[Ordensburg des Lukranis] der Garten im inneren Atrium

  • Ein paar Tage später:


    Es ist noch etwa eine Stunde bis sich die Wachen sammeln um nach Kephram zu gehen. Man sieht Tiara deutlich an, dass diese Nacht zu wenig Schlaf gebracht hatte, dennoch ist sie auf den Beinen. Bis die Sonne über den Horizont kriechen wird, wird es wohl noch ein wenig dauern, aber selbst das ist egal.


    Sie sucht sich eine Stelle, die nicht gar so arg vom winterlichen Wind umspielt ist und konzentriert sich. sehr sehr leise flüstert sie ihre Gedanken und Worte zu Nelinde genau wissend, dass ihre Göttin ohnehin in ihrem Herzen wohnt und ohnehin schon alles weiß.


    Es ist ein morgentliches Ritual, ohne dass der Tag einfach unvollständig ist und heute ist es wichtiger denn je. Sie hatte sich entschieden im Zwielicht und in der Finsterniss Licht sein zu wollen. Etwas, was sie schon so lange vermisste, dass es beinahe körperlich schmerzhaft geworden war, den Wunsch zu spüren und ihm nicht nachgehen zu können. Ja Daynon tat ihr gut auch wenn es sich für andere wie ein Wiederspruch anhörte.


    Still für sich wispend kniete sie eine reichliche halbe Stundenkerze, ehe sie sich erhob die schlichten Gewänder richtete und sich umblickte um einen Hinweis zu erhalten, wo die anderen warten würden.

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


    ***


    Wir haben so lange so viel mit so wenig erreicht, dass wir nun in der Lage sind alles mit nichts zu tun!

  • Die kleine Gruppe, der vier Ordenskrieger in Rüstungen angehörten hatte sich auf einem kleinen gut gepflegten Platz versammelt. Bruder Marin mit seiner hochgewachsenen Gestalt, stach unter den Versammelten gut hervor. Der große Glockenturm der Kathedrale begann gerade zur nächsten Stunde zu läuten.

  • Tiara beeilte sich zu den Wartenden zu gelangen.

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


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    Wir haben so lange so viel mit so wenig erreicht, dass wir nun in der Lage sind alles mit nichts zu tun!

  • Nachdem sie Tiaras Kommen registriert haben, gibt der Anführer der Ordenswache den Befehl zum Aufbrauch. Bruder Marin, der Noria im Schlepptau hatte nickte der Priesterin begrüßend zu und die Adeptin schenkte Tiara sogar eines ihrer einladenden Lächler.


    Gemeinsam machten sie sich auf zum Lazarett nach Kephram.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • von hier kommend:


    Tiara geht in den Garten. sich unbewusst leiten lassend mehr von ihrem Gefühl als von allem anderen führen ihre Füße sie ohne, dass es ihr bewusst ist zu jener Stelle, wo sie an dem Morgen vor ihrem unfreiwilligen Verschwinden gebetet hatte. Sich an diesem Ort augenscheinlich wohlfühlend und die Elemente um sie herum genießend nimmt sie Platz um Ruhe zu finden an diesem Ort und in sich selbst....

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


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    Wir haben so lange so viel mit so wenig erreicht, dass wir nun in der Lage sind alles mit nichts zu tun!

  • Etwas weiter entfernt erkennt sie eine ihr wohlbekannte Gestalt. Auf einer harten Steinbank sitzend, die einen schattenspendenden Baum umsäumt, sitzt Arkim an die Rinde des Stammes gelehnt und hat die Hände im Schoß gefaltet. Sein Blick ist auf die in sich verschränkten Finger gerichtet, er wirkt müde und in sich gekehrt.

  • Unschlüssig zögernd bleibt sie stehen, den Blick auf Arkim gerichtet. Sie weiß nicht, wieso... da war etwas, was zerbochen war doch waum? Noch mehr Fragen? Was war nur passiert? Sie erinnerte sich noch an das gemeinsame Abendessen. Er war ein interessanter Mann, der etwas in Ihr zum klingen gebracht hatte, doch nun? Der Blick, der letzen Abend auf seinem Gesicht lag als er ging war so anders gewesen. Sie fragte sich, was sie getan haben mochte und diesen Blick von ihm zu verdienen. Zu viel ihrer Erinnerung und dessen, was sie einst gewesen war lag in Scherben vor ihr und sie fand die Bruchstücke nicht, die zusammen gehörten. Unmerklich stahlen sich Tränen in ihre Wimpern glitzerten dort im Sonnenlicht, während sie ganz in Gedanken zu Arkim hinüber sah, unfähig sich zu bewegen oder auch nur ihn wirklich zu sehen... Er schien keine Gesellschaft zu wünschen und dennoch konnte sie sich einfach nicht abwenden.

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


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  • Eine Schar von Tauben fliegt in diesem Moment eine sanfte Drehung vollführend in der Höhe über dem Atrium vorbei und verschwindet hinter den Dächern. Arkim hebt seinen Blick und sieht ihnen nach. Dann als er ihn wieder zu seinem Schoß senken will, um erneut in Nachdenklichkeit zu verfallen, registriert er, dass auch er beobachtet wird und richtet seinen Kopf in die entsprechende Richtung.


    So trifft er Tiaras nachdenklichen Blick und erstarrt für wenige Augenblicke. Er streckt seinen Rücken durch, doch erhebt sich nicht. Als die Starre verschwindet, lächelt er ihr müde und ein wenig zurückhaltend zu. Keine Abweisung liegt in seinem Blick und als die Sekunden vergangen sind, erscheint Tiara seine Aufmerksamkeit als leichte Einladung nicht fortzugehen.

  • Ihre mangelnde Erfahrung lässt sie unentschlossen und beinahe verzagt wirken, als sie schließlich vorsichtig und langsam auf ihn zu kommt.


    Darf ich mich setzen oder... ein ungewohntes Zögern und sie kann den Satz nicht beenden... dennoch versucht sie ein Lächeln

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


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  • "Oder?" Es kommt ihm vorschnell über die Lippen und er presst sie sofort zusammen, ehe er sich wieder entspannt und etwas auf der Bank rutscht.


    "Ihr dürft euch setzen," korrigiert er sich dann leise, doch eine gewisse Anspannung ist ihm erneut anzumerken.

  • sie wird rot...


    ich weiß nicht, was ich gesagt oder getan habe, das einzige, woran ich mich wirklich erinnere ist Euer Blick von Gesten und ich war nicht sicher ob ich erwünscht bin


    Sie stammelt und als es ihr auffällt wird sie ihre Gesichtsfarbe noch eine Nuance dunkler. Um nicht peinlich vor ihm stehen zu bleiben setzt sie sich.


    Bitte verzeiht mir... ich ... Was sollte sie ihm eigentlich sagen? Dass sie noch nie ihre eigenen Gefühle frei zugelassen hatte? War das die Wahrheit? Dass er ihr zu viel bedeutete? Das zumindest konnte sie der Wahrheit zuordnen. Sie kan sich unglaublich dumm und unbeholfen vor.


    sie versuchte einen klaren Kopf zu bekommen und räusperte sich kurz


    Was habe ich getan, diesen Blick verdient zu haben? Dass er, wenn er von Euch kommt, gerechtfertigt ist, daran hege ich keinen zweifel, aber was habe ich getan oder gesagt? ich verstehe es nicht. Sie war mit jedem Wort leiser geworden und schien den Mut den sie bisher aufgebracht hatte mit jedem weitern Wort verloren zu haben Haltung und Stimme belegten das sehr eindeutig

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


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  • Arkims Blick huscht in die Weiten des Atriums und er atmet tief durch.


    "Ich habe Wochen damit verbracht," beginnt er zu antworten, "auf der Suche nach euch und mit tiefer Sorge, eurer Person gegenüber, die zugegebenermaßen, durchaus auch auf persönlichen Gefühlen beruht haben. Als man euch fand, in dem Zustand, fast zu Tode geschunden und gleichsam nach besten und für mich fremden Kräften versorgt... wie ein zum Sterben ausgesetztes Kind... waren meine Gedanken von etwas begleitet, dass mir, vielmehr der Aufgabe, die ich trage nicht zugedacht sind."


    "Zorn und dem Wunsch Vergeltung zu üben."


    Wieder herrscht Schweigen aber er scheint noch nicht zum Ende gekommen zu sein.


    "Alles das... persönliche Gefühle für euch und das was ihr durchgemacht habt, dürfen mir nicht zu eigen sein. Ich bin ein Werkzeug des Herrn und ich verfolge meine Aufgabe mit dem tiefen Wissen, mich allein ihm und dem Licht, dass er in die Welt bringt verschrieben zu haben. Das allein treibt mich an. Dann... traf ich euch. Ihr seid mutig und doch voller Selbstlosigkeit, ihr wecktet mein Interesse. Wie einfach war es doch, nach euren Geschichten dies alles verblassen zu lassen, im Zeichen einer möglichen Korruption durch die Schinderin."

  • Seine Worte scheinen etwas zu heilen ihr wieder Kraft und Stärke zu geben. Sie suchte seinen Blick...


    Ihr habt auch in mir etwas Geweckt, was mich gerettet hat. Es ist unglaublich viel zertrümmert und nur die wenigsten Dinge weiß ich noch mit Sicherheit, aber eines Weiß ich, dass Ihr der Grund seid, warum ich noch lebe und überhaupt in der Lage bin erneut zu lernen! Das Wissen, dass man Euch jagen, quälen und vernichten wollte und das alles nur meinetwegen, hat mir die Kraft gegeben den Weg zurück zu finden. Ich kann und werde mich nicht zwischen Euch und Lukranis stellen, doch hat er Euch doch die Möglichkeit gegeben so zu fühlen, wie ihr es tut. Aus diesen Gefühlen erwächst unglaubliche Stärke, weil es uns den Grund gibt Leben zu wollen! Und ebenso sind Zorn und der Wunsch nach Vergeltung normale Gefühle. Aber Ihr entscheidet, ob ihr den Gefühlen nachgebt oder es eben nicht tut. Das macht Euch zu dem Menschen, der Ihr seid. Ich bewundere Eure geistige Stärke. Nicht viele hätten so besonnen agiert.


    Ihre stimme war wieder leiser geworden und in einem Flüsterton ergänzt sie:


    Ich könnte es nicht ertragen, dass man Euch meinetwegen quält oder gar tötet...

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


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    Wir haben so lange so viel mit so wenig erreicht, dass wir nun in der Lage sind alles mit nichts zu tun!

  • "Tiara," meint er und spricht sie sehr persönlich an, etwas das ihm ungewohnt scheint..."bitte..."


    Er spannt sich wieder an und scheint innerlich mit etwas zu kämpfen.


    "Das ist... ihre List," sagt er dann und seine Stimme wird eine Spur kühler, bedachter, weniger emotional... "das ist die Sprache der Dunkelheit, Wünsche und Sehnsüchte zu nähren, sie zu einer Schwäche werden zu lassen, die selbst starke Glaubenskrieger zu erschüttern vermag. Wir sind zu ihrem Werkzeug geworden und betrachtet man die geringe Zeit die dafür von Nöten war, gleich in welch prosarische Worte ihr es zu tauchen vermögt - und Gott allein weiß, wie sehr ich euch auch dafür schätze- , sind wir so einfach zu benutzen. Sie verwendet mich bereits jetzt gegen euch... und schwächt mich durch das was ich zugelassen habe. So verwunschen und mit Schmerz bedacht... ist es die Wahrheit, gleich wie wir sie zu verpacken gedenken."

  • Auch Tiara zog sich so gut sie konnte emotional von dem Gespräch zurück - Sie war der Grund, dass er zu leiden hatte? Sie wusste was sie zu tun hatte, nach diesem Gespräch... und sie würde es tun!


    Liebe, Vertrauen und Freundschaft, war es die im Osten eine Seele gerettet hat und Ihr das Werzkeug aus den Händenriss um die Prophezeihung zu erfüllen. Sie hat keine fünf Chaoslord's mehr weil unsere Gefühle ihr einen aus den Klauen Rissen und seine Seele zurück ins Licht führen konnten. Das Ist die andere Seite dessen, was du fürchtest Arkim, aber ich verstehe Dich und deinen Wunsch nur zu gut!


    Pass auf dich auf! Und Eines Tages, wenn hier in Daynon das Licht und die Hoffnung über das Chaos und die Finsternis gesiegt haben, werde ich hier auf Dich warten! Vergib mir, dass ich dir dein Leben um so viel schwerer gemacht habe, wenn du kannst!


    sie erhob sich und verließ das Atrium in angemessenem Schritt und es kostete sie all Ihre verbliebene Kraft nicht zu rennen oder die Maske zu verlieren, zu der Ihr Gesicht geworden war.

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


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  • Arkims Hand verkrampft sich zusehends, als er während Tiaras Worte seine Faust ballt. Vermutlich in einer besseren Welt, mit besseren Menschen, hätte er sie aufgehalten, ihr gesagt, dass sie vermutlich recht hatte, auch wenn es immer ein Risiko geben würde... aber diese Welt war nicht besser und die Menschen, die in ihr lebten... ebenso wenig.


    Also schafft es der Glaubenskrieger nur Luft zu holen... gerade so tief, dass er nicht an ihr ertrank. Er wartet, bis sein Körper nur noch eine Statue ist... und bis sie gegangen ist.


    Es war besser so redet er sich ein... nun würde er lange beten... und hoffen, dass das was er sich gerade entzogen hatte... von Lukranis aufgefüllt werden würde.

  • Sie hatte die Reaktion wahr genommen, sie wusste, Wenn sie jetzt nicht ging würde sie nie wieder die Kraft aufbringen und er hatte gewählt auch wenn es ihn genau so geschmerzt hatte, wie sie... und so ging sie zurück in ihr Gemach

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


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  • Von hier kommend


    Tiara betrat tastend den Weg des Gartens der sie nach 50 Schritten zu der Steinbank mit dem Baum in seiner Mitte führen würde.


    Langsam tastete sie sich mit dem Stock und ihren Schritten vorwärts bis sie an der Bank ankam...


    sie setzte sich lehnte ihren Rücken und Hinterkopf an die Rinde und hob das Gesicht zu der einsetzenden Dämmerung es begann bereits merklich kalt zu werden. Obwohl sie ohnehin nichts sah schloss sie die Augen unter der Spitze, die ihre Augen verbarg.


    Die Ruhe und der Frieden dieses Ortes waren genau das, was sie nun atmete.

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


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  • Im Laufe der vergangenen Nacht war Schnee gefallen und obgleich Tiara das Weiß, dass die kahlen Bäume, Wege, Steinvorsprünge und Mauern bedeckte nicht sehen konnte, so hörte sie doch das Knirschen unter ihren Füßen und roch die klare Kälte. Vögel hörte leise zwitschern, ab und an auch kreischen, wenn sich die Kohl- und Blaumaisen um das von den Priestern bereitgestellte Futter in den Futterkrippen stritten.


    Menschliche Stimmen erschallten nicht über den Innenhof der Ordensburg. Jetzt in den frühen Abenstunden waren die meisten Ordensmitgliedern damit beschäftigt Vorbereitungen für das gemeinsame Abendessen und die zuvor begangenen Andacht zu erledigen. Ab und an waren jedoch Schritte zu vernehmen, wenn jemand seitwärts in den Säulengängen, welche das Atrium umrahmten eine Abkürzung nahm.

  • Tiara spürte, wie die Feuchte Kälte sie au zu kühlen begann und schlang den Umhang noch etwas fester um sich.


    Irgendwie war es bezeichnend für ihr Innerstes, dass ebenfals langsam einfrohr, kalt, taub und dunkel war und immer dunkler und kälter wurde.


    Das silberne netz, dass die tiefe Dunkelheit abhielt sich ihrer ganz zu bemächtigen gab einen Hinweis, dass es sich lohnte der Dunkelheit nicht nach zu geben und dennoch ermüdete die Suche nach etwas, was sich ihr immer wieder entzog doch deutlich.


    Sie hatte einen Hinweis erhalten. Ein Seelenstein, etwas was sie früher häufig genutzt hat um einen Spiegel ihrer selbst zu bewahren, doch in ihren Truhen hatte sie nichts dergleichen gefunden.


    Ein Hinweis ohne eine Spur, der sie folgen konnte...


    Ein Licht das da war und sich ihr dennoch immer wieder entzog, was sie also nicht erreichen konnte...


    Freunde, die sie erkannten, von denen sie jedoch keine Ahnung hatte und Feinde, die es dadurcht vermutlich viel einfacher hatten ihr nahe zu kommen einfach weil sie diese ebenfalls nicht erkannte.


    Sie wusste bereits, dass nicht nur gute Erinnerungen verloren gegangen waren sondern auch dunkle, beängtigende und schreckliche Dinge...


    Sie hatte die Erinnerungsfetzen gefunden ohne sie deuten zu können.


    Ein Puzzel ohne zu wissen , wie groß es sein würde und welches Bild es zeichnen soll. Es war eine zu überwältigende Aufgabe... Sie fragte sich ernsthaft, ob es ihr jemals gelingen würde. Und dann noch das Wissen, dass sie momentan nicht nur Hilflos war, sondern auch nutzlos...


    Doch aufgeben, war nie eine Option - Worte aus ihrer Erinnerung, ohne zu wissen, wer sie zu wem einst gesagt hatte... es war die Wahrheit und sie fühlte es. Sich der Dunkelheit und Kälte zu ergeben, kam nicht in Frage. Niemals freiwillig.


    Sie klammerte sich an das Silbene Netz, dass Silver ihr geschenkt hatte. Ein Freund, und Lehrer zwiespältig, wie die meisten derjenigen, die sie wieder kennengelernt hatte. Sie fragte sich ob sie noch mehr so interessante Konstellationen kennen lernen würde.


    Verdammt immerhin zählte ein Drow zu ihren "Freunden", wenn man bei Drow von so etwas wie Freundschaft überhaupt sprechen konnte. Es war offensichtlich immer eine zwiespältige Angelegenheit gewesen, die von ständigem Misstrauen begleitet war. Und dennoch man war gegenseitig nützlich für den anderen, das hatte auf Mythodea eine Basis geschaffen. Aber die Frage, die sich Tiara nun nach dem Feldzug gestellt hatte war die Frage, was für ein Mensch sie eigentlich war, wenn sie mit einem Drow eine art Freundschaft verband?


    Sie klammerte sich an die Erinnerungen der Heilerin und der Taten, von denen sie noch wusste. Der Reinigung der Quelle während ihrer Zeit im Banner der Träne - Die Einsegnungen der unzähligen Untoten - der Versuchzu verhindern, dass die einfachen Menschen auf dem Gut einfach starben, aus Unvorsicht oder gar durch eigene Hand.


    Zu viele Leben, die trotz aller Anstrengungen dennoch durch die Finger geglitten waren... Und trotz allem auch jene, denen sie hatte helfen können.


    Und trotz allem blieb die Frage wer sie wirklich war!


    Ihre Gedanken schweiften ab und es wurde immer kälter, da die Sonne mittlerweile versunken war...

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


    ***


    Wir haben so lange so viel mit so wenig erreicht, dass wir nun in der Lage sind alles mit nichts zu tun!