alanis Gesicht, doch sie kommentierte das nicht weiter.

"Ach, wie kommst Du auf diese Idee?", gab sie trocken auf seine letzten Worte zurück, milderte das Ganze jedoch mit einem Lächeln. "Tatsächlich scheinst Du mehr in Dir zu ruhen als noch vor einem Jahr. Das wirkt sich sicherlich nicht nur auf Deine Laune aus."

Als sich Jean Alexandre umdreht zuck Trullock mit den schultern isst weiter und lauscht den Ausführungen von Arnulf.

Wieder öffnet sich die Türe, diesmal merklich leiser und eine ausschließlich in schwarz gekleidete Frau betritt den durch Kerzen beleuchteten Schankraum. Das lange dunkle Haar ist zu einem spielerischen Pferdeschwanz zurückgebunden, nur einige Strähnen kringeln sich an ihren Schläfen ins Gesicht. Ihre großen grünen Augen offenbaren Aufmerksamkeit und Wachsamkeit, während sie ruhig die Besucher der Schenke mustert.

Für Alanis ist die Frau keine Unbekannte, hatte sie doch erst vor ein paar Tagen ein sehr intensives Gespräch geführt...

Sie verharrt an keinem der Gestalten in der Taverne länger, als ein paar Wimpernschläge und begibt sich schließlich mit leisen Schritten, in Richtung der Theke.

Ein sanfter Geruch nach Wildrosen und Erde umweht sie, ohne aufdringlich zu wirken und mit ruhiger tiefer Stimme bestellt sie beim Wirt einen tiefroten schweren Portwein.

Alexandre schaut kurz zur Tür um zu schauen wer der neue Gast sei und verweilte dann mit seinem Blick doch etwas länger da sie ihm bekannt vorkam. Nach dem er sich erinnert und sie einordnen konnte wandte er sich wieder seinem Essen zu.

Ich bin ja mal auf den Optio gespannt der die Expedition anführen wird, Ich hab den Mann noch nie gesehen oder seinen Namen je gehört.

Arnulfs Blick kreist immer wieder durch die Taverne, Alanis erntet ein Kurzes Zwinkern und Alexandre ein Nicken. Als er Damorg sieht hält er kurz inne irgendwie meldet sich immer noch sein Gewissen wenn er den Priester sieht und an den knaben denkt der sich im falschen Moment mit einer unbedarften Bemerkung seinen Zorn zuzog und der so gnadenlos von ihm gestraft wurde.

Vieleicht sollten wir später mit den bekannten Gesichtern hier in der Taverne reden und mal sehen wer alles dabei ist bei dieser Expedition... unterschrieben hab ich bisher noch nichts, von daher ist alles möglich.

Ich hoffe doch, das Du mit kommst - dann ist wenigstens schon mal ein Kämpfer mit dabei, bei dem ich weis, das er mit seinem Handwerkszeug umgehen kann.Und was war in Forlond los? Bist Du dort nicht Tribun?

Kurz wanderte sein Blick zu der Tür und der dunkel gekleideten Gestalt, dann blickte er wieder zu Alanis und zuckte mit den Schultern.

"Mag sein."

Er musterte die Priesterin für wenige Herzschläge, zumindest all das was er über dem Tisch sehen konnte und schmunzelte.

"Inerhalb eines Jahres ändern sich fast alle Menschen auf die ein oder andere Art."

Alanis Blick ruhte auch auf Kahri, einen Herzschlag länger, als es für eine bloße Musterung genug gewesen wäre. Dementsprechend bekam sie auch nur die Hälfte dessen mit, was Damorg gesagt hatte. Sein Blick und die paar Wortfragmente, die sie hörte, ließen sich aber doch zu einem Bild formen.

"Stimmt", gab sie unumwunden zurück. "Mir ist neulich erst bewußt geworden, dass wir uns schon drei Jahre kennen und allein an diesen drei Jahren kann man so so viele Veränderungen an uns feststellen, dass ich es fast unheimlich finde."

"Ich glaube sagen zu können, dass die meisten zum Besseren geführt haben."

Seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben und wirkten zugleich etwas resigniert und traurig.

"Ich glaube ich habe dir dafür nie Dank zukommen lassen."

Ja ich bin der Tribun der Kolonie.
Was damals schief gegangen ist, ist so zahlreich das es zu lange dauern würde alles zu berichten, kurz ich sollte eine Expedition komandieren bei der viele Leute garnicht meinem komando unterstellt waren und dein Magierklübchen war damals auch eher unkontrollierbar.

Arnulf nimmt einen tiefen Zug Met

Schnee vom letzten Winter, vergiss es....was die Kämpfer angeht hoffe ich einige alte Freunde zu treffen, seine gnaden Baron Algonkin und Schwertmeister Torgal sind mit mir hier verabredet. Mal sehen ob die beiden sich der Expedition anschließen. Warscheinlich wird ihre Gnaden Sophie auch hier sein.

Nun klappte Alanis Kinnlade sichtbar nach unten.

"Was?" Sie wirkte, als habe man ihr gerade eine breite Holzbohle mit Anlauf vor den Kopf geschlagen. "Bedanken? Also ich -."

Sie überlegte, ob Jule etwas in sein Getränk getan haben mochte, kam aber zu dem Ergebnis, dass die Schankmaid das nicht tun würde.

"Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Dass es Unsinn ist? Ich meine ich hab Dich -."

Abrupt klappte sie den Mund zu.

"Das ist wohl nichts für diese Runde."

Er hatte innerlich schon gewusst. Es war Falsch das Thema anzuschneiden. Er schloss kurz seine Augen um sich zu sammeln. Viel war passiert seit ihrem letzten Treffen und der Priester hatte viel nachgedacht.

"Wie du meinst. Ich wollte nur das du weißt, dass ich versuche nicht nachtragend zu sein und mittlerweile auch viel Positives in dem sehen kann was passiert ist."

Er leerte seinen Becher der noch mehr als zur Hälfte gefüllt war auf einen Zug.

Alanis seufzte. Sie hatte schon wieder etwas falsch gemacht. Ganz großartig.

"Ich sehe das durchaus", gab sie sachte zurück und versuchte, ihm in die Augen zu sehen. "Aber mir dafür zu danken kommt mir nicht richtig vor. Ich kann das nicht erklären. Momentan wenigstens noch nicht. Bloß weil ich bei Dir im Tempel aufgetaucht bin, heißt das nicht, dass bei mir schon alles durchdacht und abgeschlossen ist, was mit unserer gemeinsamen Zeit zu tun hat. Es sind viel zu viele andere Dinge geschehen, die mich daran gehindert haben, mich wirklich damit zu beschäftigen."

Der Priester vezog sein Gesicht kurz zu einer schlecht gelaunten Miene und nahm dann ihren Blick auf.

"Vielleicht sollten wir es auch dabei belassen. Es tut wohl nicht gut über diese Zeiten zu sprechen."

Er wirkte resigniert und saß nun angespannt auf seinem Stuhl.

Alanis Gesicht wurde wieder ein wenig verschlossener. Ziemlich kühl erwiderte sie:

"Mit 'Runde' meinte ich, dass ich nicht dazu neige, meine Beziehungen in einer Kneipe aufzuarbeiten, weil ich denke, dass das der Sache nicht gerecht wird. Kneipenrunden - das geht wohl mit Bettgeschichten gut. Aber ich hoffe doch sehr, dass das mit uns keine war."

"Nein, nein. Du hast schon recht. Das war eine blöde Idee."

Er kramte mit der rechten Hand kurz in einer seiner Gürteltasche und holte ein paar Kupferstücke hervor, die er auf den Tisch legte.

Alanis wollte noch etwas erwidern, das ihr direkt aus dem Herzen sprudelte, doch sie entschied sich dagegen. Nicht der Ort, nicht die Zeit. Stattdessen lächelte sie plötzlich wieder, doch die Gefühlsregung wirkte seltsam zerrissen.

"Schlaf gut und erhol Dich von der Reise."