Das Haus von Alanis am Oberen Stichweg (4)

  • "Wenigstens ein magonischer Kerl, der sich willig vor mir fallen lässt", brummte die Priesterin mit einem schiefen Lächeln und kraulte willig den weichen Bauch des Hundes. Irgendwann erhob sie sich dann wieder. "So, ich muss zur Arbeit. Bring das nächste Mal Dein Frauchen mit, ja?"

  • Moclin rappelte sich wieder auf und hockte vor Alanis. Aufmerksam sah er zu ihr hoch und spitzte die Ohren. Dass das Tier sich nicht so einfach abschütteln ließ, schien offensichtlich. Das hieß aber im Umkehrschluß genauso, dass er wohl Haus und Gast in Ruhe lassen und Alanis zum Hospital begleiten würde. Begeistert klopfte sein Schwanz auf den Boden.

  • Alanis verdrehte die Augen, aber ihre Stimme klang sanft. Die kleine Promenadenmischung hatte es ihr einfach angetan.

    "Moclin, ich kann Dich nicht mitnehmen."


    Just in diesem Moment begann ein feiner, kalter Nieselregen vom Himmel zu fallen, so als würde er sie bestrafen wollen, dass sie den Hund nicht zumindest mit ein wenig Fleisch belohnte.

    "Ach, egal. Dann komm mal."


    Sie klopfte sich an die Seite ihres Rocks, um ihn aufzufordern, sich ihr anzuschließen. Dann schob sie die Kapuze über ihren Kopf.

  • Sofort hüpfte Moclin um die Priesterin herum und tat sein Bestes, sich in jedem wehenden Rockzipfel zu verheddern. Diesmal scherte er sich einmal nicht um den Regen, den er normalerweise verabscheute.
    Auf dem Weg las er immer mal wieder Stöcke und Steine auf und brachte sie Alanis um sie ihr vor die Füße plumpsen zu lassen. Im nächsten Moment witschte er wieder fort und brachte irgendetwas anderes herbei.

  • Alanis lachte und freute sich über die Possen des Tieres. Hin und wieder nahm sie einen Stock auf und warf ihn, in der Hoffnung, dass Moclin ihn zurückbringen würde. So wurde der Weg hoch in die Stadt ihr nicht allzu lang. Inzwischen dämmerte es schon und die grauen Wolken, aus denen es noch immer regnete, trieben die Priesterin mit schnellem Schritt voran.


    Schließlich erreichte sie das Hospital.

  • Mordenkainen richtete sich noch eine Weile im Gästezimmer ein bevor er sich dann mit einem Buch aufs Bett legte während der Rabe bereits auf der Fensterbank den Kopf ins Gefieder streckte und auch aus dem Weidenkorb kam kein Geräusch mehr.

  • Sehr früh am nächsten Morgen kam Alanis erst nach Hause und begab sich dann zu Bett, wo es sie jedoch nicht lange hielt. Es war etwa die neunte Stunde des Tages, als der Geruch von Pfannkuchen und Eiern mit Speck durch das kleine Haus zog.

  • Aus dem Gästezimmer klang kurz ein plätscherndes Geräusch gefolgt von einem Fluchen dem ein Poltern folgte bevor es wieder still wurde bis sich einige Minuten später die Tür öffnet und Mordenkainen in grüner Robe die Treppe herunter zur Küche kommt.

  • Alanis schüttelte lächelnd den Kopf. Das Wasser in ihrer Waschschüssel war an diesem Morgen angefroren gewesen.


    "So kalt? Ich heize heute Abend nochmal gut ein, dann mußt Du nicht frieren."


    Eine große Portion Speck und Eier landeten auf Mordenkainens Teller, ihre Portion war ein wenig kleiner.

  • Mordenkainen grinst verschmitzt.


    "Oh an der Zimmertemperatur liegt es nicht, aber Aquas Segen ist nun mal nicht temperiert. Ah leckeres Frühstück, danke Alanis."


    Damit setzt er sich an den Tisch und macht sich mit Gabel bewaffnet ans Frühstück.

  • "Aquas Segen?" Alanis runzelte fragend die Stirn, dann setzte auch sie sich und begann zu essen. In der Mitte des Tisches stand ein Teller mit kleinen Pfannkuchen, luftig aufgebacken, dazu Honig und Pflaumenmus.

  • Zwischen zwei Happen antwortet er Alanis.


    "Nun Wes muss einen Regentanz aufführen damit es beginnt zu regnen oder auch nicht. Bei mir ist es Aquas Segen der eine ausreichende Menge von Wasser erschaft. Also die Magie der Elemente."


    Dann nimmt sich Mordenkainen einen Pfannkuchen und bestreicht ihn mit Honig bevor er ihn zusammenrollt und genüßlich reinbeißt.


    "Ein recht praktischer Zauber für diverse Verwendungen. Zum bewässern, abspülen von Flüssigkeiten, Erschaffung von Trinkwasser wo es gerade keines gibt und andere Dinge."

  • "Ich bin sicher der Sergeant ist abgebrüht genug - sie ist die ranghöchste Frau in der Garde und hat sicherlich schon ein paar nackte Männerhintern gesehen, während sie noch in den Gardequartieren gewohnt hat."


    Alanis kicherte bei dem Gedanken an Ashabas Gesicht.

  • Alanis verzog das Gesicht, als Mordenkainen den Dienst erwähnte.


    "Ich fürchte ich werde in den nächsten Tagen öfters für das Hospital unterwegs sein, falls meine Befürchtungen zutreffen und wir einen ansteckenden Fall haben." Und bevor Mordenkainen sich Gedanken machte, fügte sie hinzu: "Keine Seuche, aber dennoch ein ernstes Problem."